BLB Blades
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Hallo in die Runde, ich bin neu hier, sitze in Hessen und habe gerade ein Messer fertig gestellt. Das stelle ich samt Vorgeschichte kurz vor und habe die eine oder andere Frage.
Vorgeschichte: Messer fand ich schon immer interessant. Daher habe ich auch eine Sammlung von Messern, nichts Großartiges, aber immerhin.
Bei Gartenarbeiten unter anderem an einem alten Zaun auf einem Grundstück meiner Schwiegereltern in diesem Sommer habe ich ein Stück Stahl von einem ca. 100 Jahre alten Zaunbeschlag mitgenommen, weil ich aus irgend einem unerfindlichen Grund die Idee hatte, das würde als Messer gut aussehen. Dann habe ich mit dem Winkelschleifer mit Trennscheibe und Schruppscheibe daran herumgeschliffen und einen Griff aus einem Stück Brennholz darangemacht. Das Ergebnis sieht so aus:
Abb. 1: Vorgeschichte
Das zähle ich nicht als Messer, weil der Stahl nicht gehärtet wurde. Im Nachhinein muß ich annehmen, daß er eine gewisse Härte hat, denn er war reichlich zäh zu bearbeiten. Ich weiß nicht, welche Stähle früher bei Dorfschmieden üblich waren, würde mich aber nicht wundern, wenn der Stahl härtbar wäre. Ich bin einem Impuls gefolgt und habe zwischendurch mit Wasser gekühlt und, wie ich inzwischen weiß, nur an einer kleinen Stelle eine gelbe Anlassfarbe bekommen. Als Nieten sind Messingschrauben 4 mm drin, die ich einfach überschliffen habe, als Griffabschlüsse Kuh-Horn. Es sieht so aus, wie ich es mir vorgestellt habe, die Schneide ist sogar fast gerade, aber wie gesagt, das ist nur die Vorgeschichte.
Danach habe ich angefangenm viel zu lesen und bin dabei immer wieder hier auf das Forum gestoßen. Mit angelesenem Halbwissen ausgestattet, habe ich dann Stahl bestellt, einmal 1.1248 und dann noch 1.2510. Mit erstgenanntem bin ich darangegangen und habe versucht, eine Art Bushcraftmesser zu machen. Gefeilt habe ich das mit einer Vorrichtung, die einem vergrößerten Lansky-Winkel ähnelt, auf ein Brett geschraubt. Die Klinge habe ich in zwei unterschiedlichen Postionen angeschraubt, um die Rundung unter der Spitze einigermaßen hinzubekommen. Das ganze sieht so aus:
Abb. 2: Erstes Messer
Klingenlänge: 120 mm
Dicke: 6,3 mm
Stahl: 1.1248
Griffmaterial: Altes Küchenbrett, unbekanntes Holz, ist aber recht hart.
Jetzt die Frage 1: Die 1.1248-Klinge habe ich im Holzkohlegrill auf Glut gebracht und in Rapsöl abgeschreckt, angelassen im Backofen 190 Grad 2 Stunden. Zuerst glühte die Klinge, ich wollte aber den Erl auch hart haben und habe sie noch einmal in die Kohle gepackt. Als ich abgeschreckt habe, glühte der Griff hellrot, die Klinge orange bis gelblich. Hinterher war der Erl grauschwarz belegt, die Klinge so, wie im unbeschliffenen Teil des Klingenblattes noch zu sehen. ich habe das Muster stehen lassen, weil ich es dekorativ fand, aber: Ist so etwas irgendwie aussagekräftig hinsichtlich der Qualität der Härtung ?
Letztlich ist das Messer aber eine Fehlkonstruktion, weil der Winkel der Primärfase zu stumpf ist, der liegt bei 25 Grad, vielleicht auch etwas höher und macht Schnitzen äußerst schwierig. Ich mag eben kräftige Klingen und diese hier ist 6,3 mm dick. Die Klinge geht gleich steil ins Holz und man kann Späne abhebeln. Mit einem spitzeren Winkel wäre es besser gewesen. Auch der angedeutete Anschliff von oben her, der das ganze Bowie-Ähnlich macht, ist überflüssig. Wenn man Holz kleinmachen will, ist es wohl besser, man hat eine Schlagfläche.
Das nächste wird in diesen Aspekten also besser werden.
Frage 2: Gibt es eine für Hobbybastler bezahlbare Möglichkeit, Klingenumrisse einfacher und präziser aus dem Material zu schneiden, als mit dem Winkelschleifer ?
