Neue Messer gesucht

gandalf50

Mitglied
Beiträge
5
*Geht es um die Erstanschaffung oder Erweiterung (d)eines Sortiments?
Da ich meine Zwilling 4 Sterne MEsser aussortieren möchte, wohl ehr um eine Neuausstattung


*Ist die Anschaffung für berufliche oder private Verwendung gedacht?
privat

*Soll es eventuell ein Küchenmesser für Linkshänder werden?
nein

*Liegen konkrete Vorstellungen vor?
Z.b. Japanischer oder Europäischer Stil, besondere Klingenformen oder Griffmaterialien

Die Vorstellung ist weniger ist mehr - lieber 3-4 gute Messer als ein riesen Block

*Falls nein, für welche Aufgaben soll das Küchenmesser eingesetzt werden (z.B. Brot schneiden, Gemüse putzen, Fische filetieren etc.)?


--------------------------------------------------------------------------------------------
*Falls ja, bitte diese hier angeben:


Küchenmesser-/set, welcher Stil?
Europäisch oder Japanisch mit Europäischem Griff
Europäische Messerform
Europäisches Messer im japanischen Design
Japanisches Messer im traditionellen Stil (Wa-bocho)
Japanisches Messer mit europäischer Griffform (Yo-bocho)
Exotische/hochspezialisierte Messerform (z.B. chin. Nudelmesser)[/B]

Europäisch oder Japanisch mit Europäischem Griff


*Welche Bauform und ca. Länge?
Z.B. Kochmesser ca. 20cm; Petty ca. 12cm

Petty 12 cm
Kleines Santoku 18 cm
Kochmesser oder Gyuto 24 cm
Slicer oder "Fleischmesser"


*Welcher Stahl?
Rostend oder Rostfrei? Monostahl oder Damast?

Rostfrei


*Welches Budget steht zur Verfügung?
ca. 200 € pro Messer

*Bezugsquelle?
Soll in einem Ladengeschäft oder per Versandhandel gekauft werden, Inland, EU, oder International?


egal


*Gibt es schon ein/mehrere Messer, die theoretisch in Frage kommen?
Bitte gebt die vollständige Bezeichnung(en) mit eventuellem link an.

Kai Tim Mälzer
Schanz Lucidus (würde ich gerne mal in der Hand halten)
Kagayaki http://japanesechefsknife.com/KAGAYAKI.html#KG-1

Ich freue mich auf Eure Hilfe
 
Moin und willkommen,

prizipiell eine schöne Anfrage. Auch die Auswahl der Messer halte ich für einen sinnvollen Ansatzpunkt (auch wenn ich wohl ein Petty zwischen 120-150mm wählen würde, statt dem Santoku eventuell ein Nakiri in Betracht ziehen würde und die Länge des Slicer auf min. 25cm setzen würde).

Ein paar Fragen dazu aber noch:

1. Müssen die Messer zwingend aus einer Baureihe sein oder zusammenpassend oder bist du da flexibel?
2. Für ein kleines Petty sind 200€ natürlich großzügig dimensioniert, für einen großen Slicer allerdings recht knapp... ich nehme an es geht dir eher um die Gesamtsumme?
3. Hast du Erfahrungen mit der entsprechenden Pflege der Messer sowie entsprechendes Schleifequipment?
4. Suchst du eher robuste Messer oder eher sehr schneidfreudige Messer, die ggf. aber etwas empfindlicher sind? Prinzipiell wäre aus meiner Perspektive ein Kompromiss das Sinnvollste um ein möglichst breites Anwendungsspektrum abzudecken... so würde ich als Petty möglichs einen dünnen Laser wählen und als Slicer ebenfalls ein dünnes aber steifes Messer, als Hauptmesser eher ein Allroundtaugliches und als Nakiri/Santoku das besonders Schneidfreudige für den leichten Schnitt....

Schanz Lucidus (würde ich gerne mal in der Hand halten)

Eine sehr gute Wahl, insbesondere für das Allround-Hauptmesser! Mit dem in der Hand halten könnte es schwierig werden...

Zwecks optischen Gefallens kannst du dir IMHO schon mal folgende Serien angucken:

Takamura Migaki/ASAGAO
Schanz Lucidus eben...
Misono UX10
Ashi Hamono (Ginga)
Tanaka R2/ Katsuhiro Hocho


Gruß, Gabriel
 
Hallo erstmal,

deine drei Vorschlägesind gelinde gesagt sehr unterschiedlich. Die Mälzer-Dinger würde ich erstmal vergessen, Kagayaki Basic sind in Ordnung, liegen aber weit unter deinem Budget. Schanz Lucidus wäre die Rundum-Glücklich-Lösung, da gibt es allerdings kein 24cm Gyuto.

