Natursteinempfehlung im Körnungsbereich 500 und 3000?

Johannausmdorf

Mitglied
Beiträge
11
Hallo!
Ich habe erst seit kurzem mein erstes richtiges Outdoormesser mit Scandi-Schliff und kleiner Sekundärphase. Zum Messer dazu hab ich einen Wästikivi Naturstein bestellt und auch schon an meinen Küchenmessern ausprobiert.
Was soll ich sagen, es macht echt Spaß.
Aber ich erkenne langsam die Grenzen des machbaren. Der Stein hat ja je nach Quelle 1000-1500er Körnung. Nun suche ich etwas für darunter und darüber, werd aber nicht so recht fündig. Soll ich einfach einen Naniwa Chocera mit 600 und 3000 bestellen oder gibt es in dem Bereich auch Natursteine?
 
Für den 500er kannst du dir den Ligato (aber den 300er, da FEPA) von Wetzen-und-Schleifen.de bestellen. Danach bist du geheilt vom Natursteinfieber.
 
Die sind nicht so toll. Aber immerhin billig.

Ich würde jederzeit synthetische Steine vorziehen.
Da ich mich noch nicht so gut auskenne, magst du auch anführen, wieso du Natursteine nicht magst? Ich finde den Wästikivi super, andere habe ich noch nicht probiert.
Würdest du um die 500 einen Naniwa Chocera Pro empfehlen?

Du kannst mal Richtung Arkanasas-Steine lesen.
Vielen Dank, das mach ich gleich heute Abend.
 
Da ich mich noch nicht so gut auskenne, magst du auch anführen, wieso du Natursteine nicht magst?
Ich greife mal vor: ungleichmäßige Körnung und Abtrag der Schleifmittel im Stein, in Relation zu synthetischen Steinen auch langsamer. Letztere sind, da synthetisch hergestellt, immerhin homogen. Wenn es nur ums schärfen geht, das sollte bei der Körnung auch der Fall sein, kann man guten Gewissens auf synthetisch gehen. Wenn es später um Politur geht oder besondere Effekte an der Schneide, da können Natursteine einen Vorteil haben wegen der heterogenen Verteilung der Schleifmittel.
 
Aber ich erkenne langsam die Grenzen des machbaren. Der Stein hat ja je nach Quelle 1000-1500er Körnung. Nun suche ich etwas für darunter und darüber, werd aber nicht so recht fündig. Soll ich einfach einen Naniwa Chocera mit 600 und 3000 bestellen oder gibt es in dem Bereich auch Natursteine?
Ja klar gibt es die. Sehr feine japanische Natursteine. Thüringer (Quelle wurde Dir ja schon von @Valentinian II genannt, Thüringer Natur-Wasserabziehstein F2000 (https://www.wetzen-und-schleifen.de/produkte-details.php?artikel_nummer=013.10112)). BM Schiefer, Grauer Brocken (z.B. hier Wasserschärfsteine und Wasserabziehsteine aus natürlichen Vorkommen | www.bessermesser.de - Scharfe Messer, feine Steine - große, mittlere und auch kleine! (https://www.bessermesser.de/Wassersteine-nat%C3%BCrlich)). Blauer und Gelber Belgischer Brocken.

Du kannst mal Richtung Arkanasas-Steine lesen.
Um das kurz zu ergänzen:
Arkansassteine werden nicht nach ihrer Körnung eingestuft, sondern nach ihrer Dichte. Wie die genau bezeichnet werden, hängt vom Hersteller ab. Und da dann leider auch, welcher Stein feiner ist.
Grundsätzlich ist der gröbste Arkansas der Washita. Der scheint mittlerweile schwer zu bekommen.
Dann folgen Soft, Hard, Hard Black, Surgical Black, Translucent. So z.B. die Einstufung von Skerper (Hausmarke von Knivesandtools) oder auch RH Preyda.
EXPLORE | Rh Preyda (https://www.rhpreyda.com/explore)

Andere mögen dann den Stein nur als Black oder True Black bezeichnen. Oder einen True Hard dazwischenschieben. Auch kann der True Black feiner als ein Translucent sein. Wie z.B. bei Dan's Whetstone Company:
https://danswhetstone.com/information/stone-grades-101/

Es gibt auch noch andere Anbieter, z.B. Best Sharpening Stones. Hier auch mal ein paar Links dazu:
Arkansas Sharpening Stone Grits (https://www.bestsharpeningstones.com/articles/arkansas-sharpening-stone-grits.php)
What is an Arkansas Stone? (https://www.bestsharpeningstones.com/articles/what-is-an-arkansas-stone.php)
Arkansas Stones FAQ (https://www.bestsharpeningstones.com/articles/Arkansas-Stones-FAQ.php).

Oder Lansky. Oder....

Arkansassteine sind grundsätzlich Ölsteine. Gehen auch mit Wasser und Spülmittel. Mit Öl allerdings besser. Die groben Steine sind halt auch schon fein und langsam. Sie hinterlassen eine schöne Schneide, keine Frage. Mit synthetischen Steinen geht es erheblich schneller. Auch kommen diese Steine an ihre Grenzen, wenn Du harte Stähle schärfen möchtest. Dazu auch noch ein Link:
Skerper Arkansas-Schleifsteine Experten Review (https://www.knivesandtools.de/de/ct/skerper-arkansas-schleifsteine-expert-review.htm)
Im Grunde würden für mich die sehr feinen (Polier-)Steine mehr Sinn ergeben.

