Old Bear M Walnuss Holz versiegeln

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Hallo,
nebst hochwertigeren Messern bin ich ein grosser Freund der einfachen Messer. Lange habe ich mein Opinel No.8 Carbon genutzt, bis ich es ungeschickt verkantet und abgebrochen habe.
Da ich die Sicherung des Old Bear praeferiere und das Messer ansonsten wirklich extrem aehnlich ist, hat dieses nun seinen Weg zu mir gefunden. Lediglich: wir freunden uns noch nicht so richtig an. Ich habe jetzt ein paar Tage gebraucht zu verstehen, was die Ursache ist, denn Klingenform und Schneideverhalten (wobei es ab Werk nicht ganz so scharf war, wie ich es gerne habe) sind erwartungsgemaess gut, der Griff liegt mir gut in der Hand.
Nachdem ich das Olivenholz Opinel No. 8 meiner Frau in die Hand genommen habe, wurde es mir jedoch sofort klar: Das Walnussholz des Old Bear fuehlt sich billig an. Es verursacht ein leichtes Kratzgeraeusch bei Beruehrung und hat ein paar leicht offene Poren, dadurch fuehlt es sich leicht und zerbrechlich an. Nun habe ich den Griff schon mehrmals geoelt und komme dem nicht an auf diese Weise.
Jetzt denke ich nach, wie ich den Griff versiegeln kann, damit die Poren aufgefuellt werden und das Geraeusch verschwindet. Gibt es da Vorschlaege eurerseits?

Kleine Nebenfrage am Rande: was ist eure beliebteste Methode die Patinabildung einer Carbonklinge zu beschleunigen? Bei neuen Klingen nervt der Geschmack an Tomaten und Aepfeln doch immer mal wieder und das sind fuer diese Messer bei mir doch haeufigere Einsatzgebiete.
 
Das OldBear habe ich auch mit Griif aus Walnussholz in der XL-Ausführung, mein Griff war beim Anfassen nicht sonderlich anders, als alle anderen Hölzer, ist mit der Zeit schon glatter/fettiger geworden. Olivenholz hat die Eigenschaft, das es eine höhere Dichte hat als Walnussholz, es ist auch feinporiger, fühlt sich also glatter an. Wenn Du die Poren schließen willst, dann geht das mit Lack, ob es dauerhaft toll ist für den Griff musst Du Dir selbst überlegen, ich würde es nicht mit solchen Mitteln versuchen. Vielleicht hilft Dir Bienenwachs beim Kampf gegen die Poren.

Zum "ölen" von Holz nehme ich manchmal TungÖl, das glättet ein wenig.

Was die Patina betrifft, meine Erfahrung mit diversen Mitteln hat ergeben, dass die natürliche Patina, die mit der Zeit entsteht, deutlich besser aussieht als Patinierung mit O-Saft, Kaffee, Zitronesaft, Senf etc.
Die beste Patina bekomme ich beim Apfelschnibbeln hin. Die ist dann schön "bunt", relativ gleichmäßig und wirkt etwas antik.
 
Servus,
ich habe mal einen Messergriff mit flüssigem Bienenwachs behandelt. Das
Ergebnis war, sagen wir mal, durchwachsen. Auch natürliches Skiwachs
(Holmenkol Natural Skiwax) meiner Langlauf - Ski habe ich mal versucht,
Ergebnis dito. Im Endeffekt hat sich das Gefühl wohl abgerieben, und das
Hautfett hat das Problemgelöst.
Wir haben mehrere Messer, auch Küchenmesser, mit Carbonstahl - Klingen,
von Opinel und Böker, und haben generell der Natur ihren Lauf gelassen, die
Ergebnisse waren durchweg positiv. Ein Nachbar hat seine Opinel Küchenmesser in
Kaffee (Instantpulver aufgelöst) getaucht, die sehen auch nicht schlecht aus.
Rudi
 
