und was passiert wenn mal etwas von der Beschichtung abplatzt, weil etwas wie Knochen oder Keramik oder Porzellan oder so der Schneide in die Quere kam?
Da platzt nix ab. Kannst ja mal nachlesen
z.B.
http://www.iws.fraunhofer.de/doc/download/doc_prospekt.pdf
http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/29895/
Ich vertraue den Leuten im Fraunhofer mal, dass sie wissen, was sie tun. Wer ja auch reichlich blöde, wenn eine Beschichtung, die Gleiteigenschaften definiert, im Betrieb abplatzt

Interessant finde ich auch, dass die Beschichtung bei einer Temperatur von unter 50° aufgebracht werden kann.
Kann ich es dann einfach nachschärfen?
Sicher. Auf der unbeschichteten Seite. Notfalls auch die beschichtete, Diamant geht immer.
10 Jahre bis es stumpf ist! Na aber Hallo.
Blubber

Das kann nicht sein. Erstens nutzt sich die unbeschichtete Seite genauso ab, wie sich eben ein Stahl abnutzt. Vor allem hab ich mit dieser "bleibt immer eine superharte Schneidkante stehen" Theorie ein Problem. Denn die Superharte Schneidkante Beschichtungs-Schicht braucht nunmal einen Träger. Ohne Träger gibts keine Kante, zumindest nicht lange.
Edit. Dachte ich mir so, Na, dann ruf ich halt mal beim Frauhofer an

Gerade gemacht.
Alsooo:
1. Ich dachte offenbar falsch. Die Beschichtung wurde ausführlich an Messern getestet - natürlich im industriellen Bereich. Papiermesser, diverse Cutter usw. Es ist tatsächlich so, dass sich die Standzeiten nachweislich erhöhen, Der weichere Träger verbraucht sich, die harte Beschichtung steht als Schnittkante etwas über. Stärke der Beschichtung bis runter auf 4µ möglich. Plus das, was der Stahl/Träger hergibt ergibt dann die maximal mögliche Schneidendicke.
2. Das funktioniert auch bei Messern, die flexen. Nach Aussage des Projektleiters hatten sie Industrieanwendungen, bei denen die Klingen weit größeren Biegebeanspruchungen standhalten müssen, als das bei Küchenmessern der Fall sein wird. Auch da waren die Standzeiten deutlich höher.
3. Die Beschichtung "blättert" dabei auch nicht ab. Aufgetragen wird mit Plasma bei unterschiedlichen Temperaturen, aber mit maximal 150°. Je nach Anwendung können verschiedene Härten eingestellt und die Schichten angepasst werden, so dass im Träger eine der Anwendung angepasste Verzahnung entsteht. Das heisst, da wird nicht einfach mit einem Verfahren auf alles "gesprüht", sondern man kann den Prozess so einstellen, dass man für den jeweiligen Anwendungsfall die passenden Eigenschaften (Temperatur, Schichtdicke, Härte, Haftung....) hat.
4. Was feinste Schneiden angeht - Roman spricht ja von Schneiden bis 1µ bei passenden Stählen und optimierter Wärmebehandlung. Das geht natürlich nicht, wenn die Schichtdicke schon ein paar µ beträgt. Und wenn ich wirklich den Träger bis zur Beschichtung abgetragen habe und nur die Beschichtung übersteht - wie lange soll die halten? Aber wir reden da schon von Mikromikro Bereich

, jede "rostfreie" Schneide hat schon Karbide, die um eine Größenordnung dicker in der Schneide liegen. Das ist IMO eine andere Welt.
Um den Effekt der höheren Standhaltigkeit durch Beschichtungen beobachten zu können, wird man "einen Schritt zurück" gehen, und etwas grober auf die Schneide schauen müssen. Sage ich so, als Nicht-Verfahrenstechniker.
Wer Interesse an dem Verfahren hat, kann sich ja mal ans IWS wenden. Natürlich besteht Interesse, dass die Technologie auch verkauft wird. Nein, einzelne Klingen werden nicht beschichtet
Roman, nix für Dich, das mal zu testen?
Pitter