Neues Opinel wegen Rechtslage in Frankreich

Na dann wünsche ich mal viel Erfolg bei der Diskussion mit Polizei oder Gendarmerie, die werden einer deutschen Internetseite sicher mehr Gewicht geben als dem französischen Recht :)
Ich habe das mal kurz überflogen.... "Verbotene Gegenstände: Schlagringe..." na verboten sind die nicht, gibt es überall zu kaufen, aber dürfen halt nicht mitgeführt werden, schon ein wenig verwirrend....
 
Wenn man bei Google folgendes eingibt: "Rechtslage Messer Frankreich" kommen sofort zwei drei Ergebnisse die das besagen. Aber ob die Quellen vertrauenswürdig sind muss jeder selber beurteilen.
die Quelle ist das bereits verlinkte Knife-Blog.

"Verboten" sind in Frankreich weder Messer mit einer Klingenlänge von über 15 cm und/oder stärker als 4 mm, man darf sie halt nur nicht führen - zumindest nicht ohne einen (sehr guten) Grund.
 
Was ist an der Ansage von Peter1960 unklar?

Wer eine zitierfähige und vor allem tragfähige Quelle haben will, muss sich halt durch frz. Gesetzestexte und die Rechtsprechung wühlen. Seiten französischer Hersteller helfen zur ersten Orientierung BTDTNT
 
die Quelle ist das bereits verlinkte Knife-Blog.

"Verboten" sind in Frankreich weder Messer mit einer Klingenlänge von über 15 cm und/oder stärker als 4 mm, man darf sie halt nur nicht führen - zumindest nicht ohne einen (sehr guten) Grund.
also das ist doch jetzt albern. Klar ist das richig anzumerken, da es ein Unterschied ist, aber es geht doch darum was ich im Urlaub in der Tasche habe, oder ob da was ist, wo der Polizist, der einen nicht mag, dann was anhängen kann.
 
Ok, da geht es jetzt um das Mitführen und Transportieren von Kriegsmaterial und Waffen. Sollte das die einzige französische Gesetzgebung zu Messern sein?
Stimmt, Messer fallen unter die Catégorie D
D - a)Objet pouvant constituer une arme dangereuse pour la sécurité publiqueExemples : arme non à feu camouflée, poignard, couteau-poignard, matraque, projecteur hypodermique

Wie bereits mehrfach gesagt hängt es auch viel von den Umständen und der Art des Messers ab; ich war Augenzeuge als vor gut zehn Jahren ein Victorinox SAK beschlagnahmt wurde, und zwar direkt auf dem Bahnsteig des Gare de l' Est. Der junge Mann hatte das Messer in einer Aussentasche seines Rucksacks vergessen, dann war er es los.
 
also das ist doch jetzt albern. Klar ist das richig anzumerken, da es ein Unterschied ist, aber es geht doch darum was ich im Urlaub in der Tasche habe, oder ob da was ist, wo der Polizist, der einen nicht mag, dann was anhängen kann.
Was ist da albern? Probiert es doch einfach aus. "Normalerweise" wird kein Polizist sich an einem kleinen SAK stören - aber wenn Du versuchst mit so was in Notre Dame reinzugehen, dann wird es ziemlich sicher Probleme geben

Ich lebe seit über dreißig Jahren in Frankreich, bin aktiver Sportschütze und habe allein schon deshalb regelmäßig mit den Ordnungskräften zu tun. Genau wie in Deutschland (und auch anderswo) gibt es solche und solche.
 
Was ist da albern? Probiert es doch einfach aus. "Normalerweise" wird kein Polizist sich an einem kleinen SAK stören - aber wenn Du versuchst mit so was in Notre Dame reinzugehen, dann wird es ziemlich sicher Probleme geben

Ich lebe seit über dreißig Jahren in Frankreich, bin aktiver Sportschütze und habe allein schon deshalb regelmäßig mit den Ordnungskräften zu tun. Genau wie in Deutschland (und auch anderswo) gibt es solche und solche.
Ja eben! Deshalb ist doch eine strenge Auslegung sicherer, als eine zu lasche. Ich kann jetzt noch nicht erkennen, wo die Ansichten des Knife-Blogs quasi zu lasch sind.

Aber wir schreiben jetzt 100x hin und her: wie du siehst gibt es doch nur den Knife-Blog hier auf deutsch und als deutsche Quelle. Wäre es denn nicht möglich deinerseits- falls dort echte Fehler vorhanden sind, diese uns hier einfach kurz mitzuteilen? Grrad weil du aus der Praxis kommst. Die Gesetzestexte sind ja immer nur das eine....
 
