Nickel im Stahl - Allergikum?

Assassin

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Guten Abend,

Angeregt durch dieses Thema und die darin vorgeführten Videos, in denen beim Stahl immer wieder auf den Nickelgehalt angesprochen wird, eine Frage an die Stahlexperten:
Der Nickelgehalt bewegt sich, wenn er denn überhaupt vorhanden ist, zwischen 0,2 und 0,6 % (abgesehen vom H1, der zw. 6 und 8 %, also mehr als das zehnfache besitzt).
Inwiefern kann dieser geringe Gehalt allergische Reaktionen (eine Nickelallergie vorrausgesetzt) hervorrufen? Kann das Nickel durch Hautkontakt beispielsweise über den Schweiß, überhaupt herausgelöst werden?

Dies soll keinesfalls Panikmache sein, die Frage hat sich lediglich beim Schauen aufgeworfen, und ich hoffe, eine fundierte Antwort zu bekommen.

Grüße
Micha
 
Schon klar, dass es Stähle gibt, die Massig Nickel enthalten. Siehe H1.
Es ging mir aber primär um Stähle, die bei Werkzeugen/Messern verwendet werden (sind ja schließlich im MF und nich im Piercingforum :irre: ).

und ich hab hier ne Liste mit folgenden Stählen, die Nickel enthalten (laut Spyderco, ist die Liste im 2007er Product Guide):

440XH : 0.35
8Cr13MoV : 0.2
AUS-6, 8, 10 : 0.49
CPM-125V : 0 - 0.4
H-1 : 6.00 - 8.00
O-1 : 0.3
X-15TN : 0.30
W-1 , 2 : 0.2

Um die mit Nickel aufzuführen.

Deswegen frage ich ja, ob diese Gehalte überhaupt relevant sind.

Wenn die im Stern schreiben, dass Chrom gefärlich ist, dann dürften wir ja alle nur noch mit C-Stahl rumlaufen, bei so viel Chrom...

Grüße
Micha
 
Moin,

ich habe mich auch über diese Anmerkung in den Videos gewundert.

Gerade für Leute, die eine Allergie hatten aber trotzdem "silbernen" Schmuck tragen wollten, gab es ja das Alpakka (Alpacca?), auch Neusilber oder german silver genannt.
Das ist aber eine Legierung aus Kupfer, Zinn und Nickel. :confused:

Gruß
Olli
 
Hallo,

Nickel kann ein Problem sein für Leute, die sehr empfindlich sind, auch nur wenn sie die Klinge in die Hand nehmen. Ich habe einen Freund mit einer Ni-Allergie, der darf nicht mal eine Armbanduhr mit Edelstahlgehäuse tragen (Cr-Ni!). Jetzt hat er eine aus Titan. Wenn der mit Ni in kontakt kommt, schauen seine Hände aus, als ob er sie in kochendes Wasser gehalten hat.

Gruß
RR
 
Das Problem ist eigentlich ganz einfach zu lösen:

Wenn eine Nickelallergie besteht, ist der Kontakt mit der Haut egal in wie geringen Mengen oder Konzenttrationen zu meiden.

Im Zweifelsfall muss ein Allergietest Aufschluss geben.

PP
 
Überlegt mal folgendes: Die modernen Speisenzerquetscher, die sich überall breitmachen, bestehen aus V2A oder ähnlichem Material, Legierungen mit ca 18 % Chrom und 8 % Nickel. Damit wird die Suppe gelöffelt, der Käse aufgegabelt und das Fleisch zerquetscht. Von dadurch verursachten Allergien ist nichts bekannt- auch das wird es in Extremfällen geben, aber eben so selten, daß es vernachlässigt werden kann.
Es macht sowieso einen Unterschied, ob man einen Gegenstand länger auf der Haut mit teilweise durchaus aggressivem Schweiß trägt oder ob man damit die Kartoffel zerdrückt. Da Nickel und Chrom im Stahl substituierend eingelagert sind, ist vielleicht auch dadurch die Allergiegefahr vermindert.
Dazu könnten mal die Chemiker oder Pharmakologen Stellung nehmen.
MfG U. Gerfin
 
