Nitinol - SM-100 als Klingenmaterial

Leute, könnt ihr sowas bitte nicht öffentlich besprechen? :irre:

Hab mein weiterentwickeltes Tauchermesser-Projekt aus Cronidur 30 noch nicht einmal abgeschlossen und dann kommt ihr mit sowas.

Nur bei diesen Preisen muss ich nochmal kleiner werden mit meiner Vorstellung vom idealem Tauchermesser :beguiled:
 
Ich fand die, vor einigen Jahren vorgestellten, metallischen Gläser ganz interessant. (Das war Wolframglas)
Ich binn mir sicher das ich auch was von durchsichtigem gesehen hatte, das bei Belastung aber Metallischspiegeld wird.
Ich habe gerade mal gesucht, und mittlerweile soll es Bauteile mit mehr als 10mm dicke geben.


Und dann habe ich noch das gefunden:
http://www.google.de/imgres?client=...w=168&start=0&ndsp=61&ved=1t:429,r:3,s:0,i:93
und
http://www.pro-physik.de/details/news/1111797/Verformbares_metallisches_Glas.html
 
Hört sich ja nach nem interessanten Material an - auch wenns scheinbar ein alter Hut ist.

Absolut rostfrei, Schnitthaltig und und und....vom Preis und der bearbeitung wollen wir mal absehen.

Allerdings ist mir nicht so klar wie andere Eigenschaften z.B. (Young modulus) für eine Messeranwendung zu bewerten sind.

Laut Specs: Young modulus von 47-90 GPa bei einer Härte von 56-62RC.

Laut Wikipedia hat z.B Glas auch nen YM von 50-90 und ist ziemlich hart, allerdings total spröde, Titanlegierungen ca um die 100GPa und relativ weich, Stahl hat ca 200GPA.

Wenn das Material ca doppelt bis 4x so elastisch ist wie Stahl heisst das dann ich kann eine vergleichbare Klinge aus sm100 auch 2-4x so leicht verbiegen?
Kann man dann durch den Memory Effekt die Verbogene Klinge einfach durch erwärmen automatisch wieder gerade richten?


Was heisst das dann für die Schneidkantenstabilität? Eine dünne Schneide legt sich dann auch 4x so leicht um? Ne Rostfreie Brechstange ist zwar schön, aber ein Messer sollte eher eine hohe Schneidkantenstabilität aufweisen.
Die Carbide von Talonite sind ja auch sehr hart allerdings in einer weicheren Matrix eingebettet und da siehts mit der Schneidkantenstabilitat eher ziemlich mies aus auch wenn die Schnitthaltigkeit hoch ist.


Dann gibts da noch diese Aussage auf der Webseite mit der ich nicht so viel anfangen kann (nicht weil ich kein englisch könnte:steirer:) 1% Dehnung und dann danach superelastisch?


If your knife or tool experiences an unplanned load shock to the system, SM-100 will only strain 1%, likely saving catastrophic failure and probably going unnoticed.
More interestingly, however, was NASA’s finding that after the 1% strain introduction, SM-100 becomes superelastic. This means that if you impart the strain in your knife prior to service use (and there are numerous ways to do this), you have a component on your hands that can absorb a tremendous amount of stress without failure – something the steel family only wishes it could claim.

Gleichzeitig aber Fracture Toughness = unbekannt??




Vielleicht kann mir das ja mal jemand mit einem besseren Physik oder Materialwissenschaftshintergrund verständlicher erklären?
 
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@gunther: c-tek??? Ich muss mich wundern... geht der Wunderstahl nicht mit Oryxhorn oder was?

Besonders fasziniert mich der Passus, daß man so ein Messer im Meer versenken kann und nach 100 Jahren sieht es noch genauso aus. Blöd nur, dass man es dann in der Zwischenzeit nicht gebrauchn kann.

Ich bin jedenfalls dabei, wenns darum geht den Stahl mal zu testen! Als alter PADI Divemaster quasi Ehrensache.
 
Moin!

@gunther: c-tek??? Ich muss mich wundern... geht der Wunderstahl nicht mit Oryxhorn oder was?

Tja, ich hätte ja am liebsten Sambar (mit ganz toller Perlung!) drangebaut - wie ich das immer mache - aber wenn Pitter nicht will... ;)

Ich bin jedenfalls dabei, wenns darum geht den Stahl mal zu testen!

Mit Stahl hat das Zeug ja eigentlich so ziemlich garnix zu tun. Abgesehen davon, das beides Metalllegierungen sind.
Aber egal, passt scho'.


Grüße,
Gunther
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube ich warte auf das flüssige Metall vom T1000

Spaß Beiseite. Mit dem Zeug könnte ich mir eine Ausgabe des reduced to the max vorstellen. Painless, das gibt wieder heiße Finger.

yaammoo
 
Hab mir das mal durchgelesen, hört sich wirklich lustig an, das Zeug. Und hat Potential zum Spielen, da es einige Legierungselemente im Ti-Bereich gibt, die man da noch einbringen kann. Ist aber zu teuer, daher werd ich mir wohl beizeiten mal 'ne Ladung selber machen. Oder zwei, drei mit verschiedenen Beimischungen.

Witzig auch, dass es im Prinzip die meistvertretene metallische Phase im Ultrafort sozusagen in Reinform ist.
 
Hab mir das mal durchgelesen, hört sich wirklich lustig an, das Zeug. Und hat Potential zum Spielen...

Achim bezog sich hier zwar nicht auf das Anodisieren, aber (Danke Pitter für den link!) das ist dann doch wohl eher was für die ganz großen Jungs, oder? 300-500V bei hoher Amperezahl.. ich ruf mal bei Tony Stark an und frage nach nem gebrauchten ARC-REAKTOR, evtl. tut es aber auch ein alter Fluxkompensator, ich glaube ich habe noch einen in einer Ecke meiner Werkstatt rumliegen...