Wie es mir scheint, ist die Lage in F der unsrigen in D nicht ganz unähnlich. Man muss sich schon ziemlich zusammensuchen, was den Buchstaben des Gesetzes nach erlaubt ist und dann kommt noch die ganz normale Realität dazu. Irgendwoher kenne ich das.

Aber eigentlich geht es hier ja um das neue Opinel. Ich finde das Teil süß. Mir haben es die gänzlich ungefährlich aussehenden, sozial verträglichen Messer auch angetan (ein ganz normales SAK wird mit weißen Griffschalen bei einigen Mitmenschen ganz anders wahrgenommen, als das gleiche Messer in schwarz). Deshalb hab' ich mir eins bestellt und werde berichten, wie sich der neue Opiflex Mechanismus schlägt.
 
Ja eben! Deshalb ist doch eine strenge Auslegung sicherer, als eine zu lasche. Ich kann jetzt noch nicht erkennen, wo die Ansichten des Knife-Blogs quasi zu lasch sind.

Aber wir schreiben jetzt 100x hin und her: wie du siehst gibt es doch nur den Knife-Blog hier auf deutsch und als deutsche Quelle. Wäre es denn nicht möglich deinerseits- falls dort echte Fehler vorhanden sind, diese uns hier einfach kurz mitzuteilen? Grrad weil du aus der Praxis kommst. Die Gesetzestexte sind ja immer nur das eine....
Also, grundsätzlich dürfen keine Waffen (und dazu gehören halt auch Messer) geführt werden.... aber in Frankreich legen Gerichte die Gesetze manchmal etwas anders aus, nach dem Motto "na das kann der Gesetzgeber so nicht gemeint haben, ein SAK oder Laguiole oder oder sind ja keine Waffen) und schaffen so Präzedenzfälle an denen sich folgende Gerichte und auch die Ordnungshüter orientieren.
Allerdings kommt es da wieder auf den konkreten Einzelfall an: Ein kleines Fixed bei der Wanderung in den Cevennen ist kein Problem, ein SAK in einer Kleinstadt auch nicht. In Städten wie Paris, Bordeaux oder Marseille (vor allem Marseille) sieht das anders aus, dort habe ich maximal ein Fox Vulpis 130 dabei, und selbst das ersetze ich immer öfter durch ein Victorinox Jetsetter (das Kleine ohne Klinge...) An meinem Standard-SAK habe ich gelbe Griffschalen montiert, die Klinge in Richtung Sheepfoot umgeschliffen und am Schlüsselring hängt ein Stück Kydex mit meinem Namen dran - und damit bin ich bisher bestens gefahren.
Und bei Besichtigungen lasse ich alles im Zimmer, auch wenn es schwerfällt.
Ich hoffe geholfen zu haben :)
 
Ok-Danke, -wenn du wüsstest mit welchem Tascheninhalt ich St. Mont Michel besucht habe.... (und auch anfangen musste auszupacken, glücklicherweise waren oberhalb der Messer haufenweise anderes Zeugs....). eins aber noch: Was gilt denn in Fr als "transportieren"? Mit Schloss verschlossen? 3 Handgriffe? Unterwegs reicht mir ja auch Laguiole oder Vulpis, aber man muss die Küchenmesser o.ä. ja zur Ferienwohnung bringen (und damit im Zug transportieren).
 
nach dem Motto "na das kann der Gesetzgeber so nicht gemeint haben, ein SAK oder Laguiole oder oder sind ja keine Waffen) :)
Meine Erfahrung als Französin auf dem Lande: Das sieht auch der Dorfpolizist so.
Deshalb hab' ich mir eins bestellt und werde berichten, wie sich der neue Opiflex Mechanismus schlägt.
Super - bin sehr gespannt, wie Du damit zufrieden bist und ob sich Opiflex praktisch bewährt!
 
Ok-Danke, -wenn du wüsstest mit welchem Tascheninhalt ich St. Mont Michel besucht habe.... (und auch anfangen musste auszupacken, glücklicherweise waren oberhalb der Messer haufenweise anderes Zeugs....). eins aber noch: Was gilt denn in Fr als "transportieren"? Mit Schloss verschlossen? 3 Handgriffe? Unterwegs reicht mir ja auch Laguiole oder Vulpis, aber man muss die Küchenmesser o.ä. ja zur Ferienwohnung bringen (und damit im Zug transportieren).
Ich würde die in einen Karton packen und mit Klebeband verschliessen
 
Aber eigentlich geht es hier ja um das neue Opinel. [...]

