Outdoor-Küchenmesser Hirotomo

torel

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Outdoore-Küchenmesser von Hirotomo

Siehe: http://www.feinewerkzeuge.de/messer3.htm
(das zweite von unten)

Klingenlänge 15cm.
Gesamtlänge 27cm.
Stahl: unlegierter Kohlenstoffstahl, laminiert mit zwei rostfreien Schichten
Klingendicke 1,5 mm, Hohlschliff ab Hälfte der Klinge
Griff: Mit Lack oder Harz behandeltes dunkelbraunes Holz
Herstellungsland: Japan

Die Verarbeitung des Messers würde ich insgesamt als "rustikal" bezeichnen.

Die Klinge wies aus der Box kleine Kratzer und Punkte (wie minimale Ankörungen) auf.

Die Schneidfase ist sehr klein, ähnlich wie bei den Herder-Messern. Im Gegensatz zu diesen war das Hirotomo aus der Box sehr scharf. Erste Schneidtests an Mohrrüben waren auch zufriedenstellend, die Klingengeometrie ist sehr schnittfreundlich. Aufgrund der Höhe der Klinge macht sich auch der Hohlschliff kaum negativ bemerkbar.

Das Messer geht bis zum Griffende durch, allerdings ist es in den Griff von einer Seite reingesteckt und dann mit drei Nieten versehen worden, wieder ähnlich den Herder-Messern - statt dass die Schalen auf den Tang draufgenietet worden. Davon bin ich nicht so begeistert, weil der Übergang Klinge zum Griff nicht völlig bündig ist. Allerdings ist beim Hirotomo der Spalt nicht ganz so gewaltig wie bei den Herder-Messern. Negativ aufgefallen ist mir auch, dass die Nieten mit dem Griff nicht bündig sind, allerdings nicht so schlimm, dass man sich etwas aufreißen würde.

Sehr schön ist die Handlage des Messer, die Mulden vorne und hinten schmiegen sich angenehm in die Hand und fördern eine gute Kontrolle der Klinge, für mittelgroße Hände gut geeignet, keine scharfen Kanten.

Das Messer kam in einer großen Box, die nicht ganz zur rustikalen Verarbeitung passt, zusammen mit einer schönen schwarzen Lederscheide - daher auch der Outdoor-Bezug des Messers. In der Lederscheide sitzt das Messer gut und sicher (zwei Druckknopfverschlüsse).

Besonders interessant an dem Messer ist die Laminierung eines Kohlenstoffstahls mit zwei rostfreien Außenschichten. Es lassen sich dami die positiven Schneideigenschaften des Kohlenstoffstahls (Feinkörnigkeit, Zähigkeit) mit den Pflegevorteilen eines Chromstahles verbinden. Inwieweit sich die mittlere Kohlenstoffstahllage bei säurehaltigen Lebensmittel bemerkbar macht, bleibt anzuwarten, die Kontaktfläche ist jedenfalls nicht allzu groß.

Insgesamt gesehen ist es ein schneidfreudiges Gebrauchsmesser mit äußeren Mängeln, das aufgrund der Lederscheide auch außerhalb der heimischen Küche bzw. "aus-der-Tür" eingesetzt werden kann. Für 65 € hat man keine perfekte Verarbeitung, aber ein ordentliches Gebrauchsmesser in der Hand.

Erhältlich ist das Messer wie unschwer am Link zu erkennen bei feinewerkzeuge.de, die vielfältige Zahlungsmöglichkeiten und einen sehr schnellen Versand haben.
 
Hallo torel,

vielen Dank für den sehr informativen Testbericht. Bei den meisten Messern (Tactical/Outdoor), die ich kaufe, berücksichtige ich , ob sie sich auch in der Küche verwenden lassen. Deinen Hinweis auf ein Küchenmesser, das ebensogut draußen genutzt werden kann, stößt daher bei mir auf offene Ohren. Es ist auch schön, daß es sich einmal nicht um einen der weltweit bekannten Hersteller handelt.

Bis jetzt habe ich immer wieder mal mit dem Bush Camp von Knives of Alaska geliebäugelt, war aber von der Stahlwahl nicht so begeistert (Aus 8):
Bush Camp)

Das Hirotomo hat da den wesentlich spannenderen Stahl. Gegen das Messer sprechen eigentlich nur die von Dir erwähnten Verarbeitungsmängel des Griffes. Alles Gute ist wohl nie beisammen.

Aber in jedem Fall erwäge ich jetzt, ob ich meine oft erprobte User-Küchenmesser-Kombination (Fixed: Spyderco Fred Perrin; Folder: Camillus Cuda Maxx Bowie - klingt seltsam, funktioniert aber bestens) um das Hiromoto erweitere.

Gruß

quinque voces
 
Nach weiteren Schneiderfahrungen kann ich sagen, dass ich von der Handlage immer noch sehr angetan bin. Es ist ein sehr sicheres und kontrolliertes Schneiden möglich. Das Messer eignet sich deshalb zu zur Not auch für härteren Einsatz, im Gegensatz zu Küchenmesser mit glatten Griffen.

Inzwischen habe ich auch festgestellt, dass die Klinge so dünn ausgeschliffen ist, dass sie "nagelgehend" ist bzw. "buckelt", sich also leicht wölbt, wenn man mit dem Daumen gegen die Seite der Schneide drückt. Man scheint also nicht nur in Solingen (Herder-Messer) die Kunst des Dünnschliffes zu beherrschen. Schade nur, dass das Hirotomo einen Hohlschliff hat, ein Flachschiff hätte die Schneideigenschaften, die schon gut sind, noch verbessert.

