Nicht taktischer Zweihand-Folder mit ca. 9 cm

skywalker74

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Wunderschönen guten Abend!

zunächst einmal der Fragenkatalog:

* Hast Du Dich über die aktuelle Gesetzgebung zu Messern informiert?
Hinweis: Keine Diskussionen über das Waffengesetz in der Kaufberatung!
Wer ein Messer kauft, sollte das aktuelle WaffG kennen. Wer es nicht kennt, kann im Recht-Forum nachfragen (nachdem er die IMSW (www.messer-werkzeuge.de) Seite gelesen hat).

Ja, mehr als ausführlich


* Geht es um ein feststehendes Messer oder ein Klappmesser?
Beides hat seine Vor- und Nachteile. Feststehende Messer sind robust und es kann keine Mechanik versagen, dafür sind sie größer und nicht überall zu führen.
Bei Klappmessern: Soll es sich einhändig oder nur beidhändig öffnen lassen?

Klappmesser

* Wofür soll das Messer verwendet werden?
Zwischen Apfelschälen, Brieföffnen und Feuerholz hacken ist ein Unterschied. Soll das Messer eher im Büro- oder Outdoorumfeld zum Einsatz kommen? Ist es als Rettungsmesser geplant? Als Zweitmesser?

Alltag aber auch härtere Aufgaben bei Wanderungen etc.

* Von welcher Preisspanne reden wir?
Bei Messern ist die Preisspanne sehr groß. Ein Opinel bekommt man ab 6 Euro, für handgemachte Messer kann man durchaus auch mehrere Tausend Euro ausgeben. Die gängigen Gebrauchsmesser liegen in etwa im Preisbereich von 80 bis 200 Euro.

Bis 100 Euro, gerne weniger.

* Wie groß soll das Messer sein? (Klingen-/Gesamtlänge)
Im Büro reicht sicher eine 6 cm lange Klinge an einem 80 Gramm Messer. Im Wald sollte es natürlich etwas heftiger sein, z.B. eine 12 cm Klinge. Klassische Camp- oder Bowie-Knives sind noch deutlich größer.

Ab 9 cm, aber auch nicht wesentlich größer.

* Welche Materialien und welchen Stil soll das Messer aufweisen?
Während manchen ein Griff aus Hirschhorn wunderbar gefällt, muss es für andere Holz oder Carbon sein. "Taktisch" in all seinen Spielarten gegen klassische Formen wie Laguiole oder Taschenveitl. Welches Finish soll die Klinge haben? Beschichtet, poliert, satiniert, Acid washed oder etwas ganz anderes?

Hier der eigentlich wichtigste Punkt:
-auf keinen Fall G10
-am liebsten Holz
-Metallbacken sind voll okay


* Welcher Stahl darf es sein?
Grundsätzlich stellt sich die Frage nach rostendem oder rostträgem Stahl. Rostender Stahl kann schärfer ausgeschliffen werden und bleibt dabei zäher als rostträger Stahl. Dafür rostet er eben auch schneller. Bei den rostträgen Stählen muss man (vereinfacht gesagt) Schärfbarkeit gegen Schnitthaltigkeit abwägen. Je schnitthaltiger, desto härter und desto schwieriger nachzuschärfen - wieder stark vereinfacht gesagt. Wenn der Stahl eine große Rolle spielt, bitte vorher die Forensuche bemühen!

Ich weiß dass ich bei meinem Budget kein spitzen Stahl verlangen kann, was besseres als der 08/15 China Stahl wäre aber schon schön


* Klinge und Schliff?
Die FAQ enthält Artikel zur Klingencharakteristik, Klingenformen und Schliffarten, die euch helfen zu entscheiden was für euer Messer sinnvoll ist.

Mir gefallen bauchige Klingen sehr gut, bin aber für alles offen


* Linkshänder?
Soll das Messer mit der linken Hand bedienbar sein, weise darauf hin.

Nein


* Bei Klappmessern: Welche Verschlusssysteme kommen in Frage?
Die gängigen Verschlüsse ("Locks") sind: Liner Lock, Framelock, Backlock (oder Lockback) und Axis Lock. Wenn ein Messer keinen Verschluss hat, spricht man oft von "Slipjoint". Bitte im Zweifel die Forensuche bemühen.
Springmesser sind ein weiterer Sonderfall, bei dem auch besondere rechtliche Aspekte zu beachten sind.

Backlock oder Liner Lock


* Bezugsquelle?
Soll in einen Ladengeschäft, oder im Versandhandel gekauft werden? Inland, EU oder Ausland?

Auf jeden Fall aus Deutschland


* Verschiedenes?
Alles, was oben nicht abgedeckt wurde: Gibt es bevorzugte Hersteller oder evtl. sogar ein Messer, das als Anhaltspunkt dienen kann?


