@ luftauge
Gibt es denn so etwas wie eine Faustformel, ab welcher Paketdicke oder Lochabstand man die Schwertahle benutzen sollte ?
Nö, gibbet nich.
Oder sollte man das je nach Lederqualität (Dicke, Art, Behandlungszustand) und einigen Probenähten entscheiden ?
Genau! Meist möchte das härtere Leder die Schwertahle. Besonders dann, wenn die Naht sehr dicht an der Kante liegt. Da kann Dir dann das leder unter Umständen bei verwendung der Rundahle aufreißen.
Soweit ich die damalige Diskussion im Hinterkopf habe, war der Streit- oder Knackpunkt, dass die Schwertahle das Leder richtig schneidet, während die normale Rundahle das Leder verdrängt, und damit weniger "schwächt" - was ein späteres Reissen reduzieren oder komplett vermeiden soll.
Naja. Wer sich das mal bei festem Blankleder unter der Lupe ansieht, wird erkennen, dass das Leder bei verwendung einer Rundahle reißt (ist winzig wenig, aber es tut es)
Ich schleife meine Schwertahlen auch nur im ersten Drittel. Wenn ich dann "tief" steche ist das auch nur noch ein rautenförmiges Aufweiten.
Der Vorteil wäre beim "Schnittstich" dass die Naht von vornherein fast versenkt ist, während sie beim "Verdrängungsstich" weiter auf der Oberfläche liegt, oder nicht ?
Ein Klares: oder nicht! Das Garn zieht sich bei einem rautenförmigen Loch in einem etwas stumpferen Winkel als bei einem runden. Das heißt, das der Übergang von der "Fläche" in die "Tiefe" "teilversenkt" ist, mehr auch nicht. Versenken sollte man die Naht auf jeden Fall.
Meine Schwertahle lege ich immer direkt wieder nach hinten in die Werkzeugkiste, sobald sie mir in die Finger kommt
Schade. Ist eigentlich ein feines Werkzeug. Wobei ich mal einen großen Teil der Probleme mit Schwertahlen hier auf die abgrundtief mieserable Qualität der meisten angebotenen Ahlen zurückführe.
Ich selber habe glücklicherweise noch einen Posten Vorkriegsware (1ter WK

) aus englischer Produktion ergattern können.
Die bekomme ich richtig scharf, die bleiben scharf und die Spitze legt sich nicht nach jedem fünften Stich um. Ich habe auch mal welche von z.b. Lederkram probiert. Au weia. Ging gar nicht.
Das selbe gilt, meiner Meinung nach auch für Nadeln. Das meiste was da heute angeboten wird ist Schrott. Was ich schon an Nadeln entweder am Öhr oder in der Mitte (wenn ich mal wieder die Zange nehmen musste) abgeknackst habe, macht nicht wirklich Spaß. Mit meinen 100 Jahre alten passiert das nicht. Leider habe ich da nicht alle benötigten Größen und muss halt auf das grmblgrxx-Zeug ausweichen.
Gruß aus Berlin
chamenos