Weitere gern genannte Alternativen wären Misono UX10, Mac Professional, Sakai Takayuki Grand Cheff, K-Sabatier 200/8 oder (semirostfrei) Kagayaki CarboNext. Ich würde behaupten, dass die vom Gesichtspunkt Schneidfähigkeit/Stahl alle in einer ähnlichen Liga spielen. Wenn dir die Form zusagt, wäre vielleicht auch die Euro Essential-Linie von Bob Kramer/Zwilling interessant.
 
Hi, also erstmal warum genau willst du ein Santoku und ein Kochmesser/Gyuto? Das ist nämlich zunächst mal relativ redundant. Beides sind "Allzweckmesser" und die meisten entwickeln über kurz oder lang eine Präferenz für das eine oder andere. Wenn du dir da noch nicht sicher bist, ist es natürlich legitim dir erstmal beide zuzulegen. Dann würde ich aber insbesondere für das Santoku nicht direkt 200 Kracher einplanen. Zudem sind 18cm nicht klein für ein Santoku. Insbesondere aus Japan ist es schon gar nicht so einfach eins in der Größe zu finden. Die meisten habe nominell 165mm Klingenlänge.

Wenn du hingegen ein etwas spezialisierteres Messer als Ergänzung zum Kochmesser suchst, bietet sich wie von Gabriel erwähnt ein Nakiri an. Auch hier wäre ich aber vorsichtig sofort 200€ auf den Tisch zu legen.

Ein Slicer ist dagegen schon eher eine sinnvolle Ergänzung, wird aber auch erst dann wirklich sinnvoll, wenn du regelmäßig mit größeren Fleisch- oder Fischstücken hantierst. Hier musst du einfach schätzen ob sich das für dich lohnt oder nicht.

Ein Petty, Kneipchen oder ähnliches für filigrane Arbeiten wie z.B. Schälen ist absolut sinnvoll. Wie von meinen Vorpostern aber schon erwähnt, sind 200 Euro hier eher überdimensioniert.

Als nächstes stellt sich die Frage warum es unbedingt rostfrei sein muss? Die Empfindlichkeit und der Pflegeaufwand von rostenden Messern wird von Nichtkennern häufig grob überschätzt. Solange es nicht für dich ein absolutes Muss ist, dass das Messer auch mal längere Zeit dreckig und evtl. nass rumliegen kann, würde ich dies nochmal überdenken.

Wenn es doch rostfrei sein muss, lässt sich definitiv nichts gegen Jürgen Schanz sagen. Er macht zudem auch Sonderanfertigungen, so dass du auch bei ihm an ein (evtl. dünn geschliffenes) 240mm Gyuto ran kommst. Ich weiß aber nicht was das kostet, da müsstest du dann evtl. das Santoku opfern.

Von Kai Tim Mälzer muss man eher abraten. Außer wenn du unbedingt ein Damasttappeten-Messer von Kai mit einem schnöden Tim Mälzer Aufdruck (nichtmals ne Signatur...) willst, ist die preisliche Gestaltung hier eher fragwürdig. Für das Geld von einem 20cm Kochmesser der Serie könntest du dir nämlich z.B. das von Gabriel erwähnte Ashi Ginga Schwedenstahl (oder auch Shirogami :glgl: aus der Schweiz importieren.

Insgesamt kann ich mich den Vorschlägen meiner Vorposter auch nur anschließen (wenn es rostfrei sein muss), mit zwei kleinen Ausnahmen:
Takamura Migaki/ASAGAO
Tanaka R2/ Katsuhiro Hocho

Das Tanaka kenn ich jetzt nicht so direkt, aber ich weiß nicht wie sinnvoll es ist einem Anfänger der bisher nur Zwilling kennt und vermutlich nicht sehr schleiferfahren ist PM-Stahl (Laser! im Fall von Takamura) vorzuschlagen :confused:?
 
Das Tanaka kenn ich jetzt nicht so direkt, aber ich weiß nicht wie sinnvoll es ist einem Anfänger der bisher nur Zwilling kennt und vermutlich nicht sehr schleiferfahren ist PM-Stahl (Laser! im Fall von Takamura) vorzuschlagen :confused:?

