Rock'n'Roll
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Boas,
Jürgen war die ständige Quengelei leid :glee:! Immer wieder verschlanken, filetieren seiner Küchenmesser. Und er hat auf den Ruf des Marktes reagiert. Eine parallel zu seinem „regulären“ Programm laufende Sonderserie mit dem bezeichnenden Namen „Slim“ aufgelegt. Hier ist die Ausgangsbasis der Klingen nicht 3 sondern 2 mm mit einer weiter reduzierten Rückenstärke des fertigen Messers.
Bei unserem Santoku Little Slim - dem ersten seiner Art - beläuft sich diese direkt am Griff noch auf 1,7 mm und nimmt nach vorn stetig ab. Darüber hinaus ist es kein direkter Laser, aber sehr schlank leicht ballig gegen Null ausgeschliffen - mit einer kleinen Fase. Hinter der Wate messen wir in der Klingenmitte 0,18 mm. Auf 2 cm Höhe ebendort 1,10 mm. Oben am Rücken dann 1,6. Es kommt rasurscharf und ist bei dieser hervorragenden Geometrie allen Aufgaben auf das Solideste gewachsen.
Wir hatten zuerst angedacht, das Little von Jürgen NOCH etwas schlanker ausschleifen zu lassen, es uns dann aber doch anders überlegt. Der Gesamteindruck ist nach reichhaltigen Tests - im Vergleich mit diversen Messern - ganz ausgezeichnet!! Lediglich extrem sperriges Schnittgut durchtrennt das Kleine nicht ganz so elegant wie z.B. unser Herder 1922 Office. Muß und kann es auch nicht. Hier kommt erschwerend die Höhe der Klinge von 4,3 cm ins Spiel. Etwas sticky - oder anders ausgedrückt, das Schnittgut bleibt gern etwas an der fein polierten Kelle kleben.
Die Frage, ob wir dieses Messer brauchen, hat sich uns wieder mal nicht gestellt. Wir wollten es nur unbedingt haben. Das Foto auf Jürgens Homepage sehen - wo es auf einem schwarzen Schotterbett liegt - und es war abgespeichert! Auf dem „Bei-nächster-Gelegenheit-Zettel“. Andere Messer gekauft. Aber immer im Hinterkopf. Dann die Diskussion „Wie groß muß ein Küchenmesser sein?“
Das war der entscheidende Auslöser. Für den Druckschnitt in einer kleinen Küche eines Ein-Personen-Quasi-Veggie-Haushalts war das genau die passende Größe. 11 cm sollten für eine Knoblauchzehe (auch 8), bissi Kräuter, eine Paprikaschote und einen runden Rettich - mal so als Beispiel - definitiv reichen!
Das Kamo-Santoku 135 mm - das noch unterwegs ist - sowieso. Und der Vergleich brannte uns eh auf den Nägeln. Mal sehen ! Und mal schneiden vor allem. Jetzt erst mal mit dem Little - unserem kleinsten Schanz. Fein filetiert von Jürgen - mit den Maßen eines magersüchtigen Models ausgestattet - sollte es einiges reißen.
Some short cuts
Am 07. Januar ist es eingetrudelt. Der erste Schnitt ging durch einen knackfrischen Apfel. Wir konnten nicht aufhören zu schneiden. Und wußten sofort, daß das UNSER Messer ist. Seit eh und je verliebt in kleine heiße Eisen, hätten wir nicht glücklicher zulangen können. Wie in die Hand geschmiedet. Griff und Klinge! Uns fehlten ehrlich gesagt die Worte. Und das will schon was heißen !!
Abends gab es Nudeln mit Tomatensoße. Hierzu haben wir unser (zu jenem Zeitpunkt) größtes Brett, das frisch gehobelte Kettensägen-Eukalyptus-Holz hervorgeholt, eine große rote Paprika, zwei Gemüsezwiebeln und eine Handvoll Knoblauchzehen bereitgelegt. Mit dem Herder Office fix die Vorbereitungen getroffen (Schalen runter) und dann ans Werk. Mein Sohn, der zu Besuch war, sah zu, wie vor dem Anschnitt ein Foto geschossen und dann das Gemüse zerlegt wurde. Beim Griff zum Fotoapparat, um das Ergebnis zu dokumentieren, sagte er scherzhaft: „Nur Sekunden später!“ Eine präzise und gut treffende Beschreibung der Geschwindigkeit, mit der die Schnippelei von der Hand ging.
