Ne doofe Frage zu Messing ...

eddi0815

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Moin die Herren,

mal 'ne doofe Frage zu Messing wenn man Griffschalen vernieten will.

Wollte jetzt endlich mal ein kleines Flohmarktslipjoint auf Vordermann bringen und mit neuen Holzgriffschalen wieder vernieten.
Ich hatte noch etwas Messing Hartlötdraht rumliegen, das Zeug auf 2mm Durchmesser runtergeschliffen und angefangen zu vernieten.

Das ist in einem ziemlichen Desaster geendet.
Die Stifte ließen sich nur sehr widerwillig verformen. Resultat verbogene Stifte, gerissene Holzschalen ect. das volle Programm.
Wenn ich das damit vergleiche wie Leute auf youtube das machen oder Firma Hartkopf in der Sendung mit der Maus, schien es mir so als ob mein Messing einfach zu hart war.

Messing soll man ja weichglühen können .... also Flammenwerfer angeworfen, mehrere Stücke unterschiedlich lange erhitzt, mit bescheidenem Erfolg.
Es ist bestenfalls ein klein wenig weicher geworden, aber nicht so weich, dass ich die Enden breitklopfen konnte (mir fällt gerade nicht ein, wie man das nennt wenn man mit der Hammerspitze rundrum auf die Kante klopft).

Jetzt die doofe Frage: ist Hartlötdraht 'ne ungeeignete Legierung, muss ich mir da anderes Messing zulegen oder hab ich mich einfach zu ungeschickt angestellt und muss noch üben?
 
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Es gibt viele verschiedene Messingarten. Das liegt an der Mischung der Legierungsanteile. Sprich am Kupferanteil.
Da geht es von weich bis spröde.
Außerdem ist es jedenfalls bei Kupfer so, dass man es wieder weich bekommt, wenn man es erhitzt und abschreckt. Also im Gegensatz zu Stahl wird Kupfer weich beim Abschrecken.
Wie das bei Messing ist kann ich jetzt nicht sagen, wird aber ähnlich sein.
 
Moin

Messing ist erstmal eine Legierung aus Kupfer und Zink.
..... in Messinghartlot ist meistens noch Silizium. Das Zeug taugt zum Vernieten nicht.
Messing für Dreharbeiten hat noch 1 bis 3% Blei drin. Das taugt auch nicht wirklich für Niete.

Wenn du dir Messingdraht/-stäbe aus CW508L (CuZn37) besorgst, dann klappt das auch mit dem Vernieten ;)

Wenn du dich so richtig schlau machen möchtest, dann geh bei Gemmel Metalle auf die Homepage.... die haben für die gängigen Messinglegierungen die Datenblätter.
Und wenn dann da bei Kaltumformbarkeit "weniger gut" steht, dann willst du dieses Messing auch nicht für Niete.

Wenn du dir nun sagst, dass dir das zuviel Aufwand ist und du halt den Alustab aus dem Baumarkt nimmst..... hihi .... das klappt auch nicht.
Die sind auch nicht aus reinem Aluminium, sondern haben noch anderes Zeug drin, was dafür sorgt, dass sie weniger gut kaltumformbar sind.
 
Danke für die Antworten, Jungs.
Dann werd ich mal stöbern wo ich was passendes bestellen kann, CW508L scheint nicht überall rumzuliegen.

@ chameos
Aluminium für ein altes Solinger? Arrrg. * wedelt wild mit den Armen und kreischt "Ein Ketzer! Verbrennt ihn!" *;)
 
Wird der Kopf zu breit(kegelig) ausgestaucht, wirkt er wie ein Spaltkeil. Ca. 1mm über den Griffschalen winklig und möglichst glatt absägen (oder glatt feilen) und vorsichtig mit kleinem Hammer und leichten Schlägen "rundtickern". Danach glätten und die Schalen finischen. Alternativ kann man auch die hellen dünnen Möbelschrauben aus Messing verwenden, die sind weich genug, um etwas mehr Kopfstauchung verkraften zu können, ohne direkt das Holz zu spalten. Die müssen aber entsprechend vorbereitet werden, die Holzgewinde und Köpfe braucht man nicht.
 
Es gibt Mressingstifte "Messingnägel"(hier beim Baumarkt) die sehen genau so aus wie die Niete die die in Solingen verwenden. Sind es wohl auch da die Stifte in Solingen auch eine kurze Spitze hatten (die ich da sah).
 
Die Industrie verwendet dazu meist Taumelnietmaschinen (oder noch modernere Varianten).
Dadurch entstehen geringere Spannungen im Bauteil als beim "normalen" Nieten.
 
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