So nun noch ein wenig Hintergrundinfo,
mir ist sehr wichtig dass das Messer in Deutschland legal zu führen ist. Habe deswegen ein Böker Plus XS gekauft, jedoch wurde mir bei einer "Routinekontrolle" der Polizei gesagt, dass viele ihrer Kollegen das Messer wegen seines "aggressiven und taktischen Designs" eingezogen hätten. Ich bin mir darüber bewusst dass ich dagegen hätte vorgehen können und Recht bekommen würde trotzdem will ich diesen Stress vermeiden (bitte keine Diskussion dazu:D).
Deshalb suche ich jetzt ein klassischeres Messer, das jedoch auch etwas größer sein soll.
Bis jetzt ist mein Favorit das Eka Swede 10, jedoch weis ich nicht bei welchem Händler ich das Messer im alten Design, ohne die Rillen erhalte.
Weiterhin erhoffe ich mir eine Menge Messer die dem Eka Swede 10 Konkurrenz machen.
:)
 
... mir ist sehr wichtig dass das Messer in Deutschland legal zu führen ist. ...
Deshalb suche ich jetzt ein klassischeres Messer, das jedoch auch etwas größer sein soll.

Schlage das "3000" in Olive vor, aus dem Böker Manufaktur Programm, am Markt unter 100 Euro zu beziehen, Klinge leicht kürzer als deine geforderten 9 cm, doch der Griff eher lang, 20 cm ausgeklappt. Schwer.

Vielleicht gefällt es. Sozialverträglich und untaktisch auf jeden Fall. ;)
 
Hatte noch kein 110 in der Hand, nur von den Bildern bin ich von einer insgesamt kleineren Klinge als beim Eka Swede 10 ausgegangen. Werde aber morgen mal zu dem Messerladen meines Vertrauens fahren und eins in die hand nehmen :)
 
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Na da ja schon ein paar Klassiker genannt wurden, welche ich unterstützen würde, möchte ich aber noch eine andere Alternative aufzeigen: Cold Steel Mackinac Hunter :super:
Das Messer hat den Vorteil, dass man je nach Wunsch, auch mal neue Griffschalen montieren kann :D

Und wenn das Messer noch zu klein ist, dann wäre noch der Cold Steel Lonestar Hunter eine Option (welchen ich aber persönlich nicht kenne).

Cheers,
Andi
 

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Falls es auf ein 110er hinausläuft würde ich Dir dringend empfehlen, dir auch ein 110 FG (Finger Grooved) anzusehen bzw. es vor allem zu befummeln. Ich habe in den letzten 25 Jahren immer FGs gehabt und finde, daß die Kuhlen die Griffigkeit enorm verbessern, ganz besonders wenn man es im Fechtgriff hält, z.b. beim Essen von Brettern oder Tellern.
 
Okay war grade beim Messerladen und muss sagen, ich habe mich absolut geirrt :D
Das 110 ist mir eher zu massiv als zu filigran... Aber an sich ein Hammer Messer, werde ich mir auf jeden Fall auf die Liste schreiben
 
Jedes mal wenn ich das Buck 110 in der Hand halte, denke ich immer "man ist das groß".
Du solltest es auf jeden Fall mal in die Hand nehmen.
 
Wenn das 110er zu massig ist, dann halt mal über den Sekundärmarkt die Augen nach ein Buck 560 offen :D:super: Dann hättest du das Messer, was du suchst.

Oder nimm ein Böker Plus 3000 Lightweight. Gab es glaube ich mal mit Oliven-Holzgriff und mit ein bisschen Suche findest du es noch.
 
Aus eigener Anschauung kann ich die Otter-Messer empfehlen: traditionell, Klinge straight back, sehr stabil und ganz klare Zweihänder. Ich habe das 05 mit Kamelknochen und C75-Klinge und bin mit der Robustheit und dem untaktischen Auftreten sehr zufrieden. Das 05 gibt es auch mit Mooreichen und Olivengriff. Man hat die Wahl zwischen Carbonstahl C75 und rostfreier Klinge:

http://www.otter-messer.de/shop/Taschenmesser/Freizeit/Otter-Taschenmesser-05-Mooreiche--443.html

Praktisch gleich, aber mit einem klassischen Backlock ist das 07:

http://www.otter-messer.de/shop/Taschenmesser/Freizeit/Otter-Taschenmesser-07-Olive--487.html

Wenn dir ein Buck 110 zu massiv ist, gäbe es alternativ das 290 Hartkopf, Holzschalen und 9 cm Bowie Klinge. Besitze ich selbst nicht, habe ich aber in Solingen einmal in der Hand gehabt und fand die Verarbeitung in Ordnung (ist aber schon ein paar Jährchen her):

http://www.scharferladen.de/shop/MESSER-SHOP-TOOLS/Hartkopf-Messer-Solingen/290-Hartkopf-Messer::2653.html

Und dann noch eine persönliche Überlegung: Wenn man ganz klar in Richtung Gebrauchsmesser gehen will, ist oft eine zweite Funktion wie ein Korkenzieher nicht schlecht. Ich habe z.B. eine Hubertusjagdmesser mit großer und massiver Klinge, hoffe aber darauf, dass Korkenzieher und Säge wirklich jedem klar machen, dass bei diesem Messer der Werkzeugcharakter im Vordergund steht. Nun sprengen die Hubertus-Jagdmesser deinen Preisrahmen. Wie aber wäre es mit einem Victorinox Rangerwood? Bei einem Schweizer Messer muss man nun wirklich nicht mehr über die Frage 'Gebrauchsmesser oder nicht diskutieren' (Sachen wie das Sentinel einmal ausgenommen), kennt auch jeder.

http://www.victorinox.com/de/de/Produkte/Schweizer-Taschenmesser/Grosse-Taschenmesser/RangerWood-55/p/0.9561.63
 
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