Zitroniert


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Servus,
ich habe mal einen Messergriff mit flüssigem Bienenwachs behandelt. Das
Ergebnis war, sagen wir mal, durchwachsen. Auch natürliches Skiwachs
(Holmenkol Natural Skiwax) meiner Langlauf - Ski habe ich mal versucht,
Ergebnis dito. Im Endeffekt hat sich das Gefühl wohl abgerieben, und das
Hautfett hat das Problemgelöst.
Wir haben mehrere Messer, auch Küchenmesser, mit Carbonstahl - Klingen,
von Opinel und Böker, und haben generell der Natur ihren Lauf gelassen, die
Ergebnisse waren durchweg positiv. Ein Nachbar hat seine Opinel Küchenmesser in
Kaffee (Instantpulver aufgelöst) getaucht, die sehen auch nicht schlecht aus.
Rudi
Skiwachs klingt ein wenig abendteuerlich 😅
Bisher habe ich der Klinge da auch immer Zeit geben, aber gerade muss ich einfach sagen, dass ich dieses Mal die Gelduld beinmeinem mobilen Alltagsschnippler nicht habe, da mich der Geschmack stoert.
 
Moin,

ich wurde den Griff fein abschleifen, bis mir das Gefühl beim Greifen zusagt. Dann in Leinölfirnis komplett über Nacht einstellen und ordentlich "saufen" lassen, danach trocknen.
Für solche Oberflächen (aber auch für Leder) nutze ich mittlerweile sehr gerne Renaissance-Wax:
Renaissance Wachs (https://www.drechselbedarf-schulte.de/oberflaechenbearbeitung/wachse/496/renaissance-wachs?number=KS300091&gclid=CjwKCAiAu5agBhBzEiwAdiR5tGwQjBV6XZZFv0vjdHYr6fUNfoFNIH-GHTwbf-DENQbcbOSfwL4cCRoCuOcQAvD_BwE)

Das bringt Farben und Maserung hervor, lässt sich aufpolieren und bildet eine dünne Schutzschicht, die gut hält. Die Dose ist sehr ergiebig, auch super für entsprechende Möbel.

Gruß,

Nick
 
Die Idee mit dem Skiwachs fand ich gar nicht so abenteuerlich.
Heutige Skiwachse sind ja,. im Vergleich zu früher, quasi lebensmittelecht,
und werden warm auf den Ski aufgetragen, oder aufgebügelt. Profis haben
da spezielle Bügeleisen, die man gradgenau einstellen kann, Leute
wie ich nehmen alte Haushalts - Bügeleisen. Aber, wie gesagt, das Resultat war überschaubar. 😊

@[Nick] Danke für den Tipp, soeben bestellt.
Rudi
 
Die nächsten Tage kann ich berichten, was sich bei Opinel Buche und Perceval Wüsteneisenholz damit ergibt…

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Ich habe noch eine ganze Menge Carnaubawachs, weil ich versucht habe damit Drechselhölzer zu stabilisieren. Für meine Zwecke wird es nicht hart genug. Wenn Du es damit versuchen willst schicke ich dir ein Tütchen.
 
Nutze ich ebenfalls gerne, jedoch nicht die seidenmatte Ausführung, sondern die glänzende. Diese führt zu einer fast schon lackierten Oberfläche, sofern man vorher bis wenigestens Korn 400 geschliffen hat.
 
Schonmal danke fuer die Tipps.
Ich gehe heute alle durch und entscheide mich fuer eine Variante.
Die Klinge habe ich jetzt, weil es gerade schon zur Hand war, mit Kaffe und Zitrone patiniert.
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Das hat recht gut funktioniert. Zum Vergleich daneben ein vergleichbarer Stahl, den ich etwas aufarbeiten musste, da jemand es nett meinte und das Messer wegen der Patina "mal richtig geputzt und eingelegt" hat, als er zur Besuch war... Das Ergebniss war eine vollkommen verrostete Klinge
 
Am Ende habe ich es jetzt mit Schaftol behandelt und bin damit sehr viel gluecklicher. Das Messer wird wohl trotzdem nicht bei mir bleiben.
Nachdem ich an der Ricasso eine kleine Einbuchtung geschliffen habe um die Klinge beim Nachschleifen gerade zu halten, habe ich mich dann hingesetzt und wollte dann den Winkel auf meinen ueblichen anschleifen und die Klinge richtig scharf bekommen. Irgendwie fuehlte sich die Klinge auf dem Stein seltsam an. Was ich ueberhaupt nicht geprueft hatte: Die Klinge ist krumm. Nervt beim Schleifen total und damit ist das Messer raus. Ansonsten gefaellt es mir. Leichte Versuche sie gerade zu biegen sind schief gegangen, es sieht fast so aus, als waere sie krumm geschliffen...
 
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