Oberflächengüte - welche Kriterien ?

luftauge

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Hallo Zusammen !

Ich hab mal wieder zwei allgemeine Fragen :

1. Wie oder wonach beurteilt Ihr eine "gute" bzw. "sehr gute" Politur bzw. Oberfläche ?
Bin ich zu blöd oder nur zu ungeübt für haarriefenfreie Politur :hmpf:

Ich poliere mir gerade die Finger wund, und komme anscheinend nicht so recht weiter, Mischung aus verschiedenen Pasten mit verschieden Ölen, verschiedene Papiere mit/ohne Öl, K1000-2000, Diamantpaste grün, 5mü-Paste schwarz, alle Kombinationen.
- Aber die feinen (feinsten) Riefen verschwinden nicht, das nächste ist Schwabbelarbeit mit blauem Polierwachs und neuer Flanellscheibe.

2. Ich habe mir eine 200er Flanellscheibe bestellt - bis zu welcher Feinheit kann man sie einsetzen ?
Bei Nessel war ich mir nicht ganz sicher, Angabe war "allgemeine Polierarbeiten"

Gruß Andreas/L
 
Hallo luftauge!

Ich bekomme bei meinen Messern auch keine haarriefenfreie Politur hin.
Setzt Du denn die Diamantpaste auch an der Scheibe ein? Ist wahrscheinlich zu teuer.

Wie viel Zeit verwendest Du denn für eine Politur? Bei mir gehen locker einige Stunden mit Handschleifen ins Land, bevor ich auf die Polierscheibe wechsle.

Auf jeden Fall wurmt das einen ganz schön, da macht man schon ein Messer in ewig langer Arbeit und dann ist das Ergebnis für einen selbst nicht zufriedenstellend. Vielleicht sollten wir auch gar nicht polieren, sondern lieber nur Satinfinishen, dann haben wir die Probleme nicht mehr.

Viele Grüße sendet Dir der Leo.

P.s.: Wenn Du eine Methode herausgefunden hast, wie es geht, dnn wäre ich daran natürlich brennend interessiert.
 
Hi Luftauge!

Ich denke wir sind uns einig, daß eine richtige Politur keine sichtbaren Riefen mehr hat.
Soweit habe ich meine Messer bis jetzt aber auch noch nie poliert.
So kurz vor Schluß hatte ich dann doch nicht mehr die Geduld dazu.

Als ich noch Kunststoff-Spritzguss-Formen gebaut habe (so vor 10 Jahren) haben wir die aber schon auf echten Hochglanz gebracht, weil man da hinterher jeden Kratzer im Artikel sieht.

Wir haben das mit Diamantpaste und schnelllaufenden Filzpolierkörpern gemacht. Wir hatten dafür so Hängemotoren mit flexibler Welle und Handstück. Ich hab sowas neulich im Goldschmiede-Bedarf gesehen.
Für den Hobby-Einsatz geht vieleicht auch ein Dremel.

Ich hab mir jetzt mal eine Filzpolierscheibe 40x10mm bestellt.
Dazu werde ich mir noch feine Dia-Paste besorgen, vieleicht bringt mich das nach vorne!

Viele Grüße

Zorro
 
Hi Leo,

so leicht kapitulieren wir doch nicht vor nem Stückchen Stahl.
Satin-Finish sieht aus "wie gewollt und nicht gekonnt"

Zorro:)
 
Filz

Hallo Zorro!

Mit Filzscheiben habe ich bisher nur mit meinem Proxxon aber ohne Diamantpaste gearbeitet. Allerdings habe ich nie ein ganzes Messer damit gefinisht.
Die Filzscheiben von Proxxon sind zum Polieren recht günstig, ich meine 10 kleine Scheiben kosten ca. 2 Euro oder so. Auf jeden Fall deutlich weniger als die Stoff- oder Lederscheiben von Proxxon.

Danke für den Tip, ich werde sie erstmal mit den verschiedenen Polierpaten ausprobieren, vielleicht reichen die ja schon, wenn nicht, dann muss es eben doch Diamantpaste sein.

Gruß Leo.
 
Mich würd auch mal interessieren, für welchen Einsatz die verschiedenen Polierscheiben und Pasten gebraucht werden. Da gits ja Sisal, Tuch, Molton, Filz usw. und dann noch verschiedene Pasten, da weis mann gar nicht was man für welches Meterial nehmen soll:( .

