Naturschleifsteine ? welche sind gut ? was gibts?

@peterk

Ich habe dir eine Mail geschreiben, wegen dem Stein :)

Ich binn speziell an Natursteinen interessirt, mich fasziniert es einfach, was es da für tolle Schleifsteine gibt....

Das soll jetzt aber nicht heißen, das ich Kunststeine ganz ablehne....

aber wenns ein Kunststein sein soll, dann muß es ein harter sein !

Ich habe 2 sic. Steine, mit denen ich nicht gut zurechtkomme....
Sie schleifen zwar schnell, aber man schneidet sehr leicht rein, und sie nutzen sich schnell ab...

Und gerade feine Kunststeine sind auch ganz schön teuer ! was ich so gesehen habe....
 
1. Der *graue Brocken* ist noch ein gutes stück feiner, aber leider auch weicher.. trocken schabt sich gleich material weg, beim abziehen:hmpf:
mit Wasser wird er aber hoffentlich besser funzen...
(hatte noch keine Zeit zum wässern und schleifen)

2. noch ne frage:
ich will mir ja noch einen Belgischen Brocken kaufen, binn aber jetzt noch am hin und her überlegen, ob ich einen blauen, oder einen gelben holen soll....

Zum 1. Belgische Brocken egal welcher farbe (ist das gleiche Gestein nur mit anderen Mengenverhältnissen der Bestandteile- sagt wenigstens die Seite des Steinbruchs) werden nicht "Gewässert" da die kein Wasser aufnehmen, ein tropfen genügt. Man kann auch draufspucken aber das Spucke nicht so dünnflüssig ist wird die Sicht auf die Schneidkante und von der Seite auf den Winkel der Fase schwiriger (wenn man das sehen muß oder will), besser ist dann beim Spucken auf feinen Sprühnebel zu schalten:D .
Zum 2. Ich habe mir auch den ganz großen Blauen Bankstein gekauft, vorallen für Hobeleisen ist der Sinnvoll. Man darf eben bei den Brocken nicht so stark aufdrücken wie bei keramisch gebundenen SiC Steinen:haemisch: .
Wenn man eine Feinere Oberfläche wünscht muß man mit wenig Wasser (drauf hauchen genügt) solange schleifen bis die Steinoberfläche Schwarz verschmiert ist. Das gibt spiegelnde Oberflächen, sogar recht schnell. Aber nicht jeder brocken ist dafür geeignet, nur die feinsten Gelben. Ich lasse immer einen Schwarz, damit ich den zum Polieren nehmen kann.
Gelbe schleifen agressiver als blaue/lilane/braune aber man bekommt nur mit der "Verschmier metode" eine feinere Oberfläche, bei den Blauen wird es (subjektiv?) etwas feiner wenn man weniger aufdrückt.

Es gab übrigens im Oberen Rheintal einige Steinbrüche für "Wetzschiefer" aber die existieren nicht mehr. Da wurden Sensenwetzsteine gewonnen. Ist ein, mit recht groben Sandkörnern durchsetzter, Tonstein der sich schnell verbraucht aber auch viel abträgt. Vielleicht im Ergebnis wie 300-400er Schmirgel mit einigen gröberen Kratzern.
 
Moin,

den gelben belgischen Brocken habe und empfehle ich für

- Windmühlenmesser v. Herder
- jap. Messer von Kai shun
- meine Taschenmesser (Herbertz ALSI 420, Smith & Wesson, Titan)

zum Feinabzug. Ich verwende den stets gut gewässert, den Abrieb entferne ich durch abspülen. Für Messer mit Vogelschnabelklinge ist ein plangearbeiteter B-Brocken nicht geeignet, weil die Schneide hohl lieg.

Meine Kai-Shuns verwende ich viel, ein Abziehen ist jedoch nicht sooft erforderlich wie für mein kleines Herder. Abziehen tu ich nur mit geringen Andruck, ein paar Striche reichen meistens schon.

Für 0815-Küchenmesser aus Edelstahl, die mit einem Fräser geschärft wurden, ist der BB ungeeignet, die feinen Züge in der Schneide zerkratzen den BB.

Viele Grüße, Rolf
 
...
Naturschleifsteine:

Arkansas weis/grau oder schwarz (harter stein)
Belgischer Brocken gelb/chremefarben oder blau (weicher stein)
Gosauer Schleifstein (feiner Sandstein)
Rozsutec gräulicher Sandstein fund hart
Thüringer Wasserabziehstein (sehr fein, weich)
...

