Nachlass vom Großvater restaurieren

Chriboman

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Hallo Mitleser,

aus dem Nachlass meines Großvaters habe ich ein Messer erhalten. Hierbei handelt es sich um ein Jagd-Klappmesser der Firma Puma. Leider ist der Zustand eher schlecht und die Säge ist abgebrochen.

Ich würde dieses Messer gerne aufarbeiten, da erstens viele Erinnerungen an meinen Großvater daran hängen und es einfach zu schade für den Müll oder die Schublade ist.

Daher meine Frage: Gibt es eine Möglichkeit beschädigte Säge zu ersetzen und kann man nach der Demontage ein solches Messer wieder nutzbar zusammen setzen? Habe bis jetzt nur messer von Grund auf neu hergestellt und noch kein Serienmesser zerlegt und wieder zusammen gebastelt.

Mein Ziel ist nicht den Neuzustand zu erreichen sonden das Messer wieder gebrauchstüchtig zu machen.

Gruß
Christoph

Hier noch ein paar Bilder, seht selbst:

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IMAG0222.jpg
 
Hallo Christoph,



sicher kann man das Teil wieder in einen ordentlichen Gebrauchszustand versetzen.
Moechtest Du das selber machen?

Ansonsten koenntest Du auch mit PUMA direkt Kontakt aufnehmen, inwiefern man dort willens ist, sich der Sache anzunehmen.

Ich hatte letztens ein vom grundsaetzlichen Aufbau her gar nicht so sehr unterschiedliches BOEKER Sportmesser in noch deutlich schlechterem Zustand erhalten, dem eine Zukunft im Schrottcontainer zugedacht war.

Da mir Wegwerfen auch zu schade erschien und meine handwerklichen Faehigkeiten fuer so ein Projekt nicht ausreichen, habe ich es direkt an BOEKER geschickt. Die Ueberholung war zwar nicht gratis, aber nun habe ich ein Sportmesser, das vom Neuzstand gar nicht so weit entfernt ist. Weniger offensichtlich missbrauchte Messer hat man mir dort auch schon voellig kostenlos ueberarbeitet.
Der Service von BOEKER ist wirklich spitze!

Schau' halt mal, wie es PUMA haelt.



Gruesse
 
Danke für deine Antwort. Ich denke Handwerklich sollte das kein Problem sein. Habe auch schon Klappmesser komplett selber hergestellt. Nur sind die alle verschraubt und gesteckt gewesen. Dieses hier ist ja offensichtlich genietet.

Ich werde einfach mal bei Puma nachfragen, ob man da ersatzteile bekommt. Zumindest die Säge sollte wieder dran. Bei der Klinge bin ich mir nicht sicher, die ist schon seeeeehr verschliffen aber irgendwie macht das den Charakter aus. Muss ich mir nochmal überlegen ob ich die auch ersetze.

Gruß
Christoph
 
Ich habe ein ähnliches Stück. Puma habe ich auch angefragt, aber Teile zum Restaurieren haben die keine mehr.

Da wurde irgendwann vor ein paar Jahren die Produktion so umgestellt dass die neuen Teile nicht mit den alten Messern kompatibel sind.
 
Servus!

Erst mal Gratulation zu so einem schönen Messer. Ich persönlich mag Messer, die bereits gebraucht sind.

Zum Thema mit der Säge würd ich, wie bereits von einigen Vorschreibern genannt, erst mal mit Puma Kontakt aufnehmen. Vielleicht kann man dir dort das Messer restaurieren.
Versuchen kannst du es ja mal.

Beste Grüße
 
Hallo,

Danke erstmal für eure Antworten.

Genau diesen gebrauchten Zustand würde ich gerne erhalten. Sonst könnt ich mir ja auch einfach ein neues Messer kaufen. Ich werde mich jetzt erstmal an Puma wenden und Nachforschungen anstellen ob es für das Messer vielleicht doch noch Teile gibt.

Die Niete werde ich wohl nicht retten können. Kann ich die einfach ausbohren und dann durch neue Messingstabe ersetzen?