An meinem Bandschleifer ist seitlich noch ein Tellerschleifer 150mm dran, dafür gibt es passende Filzscheiben, damit hab ich schon recht zufriedenstellende Ergebnisse hinbekommen, man kann die Klinge schön großflächig anlegen, ich glaub mit so kleinen Polierscheibchen für den Drehmel, ist nicht viel zu machen.

Kann denn von den Profis mal jemand so eine kleine Anleitung zum Polieren ins Forum stellen.

freagle
 
Jetzt hatte ich es gerade fertig, da war die Leitung weg :angry:

@ Leo :
Stunden ? TAGE :glgl: :glgl:

@ Zorro :
Jo, die Riefen müssen wech, eindeutig

Ich will ne "1+ mit Tendenz zur 0,8"-Politur , aber wonach kann man es allgemeingültig ohne Messgerät festlegen, jeder legt seine Maßstäbe anders an.
Meine Wunschoberfläche soll so gut sein, dass man die Klinge auch als Rasierspiegel gebrauchen könnte, aber dann so gut, dass gekrümmte Bartwurzeln auch unter der Haut erkennbar werden.
Ist mir noch nie wirklich geglückt :( - aber so soll es sein.

Heute hatte ich es schon so weit, dass Feinöl abgeperlt ist, allerdings satinierte Oberfläche, die ich nicht will.

Gruß Andreas/L
 
@ freagle :

Auf den meisten Poliermitteln steht drauf, wofür es geeignet ist (Metall, Kunststoff, Holz, Glas, etc), und dass Flanell zum Endpolieren benutzt wird, während Nessel ( härter als Flanell) für mittlere Oberflächen benutzt wird.
Bei Polierblöcken ist meist die Farbe entscheidend für Feinheit oder sogar das Material.

Gruß Andreas/L
 
@Luftauge

vielleicht hat sich in deiner Polierscheibe ein Schleifkorn oder sonnst was hartes festgesetzt und du machst dir beim Polieren weitere Kratze rein.

Ich glaub Günter hat mal den Tip gegeben, die Polierscheiben getrennt in Plastiktüten aufzubewahren, ich pack meine nach dem Polieren immer weg. So eine richtige Spiegelpolitur hab ich bisher noch nicht probiert. Ich hab bisher nur meine Damastklingen nach so einem 1200 Finnish etwas poliert, das macht sich gut.

freagle
 
Ihr habt vielleicht Probleme.....
:steirer:
Wenn ich mich beim Rasieren sehen will, was nicht so oft vorkommt, das Rasieren, und das sehen wollen auch, :glgl: schau ich in den Spiegel :D :D

Aber im Ernst, jeder setzt seine Prioritäten anders....

Mir ist es z.b. wichtiger, meine Messer möglichst komplett selbst zu fertigen, vom SChmieden des rohmaterials übers härten bis zum Finish.
Wobei mir dann für meine Messer ein Satinfinish meist genügt.
Lieber verwende ich die Zeit fürs Polieren zum Schmieden eines neuen (Damast)Paketes.
Und hinherher soll man das Messer ja auch benutzen.
Bei ner spiegelpolitur läuft man ja gefahr, die Oberfläche alleine durch starkes Ausatmen beim betrachten wieder zu zerkratzen.
:haemisch:


gruß


Peter
 
hallo luftauge,
ist die frage ob eine spiegelpolitur oder
ein gepfleges satin-finish. willst du eine korrekte
spiegelpolitur, musst du bis 1200-2000 körnung mit grüner o.
gelber diamantpaste arbeiten. immer nur in eine richtung abziehen
sind keine querriefen mehr zu sehen kannst du es mir weisser
polierpaste und einer neuen filzscheibe probieren, ist die fläche
sauber poliert, machst du weiter mit rosa-chrompaste und wieder
einer neuen tuchscheibe. es ist sehr schierig eine saubere spiegelpolitur hin zubekommen selbst Pachi schafft das nicht immer.
ich für mich ziehe ein 1200-2000 satin finisch vor. selbst bei
dieser politur, benötige ich oft stunden für eine messer. kommt
natürlich auch immer auf den stahl an, bei mir ist das meistens
cpm o. bg-42. kotzt mich manchmal ganzschön an.

micknives
 
Vielleicht hilft Dir ja dieses tutorial (englisch) übers Polieren.

Der Herr betreibt allerdings auch einen nicht zu verachtenden Aufwand für seine Politur.

Ich halte Polituren auch nur in den seltensten Fällen für angebracht.
Für ein Gebrauchsmesser auf keinen Fall, und selbst bei Messern, die ausschließlich in der klimatisierten, hermetisch abgeriegelten Vitrine ihr Dasein fristen, muß sie gut zur Gesamterscheinung passen...
 
