Off topic - Frage an die Schleifexperten - Spindelmäher schleifen

malibu325

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Liebe Freunde scharfer Sachen,

ein wenig am Thema Messer vorbei, aber schließlich ist auch ein Spindelmäher ein scharfes Teil, oder? Ich habe nirgendwo anders etwas zur Vorgehensweise beim Schleifen eines Spindelmähers finden können. Jürgen, Sascha, ihr wisst es doch bestimmt? Ich gebe meinen Gardena 380 ein mal im Jahr zum Landmaschinenhändler meines Vertrauens, der auch Profi-Golfplatzmaschinen verkauft und wartet. Nach einer Woche bekomme ich dann mein gutes Stück zurück, und er mäht wie neu und schneidet sogar ein Blatt Papier mühelos. Kostet 20 Euro, und die gebe ich gerne für gute Arbeit aus. Man sieht allerdings nie viel an der Spindel und am Gegenmesser. Ich stelle es in der Saison ein- bis zweimal nach, mehr kann ich mit meinen Hausmittelchen da ja nicht machen. Oder doch? Kann ich das Teilchen irgendwie abziehen zwischendurch, bevor es so abgenudelt ist, dass es zum Schleifen muss? Mein Händler sagt nein, er macht das auf einer Maschine für Spindelmesser, ist ja auch nicht so einfach, da vernünftig der Wendel folgend einen kleinen Freiwinkel dran zu bekommen. Wisst ihr mehr? Würde mich freuen :p.

Viele Grüße, Tobi
 
Wen du einen Hast freue dich.

Ich hab hier in der nähe Keinen, schon mit Feile und Winkelschleifer geschärft, mit Winkelschleifer immer nur einmal schnell drüber und die nächste Schneide, damit das nicht zu warm wird.
Ist aber frimelig, dauert lange, und die außersten Mikrometer sind sicher trotzdem weich.
(Die Profis machen das aber auch mit Funkensprühen, ich hatte da mal die Rasenmäherherstellung im Fensehen gesehen, ich mein es war die Sendung mit der Maus.)
Mit einer Schärffeile gehts, aber die Messer sind doch ziemlich hart, die stundenlange Arbeit, man muss ja eine Stellung herausfinden in der man schärfen kann, ohne dauernd an den Streben zu hängen, nervt auch.
 
Hi Tobi,
Stell doch mal ein Bild von deinen Messern rein!

Wir haben so ein Gerät von den Großeltern, doch das wird nicht mehr benutzt. Der Schliffwinkel beträgt geschätzt 90° und das Messer lässt sich rel. gut feilen. Keine Ahnung ob das jemals geschärft worden ist.
Bei einem Spindelmäher gibt es ja 2 Messertypen, die Spindelmesser scheren die Halme am Untermesser ab.

Da ich dies noch nie selbst durchgeführt habe kann ich nur spekulieren:
Dies bedeutet du kannst beide Messer schleifen musst aber unbedingt genau die Winkel einhalten und über alle Messer gleichmäßig abschleifen, damit überall die Entfernung zum Untermesser gleich ist, und dann diese Entfernung auf den richtigen Wert einstellen, wahrscheinlich sogar viel kleiner als 1mm.


Das mit dem warmen Schleifen aus dem Beitrag von Geonohl hat zwar im Grunde seine Berechtigung, aber es ist keinesfalls so das die Härte beim Anblick eines ungekühlten Schleifgerätes panikartig flieht.
Die Anfälligkeit einer (Stahl) Schneide richtet sich nach der initialen Anlasstemperatur, nach dem Schneidenwinkel und der eingebrachten Wärmeenergie und ist bei geübtem, vorsichigem Vorgehen selten so gravierend das sie mit etwas Nachbehandlung mit einem Stein nicht wieder restlos herausgeschliffen werden kann.

Bei einem relativ weichen Rasenmähermesser mit 90° Winkel sehe ich dort kein Problem.
Schlimmer ist da doch das gleichmäßige Schleifen und das Einhalten des Winkels, damit sauber über die Kanten geschert wird. Ich würde mir das ungeführt/ohne erfahrene Hilfe nicht zutrauen.
Wenn du dann noch den Spalt richtig einstellen musst und evtl deswegen nachschleifen bist du eine ordentliche Zeit beschäftigt.

Evtl findest du aber beim örtlichen Gartenbauverein jemanden der es dir Zeigen kann und/oder ein Gerät dafür hat oder kannst dir einfach selbst ein Gerät bauen/kaufen, z.B. mit einem Diamantschärfer.
 