Gruß Christoph
 
Ich überlege nur grade, wie man die Taumelnietung der Klingenachse von Hand hinbekommt.
Wenn man die nämlich normal vernietet hat man nachher ein Fixed. ;)
 
Ich habe neulich auch ein Messer von meinem Großvater restauriert.Eine Klinge war so runtergeschliffen, dass ich sie bei der Restauration weggelassen habe. Das heißt, das Messer ist schmaler geworden.
Für dein Messer könnte das bedeuten, solltest du keine neue Säge kriegen, nimm diese einfach raus, lass eine Platine weg und setz das Messer dann neu zusammen. Dann kannst du eventuell auch die alten Nieten verwenden, nachdem du diesen den Kopf weggebohrt oder geschliffen hast und diese nicht allzu verbogen sind.
Ich persönlich würde bei dem Messer sogar nur eine Klinge und den Korkenzieher beibehalten. Dann hast du ein schönes schmales Taschenmesser, immer noch die Erinnerung an deinen Opa, aber auch ein komplett selbstgestaltetes Messer. Und dein Opa würde es mit Sicherheit gutheißen, dass sein Enkel soviel HErzblut in sein Messer steckt.

Thorsten
 
Hallo Christoph

Wegwerfen ist ja wohl ein Scherz. :lach:

Auf der Seite von Puma liest man:
"Mehrteilige Puma Jagdtaschenmesser, wie 943 und 945 können nur repariert werden, wenn sie nach 1990 hergestellt wurden. Zu dieser Zeit wurden Klingen und Federn geändert, die neuen Teile passen leider nicht mehr auf die alten Modelle. Es sind auch keine Restbestände der alten Klingen und Federn mehr vorhanden."

Du könntest den Sägenstumpf als Vorlage für eine Eigenanfertigung nehmen. Es kommt ja wesentlich auf die Befestigung am Messer an, der Rest ist eine Säge. Alternativ macht das vielleicht ein Messermacher.

Gruß Frank
 
Nicht im Traum denke ich daran das Messer wegzuwerfen.

Mit 1990 könnte vielleicht grade noch passen. Werde mal auf die Rückmeldung von Puma warten. Vielleicht können die das ja irgendwie von aussen erkennen. Sonst werde ich die Säge mal ausbauen und nachschauen. Irgenwo muss da ja der Unterschied liegen.

Aber die Idee, die Säge einfach rauszunehmen, finde ich eigentlich auch garnicht mal schlecht...

Mal sehen was sich so am Wochenende draus machen lässt.

Gruß
Christoph
 
...Mit 1990 könnte vielleicht grade noch passen. Werde mal auf die Rückmeldung von Puma warten. Vielleicht können die das ja irgendwie von aussen erkennen..
Die Seriennummer wird doch noch draufstehen (vermutlich auf dem Drücker)? :confused:
Die gibst du hier ein und solltest dann wissen, von wann das Messer ist: http://www.pumaknives.de/faq_101.php?PHPSESSID=mleu14uijkjac6tn67i0jc0015
Ohne Nr. ist es vermutlich aus den frühen 60ern oder älter, die Nrn. gab es ab 1964, glaube ich. (vgl. Beitrag von tornado)

Droppoint hat hier mal ein altes Puma gezeigt, in das der Messermacher Hubertus Reifenrath eine neue Klinge eingesetzt hat: http://www.messerforum.net/showthread.php?t=96977
Eventuell ist das ja eine Option für dich.
 
hi,

das messer ist zwischen 1960 und 70 hergestellt worden evtl.sogar früher...wende dich mal an achim gronauer von olberts,die restaurieren es dir betimmt,und dazu handwerklich perfeckt...evtl. kannst du dich auch an henning ritter von hubertus wenden,diese beiden firmen sind die letzten beiden firmen in solingen die sowas noch draufhaben...


grüße...
 
schlechte Nachricht:

"Grundsätzlich verkaufen wir keine Einzelteile wie Klingen, Ferdern, Schalen o. ä., welche Grundbestandteil eines Messers sind. Aufgrund der Gewährleistung muss jedes Puma Messer bei uns im Hause repariert werden. Ausnahmen sind die Schrauben für Puma Messer mit verschraubten Metallgriffen und Intarsien, die in den Griffschalen eingeklebt sind. Auch Ersatzscheiden können Sie bei uns erwerben, wenn sie für das Puma Messer vorhanden sind"

habe ich grade auf der Puma Homepage gefunden. Naja gut finde ich sowas nicht.... aber Firmenpolitik ist halt auch Politik.