Über Antworten oder auch einfach Reaktionen würde ich mich freuen.
Vorgeschichte: Messer fand ich schon immer interessant. Daher habe ich auch eine Sammlung von Messern, nichts Großartiges, aber immerhin.
Bei Gartenarbeiten unter anderem an einem alten Zaun auf einem Grundstück meiner Schwiegereltern in diesem Sommer habe ich ein Stück Stahl von einem ca. 100 Jahre alten Zaunbeschlag mitgenommen, weil ich aus irgend einem unerfindlichen Grund die Idee hatte, das würde als Messer gut aussehen. Dann habe ich mit dem Winkelschleifer mit Trennscheibe und Schruppscheibe daran herumgeschliffen und einen Griff aus einem Stück Brennholz darangemacht. Das Ergebnis sieht so aus:
Abb. 1: Vorgeschichte
Das zähle ich nicht als Messer, weil der Stahl nicht gehärtet wurde. Im Nachhinein muß ich annehmen, daß er eine gewisse Härte hat, denn er war reichlich zäh zu bearbeiten. Ich weiß nicht, welche Stähle früher bei Dorfschmieden üblich waren, würde mich aber nicht wundern, wenn der Stahl härtbar wäre. Ich bin einem Impuls gefolgt und habe zwischendurch mit Wasser gekühlt und, wie ich inzwischen weiß, nur an einer kleinen Stelle eine gelbe Anlassfarbe bekommen. Als Nieten sind Messingschrauben 4 mm drin, die ich einfach überschliffen habe, als Griffabschlüsse Kuh-Horn. Es sieht so aus, wie ich es mir vorgestellt habe, die Schneide ist sogar fast gerade, aber wie gesagt, das ist nur die Vorgeschichte.
Danach habe ich angefangenm viel zu lesen und bin dabei immer wieder hier auf das Forum gestoßen. Mit angelesenem Halbwissen ausgestattet, habe ich dann Stahl bestellt, einmal 1.1248 und dann noch 1.2510. Mit erstgenanntem bin ich darangegangen und habe versucht, eine Art Bushcraftmesser zu machen. Gefeilt habe ich das mit einer Vorrichtung, die einem vergrößerten Lansky-Winkel ähnelt, auf ein Brett geschraubt. Die Klinge habe ich in zwei unterschiedlichen Postionen angeschraubt, um die Rundung unter der Spitze einigermaßen hinzubekommen. Das ganze sieht so aus:
Abb. 2: Erstes Messer
Klingenlänge: 120 mm
Dicke: 6,3 mm
Stahl: 1.1248
Griffmaterial: Altes Küchenbrett, unbekanntes Holz, ist aber recht hart.
Jetzt die Frage 1: Die 1.1248-Klinge habe ich im Holzkohlegrill auf Glut gebracht und in Rapsöl abgeschreckt, angelassen im Backofen 190 Grad 2 Stunden. Zuerst glühte die Klinge, ich wollte aber den Erl auch hart haben und habe sie noch einmal in die Kohle gepackt. Als ich abgeschreckt habe, glühte der Griff hellrot, die Klinge orange bis gelblich. Hinterher war der Erl grauschwarz belegt, die Klinge so, wie im unbeschliffenen Teil des Klingenblattes noch zu sehen. ich habe das Muster stehen lassen, weil ich es dekorativ fand, aber: Ist so etwas irgendwie aussagekräftig hinsichtlich der Qualität der Härtung ?
Letztlich ist das Messer aber eine Fehlkonstruktion, weil der Winkel der Primärfase zu stumpf ist, der liegt bei 25 Grad, vielleicht auch etwas höher und macht Schnitzen äußerst schwierig. Ich mag eben kräftige Klingen und diese hier ist 6,3 mm dick. Die Klinge geht gleich steil ins Holz und man kann Späne abhebeln. Mit einem spitzeren Winkel wäre es besser gewesen. Auch der angedeutete Anschliff von oben her, der das ganze Bowie-Ähnlich macht, ist überflüssig. Wenn man Holz kleinmachen will, ist es wohl besser, man hat eine Schlagfläche.
Das nächste wird in diesen Aspekten also besser werden.
Frage 2: Gibt es eine für Hobbybastler bezahlbare Möglichkeit, Klingenumrisse einfacher und präziser aus dem Material zu schneiden, als mit dem Winkelschleifer ?
Über Antworten oder auch einfach Reaktionen würde ich mich freuen.
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