Grundsätzlich spielt das Oberflächenfinish des Herstellers eine wichtige Rolle. Laut meiner Recherchen scheint dies Dan's am besten hinzubekommen.

Viel Spaß beim Stöbern. Hatte ich nicht irgendwas geschrieben von wegen "kurz ergänzen"?
 
Die in deinem ersten Absatz genannten Steine sind viel feiner als 500 und 3000. Bei den Japanern kommt noch die Voodoomondscheinsteuer dazu.
 
@Johannausmdorf Frage: Du schreibst, dass du ein Outdoormesser mit Skandischliff hast. Weshalb muss an ein Outdoormesser eine auf hochglanz polierte Phase? Im praktischen Einsatz bringt dir das nicht den geringsten Vorteil.

Noch ein Wort zu den Schleifmittel. Ich bevorzuge die Shapton Glass Stone. Die funktionieren bei jedem Stahl - auch bei den sehr harten Stählen - sind im Vergleich zu den Natursteinen günstig, sie sind schneller und vor allem, bis heute hat noch keiner meiner vielen Steine einen Riss.

Gruss
Ulli
 
Outdoormesser mit Scandi-Schliff und kleiner Sekundärphase.

Für outdoormesser würde ich mir dann (auch) Schleifmittel für unterwegs besorgen...

Ich finde den Wästikivi super, andere habe ich noch nicht probiert.

Kenne den Wästikivi selber nicht, aber wenn Du mit deinem "1000-1500er Wästikivi" derart zufrieden bist, warum dann nicht einen Wästikivi Höyläkivi in 1500-2000 dazu ? 1500-2000er Körnung ist für ein Outdoormesser doch mehr als ausreichend und für den letzten Kick nimmst Du einfach die Jeans.

Ansonsten schleife ich auch lieber mit "künstlichen" Steinen, z.B. mit Boride Steinen (SIC) die auch in FEPA angegeben werden.
 
@Johannausmdorf Frage: Du schreibst, dass du ein Outdoormesser mit Skandischliff hast. Weshalb muss an ein Outdoormesser eine auf hochglanz polierte Phase? Im praktischen Einsatz bringt dir das nicht den geringsten Vorteil.

Noch ein Wort zu den Schleifmittel. Ich bevorzuge die Shapton Glass Stone. Die funktionieren bei jedem Stahl - auch bei den sehr harten Stählen - sind im Vergleich zu den Natursteinen günstig, sie sind schneller und vor allem, bis heute hat noch keiner meiner vielen Steine einen Riss.

Gruss
Ulli
Oh nein, ich will gar nichts auf Hochglanz polieren. Ich bin nur nicht komplett zufrieden mit der Schärfe, die als Endresultat herauskommt beim Naturstein. Ich habe ihn aber auch noch nie vorher angeschliffen sondern laut Anleitung zuerst den Scandiwinkel beidseitig geschliffen und dann mit dem "Schlamm" die Sekundärphase. Was gut funktioniert, aber Haare rasieren kann man damit noch nicht.

Für outdoormesser würde ich mir dann (auch) Schleifmittel für unterwegs besorgen...



Kenne den Wästikivi selber nicht, aber wenn Du mit deinem "1000-1500er Wästikivi" derart zufrieden bist, warum dann nicht einen Wästikivi Höyläkivi in 1500-2000 dazu ? 1500-2000er Körnung ist für ein Outdoormesser doch mehr als ausreichend und für den letzten Kick nimmst Du einfach die Jeans.

Ansonsten schleife ich auch lieber mit "künstlichen" Steinen, z.B. mit Boride Steinen (SIC) die auch in FEPA angegeben werden.
Also nach meiner Recherche hat der Wästikivi 1000-1500 und es gibt keine unterschiedlichen Körnungen. Das ist einfach der Stein der dort abgebaut wird. Aber verschiedene Händler schreiben jeweils was anderes hinein. Die verlässlicheren Quellen schreiben, die haben 1000-1500. Das mit den Jeans ist ein guter Tipp, muss ich ausprobieren. Danke
 
ok danke, dann machen ich auf jeden Fall etwas falsch. :) Danke für die Hilfe. Dann heißt es für mich einfach noch mehr üben. Vielleicht muss ich wegen dem Naturstein einfach mehr schleifen.
 
Schleifen bis zum Grat, da Unterscheiden sich Naturstein und Synthetik nicht drin. Lediglich die Geschwindigkeit kann dort variieren. Kommt alles mit der Übung, zu früh aufgehört hab ich früher auch und war frustriert.

Ich habe z.b. den Thüringer Wasserstein, angegeben mit FEPA 2000 was in etwa einem JIS 8000 entsprechen sollte. Zusätzlich habe ich einen Shapton Pro 8000 also von den Körnungen her vergleichbar. Beim Schleifen ist der Shapton deutlich schneller, um nicht zu sagen 50% schneller. Ob man nun aber 3-4 Minuten oder 6-8 Minuten braucht, für ein Messer wäre mir der Unterschied egal. Wenn man allerdings mehrere Messer gleichzeitig macht wird es schon "nervig" das der Naturstein soviel länger braucht..
 
@Johannausmdorf

...wegen dem Grat, das kannst Du super einfach mit Wattepads aus dem Discounter sichtbar machen, einfach die Pads zwischen den Schleifdurchgängen immer mal in der Richtung vom Messerrücken aus über die Schneidfase ziehen. Überall dort, wo feinste Wattefäden hängen bleiben ist ein Grat vorhanden. Wenn Du es gerne noch genauer erkennen möchtest, dann hilft ein einfaches Mikroskop oder eine Lupenbrille.
 
Zurück