Das wissen wir ja nicht, deshalb die Nachfrage nach der Robustheit der Messer und ob entsprechende Erfahrungen/Equipment vorliegen ;)

Sollten die Erfahrungen im Umgang und Schleifen der Messer nicht vorliegen, dann schließe ich mir an und würde die beiden Reihen ausschließen.

Den Empfehlungen für K-Sabatier, Mac und ggf. Carbonext würde ich mich auch anschließen. Um aber wirklich konkrete Vorschläge zu machen, wäre es ganz sinnvoll weitere Informationen erstmal einfließen zu lassen noch.

Gruß, Gabriel
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Zusammen,

danke für die konstruktive Diskussion - ich merke schon hier bin ich richtig.

Ich versuche mal die Fragen zu beantworten:

1. Die Messer müssen nicht zwingend aus einer Baureihe sein, es wäre allerdings schön, wenn die Griffe nicht zu unterschiedlich wären ( so nach dem Motto weiss, schwarz, holz alles dabei)
2. Das Geld war ehr als Gesamtsumme zu verstehen: 600 € für 3 Messer, 800 für 4, wobei ich auch nicht böse bin, wenn es preiswerter wird.
3. Ich habe keine Schleiferfahrung ( nur Wetzstahl) bin aber lernwillig. ( Gibt es eigentlich Schleifkurse in NRW ?)
4. Ein Kompromiss aus scheidfreude und robustheit wäre gut
5. Die Bob Kramer habe ich schon in der Hand gehabt, die fühlten sich für mich recht klobig an.
6. Rostfrei war von daher eine Überlegung, da ich schon mal längere intensive Einheiten in der Küche habe. Da kommen auch schon mal 1-2 ganze Lachse oder grob vorzerlegte Stücke Wild zur Verarbeitung.
7. Da wir recht viel Gemüse essen, wäre ein Nakiri wohl sinnvoll.

Danach wäre eine mögliche Zusammenstellung:

Patty 12-15 cm
Nakiri
Kochmesser oderr Gyuto 22- 24 cm
Slicer 25 cm +

Nun eine Frage von mir: Was bedeutet Semi Rostfrei ?

Viele Grüße
Dirk
 
Hallo

- Semi Rostend bedeutet,daß das Messer auf Lebensmittel ein wenig reagiert und sich verfärbt ,ain wenig mehr Pflege braucht....und sich eine Patina bildet.......das wäre zB ein Carbo Next


Hier gibt es Misono und Grand Chef , das Misono gilt als einer der besten rostfreien...mit Schanz zusammen
und sind auch robust

http://gx2.japan-messer-shop.de/index.php

Ich bin ein Schanz Fan....

Die gibt es direkt bei Schanz oder hier
http://messerkontor.de/produkt-kate...messer-hersteller/juergen-schanz-deutschland/

gruss knifeaddict
 
Hier gibt es Misono und Grand Chef , das Misono gilt als einer der besten rostfreien...mit Schanz zusammen
und sind auch robust

http://gx2.japan-messer-shop.de/index.php

Ich bin ein Schanz Fan....

Die gibt es direkt bei Schanz oder hier
http://messerkontor.de/produkt-kate...messer-hersteller/juergen-schanz-deutschland/

Der Empfehlung für Schanz und Misono UX10 für das Hauptmesser würde ich mich anschließen (Reviews hier im Forum). Beides sind robuste, sehr hochwertig und performante schneidfreudige Messer, die auch leicht zu pflegen sind. Da das Hauptmesser (das Gyuto) vermutlich auch dein Meistgenutztes sein wird, würde ich hier klar auch den finanziellen Fokus drauf setzen.

Das Schanz Lucidus Petty finde ich auch sehr empfehlenswert. Ansonsten sind für Petty und auch Nakiri IMHO die Ashis in Stainless eine gute Option (als sehr dünn ausgeschliffene Messer eine gute Ergänzung IMHO zu z.B. einem Misono oder Lucidus). Der Stahl ist ebenfalls sehr pflegeleicht und leicht zu schärfen.

Auf den Slicer würde ich nur den Fokus legen, wenn du ihn wirklich viel benutzt. Ich persönlich besitze mehrere "Slicer" (unterschiedlicher Formen und Größen) und benutze sie gerne und häufig, da ich des Öfteren größere Braten zubereite oder größere Fische portioniere etc. Ein Gyuto in ca. 24cm Länge kann natürlich viele dieser Aufgaben ebenfalls bewältigen.
Solltest du dennoch der Meinung sein, dass ein Slicer für dich wichtig oder lohnenswert wäre, dann bieten eigentlich fast alle genannten Baureihen ein entsprechendes Messer.


