Othello Wingen - Remake oder Fake?

Noch interessanter fand ich, dass die Marke 2002, also nach dem Ende der Fa. Anton Wingen jr, noch verlängert worden ist.
 
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Ein Lehrstück wie man unbedarfte Bieter hochzockt, um den Wunschpreis zu erzielen. :argw:
Die Bieterliste spricht Bände!

Könnte auch ein Indiz dafür sein daß die Traumpreise für diese Remake-Othellos ohne "Unterstützungsmaßnahmen" nicht mehr erzielt werden.

Meine Empfehlung: Finger weg!

Rastenkratzer
 
Offenbar liest der Anbieter hier mit.

Die Bieterliste ist mittlerweile geschützt.

Gruß,
Heaebbie
 
Noch interessanter fand ich, dass die Marke 2002, also nach dem Ende der Fa. Anton Wingen jr, noch verlängert worden ist.

Ist aber durchaus NICHT ungewöhnlich, dass in Solingen von Schneidwarenherstellern Rechte jeglicher Art verkauft wurden.
Aus nicht allzu langer Zeit fällt mir in diesem Zusammenhang WEIDMANNSHEIL und die Firma DIEFENTHAL ein.
Die bereits oben beschriebene Firma Manfred Schmidt hat nach einem bereists einige Jahre zurückliegendem Bericht in der lokalen Solinger Presse die "Nachfolge" der Firma Anton Wingen jr. angetreten.

Dass gegenüber dem Marken- und Patentamt ein Patentanwalt die Überwachung von Terminen ausübt und im Rahmen einer entsprechenden Vollmacht benannt wird, ist ebenfalls nicht ungewöhnlich.

Grüße
cut
 
Eine Verlängerung mit Rechteübergang hätte mich auch nicht gewundert. Inhaber ist aber 'Fa. Anton Wingen jr.'!
Bisher weiß ich nur, dass Manfred Schmidt die Marke 'Othello' übernommen hat. Von einer Übernahme der Firma 'Anton Wingen jr.' habe ich noch nie gehört.
Von einem Treffer, der die Marke 'Othello' sowohl Wingen als auch Schmidt zuordnet, einmal abgesehen, gibt es laut Google außer diesem Thread nichts, was Anton Wingen und Manfred Schmidt miteinander in Verbindung bringt.
Wenn Schmidt die Firma übernommen hätte, wäre die Übertragung der Marke 'Othello' vollkommen sinnlos, ja sogar geschäftsschädigend gewesen ...
 
Würdest du mir bitte diese Schlussfolgerung erläutern?

twins

Gerne.
Wenn er die komplette Firma übernommen hätte, hätte er die der Firma gehörenden Marken automatisch mitgekauft.
Eine Übertragung der Marke an Manfred Schmidt wäre nicht notwendig gewesen, da er die Rechte ohnehin hätte. Er würde unter "Anton Wingen jr." produzieren (lassen) und verkaufen.
Es gäbe die ganze Diskussion "Sind-die-Othellos-echte-Wingen-Messer" nicht.

PS.:
Wir würden dann darüber diskutieren, ob Anton Wingen jr. jetzt in China produziert, aber das ist ein anderes Thema und Fakes wären es halt sicher nicht ... :p
 
Wenn er die komplette Firma übernommen hätte, hätte er die der Firma gehörenden Marken automatisch mitgekauft.
Und natürlich auch alle möglicherweise vorhandenen Verbindlichkeiten...:hmpf:
Ich gehe mal davon aus daß Fa. Schmidt nicht die Fa. Anton Wingen Jr. komplett übernehmen wollte oder konnte.

fria schrieb:
Ich dachte das Kershaw zumindest für das "Military boot knive" die Rechte erworben hat....
Ich denke daß dem so war.
Auf meinem Kershaw steht noch "Solingen Germany" drauf; Wingen hat damals das Messer sowohl für Kershaw als auch für sich selbst produziert, was übrigens kein Einzelfall war, einige Wingen-Modelle tauchten auch im Kershaw-Katalog auf, bspw. das "Crocodile Hunter".

Das aktuelle Kershaw Military Boot Knife ist aber "Made in China" - sagt A.G. Russell, und der sollte es eigentlich wissen.

Das alles lenkt aber eigentlich von der Frage ab, warum jemand für eine Firma zig Jahre nach deren Löschung ein Markenrecht verlängert? :rolleyes:

Rastenkratzer
 
Das alles lenkt aber eigentlich von der Frage ab, warum jemand für eine Firma zig Jahre nach deren Löschung ein Markenrecht verlängert? :rolleyes:

Weil er einfach nur einen Markennamen kaufen will? Gibts zig Beispiele dafür. Und natürlich möchte man aus dem Markennamen Kapital schlagen. Das ist soweit nichts unanständiges. Und vor allem nichts unrechtmäßiges. Die Grenze zum Betrug ist da manchmal zwar dünn, aber gerade deswegen sollte man mit einer Bewertung doppelt genau sein.

Pitter
 
...Wenn er die komplette Firma übernommen hätte, hätte er die der Firma gehörenden Marken automatisch mitgekauft.
Eine Übertragung der Marke an Manfred Schmidt wäre nicht notwendig gewesen, da er die Rechte ohnehin hätte. Er würde unter "Anton Wingen jr." produzieren (lassen) und verkaufen.
Es gäbe die ganze Diskussion "Sind-die-Othellos-echte-Wingen-Messer" nicht.

Deine Theorie beruht auf mehreren Spekulationen.