Hallo zusammen,
eine Anmerkung zu Gosauer Schleifstein:
Dieser Schärfstein ist nicht fein ("fein" im Sinne eines Abziehsteins).
Zumindest nicht der, den ich besitze. (Vielleicht gibt es ja unterschiedliche Körnungen?)

Leider habe auch ich keine Angabe, welche Körnung er hat und kann daher nur eine ganz grobe Richtung angeben: Dem Schliffbild zufolge würde ich sagen, dass er in etwa so "fein" ist, wie der mittlere Stein meines Gatco-Schärfsets. Eher noch etwas gröber.
Ist aber wirklich nur geschätzt, da ich sowohl mit dem Gosauer als auch mit den Steinen des Schärfsets länger nicht gearbeitet habe.

Man bekommt mit dem Gosauer eine ganz brauchbare Arbeitsschärfe hin, zum Abziehen ist er aber zu grob.

Gruß :)

gulogulo
 
Ich habe seit Kurzem einen gelben Belgischen Brocken und bin sehr begeistert! Ich hätte nicht gedacht, dass ein Stein von dieser Härte und Feinheit einen doch relativ hohen Abtrag haben kann.
Für einseitig angeschliffene japanische Kochmesser komme ich allerdings damit nicht so gut klar: Durch die große Auflagefläche saugt sich das Messer regelrecht auf dem glatten, nassen Stein fest. Die Hohlgeschliffene Seite geht natürlich problemlos.

@_roro
Ich verwende den stets gut gewässert
Anfeuchten genügt wirklich!

viele Grüße,
Jan.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jan,

hast Du mal versucht, weniger Wasser zu nehmen und die Klinge *etwas* zu kippen?

Gruß Peter
 
Hallo Peter,

wenig Wasser nehme ich beim Brocken immer. Mit dem 'etwas kippen' geht's bestimmt viel besser. Aber ich finde einer der Vorteile dieses speziellen Anschliffes ist die Möglichkeit den Winkel genau zu halten. Da möchte ich eigentlich nicht Kippen.
Ist aber kein Problem, auf dem 3000/6000er King Stone komme ich bei den Japanern gut klar.

viele Grüße, Jan.
 
@gulogulo
Die info zum gosauer Stein habe ich geändert.

Ich bin jetzt gestern mal dazu gekommen den grauen Brocken zu testen, mit Wasser, und muss sagen, das er doch nicht so schlecht ist, wie ich auf den ersten Blick dachte....

Er ist doch relativ hart, und auch sehr fein, allerdings ist die Oberfläche noch etwas geriffelt, vom sägen des Steins :hmpf: muß ich also mal auf ner Glasplatte mit Schleifpaier abrichten..

der graue Brocken muß auch nur mit wasser bentzt werden, er saugt sich nicht voll....

Mit dem Messer konnte ich mich nach dem Abziehen rasieren...
Könnte zwar noch besser gehen, aber ich hatte die Klinge vorher auch nur schnell am Bandschelifer mit 80er korn geschliffen:irre:
(ist nur ein Sägeblatt, was ich schräg angeschliffen habe.)

Normale gute Messer schleife ich an meinem elektrichen Wasserstein... nur das hätte mir zu lange gedauert.


Die nächsten Tage bekomme ich auch noch einen blauen belgischen Brocken zugeschickt :) :steirer:

hat jemand von euch nen blauen und nen gelben BB ? und kann die vergleichen ?

Werde mir auch noch einen echten Thüringer Wasserabziehstein von MST kaufen, weis nur noch nicht welche Größe... weil die doch recht teuer sind :mad:
Der von manufaktum ist leider nicht der gleiche Stein, sondern etwas gröber, und unregelmäßiger.

Macht es beim grauen brocken und dem belgischen Brocken eigendlich sinn mit einem aufreiber Schlamm zu erzeugen ?
Wenn ja, was könnte ich als aufreiber benutzen ? Vom Stein ein stück abschneiden will ich nicht unbedingt.

Würde sich ein nagura Kunststein eignen ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Thomas,

nur zur Vermeidung von Begriffsverwirrungen, aber Brocken sind ausschließlich die gelben, egal, was in Internetshops steht.
allerdings ist die Oberfläche noch etwas geriffelt, vom sägen des Steins :hmpf: muß ich also mal auf ner Glasplatte mit Schleifpaier abrichten..
Auch die Brocken sind nicht so toll abgerichtet und teilweise ist die rückseitige Schieferplatte nicht plan.
hat jemand von euch nen blauen und nen gelben BB ? und kann die vergleichen ?
Der Gelbe ist härter und schneller, der Blaue schlämmt *etwas*. Es gibt aber im Forum ein paar Artikel. Außerdem fand ich Geonohls Erklärung sehr gut. Bei harten Messerklingen wird der Brocken schnell glatt und muss geöffnet werden. Ein Nagura funktioniert, aber man kann ja auch Steine gegeneinander reiben.
Macht es beim ... belgischen Brocken eigendlich sinn mit einem aufreiber Schlamm zu erzeugen?
Meiner Meinung nach nicht.

