Nr. 3: the persian

dirkde

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Ich zeig hier mal mein 3. Messer.
Die Überlegung war, dass ich eine Form haben wollte, die an ein skinner erinnert. Dann wollte ich den Nussbaum aus Mutters Garten verbauen, ferner sollte Horn dran und ein selbstgemachter Mosaikpin. Das mit dem Horn gestaltete sich dann nicht ganz so einfach, das Hirschhorn vom Flohmarkt passte nicht. Also hab ich Damhirsch aus unserem Tiergarten besorgt.

Hier nun das Ergebnis.

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Stahl ist wieder der N690, Griff aus Nussbaum mit roten Vulkanfiberlinern und Abschluss aus Damhirschhorn. 2x 4mm Messingpins und 1x 8mm Mosaikpin, den ich aus Messing- und Kupferstäben gemacht hab. Klinge ist 3,5 mm dick und 12 cm lang, ich hab sie dann hochglanzpoliert.

Nun muss ich mir nur noch ne Lederscheide überlegen.

Eigentlich wollte ich ja als Nr. 3 einen skinner ähnlich wie das Alaskan von Behring made machen, das ist nun aber erstmal aufgeschoben

Hoffe, es gefällt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

Eigentlich ein sehr schönes Messer.
Ich würde allerdings etwas mehr Liebe zum Detail investieren.
Besonders im Finishbereich würde ich noch einiges an Sorgfalt hineinstecken.
Da das Design und die Proportionen gut gefallen, wäre es schön wenn die Klinge z.B. nicht so verkratzt ist.
Viel Spaß beim 4 ten.
 
Schicke Form und ein paar nette Ideen, wie der selbstgemachte Pin und die Horn-Backen am Griffende. Auch das Griffholz zeigt mir wieder das Potential von Nussbaum und lässt mich an die Vorräte im Keller denken. :cool:

Bei der Verarbeitung ist natürlich noch einiges an Luft nach oben. Der Schlag am Ricasso, die Kratzer in der Spiegelpolitur, die Backen sind nicht symmetrisch, wobei das natürlich Absicht sein könnte und beim Filework wären sicher noch ein paar Verästelungen drin gewesen.

Aber ich finde es ganz gut, hier auch mal Messer zu sehen die nicht perfekt sind. Da denkt man sich, man könnte es ja auch mal wieder die vernachlässigte Werkstatt aufsuchen ... ;)

Danke für's Zeigen.

Gruß Th.
 
Danke für die Kommentare, ihr habt grundsätzlich recht, da ist sicher noch Luft nach oben.

Vielleicht mal einige Erläuterungen zu meinem Hintergrund:

Ich hab keinerlei handwerkliche Ausbildung, bin von meiner Profession Geisteswissenschaftler. Ferner arbeite ich fast ohne elektrische Maschinen (ok, bis auf eine Flex für die grobe Form und ne Bohrmaschine), sondern feile und schmirgele alles von Hand.

Und die Politur ist noch nicht entgültig, ich habe bisher an den Messern immer wieder mal poliert, so dass dies eigentlich eine stetige Entwicklung und fast nie ein Endzustand ist.

Dennoch, es sind sicher noch eininge, nein: viele Schritte auf dem Weg und ich bin auf diesem noch ganz am Anfang. Bei diesem Messer sind deutliche Steigerungen zu den vorherigen festzustellen und ich hoffe, das geht bei den nächsten so weiter. So habe ich z.B. erst nach dem Polieren festgestellt, dass die Längskratzer über der Schneidfase aufgetaucht waren, beim Schmirgeln waren die nicht zu sehen, die waren zugesetzt. Beim Nächsten weiss ich es dann besser und werde zwischendurch reinigen.

P.S. Das filework ist absichtlich so einfach gehalten und die Backen sind versehentlich unsymmetrisch:hmpf:

Nochmal. danke für die konstruktive Kritik, nur so kann ich was lernen.
 