Du unterstellst, dass möglicherweise die "KOMPLETTE" Firma übernommen wurde.
Das ist nicht zwingend erforderlich. So können z.B. Teilbereiche ausgeschlossen werden. "Rastenkratzer" benennt zu Recht beispielsweise "Verbindlichkeiten", aber auch andere Bereiche sind möglich: Personal, Rohwarenlager, Werkzeuge, Forderungen, Räumlichkeiten .... und natürlich hätten auch einzelne Marken von einer Übernahme ausgeschlossen werden können.
Darüber hinaus bleibt es dem Rechterwerber überlassen (so dafür die Übernahme erfolgt ist) ob er unter Anton Wingen jr. oder unter welcher/welchen Marken fertigt/vertreibt.
Verwunderlich ist für mich schon, dass offenbar aus der "Nach-Anton-Wingen-jr. Zeit" Messer mit "3-Marken-Kennzeichnung" auf den Markt geworfen sind: Othello + Maitland + Ritter in Rüstung.

Auch das ist natürlich "sowei nichts unanständiges" !

twins
 
Deine Theorie beruht auf mehreren Spekulationen.

Ja.

Du unterstellst, dass möglicherweise die "KOMPLETTE" Firma übernommen wurde.

Nein, das ist die Übersetzung von "Nachfolge antreten".

Die bereits oben beschriebene Firma Manfred Schmidt hat nach einem bereists einige Jahre zurückliegendem Bericht in der lokalen Solinger Presse die "Nachfolge" der Firma Anton Wingen jr. angetreten.

Darüber hinaus bleibt es dem Rechterwerber überlassen (so dafür die Übernahme erfolgt ist) ob er unter Anton Wingen jr. oder unter welcher/welchen Marken fertigt/vertreibt.
Selbstverständlich bleibt es das. Die Legalität habe ich auch nie bestritten. Ich halte es nur nicht für sonderlich intelligent, sich erst eine fast hundertjährige Historie zu kaufen und sie dann durch solche Aktionen zu schwächen ...

Ursprünglich ging es mir aber nur darum, dass die Marke 'Ritter' auf den Inhaber 'Fa. Anton Wingen jr., 42657 Solingen, DE' eingetragen ist und mit diesen Daten auch im Jahr 2002 verlängert wurde. Cuts Erinnerung an einen Zeitungsartikel ist bisher der einzige Hinweis darauf, dass ein Unternehmen dieses Namens (und abweichend vom allgemeinen Sprachgebrauch ist 'Firma' nur der Name des Unternehmens) überhaupt noch existiert!
Hat hier zufällig jemand Zugriff auf das Handelsregister von Solingen?

EDIT:
Anton Wingen Stahlwarenfabrik, Solingen
Firmenzusatz zeitweise auch „Stahlwaren- und Waffenfabrik“

1888 gegründet als Scherenfabrik
1901-1904 neue Fabrikanlagen errichtet in Solingen, Gasstrasse
1904 eigene Gesenkschmiede angegliedert
während des Ersten Weltkrieges Lieferant von Rüstungsgütern
1924 neues Fabrikationsgebäude (heute ungenutzt und in erbärmlichem Zustand)
während des Zweiten Weltkrieges Lieferant von Rüstungsgütern
1997 Auflösung der Firma
Restbestände an Fertigware und Halbfertigware wurden von einem kleinen Solinger Schneidwarenhersteller zusammen mit dem Markenzeichen OTHELLO übernommen
, Maschinen und Werkzeuge sind nach Jugoslawien exportiert worden...
 
Zuletzt bearbeitet:
Weil er einfach nur einen Markennamen kaufen will? Gibts zig Beispiele dafür. Und natürlich möchte man aus dem Markennamen Kapital schlagen. Das ist soweit nichts unanständiges. Und vor allem nichts unrechtmäßiges. Die Grenze zum Betrug ist da manchmal zwar dünn, aber gerade deswegen sollte man mit einer Bewertung doppelt genau sein.

Pitter, sorry, das ist mir jetzt zu hoch.
Wenn ich einen Markennamen nutzen möchte trage ich ihn doch auf meinen Namen ein. Ich bin dann als Rechteinhaber eingetragen.
Aber was und vor allem wem bringt es was, einen Markennamen auf eine tote Firma einzutragen bzw. verlängern zu lassen?
Die tote Firma kann die Markenrechte nicht ausüben oder sonstwie Lizenzen vergeben - oder übersehe ich da was? :confused:
 
... Ich dachte das Kershaw zumindest für das "Military boot knive" die Rechte erworben hat....


Außer Markenzeichenrechten kann es keinerlei weiteren Schutzrechte (Patent, Gebrauchsmuster, Geschmacksmuster) für dieses Messermodell mehr geben.

Die Form und Ausführung kann von jedem beliebigen Hersteller gefertigt und vertrieben werden.

twins
 
Aus aktuellem Anlaß nochmal hochgeholt:

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Traummesser Othello Solingen... aus dem Hause Wingen...usw.

Schaut´s Euch mal die Bilder genau an, das Messer gab´s original seinerzeit als "Golden Boar", "Golden Bear" und "Golden Eagle" mit den jeweiligen charakteristischen Messingmonturen.
Na, irgendjemandem was aufgefallen?

Auf "Bucht" und "Gewehr" haben die Maitlands, Othellos, Ritters und die sog. "aus dem Hause Wingen"-Messer-Sammlerschätzchen drastisch zugenommen.

Obacht!! :argw:
 
Hab den Verkäufer gestern angerufen, ohne, dass ich von diesem Thread wusste. Er sagte, dass er die Damast Bowie aus Amerika bekäme, wo sie ein Messermacher herstelle. Kein Name, keine Stahlinfos. Sie gingen regelmäßig für meist 80€ weg.

Als ich dann kein Interesse mehr hatte, hat er mich noch schnell auf die Othello Messer hingewiesen, "wirklich seltene Stücke".

Der Name, mit dem sich der Ebucht Händler gemeldet hat war Schmidt.
 
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