Nachdem Abu hier unter Vintage Knives ein außergewöhnliches Jagdmesser mit Hammer von Josef Drasche aus Böhmen präsentiert hat und Quadrat mit einer mehrteiligen Werkzeugtasche ("Reisewerkzeug") von Ed. Wüsthof DREIZACKWERK Rudi_57 die Vorlage zu einem weiteren Werkzeugsatz mit Messer vom Heine Versand gegeben hat, nutze ich gerne die Gelegenheit zur Präsentation eines weiteren „Hammer-Messers“.
Die braune Lederhülle in Form einer „vintage Pistolentasche“ hat mich vor mehreren Jahren in der Auslage eines Antiquitätengeschäfts neugierig gemacht. Das Logo in Form eines „Pfeilring“ erinnerte mich spontan an eine beleuchtete prägnante Werbetafel, mit der das „PFEILRING-WERK“ am Bahnhof Solingen-Ohligs jahrzehntelang präsent war und die mich bei meinen ersten Besuchen in Solingen auf die Klingenindustrie aufmerksam gemacht hat.
„AUTO TOOL“ als Inschrift im „Pfeilring-Logo“ auf der Ledertasche stellte mich zunächst ohne Kenntnis des Inhalts vor ein Rätsel: Fast 500 Gramm Gewicht bei einer Länge von rund 25 cm ... ich war gespannt auf den Inhalt ... und der begeisterte mich sofort:
Der beim Öffnen der Tasche sichtbare Hammerkopf entpuppte sich als prägnantes Teil von einem vintage Multitool mit diversen Werkzeugfunktionen in chromglänzender silberfarbiger Ausführung. Spontan kam mir als Vergleich eine Geflügelschere, wie sie in den 1970er Jahren als Teil von Tranchierbestecken die Küchenausrüstung ergänzte, in den Sinn.
Die Markierung „D.R.G.M. 307339“ unter dem Scharnier von zwei "Scherenblättern" (mit der Umrandung des Logo "AUTO TOOL") erwies sich bei der Recherche zu Alter und Herkunft als hilfreich:
Das als Hersteller von hochwertigen Manicureartikel bekannte PFEILRINGWERK Müller & Schmidt aus Solingen hat am 20. April 1907 einen Gebrauchsmusterschutz für dieses Werkzeug beantragt. Das Reichspatentamt hat die Eintragung von Schutzrechten am 5. Juni 1907 im Reichspatentblatt veröffentlicht als "Für Automobile dienendes Gerät, welches aus einer auseinandernehmbaren Schere für Leder und Gummi besteht und ausser einem Hammer weitere Werkzeugteile aufweist." Zusätzlich beantragte das PFEILRINGWERK beim Reichspatentamt den Markenschutz für die Wort- und Bildmarke "AUTO TOOL" und erlangte für dieses Werkzeug das entsprechende französische Patent FR-378.925 (Gültigkeitsdatum 17. Juni 1907).
Die beiden Scherenhälften können in 90° Position von einander getrennt werden, so dass zwei separate Werkzeuge entstehen:
1 - Der Hammerkopf zusammen mit 2 eingeklappten Werkzegen (Bohrer und Pfriem/Ahle) als Griff für ein feststehendes Messer
2 - Der verstellbare Schraubenschlüssel ("Engländer") mit Feile und Schraubenzieherspitze
In zusammengebautem Zustand befinden sich halbkreisförmige gezackte Aussparungen in den beiden Klingenhälften der Schere, die die Funktion einer "Rohrzange" haben.
Ein Zentimetermaß auf dem "Hammergriff" vervollständigt das "AUTOTOOL" aus 1907.
Grüße
cut
Die braune Lederhülle in Form einer „vintage Pistolentasche“ hat mich vor mehreren Jahren in der Auslage eines Antiquitätengeschäfts neugierig gemacht. Das Logo in Form eines „Pfeilring“ erinnerte mich spontan an eine beleuchtete prägnante Werbetafel, mit der das „PFEILRING-WERK“ am Bahnhof Solingen-Ohligs jahrzehntelang präsent war und die mich bei meinen ersten Besuchen in Solingen auf die Klingenindustrie aufmerksam gemacht hat.
„AUTO TOOL“ als Inschrift im „Pfeilring-Logo“ auf der Ledertasche stellte mich zunächst ohne Kenntnis des Inhalts vor ein Rätsel: Fast 500 Gramm Gewicht bei einer Länge von rund 25 cm ... ich war gespannt auf den Inhalt ... und der begeisterte mich sofort:
Der beim Öffnen der Tasche sichtbare Hammerkopf entpuppte sich als prägnantes Teil von einem vintage Multitool mit diversen Werkzeugfunktionen in chromglänzender silberfarbiger Ausführung. Spontan kam mir als Vergleich eine Geflügelschere, wie sie in den 1970er Jahren als Teil von Tranchierbestecken die Küchenausrüstung ergänzte, in den Sinn.
Die Markierung „D.R.G.M. 307339“ unter dem Scharnier von zwei "Scherenblättern" (mit der Umrandung des Logo "AUTO TOOL") erwies sich bei der Recherche zu Alter und Herkunft als hilfreich:
Das als Hersteller von hochwertigen Manicureartikel bekannte PFEILRINGWERK Müller & Schmidt aus Solingen hat am 20. April 1907 einen Gebrauchsmusterschutz für dieses Werkzeug beantragt. Das Reichspatentamt hat die Eintragung von Schutzrechten am 5. Juni 1907 im Reichspatentblatt veröffentlicht als "Für Automobile dienendes Gerät, welches aus einer auseinandernehmbaren Schere für Leder und Gummi besteht und ausser einem Hammer weitere Werkzeugteile aufweist." Zusätzlich beantragte das PFEILRINGWERK beim Reichspatentamt den Markenschutz für die Wort- und Bildmarke "AUTO TOOL" und erlangte für dieses Werkzeug das entsprechende französische Patent FR-378.925 (Gültigkeitsdatum 17. Juni 1907).
Die beiden Scherenhälften können in 90° Position von einander getrennt werden, so dass zwei separate Werkzeuge entstehen:
1 - Der Hammerkopf zusammen mit 2 eingeklappten Werkzegen (Bohrer und Pfriem/Ahle) als Griff für ein feststehendes Messer
2 - Der verstellbare Schraubenschlüssel ("Engländer") mit Feile und Schraubenzieherspitze
In zusammengebautem Zustand befinden sich halbkreisförmige gezackte Aussparungen in den beiden Klingenhälften der Schere, die die Funktion einer "Rohrzange" haben.
Ein Zentimetermaß auf dem "Hammergriff" vervollständigt das "AUTOTOOL" aus 1907.
Grüße
cut
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