Da bisher noch keine Schleiferfahrung vorliegt würde ich vielleicht auch von den PM-Stahl-Messern abraten...


Gruß, Gabriel
 
So, dann haue ich auch mal meinen Senf raus...

1. zu den Stahlarten und einer groben Abgrenzung

Karbonstähle wie beispielsweise "Swedish Carbon", 1.3505/52100, Aogami (Super) und Shirogami, oder die eben auch von Omas Herder Schälmesser bekannten C-Stähle (C60, C75, etc):

+ im Vergleich zum Solinger rostträgen Molly-Stahl wie Zwilling & Co ihn nutzen weitaus leichter zu schärfen
+ erlauben hohe Härtegrade, kleinere Schneidwinkel und somit eine höhere Schärfe, bzw. eine bessere Schnittgeometrie
- reagieren mit säurehaltigen Lebensmittel und können diese verfärben und geben eventuell einen nach Eisen riechenden Geruch ab... alles harmlos, aber kann sich nicht jeder für begeistern...
- bilden eine Patina aus, die optisch nicht jedermanns Sache ist
- bei unsachgemäßer Pflege rosten die Messer... in der Spüle versenken und dann am besten noch für den restlichen Abend feiern gehen, oder feucht über einen längeren Zeitraum rumliegen ist also ein No Go

Ich persönlich halte den Pflegeaufwand für eher unproblematisch, der ist also geringer als man es sich erst einmal vorstellt. Man muß aber klar sagen, daß die damit verbundene Disziplin nicht jedermanns Sache ist und es auch eine Reihe guter rostträger oder semi-rostträge Stahlsorten gibt, die sich leicht schärfen lassen und super schneiden, dank dünn ausgeschliffener Klingen mit geringen Schneidwinkeln... Es gibt aber gerade im Bereich der sogenannten Dreilagenmessern auch einige, bei denen der Karbonstahlkern in einen Mantel aus Edelstahl-Flanken eingebettet ist. Die sind eine kleine Ecke pflegeleichter als Monostahl-Karbonklingen. Von Dreilagen-Klingen mit Eisenflanken bin ich kein großer Freund, da häufig es das Eisen ist was am stärksten mit Lebensmitteln reagiert oder Flugrost anzieht und im Gegensatz zum Karbonkern, kriegt man die Eisenflanken auch mit einer erzwungenen Patina nie ganz ruhig gestellt.

Rostträge oder im Volksmund rostfreie Messer genannt...denn 100% rostfrei sind die nicht, nur tritt der Rost bei sachgemäßer Benutzung nicht auf... wenn du ein Zwillingsmesser aber in der Nordsee versenkts und Jahre später wieder rausfischst, oder ein Messer konsequent jahrelange durch die Spülmachine jagst, kriegst du auch irgendwann Korrosionsspuren...

+ keine Schnittgutverfärbung, keine Geschmacks oder Geruchsbeinträchtigung
+ wenn der Griff aus einem wasserfesten Material ist, würden sie auch ein Bad in der Spüle überleben... wovon ich aber eh von abrate, da ein im trüben Spülwasser versenktes Messer ein nicht zu unterschätzendes Gefahrenpotential hat... Spülmachine sollte man keinem Küchenmesser antun, was mehr als einen einstelligen Betrag gekostet hat...
- die meisten Stähle bei gängig erhältlichen Messern sind eher weich und schwer zu schärfen
- halten kleine Schneidwinkel schlechter, kommen also auf eine schlechtere Topschärfe und verlieren diese schneller...

Aber hier gibt es wie gesagt Ausnahmen...die hier im Forum beliebten Schwedenstähle wie AEB-L/13C26, 19C27 oder auch 14C28N, der von Schanz genutzte SB1 Stahl oder der auch Stähle wie VG10 oder Ginsan aus Japan, erlauben höhere Härtegrade und haben ein feines Stahlgefüge, was bei gut gewählter Klingengeometrie eine Performance ergibt, die für den normalen Hausgebrauch deutlich über dem Solinger Allerlei liegt und sich hinter Karbonstahlmessern nicht verstecken muß... Beispiele für Hersteller/Serien wurden ja schon genannt: Ashi Hamono, Schanz (Lucidus), Misono UX10 wären nur einige Beispiele...