Nach einigem Gemüse und Kräutern haben sich an der mittleren Schneidlage Verfärbungen gebildet, was irgendwo auch zu erwarten gewesen war. Interessanterweise treten die Verfärbungen vor allem an der "Grenzlinie" zwischen Kohlenstoffstahl und rostträgen Außenschichten auf. Wie dem auch sei, auch die hier angewandte Drei-Lagen-Technik macht das Messer offensichtlich nicht völlig frei von Pflegeaufwand.
 
quinque voces schrieb:
Bei den meisten Messern (Tactical/Outdoor), die ich kaufe, berücksichtige ich , ob sie sich auch in der Küche verwenden lassen. Deinen Hinweis auf ein Küchenmesser, das ebensogut draußen genutzt werden kann, stößt daher bei mir auf offene Ohren. Es ist auch schön, daß es sich einmal nicht um einen der weltweit bekannten Hersteller handelt.quinque voces

Ich habe den Eindruck, dass es hinsichtlich küchentauglicher Outdoor- bzw. Allzweckmesser nur wenig Angebote gibt. Spontan würde mir nur noch das Hai Hocho von Cold Steel einfallen; oder die Opinels, deren Outdoor-Tauglichkeit jedoch erheblich darunter leidet, dass sie nach Feuchtigkeitskontakt sich kaum noch öffnen lassen.
 
hallo torel

kurze frage, wieso hat das messer nur 65 € gekostet?
ich habe mir das selbe messer auf der selben internetseite gekauft und musste mit versand ca 100 € zahlen.
das war vor ein paar tagen.
desweiteren habe ich genau die selben ,mängel festgestellt.
wird also normal sein. weiß allerdings noch nicht ob man die mängel so hinnehmen sollte oder nicht.
der stempel ist bei mir ebenfalls nicht ganz exakt in den stahl gepresst worden.
was würdest du zur verarbeitung sagen? akzeptabel oder nicht?
liebe grüße chris
 
Die Verarbeitung des Messers würde ich insgesamt als "rustikal" bezeichnen.

Die Klinge wies aus der Box kleine Kratzer und Punkte (wie minimale Ankörungen) auf.

Die Schneidfase ist sehr klein, ähnlich wie bei den Herder-Messern. Im Gegensatz zu diesen war das Hirotomo aus der Box sehr scharf. Erste Schneidtests an Mohrrüben waren auch zufriedenstellend, die Klingengeometrie ist sehr schnittfreundlich. Aufgrund der Höhe der Klinge macht sich auch der Hohlschliff kaum negativ bemerkbar.

Das Messer geht bis zum Griffende durch, allerdings ist es in den Griff von einer Seite reingesteckt und dann mit drei Nieten versehen worden, wieder ähnlich den Herder-Messern - statt dass die Schalen auf den Tang draufgenietet worden. Davon bin ich nicht so begeistert, weil der Übergang Klinge zum Griff nicht völlig bündig ist. Allerdings ist beim Hirotomo der Spalt nicht ganz so gewaltig wie bei den Herder-Messern. Negativ aufgefallen ist mir auch, dass die Nieten mit dem Griff nicht bündig sind, allerdings nicht so schlimm, dass man sich etwas aufreißen würde.

Hm, also das Messer sollte dem Bild nach ja tatsächlich ein eher mäßiges Finish, Marke Semi-Schmiederauh haben demnach würde ich keine perfekt polierte Klinge erwarten, aber ich gebe Akiem völlig recht; Um 100.- Euro Herdermäßige Verarbeitung darf nicht sein, das hat kein Kunde verdient. Umtauschen oder wandeln.

lg Woz
 
hallo torel

kurze frage, wieso hat das messer nur 65 € gekostet?
ich habe mir das selbe messer auf der selben internetseite gekauft und musste mit versand ca 100 € zahlen.
das war vor ein paar tagen.
desweiteren habe ich genau die selben ,mängel festgestellt.
wird also normal sein. weiß allerdings noch nicht ob man die mängel so hinnehmen sollte oder nicht.
der stempel ist bei mir ebenfalls nicht ganz exakt in den stahl gepresst worden.
was würdest du zur verarbeitung sagen? akzeptabel oder nicht?
liebe grüße chris

Hallo Chris227,

es handelt sich nicht exakt um dasselbe Messer. Meines war eine "einfachere" und deshalb preiswertere Version, zwei rostfreie Außenlagen, einen Schneidkern aus Kohlenstoffstahl.

Deines hat ja mehrere Schichten, die sich auf dem Schneidkern befinden, deshalb ist in der Beschreibung auf der Seite von "Feine Werkzeuge" auch von "Damaszenerstahl" die Rede. Daher der höhere Preis.

Für den man eigentlich eine bessere Griffkonstruktion und -verarbeitung erwarten könnte.
 
vielen dank erst mal.
ich denke auch dass ich es zurück schicke.
den papier schnittest hat es nämlich auch nur schwer bis garnicht bestanden und andere wollte ich dann auch garnicht mehr durchführen.
könnte mir vorstellen das es schon jemand vor mit hatte und unangebrachte schnittests damit durchgeführt hat, die dann auch zu den kratzern auf der klinge geführt haben.
würdet ihr nochmal ein neues anfordern und dann schauen oder gleich auf einen anderen hersteller setzen. weil sonst habe ich eigentlich eher gutes über die marke gehört.
welche alternativen hersteller kennt ihr im 100 € bereich für ein ähnliches messer?
hoffe das sind net zu viele fragen auf einmal werde auch mal hier im forum die anderen themen dazu durchschauen.
liebe grüße chris
 
noch was, die oberen kanten an der klinge waren ebenfalls nicht entgratet, was ja eigentlich nicht einmal mehr ein großer zeitaufwand gewesen wäre.
 
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