Auch wenn es nicht zwingend zur Problemlösung beiträgt, aber ich kann vielleicht ein bisschen Licht ins mystische Dunkel bringen.
Während meiner Zeit in der Werkzeugschleiferei wurden solche Spindelmesser immer völlig unspektakulär mittels Handführung geschliffen.
Da ich keine Zeichnung zur besseren Verständnis einfügen kann, versuche ich das schriftlich.
Das Spindelmesser wurde zwischen zwei Dorne gespannt dass es frei drehbar ist. Die zu schleifende Schneidkante wurde auf einem
"Fuss" aufgelegt und über diesen geschoben mit der manuellen Drehbewegung, dass die Schneide immer auflag.
Das Ganze wurde dann im Trockenschliff erledigt mit einer keramischen Scheibe.
Das flache Gegenmesser wurde flach aufgespannt und auch wieder manuell im Trockenschliff mit auf Winkel geneigter Keramikscheibe geschliffen.

Ich kann mir also nicht vorstellen, dass selbst ein Händler und Warter für Golfrasenmäher da recht viel aufwändiger an die Sache rangeht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Normalerweise langt es die Gegenklinge zu schärfen, sprich in dem Falle auber auf einen 90° Winkel ohne Ausbrüche zu bringen. Da die Gegenklinge aber aus gehärtetem Material besteht, bedarf es da einer Diamantfeile. Die eigentlichen Klingen auf der Spindel sind aus nicht gehärtetem Material und da langt es dann diese nach dem Schleifen der Gegenklinge kurz abzuziehen. Eigentlich sind die Mäher selbstschärfend, sobald Du das Klingenspiel einstellst (nicht zu eng) raspeln die Schneiden sich selbst hin. Du mußt da nur eingreifen wenn grobe Mißstände in der Gegenklinge waren.
 
Hallo nochmal.

Das mit dem Scheifen und der Wärmebeeinflussung wurde hier schon mit Wissenschaftlichen Abhandlungen belegt. Wenn es Funken gibt ist die Oberfläche flüssig oder nahe drann, da gibt es kein Weg herum.

Die Mäher die ich bisher in den Fingern hatte, hatten alle gehärtete Spindelmesser (billige und teure).
Wieso sollten die auch weich sein. (Von der Sendung mit der Maus (da bin ich mir nun sehr sicher) gab es auch mal die Herstellung mit Härten).

Das selbstschärfen scheind nicht lange zu funktionieren, ich hab nach einem Jahr schon gehöt ob ich da nicht doch nochmal... .

Von einen Rasenmäherhersteller in England hatte ich mal so einen Satz Schleifmittel gesehen, das hauptsächliche war nach meiner Erinnerung eine SiC Paste, die auf geragen werden sollte und dann die Messer rückwärts gedreht werden sollten.
 
Das mit dem Scheifen und der Wärmebeeinflussung wurde hier schon mit Wissenschaftlichen Abhandlungen belegt. Wenn es Funken gibt ist die Oberfläche flüssig oder nahe drann, da gibt es kein Weg herum.

deshalb habe ich auch geschrieben

Die Anfälligkeit einer (Stahl) Schneide richtet sich nach der initialen Anlasstemperatur, nach dem Schneidenwinkel und der eingebrachten Wärmeenergie und ist bei geübtem, vorsichigem Vorgehen selten so gravierend das sie mit etwas Nachbehandlung mit einem Stein nicht wieder restlos herausgeschliffen werden kann.

Was bedeutet: bei einer unempfindlichen Klinge und nicht zu großer Wärmezufuhr lässt sich der weichere Bereich sehr schnell mit einem Stein herausschleifen. (Wenn er hier nicht eh so klein ist das nur geringfügig Schärfe dadurch verloren wird)
Und die Klinge ist meines Erachtens absolut unempfindlich.

Das mit der Schleifpaste hört sich ja noch einigermaßen effektiv an, ansonsten
würde ich hier eindeutig schleifen lassen, oder versuchen mir eine alte Diamantfeile so umzubauen, das ich sie in 90° geführt über die Spindeln ziehen kann.
 
Hallo Leute,

hier wieder einmal ein Beitrag zu einem Spezialmesser-Thread:

Ich habe vor kurzem auf der Webseite von Manufactum gelesen, dass sie für ihre verkauften Spindelmäher eine Schleifprozedur mit Schleifpaste empfehlen, die auf die Spindelmesser im Rasenmäher aufgetragen wird. Danach wird dann die Spindelmesser-Walze rückwärts gedreht und der Schleifprozess gestartet.

Diese Methode werde ich ausprobieren und berichten, wie es gelaufen ist.
Den Vorteil dieser Methode sehe ich darin, dass die Walze nicht ausgebaut werden muss und sich beide Messerseiten (Spindelmesser und Gegenmesser) gleichmäßig einschleifen.

Ich habe den Spindelmäher gebraucht gekauft und erst einmal das Gegenmesser schön gerade auf Banksteinen geschärft. Leider ist das Gegenmesser federnd gelagert und verspannt sich etwas, so dass es nicht mehr optimal zur Form der Spindelmesser passt. Ich verspreche mir durch den Einschleifprozess eine verbesserte Formschlüssigkeit zwischen den Messern. Ich erwarte, dass ich dann die Anpresskraft des Gegenmessers verringern kann, so dass der Mäher leiser wird und trotzdem gut schneidet.

Viele Grüße
Mico
 
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