Semirostträge Stähle liegen quasi zwischen den beiden Welten... Beispiele dafür wären SKD, SLD oder der Stahl der Carbonextreihe von JKI.

+ keine Schnittgutverfärbung, keine Geschmacks oder Geruchsbeinträchtigung
+ erlauben hohe Härtegrade, kleinere Schneidwinkel und somit eine höhere Schärfe, bzw. eine bessere Schnittgeometrie
+ leichter zu schärfen als das typische Solinger Kochmesser
- der Stahl kann eine leichte Patina mit der Zeit ausbilden
- der Stahl rostet zwar nicht so schnell wie echter Karbonstahl, man sollte die Messer aber schon zeitnah abtrocknen und nicht über längere Zeiträume im Wasser stehen lassen...

Ist eine nette Kompromißgeschichte, angesichts deines Budgets würde ich die aber übergehen und mich bei den guten rostträgen Stählen umschauen... oder eben je nach Einsatzgebiet über Karbonstahl nachdenken. Was mich zum Schluß meines Beitrags bringt:

10-15cm Petty oder 10-11cm Spick/Universalmesser: Würde ich persönlich aus einem guten rostträgen Stahl wählen. Weil das eben genau die Art von Messer sind, die am ehesten von Leuten/Gästen mitbenutzt werden, die sich um die Pflege wenig scheren oder die beispielsweise bei der Verarbeitung von Obst zum Einsatz kommen. Und gerade bei Obst geistern eben recht viele säurehaltige Lebensmittel rum...

Nakiri: hier geht eigentlich jede Stahlart recht gut, ist eben eine Budgetfrage... wenn man bei Petty und Slicer/Sujihiki etwas sparen kann, wäre mein Favorit wohl das 17cm Schanz Lucidus Nakiri, einfach weil der Markt an guten Nakiris mit westlichem Griff relativ klein ist oder man schnell in Budgetregionen landet, die weit jenseits deiner Vorstellung liegen (Tanaka R2)

Gyuto: Würde ich wie beim Petty zum rostfreien Stahl greifen, besonders wenn das Messer eventuell etwas grober herangenommen wird (Nüsse, viel Wiegeschnitt)... bei ~22cm wäre Schanz auch wieder eine gute Option, weil der Stahl eben sehr robust ist und trotzdem eine sehr gute Schärfe erzielt.

Slicer: Ist eben so eine Sache... Ob man da viel oder wenig Geld für einen Slicer verplant hängt, mMn vom Stellenwert bzw. der Nutzungshäufigkeit ab... dasselbe gilt für die Stahlwahl...wobei ich hier gewisse Vorteile beim Karbonstahl sehe, da man mit dem Messer ja in der Regel keine Zwiebeln würfelt oder Orangen filetiert und somit das Thema Säurehaltige Lebensmittel kein Problem darstellt. Dafür kann man aber theoretisch aus dem Stahl eine Schärfe rauskitzeln, die über dem von rostfreiem Stahl liegt... das wäre dann interessant, wenn du Lachs selber dünn aufschneidest und dann beizt, oder Planung in Richtung Sushi/Sashimi hast... wenn du ein Messer suchst, mit dem du Wild tranchieren und große Lachsseiten von der Haut trennen willst, würde ich zu einem Slicer greifen, der länger als dein Kochmesser ist. Letzendlich führen bei der Verarbeitung von Fisch aber mehrere Wege nach Rom... du kannst den ganzen Lachs mit einem flexibel westlichen Filiermesser filetieren und dann die Haut mit dem großen Küchenmesser runterziehen... du kannst auch mit einem 15er Petty filetieren und dann mit einem langen Slicer die Haut runterziehen, der dann nebenher noch zum tranchieren von Braten dient... Oder eine andere Kombination zwischen den 4 Messern... Ich hab z.B. kein echtes kurzes Filetiermesser, aber besitze dank Impulskäufen und zeitweiligen Anflügen von Größenwahn gleich zwei Petty-Messer (14&20cm) und zwei Slicer (23&29cm)... hätte ich sie nicht, würde ich die Haut von einer Lachsseite auch mit einem großen Gyuto runterkriegen, aber mit dem Suji macht es eben doch irgendwie bisserl mehr Spaß und damit einen Braten zu tranchieren, sieht vor Gästen&Verwandten eben doch eine Spur imposanter aus, als mit einem kurzen Kochmesser den Weihnachtsbraten zu zersäbeln... :p

Theoretisch könntest du auch alles was du brauchst bei Herrn Schanz kriegen, nur geht das dann übers Budget hinaus (weil eben Nakiri&Kochmesser beide über 200€ sind und der speziell angefertigte Slicer mit Sicherheit erst recht)...andererseits ist die Qualität einfach auch 1a und die Messer werden dir ein Leben lang treue Dienste leisten und an etwaige Kinder vererbt denen dann auch noch...
 
