Oberflächenbehandlung einer Damastklinge

Gubener69

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:super:Erst mal ein Hallo an alle hier im Forum,

Ich lese seit geraumer Zeit hier im Forum mit und kann nur sagen super Forum weiter so.:super:
Ich hoffe das ich mit meiner Fage in der richtigen Kategorie bin.
Bin vom Schmiedevirus infiziert und habe schon ein paar Messer geschmiedet die ich euch auch gerne zeigen möchte , weiss nur nicht wie ich das am einfachsten anstelle. Kann ich denn Bilder direkt einfügen?
Aber nun zu meiner Frage. Nachdem das Schmieden von Monostählen schon ganz gut klappt ( Feilenstahl) habe ich mich an eine Damstklinge herangewagt. Also zwei Stück einfachen Flachstahl +zwei Stück Feilenstahl zusammengeschmiedet und dann 6 mal gefaltet zum Schluß Noch ein Stück Feile als Schneidleiste eingesetzt und zur Klinge ausgeschmiedet. normalisiert , geschliffen , gehärtet , angelassen auf ca.60 HRC , feingeschliffen, poliert und mit Salzsäure 33% tiefgeäzt.
Und genau an der Stelle weiss ich nicht so richtig weiter. Habe die Klinge dann wieder poliert um die geäzte Oberfläche wieder blank zu bekommen. Die Struktur des wilden Damast ist prima herausgekommen.
Aber der Kontrast zwischen den einzelnen Lagen läßt zu wünschen übrig. So wie bei vielen Klingen richtig schwarze und ganz helle Bereiche zu sehen sind ist es bei mir halt leider nicht. Es ist eher alles blank durch das Polieren. Gibt es da einen Trick?
Bin für jeden Hinweis dankbar, und wenn ich weiss wie kann ich auch Bilder zeigen.

Ich hoffe Ihr könnt mir helfen
Viele Grüße
Steffen
 
Hallo erstmal und herzlich willkommen im MF!

Also wenn du Baustahl und Feile verwendet hast, dann wird es eh nicht sooo Super zeichnen, weil beide eben Kohlenstoffstähle sind, aber, es geht schon.
Ich mach es so, dass ich nach dem ätzen nur mit einem sehr feinen Sandpapier drüber gehe, da bleibt dann die Oxydschicht in den tieferen Lagen erhalten.
Wichtig ist, dass du vor dem ätzen schon ziemlich fein mit Sandpapier schleifst. Dadurch hast du dann ein gleichmäßige Angriffsfläche für die Säure.
Wenn du kein Fördermitglied bist dann kannst du nur mit Verlinkung Bilder hoch laden, dafür gibt es einen extra Thread oder Suchfunktion "Bilder hochladen" usw verwenden.
 
Es gibt ein paar Grundregeln, wie man sich ein kräftiges, ausdrucksstarkes Damastmuster sichern kann.
1. Einer der verwendeten Werkstoffe sollte deutlich mehr Nickel oder Mangan enthalten, als der andere. Auch Chrom und Wolfram helfen bei der Musterbildung, da sie aber beim Verschweißen Probleme machen können, sollten Anfänger lieber erst mal zu den einfacheren Kombinationen greifen.
Bei der Kombination Baustahl x Feile ist das Ergebnis nicht immer vorhersehbar. Erstklassige Feilen enthalten wenig Mangan und etwas Chrom. Baustähle werden in der Regel nicht nach ihrer Legierung, sondern nach der Festigkeit klassifiziert. Um beim Elektro- oder Autogenschweißen zu hohes Aufhärten zu vermeiden, muß der C-Gehalt niedrig- meist unter 0,15 %- gehalten werden. Die gewünschte Festigkeit wird über den Mangangehalt eingestellt. Hat man also Glück und hat eine hochwertige Feile und ein Baustahlstück mit relativ viel Mangan erwischt, kann die Zeichnung durchaus deutlich ausfallen.
2. Saubere Vorarbeit macht sich jedenfalls bezahlt. Die zu ätzende Klinge sollte möglichst fein geschliffen sein und muß absolut fettfrei sein. Da entwickelt sich oft ein schönes Musterbild, das man nach grobem Vorschliff kaum erkennen konnte.
3. Verwendung eines geeigneten Ätzmittels. Da sollte man ruhig experimentieren und seine eigenen Erfahrungen sammeln. Ich habe die besten Erfahrungen mit Eisen-3-Chlorid. Die im Handel erhältlichen gelben Kugeln löse ich in etwa der 10-fachen Menge heißem Wasser. Höhere Konzentration führt nicht zu einem besseren Ergebnis, sondern wegen der möglicherweise eintretenden Passivierung zu schlechteren Kontrasten. Ideal sind die Mischungen, die in Wasserwerken zur Bindung von Fetten verwendet werden. Auch die kann man mit gutem erfolg noch mehrfach verdünnen.
Noch eine persönliche Meinung: Damast muß nicht knallig bunt und tief reliefgeätzt sein. Reliefätzung ist technisch bedenklich, weil sich schon Kerbwirkungen ergeben können und vom Kontrast- nun, weniger wäre oft mehr.
MfG U. Gerfin
 