Da ich nicht gegen Nickel allergisch bin hab ich vielleicht gut reden, aber ich kann es mir auch nicht vorstellen dass von Essbesteck oder sonstigen Kücheneinrichtungen aus 18/8 oder 18/10 eine Gefahr ausgehen soll. Was ich jedoch schon mal festgestellt habe ist, dass saubilliges Besteck schon mal so einen ekelhaften, elektrischen Geschmack hat. Hier vermute ich allerdings, dass dieser Geschmack aus irgendwelche Korrosionsprodukte (vielleicht auch Ni) zurückzuführen ist.
@Ulrich
der Käse aufgegabelt und das Fleisch zerquetscht
der war gut :super: Ich kenne hier ein paar Leute die dir vielleicht mal ein Messer ausliehen würden, damit Du dein Fleich nicht mehr zerquetschen musst.:p

Gruß Klaus
 
Überlegt mal folgendes: Die modernen Speisenzerquetscher, die sich überall breitmachen, bestehen aus V2A oder ähnlichem Material, Legierungen mit ca 18 % Chrom und 8 % Nickel. Damit wird die Suppe gelöffelt, der Käse aufgegabelt und das Fleisch zerquetscht. Von dadurch verursachten Allergien ist nichts bekannt- auch das wird es in Extremfällen geben, aber eben so selten, daß es vernachlässigt werden kann.

MfG U. Gerfin

Wie Du schon schreibst, Extremfälle gibt es durchaus:http://www.pneumologe.de/Infos/Allergie/nickel.htm ich bemühe die Herrschaften mal, weil ich gute Referenzen von ihnen habe.

Entsprechend betroffenen Menschen wir sogar empfohlen, auf Nickelhaltiges Geschirr zu verzichten.

Alles in allem ist es wohl relevant die Empfindlichkeit für sich selbst zu ermitteln.
Meine Frau z.B. kann keinen Ring aus Damasteel tragen, das führt zu Kontaktekzemen, während ich sehr unempfindlich bin.
Ich zähle sogar Erbsen :D, die soweit ich weiß viel Nickel enthalten.

Nichts für ungut, die Empfindlichkeiten sind wohl sehr different und nur schwer allgemein zu erschlagen.
 
Hallo Stefan !
Das mit der Empfindlichkeit gegenüber Damasteel als Ring kann ich mir gut erklären. Der Ring wird längere Zeit auf der Haut getragen, behindert die Hautatmung, führt zu Schweiß- und der kann wie gesagt von Mensch zu Mensch unterschiedlich aggressiv sein.
Habt Ihr aber nicht die üblichen Chrom-Argan- Löffel und Gabeln in Betrieb ?.
Daß Ihr Messer mit richtigen Stahlklingen habt, mit denen man Speisen zivilisiert zerteilen kann, unterstelle ich natürlich.
Klaus kann ich auch beruhigen: Ich lasse mir von meinen "Schülern" ( Jean Tritz, Roman Landes, Klaus Loose u.a.)aus Dankbarkeit Messer schmieden und schenken, mit denen ich appetitlich essen kann. Meine eigenen kann ich wegen übergroßer Schärfe nicht verwenden. Nur ganz gelegentlich setze ich sie ein, halte sie mit der Schneide nach oben und lasse die Speisen sanft darauffallen, sodaß sie zerteilt werden. Am Masamune-Effekt arbeite ich noch.
MfG U. Gerfin
 
Von japanischen Klingen habe ich keine Ahnung.

Das war denke ich so, dass die Blätter in einem Bach gegen der Schneide nie getroffen haben und immer vorbei geschwommen sind (der Masamune steckte sein Schwert in Bachboden). Masamune behauptete, dass die Schwertklingen nicht so böse wie Muramaßa- Klingen sein dürfen.

Man kann zu denken, dass Ulrichs Klingen ähnlich wie „böse Klingen von Muramaßa“ sind. Alle Blätter, die gegen Muramaßa- Klinge geschwommen sind, wurden durchgeschnitten.
Die Besitzer „der bösen“ Muramaßa- Klingen haben sich immer damit geschnitten.

Ps: wahrscheinlich irre ich mich:p
 
Zuletzt bearbeitet:
Von japanischen Klingen habe ich keine Ahnung.....Ps: wahrscheinlich irre ich mich:p
Es war eine Flocke von Schafwolle, die - im Bach treibend - von einer MURAMASA-Klinge durchgeschnitten wurde. Einer in den Bach gehaltenen MASAMUNE-Klinge wich die Wollflocke aber aus und schwamm unzerteilt vorbei.

MURAMASA galt als hervorragender Schmied, war aber aufbrausend, jähzornig und gewalttätig, und man nahm an, dass dieser Charakter sich den von ihm geschmiedeten Klingen mitgeteilt hatte. MASAMUNE war der berühmteste Schwertschmied Japans, und seine Klingen waren die besten - so sagt man. Er hätte niemals ein Schwert in den Bachboden gesteckt....

Ich LIEBE diese Geschichten!

Gruß

sanjuro
 
Die Geschichte wurde als Wettkampf (MURAMASA gegen MASAMUNE) „erzehlt“.
Wegen einigen Altersunterschiede wäre d. Wettkampf nicht möglich.

Ja, MASAMUNE war gut und MURAMASA böse.

Als ein Schüller von MASAMUNE prüfen wollte, wie warm „Wasser für WB war“...
Ich würde hier noch schreiben, dass der gute MASAMUNE ihm Hand abgeschnitten habe.
Die weitere Geschichte erzählt uns, dass der Schüller ohne Hand solche Klinge geschmiedet habe, die mehr als die Arbeiten von MASAMUNE und MURAMASA kosteten.
Wahrscheinlich habe der Gute ihm was Anderes abgeschnitten :confused::D(Kleinfinger?)
 
Nickel im Stahl?

....Als ein Schüler von MASAMUNE prüfen wollte, wie warm das „Wasser für WB war“...Ich würde hier noch schreiben, dass der gute MASAMUNE ihm Hand abgeschnitten habe. Die weitere Geschichte erzählt uns, dass der Schüler ohne Hand solche Klinge geschmiedet habe, die mehr als die Arbeiten von MASAMUNE und MURAMASA kosteten.....
Ist zwar leicht OT, aber dennoch: Es ging um seinen Schwiegersohn SADAMUNE, wenn ich mich richtig erinnere. Er wurde der Geschichte nach trotz seines Handicaps ein guter Schmied, aber MASAMUNE ist von der Qualität und vom Preis bis heute unerreicht.

Der Verlust seiner Hand wurde von SADAMUNE übrigens als angemessener Preis für die Information über die Wassertemperatur empfunden.....Woraus man ersehen kann, dass die Bedeutung der richtigen Wärmebehandlung von Klingen schon im 13. Jahrhundert in Japan erkannt wurde.

Gruß

sanjuro
 
Als Betroffener kann ich nur sagen, dass, seitdem ich alle Messer mit Nickel anteil verband habe (die edlen Stück kamen in Vitrine), habe ich keine Probleme mehr.

Gruß
Schnipschnapp
 
Moin,

die Bestecke aus 18/10er Stahl sind weg, stattdessen habe ich Bestecke ohne Nickel. Gekauft habe ich die in einem Online-Kaufhaus für Allergiker.
Meine "Gebrauchsmesser" mit Nickel-Anteil sind in der Vitrine und nicht benutzt.

Gruß
Schnipschnapp
 
Der Kontakt mit Nickel ist ein Thema das manchmal überbewertet wird.
Jeder Deutsche hat jeden Tag Nickel in der Hand, nur die wenigsten wissen es:

Die Rede ist vom Euro. Ja, richtig gehört. Das innere Stück der 1€ Mütze enthält Nickel. Wie hoch der genaue Anteil ist, ist mir jedoch nicht bekannt.
 
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