Zuletzt bearbeitet:
@Karnstein
Das ist mal ein sehr ausführlicher Exkurs in die Messerwelt, so dass der fast für jeden Neuling herangezogen werden könnte :super:

Sollte öfter kompletter Fisch "zerlegt" werden, könnte man ja mal ein Deba für die Zukunft im Hinterkopf behalten.
 
@Karnstein
Das ist mal ein sehr ausführlicher Exkurs in die Messerwelt, so dass der fast für jeden Neuling herangezogen werden könnte :super:

Sollte öfter kompletter Fisch "zerlegt" werden, könnte man ja mal ein Deba für die Zukunft im Hinterkopf behalten.

Danke für die Lorbeeren...

...beim Thema Deba bin ich anderer Meinung. Letztendlich haben die Japaner das Filetieren von Fisch nicht erfunden und während man mit einem flexiblen westlichen Filetiermesser neben Fisch auch Fleisch säubern kann, ist die Deba dann doch ein extrem (oder gar über-) spezialisiertes Messer. Und zwar eins was nicht nur eine andere Technik erfordert, als man es als Europäer gewohnt ist, sondern dazu in gescheiter Qualität eine ordentliche Stange Geld kostet.

Meiner Meinung nach taugen die ganzen spezialisierten Japan-Messer (egal ob original einseitig, oder als Yo-Versionen mit Monostahl und 3-Nieten Griff wie eine Western Deba) nur für zwei Arten von westlichen Kunden: Zum einen den Liebhabern japanischer Küche, die versuchen diese möglichst authentisch zuzubereiten. Zum anderen Sammlern, bei denen es weniger darum geht mit den Messer gescheit zu arbeiten, sondern das man was Exotisches schön sichtbar an der Magnetleiste in der heimischen Küche oder besser noch in einer aufwendig gezimmerten Glasvitrine präsentieren kann... Für die Zubereitung von Fisch nach westlicher Art (ganz oder als Hälften in den Ofen) empfinde ich eine Deba als dezenten Overkill.
 
...beim Thema Deba bin ich anderer Meinung. Letztendlich haben die Japaner das Filetieren von Fisch nicht erfunden und während man mit einem flexiblen westlichen Filetiermesser neben Fisch auch Fleisch säubern kann, ist die Deba dann doch ein extrem (oder gar über-) spezialisiertes Messer. Und zwar eins was nicht nur eine andere Technik erfordert, als man es als Europäer gewohnt ist, sondern dazu in gescheiter Qualität eine ordentliche Stange Geld kostet.

...empfinde ich eine Deba als dezenten Overkill.

Dem muss ich zustimmen. Ich besitze selber ein Deba und arbeite auch gerne mit Fisch (auch wenn ich vielleicht noch etwas mehr Übung gebrauchen könnte..). Für einen Fehlkauf halte ich es nicht, ich benutze es aber wirklich viel zu selten... Es ist aber so wie Karnstein sagt. Ein Deba ist ein Spezialmesser zum Filetieren von Fisch. Natürlich kann man es auch für andere Dinge einsetzen aber dort ist es eher immer eine Art Notbehelf. Zudem sind generell anständige traditionelle einseitige Messerder typischen japanischen Spezialformen (Yanagiba, Honesuki, Deba, Usuba, Mukimono, Takobiki...) nicht wirklich günstig. Unter 200€ wird man da in der Regel nichts in anständiger Qualität bekommen. Zudem das Nachschleifen einseitiger Messer zwar kein Hexenwerk ist, aber ebenfalls gelernt sein will.

Für den Hobbykoch, der eher gelegentlich mal eine Lachsseite von der Haut abzieht oder Filets oder Thunfischsteaks zurecht schneidet für Sushi ist wohl ein Slicer (langes Petty, Sujihiki....) die sinnvollere und vielseitigere Wahl.