Gruß Peter
 
Ja du hast recht, ein Bankstein ist ein Bankstein, und kann also auch kein Brocken sein.

Auf http://www.belgischerbrocken.com/ nennen sie den blauen halt auch Brocken.. und die gelben Banksteine nennen sie auch Brocken...

Aber wenn ich von einem blauen belgischen Schleifstein rede, könnte es auch ein Kunststein sein, der in Belgien hergestellt wird, und halt blau ist.

Ähm findest du wirklich das der gelbe belgische Brocken härter als der blaue belgische Naturbankstein ist ? Ich habe bisher nämlich genau das Gegenteil gelesen.... das der blaue zwar langsamer ist, weil er weniger Granate enthält, aber dafür härter ist, und somit langsamer verschleißt.

binn jetzt etwas verwirrt :confused:
 
Die nennen die gleich, weils das (fast)gleiches Gestein ist.
Die Blauen kommen mir ein klein wenig härter vor, ist aber von Stein zu Stein unterschiedlich. Die Unterschiede in den Gelben, können ziemlich groß sein. Von den Blauen hab ich noch nicht so viele probiert.
 
Ähm findest du wirklich das der gelbe belgische Brocken härter als der blaue belgische Naturbankstein ist ? Ich habe bisher nämlich genau das Gegenteil gelesen...
Hallo Thomas,

tatsächlich schreibt das auch der Hersteller so wie Du. Vielleicht habe ich recht harte gelbe Steine oder einen relativ weichen blauen.

Leider ist die neue Internetseite noch nicht auf Deutsch verfügbar, aber als Saarländer kannst Du vielleicht im Original lesen:
Hersteller
Auch die Erläuterung bei Wikipedia unterscheidet die Steine, der Text ist auffällig gleich:
http://de.wikipedia.org/wiki/Belgischer_Brocken

Aber möglicherweise ist das unnötige Erbsenzählerei meinerseits ;)

Gruß Peter
 
Auf der französischen Seite steht auch das der blaue härter ist...

Gut, die Härte kann natürlich stark variieren bei Natursteinen.

Es könnte aber auch einfach eine Verkaufsstrategie sein...

So das man sich halt denken soll: ja er schleift zwar langsamer, aber wenn er dafür länger hält, kauf ich ihn trotzdem.... oder so ähnlich...

Naja ich denke jetzt muss mal noch jemand anderes die zwei Steine vergleichen, und hier mitteilen wie er die sache beurteilt!

aber ich denke eher das du halt gerade einen sehr weichen blauen stein erwicht hast... oder einen harten gelben ;)
 
Moin
ich habe heute meinen blauen belgischen Stein bekommen (danke peterk)

Der *graue Brocken* von dick scheint genau der gleich Stein zu sein, wie der *blaue belgische Stein/Brocken) :rolleyes:

Beide Steine sind blau/lila, und sehr fein, und auch die Struktur der Steine ist identisch, zumindest mit bloßem Auge.

Der einzige Unterschid ist, das auf dem Stein von dick ein par weiße Sprenkel sind, das scheint aber nur eine optische Sache zu sein, also da sind keine rauen Stellen oder ähnliches.

Hat irgendwer auch den *grauen Brocken/Stein* von dick, und den blauen belgischen Stein, und kann mir meine Vermutung bestätigen ?

Also das der *blaue belgische Stein/Brocken* und der *graue Brocken/Stein* von dick die gleichen sind, und nur unter verschiedenen Namen vertrieben werden...... !?


Ich habe gestern meinem Rasiermesser einen ganz neuen Anschliff verpaßt, erst mit nem 800er sic. Stein, dann mit nem 1000er sic. Stein, und dann mit dem *grauen Brocken/Stein* von dick, und dann nochmal auf nem Pastenriemen, und nem Lederriemen abgezogen.

Das Ergebnis war schon sehr gut muß ich sagen, also ich kann den Stein schon empfehlen.

Ich habe mir jetzt auch noch den *blauen Natur-Wasserabziehstein*, und einen *original Thüringer Wasserabziehstein* von MST-Müller bestellt, :) ich werde berichten ob die was taugen.