Hallo

wenn Du Kratzer bei der Politur entdeckst, dann schleife das nächste mal abwechselnd längs und quer.
Somit siehst Du immer ob die Kratzer von der vorherigen Körnung auch alle weg sind.
Wenn ich z.B. am Bandschleifer nach der 150er Körnung aufhöre, dann schleife ich mit 320er in Längsrichtung. Dannach mit 600er wieder quer. Je nach der gewünschten Oberfläche dann immer so weiter. Die Griffschalen steckst Du vor der Verklebung einfach zusammen und schleifst die Stirnseite .
So sind beide auf jeden Fall Symetrisch. Wenn man so vorgeht dann hat man auf jeden Fall schon mal eine erhebliche Verbesserung erreicht. Dafür brauchst Du nur 2 oder 3 Stunden länger und freust Dich danach um so mehr. Gibt ein paar gute Bücher wo der ganze Vorgang auch ohne riesen Maschinenpark gut gezeigt wird.

Gruß

Florian
 
Danke für den Tipp mit dem Schleifen, Florian.
Bei der Stirnseite der Griffe hab ich dich missverstanden, die sind wegen der Ergonomie mit Absicht nicht symmetrisch. So passen sie besser in meine Hand. Das ist mir wichtiger als Symmetrie.
 
Hallo dirkde, auch ohne "den letzten Schliff" ist deine Nummer 3 meiner Meinung nach auch schon ganz ansehnlich. Bei den ganzen tollen Tips wird's beim nächsten Mal bestimmt noch besser.
Mich interessiert brennend, ob du an dem aktuellen Messer noch "nachbessern" willst. Falls ja würde ich mich an deiner Stelle erst mal vom Hochglanzfinish verabschieden. Wenn du die Klinge z.B. sauber in Längsrichtung satinierst, vielleicht mit 180er oder 240er Körnung, sollten die fiesen Kratzer bei Weitem nicht mehr so auffallen. Wenn du dann noch den Griffschalen eine einheitlichere Linie verpasst und den Übergang zwischen Holz und Horn einebnest wird das Messer noch weiter aufgewertet. Mit ner Feile, Schmirgelpapier und 3-4 Stunden Zeit könntest du das Messer also auch ohne all zu viel Handwerkskunst optisch stark verbessern. Ich bin gespannt, ob du diese letzten Meter noch gehst... ;)
 
Hallo Jubei,
Danke für deine Tipps.
Zunächst: am Übergang zwischen Horn und Holz ist gar nix spürbar, der ist komplett glatt. Das ist mir wichtig, genau wie absolut plane Pins.

Und die Symmetrie der Griffschalen links und rechts ist auch der Ergonomie geschuldet. Ich hab festgestellt, dass die Hand eben auf der "Fingerseite" und der " Handtellerseite" eben nicht gleich sind und daher ein symmetrischer Griff eben eine gute, aber nicht optimale Lösung ist. Daher wird der Griff eben genau auf meine Hand angepasst, verkaufen will ich eh nicht.

Und die Mattierung überleg ich mir, danke
 
Die wichtigsten Kritikpukte wurden schon genannt. Daher noch ein kritikfreier, rein positiver Kommentar:
Sehr sehr geiles Design. Die Linie gefällt mir sehr gut!
Komplett selber erdacht oder hast du dich von konkreten Modellen inspirieren lassen?

Gruß Nick
 
..
Sehr sehr geiles Design. Die Linie gefällt mir sehr gut!
Komplett selber erdacht oder hast du dich von konkreten Modellen inspirieren lassen?

Gruß Nick

Sorry für die späte Antwort, Nick.

Das Messer und die Linie sind selbst erdacht, ich hab mich grob von skinnern und arabischen Messern inspirieren lassen
 
Ich schließe mich da dem Post #2 von Binder an.
das Messer gefällt mir von der Linienführung sehr gut, Materialauswahl ist OK, einzig; das FileWork auf dem Griffrücken ist ein bißchen zuviel.
Vorne an der Klinge als "Daumenrampe" OK.
Walter
 
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