Wenn man allerdings wirklich "oft" ganze Fische verarbeitet und gewillt ist, sich etwas mit der entsprechenden Technik im Umgang mit einem Deba zu lernen, dann ist es doch ein sehr effizientes Instrument in meinen Augen. Aber dieses Kosten-Nutzen-Verhältnis muss ja jeder für sich selbst einschätzen.


Gruß, Gabriel
 
Benutzer hat den Inhalt dieses Beitrags gelöscht.
Grund:
--------------
Inhaltslose Füllbeiträge, spamartige Antworten, Chatähnliche Beiträge
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich brauche ja nur wie schon oft geschrieben ein Gyuto und ein Spickmesser........ Für 90% aller Aufgaben.

Mit unbedarfter Hand hilft auch ein Sujuhiki oder Lachsmesser oder Yanagi beim Lachs von der Haut befreien nicht viel, ganz zu schweigen von einem Deba.....

Übrigens eine sehr fundierte Analyse Karnstein!

Bei einem wirklich ernstgemeinten Kauf würde ich 50% also ca. 400 € in ein Kochmesser/Gyuto investieren (eventuell sogar das Hohenmoorer Y2 3 Lagen, das ist sehr geil! und gerade überall im Angebot, für nur knapp über 400€), gerne 24cm+ , dazu ein Herder Spickmesser (allerdings die Güstigen um 12€), und ein 16-21cm Petty/Kenyo für den Restbetrag. Dann hast du erheblich mehr vom Geld als wenn du 4 Mittelklasse Messer kaufst.

Auf den Heimgebrauch fokusiert, nehme ich eigentlich nur ein größeres Gyuto (Kato, Koraat, altes Dick) oder Herder Kochmesser, zum Fisch filetiern sehr gerne das Kamo To Kenyo und ab und zu ein Nakiri, aber sehr selten, wobei ich zig Takohiki, Yanagi, Lachsmesser, etc. besitze.

Und immer bedenken, egal wieviel Geld man ausgibt, die dinger werden zwangsläufig stumpf, früher oder später........ Also lieber etwas Geld für Steine oder Schleifsystem aufheben.....

Also Kochmesser Hohenmoorer Y2 entweder Monostahl oder 3 Lagenstahl, Herder Spickmesser, Kamo To Kenyo 21cm, + Naniwa Professional 800 und 5000 da sind die 800€ gut angelegt und besser geht es nicht mehr.


Grüße Wastl.
 
Servus,

Übrigens eine sehr fundierte Analyse Karnstein!

Jo, sauber runtergebrochen zu einem kompakten Text!

Bei einem wirklich ernstgemeinten Kauf würde ich 50% also ca. 400 € in ein Kochmesser/Gyuto investieren (eventuell sogar das Hohenmoorer Y2 3 Lagen, das ist sehr geil!
Auf den Heimgebrauch fokusiert, nehme ich eigentlich nur ein größeres Gyuto , zum Fisch filetiern sehr gerne das Kamo To Kenyo

Also Kochmesser Hohenmoorer Y2 entweder Monostahl oder 3 Lagenstahl, Herder Spickmesser, Kamo To Kenyo 21cm, + Naniwa Professional 800 und 5000 da sind die 800€ gut angelegt und besser geht es nicht mehr.

Selten kann ich einer Empfehlung so aus vollem Herzen zustimmen wie in diesem Fall , weil ich praktisch die gesamte Empfehlung selber habe und nütze! :super:

Hohenmoore Yvo Mono, Kamo-To-Kenyo, Herder und NP :D

Andere Möglichkeiten gibt es natürlich immer, nur ob sie besser sind wird schwer auszumachen sein, weil man mit dieser Empfehlung aus reiner Vernunft und praktischem Wert schon ganz weit vorne ist.

Also anders geht's sicher, belegbar besser wird schwer!

Gruß, güNef
 
Hallo Zusammen,

das Hohenmoore ist sicherlicht ein erstklassiges Messer, erfüllt aber zwei meiner Anforderungen nicht: rostfrei und westlicher Griff.

Bei Schnaz fällt mir auf das die Länge der Messer recht früh endet , wo hier im Forum doch so scheint mir oft mehr Länge empfohlen wird.Bei der UX 10 Serie fällt mir auf, das der Preissprung beim Gyuto vom 21er ( 178 $ ) zum 24 er ( 246 $) recht groß ist, wohingegen der Sprung vom 24er zum 27 mit 20 $ ehr gering ausfällt.