Und den Müller-Wasserabziehstein (von manufactum als thüringer vertriben) habe ich mir auch bestellt.

gruß
TomasG
 
Zuletzt bearbeitet:
nabend

Ich habe heute bei einem Kumpel einen Kellerraum entrümpeln dürfen, und durfte alles was ich brauchen konnte mitnehmen, darunter war einiges an alten Werkzeugen, teils zum umschmieden, und teils zum restauriern...
Und unter dem ganzen Stahl lag dann doch tatsächlich ein Stein:super:

Von der Form her habe ich gleich an einen belgischen Brocken denken müssen, und die Farbe käme auch hin...

Also wenn es tatsächlich ein gelber belgischer Brocken ist, wäre das ja besser als nen 6er im Lotto :cool:

Also was meint ihr ?
Ich habe auch das Schleifmehl mal unter dem Mikroskop betrachtet, und es sieht fast genau so aus wie das vom blauen Stein...







 
Moin,

das könnte ein BB sein. Aber normalerweise sind die auf ein Stück grauen Schiefer aufgeleimt, nunja....

Hast Du den mal nassgemacht und ein Stück Stahl drübergezogen? Hebt der Späne ab? Lässt sich mit dem Schleifschlamm Stahl polieren?

Wenn alles [ja] dann issers.

Viele Grüße, Rolf
 
Für mich sieht das Fotobedingt eher nach einen Siltstein aus, der wohl als Schleifstein benutzt wurde. Die Erzader die an der einen Kante zu sehen ist, und die gräulichen Schlieren die durch den Stein ziehen, bringt mich zu dem Schluß (gewagt ich weis). Habe ich noch nie bei BB gesehen (dort bisher nur Quarzadern). Die Farbe währ auch untypisch aber wenn man das Stück nicht bei Tageslicht sieht, sagt das sowieso nicht viel. BB werden übrigens nur mit anderem Tonstein verklebt, wenn sie zu dünn geraten sind.
 
Hallo zusammen,

nur nochmal als Nachtrag. Heute haben drei Leute zwei Gelbe und den verbliebenen Blauen zerkratzt. Nur der Blaue ließ sich mit dem Daumennagel ritzen, die anderen sind wirklich sehr hart.

Gruß Peter

p.s., Thomas, schön, dass er Dir gefällt.

Wenn der "graue Brocken" blau oder lila ist, ist es offenbar nicht der graue Stein, der im Coticulemuseum ausgestellt ist. Diese Steine waren eher mausgrau
 
Also mit einer Schieferlage verklebt werden meines Wissens auch nur die dünnen Steine, die heute gefördert werden, früher gab es aber dickere Schichten, und die mussten auch nicht verkittet werden...

Habe gerade bei Wikipedia geschaut, was ein Siltstein ist, und das Bild was da gezeigt wird hat absolut keine Ähnlichkeit mit meinem Stein.

Mein Stein ist relativ weich, habe ich das Gefühl

Morgen werde ich mal versuchen daerauf zu schleifen

Geht mal auf www.belgischerbrocken.com
im menü auf *Leute*
und dann alter belgischer Brocken

Dieser Stein ist von der Farbe her meinem Stein doch schon recht ähnlich oder ?
Die neuen Steine sind chremefarben/beige, aber die alten waren gelb....

Noch was zum grauen Brocken
im Buch *Alles was scharf macht* steht das der graue Brocken als Schleifkörner Hämatit-Kristalle besitzt....
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Bezeichnung Siltstein bezieht sich auf die Korngröße und nicht auf irgend eine Zusammensetzung. Ich binn eben wegen der Vererzung darauf gekommen, da die in dichtem Tonstein(Korngröße!) (wie den BB) meist eine andere Ausbreitungsart zeigt und ich sowieso bei den BB noch keine Vererzung sah. Die Farbe sagt so gut wie garnichts. Die Härte eines Schleifsteins beziet sich auf das Verhältnis der Bindenden Matrix zu den Schleifkörpern. Man kann bei Kunst"steinen" absolute Werte verwenden aber das macht bei den Natürlichen in meinen Augen nicht viel sinn. Mit einem Ritztest wird man nicht viel zum Schleifverhalten sagen können, der zeigt nur die Makroskopische "Härte". Bei beinen BB in Blau/Lila/Braun und den Hellbraunen ist keiner dabei, den ich mit nen Fingernagel ritzen könnte, bei den dunklen sieht man höchstens, schwach, einen Hellen Abrieb des Nagels.
 
Zurück