So, liebe Forenmitglieder. Da sich bisher noch keine Erfahrungsberichte zur neuen Nitecore Infiluxserie eingestellt haben, will ich mich hier gern mal als "Betatester" zur Verfügung stellen.
Bisher kann ich über die Produkte von Nitecore nur positives berichten, da sich alle von mir genutzten Modelle ( Infinity, Extrem und nun Infilux) im täglichen Gebrauch (Camping, Outdoor und Feuerwehrdienst) als nützlich, zuverlässig und robust erwiesen haben.
Ich bin, wie so viele hier im Forum, permanent auf der Suche nach der "ultimativen EDC- Lampe" und das schon seit Peter Gansee mit seinen ersten 1Watt LED- Flashlights auf den Markt kam. Habe seit dem einige auch sehr teure Lampen genutzt und, -viele kennen das Problem, auch einige Enttäuschungen betreffs Zuverlässigkeit und Alltagstauglichkeit erlebt.
Wenngleich meine Bewertung zwar auf persönlicher Erfahrungen beruht, so bleibt es natürlich eine subjektive Bewertung. Also bitte ich, nicht jedes Wort auf die Goldwaage zu legen.
Die aktuelle Nitecore Infilux stellt für mich daher die derzeitige Spitze der Evolutionsstufe von EDC-Lampen dar.
Sie ist für mich die gelungene Verbindung aller gewünschten Eigenschaften, die eine EDC-Lampe bereitstellen sollte.
- Kleine Bauform, durch Betrieb mit zuverlässigen CR123 LI-Ion Zellen.
- Robuste, leichte Konstruktion durch Verwendung von hochwertigen Aluminiumlegierungen und Hartanodisierung (auch im Batterierohr!). Robuste Streuscheibe und konstruktiv geschützter Endkappenschalter.
- Leichte, unkomplizierte Einhandbedienung durch Selktorring und Endkappenschalter mit Momentlichtfunktion.
- Gelungene Wirtschaftlichkeit was Batterielaufzeit und Angebotene Lichtleistung für jeglichen Anwendungsbedarf anbelangt.(260 lm/1h , 0.5lm/100h)
.. um die Hauptkriterien zusamenzufassen.
Was ist neu und was fällt positv auf:
Wie oben schon erwähnt ist die Infilux eine sehr kompakte Lampe mit einer sehr guten Hartanodisierung, die vom Farbton eher in ein (an allen Bauteilen gleichen..) titanfarbenen dunklen Grün/Grauton geht.
Wenngleich eine gewisse Ähnlichkeit zum Vorgängermodell, der Nitecore Extrem, besteht, so ist auch hier eine konstruktive Verbesserung in Form von gerundeten Gehäusekanten erfolgt. Beim Vorgängermodell waren diese derart scharfkantig, dass sie in Verbindung mit dem sehr dünnen Gürtelclip überall hängen blieb. Der neue Titanclip macht die Befestigng an Gürtel oder Ausrüstung sehr viel einfacher und sicherer.
Überhaupt macht diese Lampe einen sehr wertigen Verarbeitungseindruck. Die eingelassenen Edelstahlringe mit titanisiertem Finish an Streuscheibe und Endkappenschalter stellen nicht nur einen zusätzlichen konstruktiven Bauteilschutz, sondern auch einen sehr eleganten Kontrast zum übrigen Lampenkörper dar.
Was ich bei der Tochterfirma Jetbeam bemängele macht Nitecore konsequent richtig. Die Anodisierung findet sich hier als Korrosionsschutz auch im Innern des Batterierohres! Jetbeam verzichtet hier darauf, was ich, wie die in einzelnen Modellen verbauten Plastikringe im Brennerkopf, als Sparen an der falschen Stelle empfinde!
(Außen hui -innen Pfui!) Auch die forwartclickie-Schalter finde ich nervig. Die Momentlichtfunktion ist bei mir häufig genutzt.
Auch das Problem mit anodisierten Kontaktflächen hat Nitecore nun im Griff. Alle Kontaktflächen sind sehr sauber poliert. Die Gewinde, weil wie bei Surefire, laufen geschmeidig und reibungslos ineinander. Der Beam der Lampe ist nahezu perfekt! Keine Artefakte im (sehr hellen) Hotspot, kaum Ringe, sondern nahezu fließender Übergang in der Korona. Leichtgängiger Selectorring der nur in Mittelstellung (zwischen Stroboskop und Helligkeitseinstellung) merklich einrastet.
Positiv fällt auf, dass die Lichtfarbe (ein sehr reines weiß) in jeder Helligkeitseinstellung gleichbleibend ist! Im Vergleich zu anderen Lampen, wie zum Beispiel der Surefire U2, die über einen ähnlichen Selktorring vefügt. Hier geht die Lichtfarbe von hellem Weiß über grün bis hin zu Uringelb. Ziemlich nervig! Vom sog. Donuthole der 5Watt LED ganz abgesehen.