Und jetzt im Ernst: hört sich extrem aufwändig an, natürlich ebenso interessant. Bin gespannt auf die ersten Erfahrungsberichte mit dem Material, vielleicht besorge ich mir auch mal ein Stück zum "Spielen".

Nils
 
Wenn ich es richtig gelesen hab, schreiben die was von 500 V und 0,4 Ampère. Wo soll denn da das Problem sein? Oder hast Du den Punkt vor der 4 übersehen? Denn die schreiben die 0,4 Apmère so: .4 Amp

Was ich auch nicht verstehe, ist dass die so geheimnisvoll mit ihren Legierungen tun. Der erste, der so ein Stück in die Hände bekommt und es auf ein Spektrometer legt hat alle Daten zur Verfügung. Die Produktionsmethode hingegen geben sie vollumfänglich an.
 
@achim:

Ja hast Recht, den Punkt hatte ich tatsächlich überlesen, bleibt nur noch das Problem mit den 500 V... Mein Labornetzteil leistet nur maximal 80 V. Außerdem habe ich von Elektro (wie von vielem Anderen ;-) ) nur rudimentäre Kenntnisse. Wenn der Laie 500 V liest und kurz mal auf die heimische Steckdose schielt, ich meine, das ist fast doppelt so viel Spannung wie "ause Wand", also ich für meinen Teil bin dann raus...

EDIT: Auch glaube ich nicht, dass hier bei uns blaue oder goldenen Klingen genauso beliebt sind wie drüben. Aber auch da kann ich mich täuschen. Ich persönlich fände es sehr cool, und ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn ich was richtig gut finde alle anderen die Brauen hoch ziehen.
 
EDIT: Auch glaube ich nicht, dass hier bei uns blaue oder goldenen Klingen genauso beliebt sind wie drüben. Aber auch da kann ich mich täuschen. Ich persönlich fände es sehr cool, und ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn ich was richtig gut finde alle anderen die Brauen hoch ziehen.

Vor allem heißt es da "a light gold colour". Das sieht dann wahrscheinlich aus wie ne angelassene Stahlklinge, bei der die Anlassfarbe nicht entfernt wurde.

Aber Netzteile die 500V Ausgangsleistung haben, haben einen Eingang von 230V. Kosten aber. Siehe hier.

http://www.telemeter.info/main.php?...6020.0.0&TELSESSID=9b2d58ea3m8mudq2k5ktruotl7

yaammoo
 
Die Farben die beim härten entstehen - wenn keine Folie verwendet wird oder nicht ganz dicht ist - sehen dann z.B. so aus. Das machen einige absichtlich um sich das anodisieren später zu sparen, die Oxidschicht müsste sonst erst entfernt werden nur damit man dann eine neue macht. Sieht funky aus.

Anhang anzeigen 155239
Bild ist von Gerry McGinnis
 
Hallo,
ich finde den Thread sehr interessant , da ich viel mit Nitinol Drähten arbeite.Hier steht aber in erster Linie das Memoryverhalten und die Flexibilitätder Legierung im Vordergrund.
Hat der SM 100 diese Eigenschaften auch noch?

"Die herausragende Eigenschaft dieser Legierung besteht in der
dreifach höheren Flexibilität gegenüber herkömmlichen
Stahl. Das Metall ist so flexibel, dass ein gebogenes Instrument
ohne Kraftaufwand in seine ursprüngliche Lage zurückkehrt, sobald es nicht
mehr unter Spannung steht.Das Material strebt eine 100% ige Rückstellung an . "


Gruß
Micky
 
ich meine, das ist fast doppelt so viel Spannung wie "ause Wand", also ich für meinen Teil bin dann raus...


mei, dann nimm halt 2 Steckdosen :ahaa: :D

Dat Dingens muss schwarz werden Antimagnetisch schreit ja gerade nach EOD .

... und ihr kommt mit güldenem Glanz, vielleicht noch ein Pailletten besetztes Lederhöschen? :D

Ein Gratismuster an die Minentaucher ne coole Geschichte dazu und das Ding verkauft sich wie geschnitten Brot. ;)
 
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Ich hätte eigentlich schon früher drauf kommen können, aber ich verwende Nitinol schon ungefähr 10 Jahre lang in meinem anderen Leben als Zahnarzt.

In der Endodontie, die sich mit Wurzelkanalbehandlungen befasst, werden die Wurzelkanäle von innen mechanisch mit kleinen Feilen und Raspeln aufbereitet, also geglättet. Hier ist ein Material gefragt, was einerseits sehr flexibel und bruchfest sein muss, andererseits ein gute Formgedächnis haben muss. Außerdem braucht es scharfe Schneiden, die die relativ harte Zahnsubstanz abtragen können. Da es hier sowohl Einmal- als auch wiederverwendbare Instrumente gibt, muss der Stahl auch schnitthaltig sein.
Für diese Anwendungen gibt es auch Stahlinstrumente, die aber den Nachteil haben, bei weitem nicht so flexibel zu sein. Der Hersteller macht hie auch kein Geheimnis um die Legierung, es sind angeblich 54% Nickel und 46% Titan. Das SM-100 wird sicher anders zusammengesetzt sein.

Jedenfalls habe ich am Wochenende eindrucksvoll mitansehen dürfen, wie man ein dünn ausgeschliffenes Stück SM-100 mit den Fingern verbiegen kann, es zunächst verformt bleibt und sich unter Zuführung von Wärme in Gestallt einer Feuerzeugflamme wieder in die Ausgangsform zurückstellt. Und wieder...und wieder...und wieder...und wieder...

PP
 
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