Hi Leute

wenn ich unbedingt ein Messer mit einer perfekten speigelpolitur will, fahr ich in den Nachbarort. Da gibts ne Firma die Poliert Alufelgen für Autos (frach mich keiner wer sowas braucht aber der Laden läuft gut, es soll ja auch Leute geben die Messer sammeln), da geb ich dann mein Messer ab komm zwei Tage später wieder bezahl so ca. 15-20 Euro und fertich ist die Spiegelpolitur.

;) ;) ;)
 
Kanji, das ist die Lösung, wir schicken unsre Messer zu dir und du machst den Shuttle zu den Alufelgenpolier-Leuten :D

Aber im Ernst, ich versteh zwar den Wunsch nach ner einwandfreien Spiegelpolitur schon nur Sinn hat das doch echt keinen. Die verkratzt doch im ungünstigen Fall schon, wenn man das Messer mal in der Scheide versorgt.

Wer`s trotzdem haben will, kann mal bei Ralle anfragen, der hat mir mal gemailt er hätte auch die Diamantpaste, die Hehn für die Spiegelpolitur verwendet. Vielleicht kann der weiterhelfen.
 
Also die Spiegelpolitur ist mein ganz persönliches Ziel !

Mit Scheibe war ich noch gar nicht dran,
ich hatte auch an die Tipps von Guenter oder Wolgang gedacht wegen der Scheiben.
Vielleicht kennt Ihr das :
Die feinen Riefen sind zu sehen, dann scheinen sie kurz weg zu sein, und dreht man die Klinge in eine andere Richtung sind sie wieder da, es ist, als ob jedes Schleifmittel einfach über die Riefen drüberweggleitet.

@ Micknive :
Soweit ich die Farben/Scheiben habe, werde ich es gleich mal testen

Ich hab übrigens bemerkt, dass grüne Dia-Paste, K2000-Papier und grünes Polierwachs alle dem gleichen Feinheitsgrad entsprechen.

Gruß Andreas/L
 
Hallo

Spiegelpolitur auf einem Gebrauchsmesser ??????!!!!!!!

Was soll das bringen ??? Biste doch immer am putzen und siehst
jeden Kratzer !!!!

Schließe mich da Claymore an - auch ich verwende meine
Polierzeit lieber zum schmieden.

Gruß Uli
 
@ Uli & Claymore :

Ganz einfach :
Es ist später einfacher zu reinigen !!!
- Passiver Korrosionsschutz :irre: :irre:

Ich hab gerade Micks Rat ausprobiert, und siehe da, es geht - mit einer Ergänzung :

1. 2000er Papier mit grüner Paste gleichmässig bedecken (nicht dick, nur gleichmässig)

2. mit harter Unterlage (Holz) nach Bedarf andrücken und dann entweder ziehen oder drücken (eben nur in eine Richtung)

3. sobald die Paste mit Abrieb gesättigt ist, Papier abschneiden und Paste erneuern, Abrieb von Klinge abwischen neu anfangen

4. Wenn die scharfen Übergänge weniger werden, 3. wiederholen, aber jetzt mit weicher Unterlage (Hartgummifugenwischer)

5. nach jedem Durchgang die Oberfläche kontrollieren und nach Bedarf die einzelnen Durchgänge wiederholen

6. Ergebnis bisher :
Die "scharfen" Riefen sind weg, jetzt sind es nur noch flache Wellen, die man suchen muss.

@ Zorro :
Jetzt würde auch in ABS keine Riefe mehr abgebildet !
Ich habe auch im Formenbau gelernt und gearbeitet ;)

Als nächstes kommt Schwabbeln mit blauem Wachs und evtl. schwarzer Paste.

Gruß Andreas/L
 
Hallo Michael !

Da ich schon relativ weit war, konnte ich die Zwischenschritte mit weiß und rosa/rot weglassen.
Darauf komme ich vielleicht beim Schwabbeln nochmal zurück.
Das Entscheidende war wohl, nur in eine Richtung zu arbeiten und die Paste regelmässig zu erneuern, hätte nicht gedacht, dass es besser geht.

Was ich vergaß, war dass ich bei Tageslicht poliert habe, ist wohl nicht ganz unwichtig, weil Tageslicht einfach gleichmässiger und von höherer Intensität ist.

Was ich jetzt immer noch nicht weiß, sind allgemeine Beurteilungskriterien für die Oberfläche :(

Gruß Andreas/L
 
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