Auch konnte ich kein Osziloskopflimmern in den niedrigeren Helligkeitsstufen feststellen, das empfindliche Augen ebenfalls stören könnte.
Alles in Allem muß diese Lampe also keinen Vergleich zur Referenzklasse, der Surefire scheuen.
Bleibt also noch der exorbitante Preis von z.Zt. 160,- Euro, der das Feld der Kritikpunkte anführt. Ob dieser nun gerechtfertigt ist oder nicht, bleibt dem interessierten Käufer überlassen. Hierzu sei folgendes gesagt:
Natürlich rangiert die Nitecore hier tatsächlich beinahe auf Surefireniveau, das sie, wie vor bemerkt, in qualitativer Hinsicht auch mitbringt. Jedoch bietet Surefire dagegen auch eine Garantieleistung die Asiaprodukte nicht bieten. Hier komme ich auch zum Hauptkritikpunkt. Wer, wie ich erwartet hat, dass der aktuelle Brennerkopf wie beim Vorgängermodell (Extrem/E3) auch mit den Batteriekörpern der Surefire E-Serien (und somit auch des Vital Gear Zubehörs) zusammenpasst, der wird enttäuscht! Die Gewinde passen zwar nach wie vor, jedoch wird aufgrund der geänderten Brennerkopfform keine elektrische Verbindung mehr hergestellt. Schade, denn das war für mich mit Kaufentscheidend! Denn so konnte man die Lampe bei Bedarf auch mit anderen Batterien betreiben. Nitecore möchte den Kunden nun scheinbar lieber wieder mit eigenen Nachrüstlösungen bedienen, wie den noch folgenden 2x AA und LiIon 18500 Batterierohren. (Nachvollziehbar)
Man muß also, was den Preis anbelangt selber abwägen, ob gerechtfertigt oder nicht. Fakt ist, dass die Technik in allen heutigen Lampen aus Asiaproduktion stammen, was man neidlos anerkennen muß!
Ebenso den Umstand, dass Innovationen und Umsetzung von Kundenwünschen in diesen Ländern am schnellsten bedient werden. Wer also auf absolute Robustheit und beste Garantieleistungen, sowie geprüfte und lang erprobte Sicherheit setzt, der kommt an der Surefire nicht vorbei.
Wer eine innovative, auf aktuellem Stand technologischer Entwicklung befindliche EDC- Lampe möchte, die vorrangig privat genutzt wird (also nicht wie Surefire, die in großen Stückzahlen bei professionellen Organisationen wie Polizei, Militär etc.verwendung finden), der hält mit der neuen Nitecore trotz des relativ hohen Anschaffungspreises einen guten Gegenwert in Händen, die allen Ansprüchen gerecht wird.
Man sollte hier auch berücksichtigen, dass nicht jeder Käufer einer solchen Lampe ein Flashoholic ist, der mit der Nitecore die X-te Lampe einer gigantischen Sammlung beifügt.
Wer also vor der Entscheidung steht eine hochwertige und robuste EDC-Taschenlampe zu erweben, der ist mit der Nitecore Infilux sehr gut bedient! Ich wede zur Alltagstauglichkeit im Langzeitbetrieb noch berichten. Bin aber schon jetzt überzeugt, dass diese Lampe bei normalem Gebrauch durchaus ein Lebenlang hält.
Nur zum Vergleich, eine Surefire U2, die nicht mehr bietet, zudem klobiger und weniger hell ist, kostet immer noch 300,-Euro! Ich habe sie kaum genutzt. Aber auch die EDC-tauglichen E-Serien Modelle bewegen sich zwischen 160,- bis weit über 500,-Euro. Der Preis bleibt also Ermessenssache.
Alles in allem präsentiert sich diese Lampe also als durchaus gelungen. Einzig ein kleiner Kritikpunkt noch. Die niedrigste Helligkeitsstufe liegt arg eng an der Einraststellung und ist daher etwas fummelig zu justieren. Etwas mehr Spiel wäre hier wünschenswert. Ansonsten funktioniert der Selektorring tadellos. Die griffige Riffelung ist hier auch noch etwas prägnanter als die des restlichen Lampenkörpers. Das spricht für verbesserte Bedienungsfreundlichkeit, mag aber von Einzelnen als weniger Hosentaschentauglich empfunden werden. Ich mag die Lampe, so wie sie ist. Sollte sie sich als weiterhin zuverlässig erweisen, wird sie sicher meine aktuelle EDC- Lampe bleiben.
Für die, die es interessiert:
-der sog. Tailstand ist hier nicht möglich. Der Gummitaster steht dafür noch zu weit aus dem Gehäuse heraus. Eine funktion die ich nie nutze, da diese Lampen konstruktionsbedingt eh nicht arbeiten wie ne alte Maglight. Ein günstiges "Dreibein" aus dem Fotozubehör machen da aus jeder Taschenlampe eine pefekte Tischleuchte.
Hoffe ich konnte Euch mit diesem Beitrag vorab schon ein paar Fragen beantworte.
Gruß Christoph