Am 13. Januar traf unser neues Schneidbrett ein - das Boos Blocks ChefLite Ahorn. Jetzt ging das Vergnügen erst richtig los. Wir haben uns mal richtig ausgetobt. Ausschließlich das Little benutzt für einen kompletten Salat mit allem Drum und Dran. Kräuter hacken, Knoblauchzehen aus der Schale befreien und in feine Würfelchen hacken. Dann Strunk aus der Paprika, Rettich schälen, beides mundgrecht würfeln. Einen 500-Gramm-Käse halbieren, die Hälfte in Scheiben und Würfel zerlegen. Wendig und scharf mit kurzer Klinge läßt es kleine Mengen an Käse oder Grünzeug dahinschmelzen. Es frißt das Gemüse förmlich in sich hinein. Ein „Piranha“ auf dem Brett !!
Für das Frühstück am nächsten Morgen haben wir ihm auf dem neuen Brett (der Rückseite wohlgemerkt) unseren Müsli-Apfel zum Fraß vorgeworfen. Schälen, vierteln, Kerngehäuse herausoperieren und in mundgerechte Stücke schneiden sind ohne weiteres mit dem Little machbar. Das Schälen haben wir unverletzt überstanden. Beim Kerngehäuse Herausnehmen mußten wir zwei Schnitte ansetzen. Es geht nicht so elegant um die Kurve, wie ein Herder 1922 Office. Am Ende ließ sich das Schnittgut fein säuberlich und bequem mit der kleinen Schaufel in die bereitstehende Schale befördern.
Hatten wir uns gerade eben für den Gedanken erwärmt, die Fühler nach größeren bis großen Kochmessern auszustrecken, haben wir durch den „Genuß“ des Santoku Little einen schweren Rückfall erlitten!
Was für ein Spaßgerät, dieser kleine „Handfeger“! Wendiger ist auf dem Brett kein Messer in unserer Küche. Und es schneidet traumhaft. Abgesehen davon, daß es eine absolute Schönheit ist ! We will have a lot of fun …
Our Lord of the Bord: Schanz Santoku Little Slim - Schlank ausgeschliffen, leicht ballig gegen Null …
Gesamtlänge: 21,8 cm
Klingenlänge: 10,7 cm
Klinge: SB1, 61 HRC, dünn ausgeschliffen, leicht ballig gegen Null mit kleiner Fase, dezent quersatiniert
Klingenstärke am Rücken: Am Griff = 1,7 mm, Mitte = 1,6 mm, 1 cm vor Spitze = 1 mm
Klingenstärke hinter der Wate: Am Griff 0,22 über 0,18 in der Mitte bis zur Spitze bei 0,18 mm verbleibend
Klingenhöhe: 4,3 cm
Griff: Leinenmicarta schwarz, 3 Nieten à 7 mm je Seite, sehr fein auspoliert
Griffstärke: Von hinten 16 mm auf 13,8 mm in Richtung Klinge abnehmend
Griffhöhe: Von max. 28,6 am Griffende über 23 in der Mitte auf 18,7 mm vor der Klinge (sehr ergonomisch)
Leicht grifflastig (Schwerpunkt knapp hinter dem ersten Niet - von vorn gesehen), sehr angenehm
Gewicht: 105 Gramm
Das Letzte
Was bleibt noch zu sagen? Das Little Slim, wie es uns hier vorliegt, ist - wie von Jürgen gewohnt - ein in jeder Hinsicht erstklassiges Messer ohne Fehl und Tadel. Daß es so klein ist, kommt uns als ausgewiesenen Liebhabern von „Kleinigkeiten“ besonders entgegen und macht es auf dem Brett zu einem echten Kleinod !!!