Oh wie richtig das ist und doch wird es im Eifer des Gefechtes so leicht übersehen. Um mir das massenhafte Löschen von OT-Beiträgen zu ersparen, mache ich lieber den Thread eine Zeit lang zu ... so als Art Gefechtspause. Danach können wir ja wieder zum Threadthema passend weitermachen. Sollte ich auf die Wiederöffnung vergessen, schreibt mich einfach an. 😉

Edit: Ist wieder offen für Beiträge zum Opinel néo6
 
Zuletzt bearbeitet:
Deshalb hab' ich mir eins bestellt und werde berichten, wie sich der neue Opiflex Mechanismus schlägt.
So, wie versprochen hier mein erster Eindruck. Das ist kein Review - dafür hab' ich davon zu wenig Ahnung. Nur ein erster Eindruck von dem Messerchen.
  • Es ist klein, ein 6er Opinel halt. Von den Maßen ähnlich einem 91er Vic, nur viel leichter.
  • Es ist leicht, sehr leicht: 29 Gramm sind schon eine Hausnummer. Ich habe andere Taschenmesser mit 7cm Klinge, die sind schwerer.
  • Die Klinge hat keine Spitze, sondern eine Rundung. Aber: die Rundung ist scharf, d.h. man kann damit prima, z.B. wie mit einem Cuttermesser, schneiden. Beim Schärfen auf dem Nowi ist das zwar echt nervig, geht aber. Wer Freihand auf einem Stein schleift, kriegt das wahrscheinlich leichter hin.
  • Meines war out of the box nicht scharf. Das erste Opinel, bei dem mir das passiert ist. Aber der Stahl nimmt schnell Schärfe an und die Klinge ist vergleichsweise dünn ausgeschliffen. Nach 10 Minuten auf den Steinen rasiert es und ich bin zufrieden.
  • Die Klingenform ist praxistauglich. Die Klinge ist ein bisschen größer als beim 91er Vic. Damit kann man dann auch mal ein Brötchen schmieren.
  • Der Verschluss funktioniert wie ein ganz normales Slipjoint. Nur, dass die Feder halt auf diesen "Ausschnitt" im Metallring beschränkt ist. Das funktioniert beim Öffnen gut, die Klinge wird offen etwas fester gehalten als bei meinen Vics. Was diese "Feder" aber nicht schafft, ist, die Klinge ins Heft zu ziehen. D.h. beim Schließen muss man die Klinge bis ganz zum Schluss mit den Fingern ins Heft drücken, das schnappt nicht zu, auf den letzten Millimetern. Wer bei einem Slipjoint großen Wert auf "wak and talk" legt, wird hier nicht fündig.
  • Die "Feder" steht bei meinem Exemplar auch im geschlossenen Zustand ein klein wenig raus. Perfektionisten mag das stören, aber ob ein Opinel für Perfektionisten das richtige Messer ist, wage ich zu bezweifeln.

Fazit: es ist tauglich. Damit kann man den sprichwörtlichen Apfel schälen, einen Faden abschneiden und auch ne Plastikverpackung kriegt man damit auf. Ob es sozialverträglicher ist, als das allbekannte Vic, weiß ich nicht. Im Zweifel bleibt es ein Messer, mit allen Konsequenzen in der entsprechenden Verbotszone.

Braucht man das? Opinel-Sammler sicher. Funktional bietet eine ViC Waiter oder Sportsman mehr. Aber diese Opinel Griffe haben einfach was. Ich bereue den Kauf nicht, auch wenn ich mir erst noch überlegen muss, was mein konkreter Anwednungsfall für dieses Messer wird.

Zuletzt noch ein paar Bilder, auf einem kann man den neuen "Opiflex" Verschluss bei der Arbeit sehen. Schon erstaunlich, wie wenig Metall man für ein funktionierendes Slipjoint braucht. Konstruktiv ist das eine sehr spannende Lösung.

Opinel_Neo6_1.jpg

Gesamtansicht

Opinel_Neo6_2.jpg

steht auch im geschlossenen Zustand ein kleines bisschen vor.

Opinel-Neo6-3.jpg

max. Aufbiegung der Feder

Opinel-Neo6-mit-91mm-Victorinox.jpg

Größenvergleich mit Victorinox 91mm

@Peter1960 : Danke dass du den Thread wieder aufgemacht hast.
@all: ich würde mich freuen, wenn wir hier beim Messer bleiben könnten ohne in eine Sinn- und Unsinndiskussion des Waffenrechts zu verfallen.

Wenn mir noch was einfällt, trage ich hier nach, wenn ihr noch Fragen habt, raus damit.
 
Hat der Hersteller Opinel dem Messer eine Lanyardhülse spendiert?
Kenne ich bisher bei Opinel-Messern nicht.
 
Danke.
Das ist auch eine Neuerung. Immerhin bei einem Messer das seit Jahrzehnten fast unverändert produziert wird. Bisher hatten die Modelle mit dem Lederriemchen, einschließlich der No. 13, nur Bohrungen ohne Hülse im Griff.
 
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