@tornado:
vielen Dank für den Hinweis mit dem Alter. Woran siehts du das?
Und es gibt bestimmt viele begabte und erfahrene Messermacher die das wieder hinbekommen.
Vieles habe ich mit meinem Opa selber gemacht und repariert... das möchte ich bei diesem Messer auch nicht anders machen.

Gruß
Christoph
 
Hallo Christoph,


es ist gut moeglich, dass auch eine Saege eines anderen Fabrikats, vermutlich mit Nacharbeiten, passt. Dieser Messertyp wurde von vielen Solinger Herstellern unters Volk gebracht.

Es wurden damals ja keine hoch-karbidhaltigen modernen "Superstaehle" verarbeitet, und die Saege ist wohl auch nicht derart hoch gehaertet, dass man ihr mit normalem Metallbearbeitungswerkzeug (Feile, Schleifstein) nicht beikommen koennte.

Vielleicht findest Du auf einem Flohmarkt fuer wenige EUR ein aehnliches Messer, wo die grosse Klinge abgebrochen ist. Das koenntest Du dann ausschlachten...

Viel Erfolg bei Deinem Projekt und melde Dich bei Gelegenheit mit dem Ergebnis!


Gruesse
 
Hallo Nobbes,

vielen Dank für den Tip. Auf dem Flohmarkt Augen offen halten steht sowieso bald wieder auf dem Plan ;)

Habe zwar noch kein Ergebnis, aber einen Zwischenstand. Habe das Messer mal demontiert und den Dreck von wohlmöglich 40Jahren freigelegt.

IMAG0227.jpg


Habe für mich übrigens entschieden, das Messer nicht wieder auf Hochglanz zu polieren sondern nur den Dreck und die Patina grob abzunehmen und alles wieder passgenau zusammen zu stecken.

Hier noch ein Bild nach der erstern Grobreinigung.

IMAG0229.jpg


lässt sich doch schon mal sehen :p

Gruß Christoph
 
@Headshrinker

Habe deinen Beitrag zur Seriennummer irgendwie überlesen.... Nach dem ich das Messer demontiert hatte, habe ich jedes Teil nach einer Seriennummer abgesucht. Fehlanzeige. Dann nehme ich jetzt mal an, dass es wesentlich älter ist als vermutet.
Noch ein Grund mehr für mich es zu retten.

@fshamburg
Die Schalen habe ich von der Innenseite plangeschliffen und die Aussenseiten mit einer weichen Drahtbürste abgerieben. Der Farbunterschied auf den Bildern liegt an den unterschiedlichen Lichtverhältnissen beim fotografieren.

Gruß
Christoph
 
Großvaters Messer restaurieren

......Dann nehme ich jetzt mal an, dass es wesentlich älter ist als vermutet. Noch ein Grund mehr für mich es zu retten......
Ein guter Messerschmied könnte Dir sicher nach Zeichnung einen Sägerohling aus Kohlenstoffstahl schmieden, den Du dann in Form bringen und bohren kannst. Danach kann die Sägeklinge gehärtet werden, wie es sich gehört.

Es sollte kein unlösbares Problem sein, das Messer in voller Funktion wieder herzustellen. Das Vernieten muss dann halt vorsichtig erfolgen, evtl. könntest Du ein sehr dünnes Stahlplättchen unter den Nietkopf legen, welches man wieder entfernen kann.

Viel Erfolg!

Gruß

sanjuro
 
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