Seine Lordschaft …
Aus der Jukebox die Guano Apes mit “Lords of the Boards”:
Grüße aus Monte Gordo von
Johnny & Rock’n’Roll
Jürgen war die ständige Quengelei leid :glee:! Immer wieder verschlanken, filetieren seiner Küchenmesser. Und er hat auf den Ruf des Marktes reagiert. Eine parallel zu seinem „regulären“ Programm laufende Sonderserie mit dem bezeichnenden Namen „Slim“ aufgelegt. Hier ist die Ausgangsbasis der Klingen nicht 3 sondern 2 mm mit einer weiter reduzierten Rückenstärke des fertigen Messers.
Bei unserem Santoku Little Slim - dem ersten seiner Art - beläuft sich diese direkt am Griff noch auf 1,7 mm und nimmt nach vorn stetig ab. Darüber hinaus ist es kein direkter Laser, aber sehr schlank leicht ballig gegen Null ausgeschliffen - mit einer kleinen Fase. Hinter der Wate messen wir in der Klingenmitte 0,18 mm. Auf 2 cm Höhe ebendort 1,10 mm. Oben am Rücken dann 1,6. Es kommt rasurscharf und ist bei dieser hervorragenden Geometrie allen Aufgaben auf das Solideste gewachsen.
Wir hatten zuerst angedacht, das Little von Jürgen NOCH etwas schlanker ausschleifen zu lassen, es uns dann aber doch anders überlegt. Der Gesamteindruck ist nach reichhaltigen Tests - im Vergleich mit diversen Messern - ganz ausgezeichnet!! Lediglich extrem sperriges Schnittgut durchtrennt das Kleine nicht ganz so elegant wie z.B. unser Herder 1922 Office. Muß und kann es auch nicht. Hier kommt erschwerend die Höhe der Klinge von 4,3 cm ins Spiel. Etwas sticky - oder anders ausgedrückt, das Schnittgut bleibt gern etwas an der fein polierten Kelle kleben.
Die Frage, ob wir dieses Messer brauchen, hat sich uns wieder mal nicht gestellt. Wir wollten es nur unbedingt haben. Das Foto auf Jürgens Homepage sehen - wo es auf einem schwarzen Schotterbett liegt - und es war abgespeichert! Auf dem „Bei-nächster-Gelegenheit-Zettel“. Andere Messer gekauft. Aber immer im Hinterkopf. Dann die Diskussion „Wie groß muß ein Küchenmesser sein?“
Das war der entscheidende Auslöser. Für den Druckschnitt in einer kleinen Küche eines Ein-Personen-Quasi-Veggie-Haushalts war das genau die passende Größe. 11 cm sollten für eine Knoblauchzehe (auch 8), bissi Kräuter, eine Paprikaschote und einen runden Rettich - mal so als Beispiel - definitiv reichen!
Das Kamo-Santoku 135 mm - das noch unterwegs ist - sowieso. Und der Vergleich brannte uns eh auf den Nägeln. Mal sehen ! Und mal schneiden vor allem. Jetzt erst mal mit dem Little - unserem kleinsten Schanz. Fein filetiert von Jürgen - mit den Maßen eines magersüchtigen Models ausgestattet - sollte es einiges reißen.
Some short cuts
Am 07. Januar ist es eingetrudelt. Der erste Schnitt ging durch einen knackfrischen Apfel. Wir konnten nicht aufhören zu schneiden. Und wußten sofort, daß das UNSER Messer ist. Seit eh und je verliebt in kleine heiße Eisen, hätten wir nicht glücklicher zulangen können. Wie in die Hand geschmiedet. Griff und Klinge! Uns fehlten ehrlich gesagt die Worte. Und das will schon was heißen !!
Abends gab es Nudeln mit Tomatensoße. Hierzu haben wir unser (zu jenem Zeitpunkt) größtes Brett, das frisch gehobelte Kettensägen-Eukalyptus-Holz hervorgeholt, eine große rote Paprika, zwei Gemüsezwiebeln und eine Handvoll Knoblauchzehen bereitgelegt. Mit dem Herder Office fix die Vorbereitungen getroffen (Schalen runter) und dann ans Werk. Mein Sohn, der zu Besuch war, sah zu, wie vor dem Anschnitt ein Foto geschossen und dann das Gemüse zerlegt wurde. Beim Griff zum Fotoapparat, um das Ergebnis zu dokumentieren, sagte er scherzhaft: „Nur Sekunden später!“ Eine präzise und gut treffende Beschreibung der Geschwindigkeit, mit der die Schnippelei von der Hand ging.
Am 13. Januar traf unser neues Schneidbrett ein - das Boos Blocks ChefLite Ahorn. Jetzt ging das Vergnügen erst richtig los. Wir haben uns mal richtig ausgetobt. Ausschließlich das Little benutzt für einen kompletten Salat mit allem Drum und Dran. Kräuter hacken, Knoblauchzehen aus der Schale befreien und in feine Würfelchen hacken. Dann Strunk aus der Paprika, Rettich schälen, beides mundgrecht würfeln. Einen 500-Gramm-Käse halbieren, die Hälfte in Scheiben und Würfel zerlegen. Wendig und scharf mit kurzer Klinge läßt es kleine Mengen an Käse oder Grünzeug dahinschmelzen. Es frißt das Gemüse förmlich in sich hinein. Ein „Piranha“ auf dem Brett !!
Für das Frühstück am nächsten Morgen haben wir ihm auf dem neuen Brett (der Rückseite wohlgemerkt) unseren Müsli-Apfel zum Fraß vorgeworfen. Schälen, vierteln, Kerngehäuse herausoperieren und in mundgerechte Stücke schneiden sind ohne weiteres mit dem Little machbar. Das Schälen haben wir unverletzt überstanden. Beim Kerngehäuse Herausnehmen mußten wir zwei Schnitte ansetzen. Es geht nicht so elegant um die Kurve, wie ein Herder 1922 Office. Am Ende ließ sich das Schnittgut fein säuberlich und bequem mit der kleinen Schaufel in die bereitstehende Schale befördern.
Hatten wir uns gerade eben für den Gedanken erwärmt, die Fühler nach größeren bis großen Kochmessern auszustrecken, haben wir durch den „Genuß“ des Santoku Little einen schweren Rückfall erlitten!
Was für ein Spaßgerät, dieser kleine „Handfeger“! Wendiger ist auf dem Brett kein Messer in unserer Küche. Und es schneidet traumhaft. Abgesehen davon, daß es eine absolute Schönheit ist ! We will have a lot of fun …
Our Lord of the Bord: Schanz Santoku Little Slim - Schlank ausgeschliffen, leicht ballig gegen Null …
Gesamtlänge: 21,8 cm
Klingenlänge: 10,7 cm
Klinge: SB1, 61 HRC, dünn ausgeschliffen, leicht ballig gegen Null mit kleiner Fase, dezent quersatiniert
Klingenstärke am Rücken: Am Griff = 1,7 mm, Mitte = 1,6 mm, 1 cm vor Spitze = 1 mm
Klingenstärke hinter der Wate: Am Griff 0,22 über 0,18 in der Mitte bis zur Spitze bei 0,18 mm verbleibend
Klingenhöhe: 4,3 cm
Griff: Leinenmicarta schwarz, 3 Nieten à 7 mm je Seite, sehr fein auspoliert
Griffstärke: Von hinten 16 mm auf 13,8 mm in Richtung Klinge abnehmend
Griffhöhe: Von max. 28,6 am Griffende über 23 in der Mitte auf 18,7 mm vor der Klinge (sehr ergonomisch)
Leicht grifflastig (Schwerpunkt knapp hinter dem ersten Niet - von vorn gesehen), sehr angenehm
Gewicht: 105 Gramm
Das Letzte
Was bleibt noch zu sagen? Das Little Slim, wie es uns hier vorliegt, ist - wie von Jürgen gewohnt - ein in jeder Hinsicht erstklassiges Messer ohne Fehl und Tadel. Daß es so klein ist, kommt uns als ausgewiesenen Liebhabern von „Kleinigkeiten“ besonders entgegen und macht es auf dem Brett zu einem echten Kleinod !!!
Seine Lordschaft …
Aus der Jukebox die Guano Apes mit “Lords of the Boards”:
Grüße aus Monte Gordo von
Johnny & Rock’n’Roll
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