Lt. einer aktuellen Antwort von Herrn Pohl soll sich am B1 nur der Klingenstahl ändern (statt D2 dann 440C, das war ja schon bekannt) und die Klinge des B1 Outdoor soll zudem einen Nagelhieb erhalten.
Ich habe ein B1 Outdoor mit D2-Klinge und werde diese sicher nicht gegen eine aus 440C tauschen. Ich hoffe, Herr Pohl hat, für den Fall der Fälle, noch einige D2-Klingen als Ersatzteile gebunkert.
Der Nickelanteil im D2 sollte dort zu einer vergleichbaren Rostträgheit führen, wie beim 440C. Das Anlaufen des D2 ist zudem kein rosten, sondern Korrosion anderer Metalle als Eisen. Beides wird auch hier im Forum leider immer wieder gleich gesetzt. Korrosion/Oxydation ist also nicht gleich Rost bzw. Rosten. Die Oxidation verschiedener Metalle, z.B. Chrom oder Nickel, hat zudem eine Schutzwirkung, d.h. eine schon vorhandene Oxidationsschicht wirkt als Schutzschicht vor weiterer Oxidation. D.h. solange nicht wirklich Rost entsteht, ist das Material nicht gefährdet, sondern wird durch die Oxidationsschicht sogar vor Rost und weiterer Korrosion geschützt.
Das Vanadium im D2 gleicht IMHO die Strukturnachteile des höheren Kohlenstoffgehalts im Stahl aus, macht den Stahl stabiler und lässt eine feinere und haltbarere Scheide zu, als beim 440C, ist aber genau deshalb aufwändiger nachzuschleifen.
Ob der Stahl nun auf 58/59 oder 60/61 HRC gehärtet wurde, dürfte beim für diese Messer angedachten Verwendungzweck in der Praxis kaum eine Rolle spielen (außer eben beim Nachschärfen). Wenn man zudem beachtet, dass dabei ohnehin eine Toleranz von bis zu 2% = 1 HRC besteht, macht eine Diskussion über 1 bis 2 HRC mehr oder weniger keinen Sinn.
Ein Messermacher sagte mir mal, dass die Zusammensetzung des Klingenstahls gerade mal 1/3 der Qualität ausmachen. Mindestens genau so wichtig sind das Herstellungsverfahren und der Härteprozess.