Hallo,
und erstmal vielen Dank für die sehr hilfreichen Tips.
Das hat mir schon sehr viel weiter geholfen.
Werde morgen mal versuchen ein paar Bilder rein zu stellen .
Habe gerade den Griff für die Klinge entworfen, na mal sehen.
Vom Stahlgefüge her macht die Klinge einen sehr guten Eindruck,sehr fein im Gefüge und hart. Na mal sehen.

Viele Grüße und vielen Dank
Steffen
 
Hallo alle zusammen,

hatte ja versprochen ein paar Bilder der Klinge zu zeigen .
Habe mal ein paar gemacht und hoffe das es mit dem anzeigen klappt.
Eine Skizze wie das Messer fertig aussehen soll ist auch dabei.
Bin über alle Tips dankbar.
Zum Schluss noch eins meiner ersten Messer aus einer alten Feile ausgeschmiedet, hat mittlerweile schon ein paar Kratzer abbekommen.

Viele Grüße
Steffen
 

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Hallo Steffen,

eine tolle Klinge und ein super Messer hast du da :super:
Ich würd mal sagen das der Damast Versuch richtig gut geklappt hat!

Wie bereits gesagt, probiers mal mit Eisen-3-Chlorid (gibts z.b. bei conrad). Ich hab bis jetzt nur ein paar Versuche mit Salzsäure gemacht, die ware aber auch nicht grad gut.

Mir würde die Klinge aber auch so wie sie ist gefallen!

Gruß

Simon
 
Hallo Steffen.

Es ist nicht einfach anhand von den Bildern zu sagen, was man in natura noch mit der Ätzung herauskitzeln kann.

Von wo kommst Du her?
Eventuell kann man sich mal in der Schmiede treffen.
Ich kann Dir dann das Ätzen der Klingen mit den verschiedenen Säuren und den jeweiligen Resultaten zeigen.
Die Einführung in die verschiedenen Ätzungen ist eine Sache von 20 Minuten.
Danach sollte es grundsätzlich klasse klappen.

Gruß aus der Schmiede,
Peter
 
Hallo,
danke Simon für den Tip mit dem Eisen 3 Chlorid werd ich gleich morgen mal probieren . Hab das Zeug immer da ,wegen der Leiterplattenäzerei.
Peter auch dir vielen Dank für dein Angebot, ich komme aus Halle an der Saale ( Sachsen Anhalt). Ist nicht gerade um die Ecke aber ich bin von Berufswegen viel unterwegs das sollte schon mal klappen das ich bei dir mal vorbei komme. Würde mich sehr freuen.
Vieleicht können wir uns bis da hin ja mal per Telefom verständigen, wenn du mir deine Nummer gibst rufe ich dich gerne an.
Also habt vielen Dank bis bald und viele Grüße

Steffen
 
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