Ein Slicer darf es sicher sein, da ich relativ viel mit großen Fleischstücken und ganzen Fischen arbeite. Und hier gilt: Mit dem richtigen Werkzeug macht es bestimmt mehr Spaß. ( Ich bekomme zur Not auch mit einem Taschen Messer ein Wildschwein aus der Decke, Spaß macht das aber nicht)
 
Als ich mir einen langen Slicer gekauft habe ist meine Wahl auf ein Yanagiba mit Shirogami Schneidlage gefallen.
Das benutze ich auch recht häufig.
Klar ist ein dünnes zweiseitiges Messer universeller zu gebrauchen und auch weniger empfindlich und schneller zu schärfen,
aber dafür ist so ein Yanagiba einfach der Schärfekönig aus meiner Sicht.
Auf die passende Schnitttechnik (möglichst wenig Brettkontakt und am besten ein Hirnholzbrett) muss man schon achten
um Freude daran zu haben, wird dafür aber mit maximaler Schärfe belohnt.
Bei einem gegartem Braten ist der Unterschied zu einem zweiseitigem Messer eher gering, aber bei rohem Fisch
finde ich die Schärfe schon spürbar besser.
Allerdings war der Hauptgrund für mich rohen Pansen zu zerteilen, den ich für meine Hunde brauche, wenn ich mich beim
Bauern mit ner Ladung Galloway versorge.
Ich hab kein besseres Messer für das zähe Zeug als das Yanagiba, dafür nehme ich auch die Nachteile wie lange Schärfdauer und
Empfindlichkeit in Kauf.

Wenn man auf perfekte Optik und bestes Fit and Finish nicht so viel Wert legt gibt es das auch relativ günstig:

http://www.messerforum.net/showthread.php?127149-Bericht-Nakagoshi-Hocho-Sashimi&highlight=Yanagiba

Gruß

Uwe
 
Servus,

das Hohenmoore ist sicherlicht ein erstklassiges Messer, erfüllt aber zwei meiner Anforderungen nicht: rostfrei und westlicher Griff.

Das Hohenmoorer Yvo ist aus 1.3505, einem der besten Kochmesserstähle überhaupt und vorpatiniert (Kaffee). Es verhält sich praktisch wie ein rostträges Messer!

Der Griff ist Geschmackssache und eine Art Crossover zwischen westlich und östlich, ich denke aber, er ist noch klar von einem japanischen Wa-Griff zu unterscheiden

Bei Schnaz fällt mir auf das die Länge der Messer recht früh endet , wo hier im Forum doch so scheint mir oft mehr Länge empfohlen wird.Bei der UX 10 Serie fällt mir auf, das der Preissprung beim Gyuto vom 21er ( 178 $ ) zum 24 er ( 246 $) recht groß ist, wohingegen der Sprung vom 24er zum 27 mit 20 $ ehr gering ausfällt.

Diesen elenden Preissprung bei der Misono UX10 Serie haben wir schon oft beklagt und kritisiert, er ist aber unabänderlich wenn tatsächlich ein zwingender Bedarf für diese Klingenlänge gegeben ist und man das Messer unbedingt haben will.

Ich habe mir mein 240er UX10 professionell kürzen lassen, weil ich eine solche Klingenlänge im Hobby und Genusskochbereich nicht benötige. Darüber solltest du dir noch klar werden, ob das für dich wirklich zwingend nötig ist!

Gruß, güNef
 
Hallo gandalf
Um noch mal aufs Hohenmoorer zurück zu kommen ,ja es ist nicht rostfrei .
Aaaber durch die Zwangspatinierung ab "Werk" ist es praktisch so unkompliziert wie ein rostträges im normalen Küchengebrauch .Außerdem hält die gute Auslieferungsschärfe bzw eine gute Gebrauchsschärfe sehr lange .Das könnte für einen Schärf-Neuling interessant sein da du dann genug Zeit hast zum Üben an billigeren Klingen .
Ich will hier aber auch nicht verschweigen ,das ich das einzige mir bekannte "Montagsmesser" der Mono-Stahl-Serie erwischt habe .Es war einfach zu dick hinter der Wate-jetzt nicht mehr .
Bei den drei lagigen Messern der Hohenmoorer Serie gibt es einen anderen Kernstahl .Aber über die Vorzüge oder Nachteile kann Bastl Wastl bestimmt mehr sagen .Der kennt sich als Profi-Koch ,Hobby-Schmied und Schärf-Experte deutlich besser aus
Gruß Jens
Dieser Beitrag kann in Keller , güNef war mal wieder schneller
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück