75 Ni 8 ist ein vorzüglicher Tip. Es handelt sich um einen Stahl mit 0,7-0,8 % C und ca 2 % Ni, der u.a. für große Bandsägen verwendet wird. Auf Grund des hohen C-Gehalts ist er voll härtbar und eignet sich für alle Damastkombinationen-sowohl nach "oben" mit hoch C-haltigen Werkzeugstählen, wie auch nach "unten" mit weicheren Stählen. Der große Vorteil ist die sehr gute Schweißbarkeit. Es ist einer der ganz wenigen Nickelstähle ohne nennenswerten Chromanteil.
Ganz verzichten würde ich auf die Arbeit mit Reinnickel aber auch nicht. Die Verschweißung ist entgegen anderslautenden Berichten unproblematisch und es ergeben sich zusätzliche Möglichkeiten. Durch das zäh-weiche Nickel könnte sich eine Verbesserung der Zähigkeit des Klingenkörpers ergeben. Man muß allerdings darauf achten, daß Nickel nicht in den eigentlichen Schneidenbereich kommt, da es dort weiche Stellen hervorrufen würde. Es bietet sich also eine Verwendung in Deckschichten oder im Leistungszonendamast an.
Ich habe bei einer Firma in Pforzheim 1mm Nickelbleche in Streifen von 5o x 1000 mm bekommen. Der Preis für das kg betrug noch zu DM-Zeiten etwa 100 DM. Das scheint sehr viel, ist aber doch erträglich, weil das helle Nickel gegenüber dem dunklen Stahl im Damast optisch dominiert. Man kann also im Ausgangspaket mit einem Massenverhältnis von 25 zu 1 arbeiten und hat bei mehr als 50 Lagen Nickel doch den Eindruck, es sei mehr Nickel als Stahl im Damast.
Da mir diese Erscheinung zunächst nicht erklärbar schien, ging ich von einer Legierung des Nickels mit Eisen in den jeweiligen Schweißzonen aus. Bei Mikroskopuntersuchungen im Maßstab 1.1000 ergab sich aber kein Anhaltspunkt für eine Vermischung der Grundstoffe. Zur Kontrolle habe ich Probestücke von Nickel-Stahldamasten gemacht und aus einem Paket Proben mit 32, 120, 400, 1600, 6000 und 32000 Lagen Nickel genommen. Dabei zeigte sich, daß ab den 6.000 Lagen die Nickelschichten sich zerfaserten und als solche nicht mehr festgestellt werden konnten. In der mikroskopischen Aufnahme sah man nur noch Zonen mit faserigen feinen Härchen-keine Angst, ich springe jetzt nicht auf den Nano-Zug auf.
MfG U. Gerfin