PA-Bericht Nitecore CR6

chaos_66

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Hallo,

erstmals herzlichen Dank an Zwick2 und dem KTL Store, die den Passaround ermöglicht haben.

Da mir das Knowhow und das technische Equipment für Leistungsmessungen fehlen, kommt hier meine subjektive Einschätzung zur Nitecore CR6:

Angaben laut Hersteller:
Länge: 143 mm
Kopfdurchmesser: 40 mm
Gehäusedurchmesser: 25,4 mm
Gewicht ohne Batterie: 138 g

Lieferumfang in der bunten Papp-Verpackung:
- Lampe Nitecore CR6
- Cordura?-Holster
- Fangriemen
- Clip zum Anstecken
- Grip-Ring (wird einfach zwischen Batterierohr und Schalterkappe aufgesteckt)
- zwei verschiedenen Ersatz-O-Ringe
- zwei Ersatzschaltergummis
- zwei CR123-Batterie von Panasonic
- deutsche! Bedienungsanleitung
- Garantiekarte

Optik/Design:
Die CR6 macht auf den ersten Blick einen ganz guten Eindruck. Der etwas dickere und relativ lange Kopf im Vergleich zum relativ schlanken Batterierohr ist etwas ungewöhnlich, ist aber sicherlich der Technik (4 LEDs und zwei zusätzliche Schalter am Kopf) geschuldet.
Die Handlage ist sehr angenehm und nicht zu kopflastig.
Aufgrund der breiten Fangriemenösen am Lampenende ist sogar Tailstand möglich.
Das Kopfende wird durch einen Edelstahl?-Ring geschützt, der allerdings ganz gerade ist. Dies hat zur Folge, dass man nicht sieht, ob die Lampe eingeschalten ist, wenn man sie auf den Kopf abstellt.
Fehler am Gehäuse oder in der Beschichtung sind mir nicht aufgefallen.
Sowohl der Lampenkopf also auch das Lampenende ist im Batterierohr mit einer Feder versehen, sodass auch unterschiedliche "Bestückung" mit Batterien und Akkus möglich sind. Meine etwas älterer Akku von AW (18650 2200mAh, geschützt) passte problemlos. Seitlich ist auch noch etwas Luft.
Der Einschaltknopf (Forward-Clicky) am Lampenende hat einen sauberen Druckpunkt.
Die zwei Schalter für die unterschiedlichen Modis (je einer zur Steuerung der "Farben" und des weißen Lichts) sind gut platziert am Lampenkopf und angenehm zu bedienen.
Allerdings muss man diese Schalter im Dunkeln etwas suchen, da der Lampenkörper sehr symmetrisch aufgebaut ist und man nicht gleich erkennt, auf welcher Seite die Schalter sind.
Ohne den Taktikel-Ring hat die Lampe beim Ablegen eine leichte Tendenz zum Rollen.
Den (für mich sinnlosen) Gürtelclip habe ich nicht getestet.

User-Interface:
Die Lampe wird über den Schalter am Lampenende eingeschaltet. Moment-Licht ist dank Forward-Clicky möglich.
Die Lampe verfügt über eine Memory-Funktion, d. h. die Lampe startet grundsätzlich immer in dem Modus, in dem sie auch ausgeschalten wurde, dies funktioniert auch im Stobe-Modus. Ausgenommen sind hier die aber die restlichen Sondermodi (Beacon, SOS bzw. PoliceWarningSignal).

Am Lampenkopf gibt es zwei kleinere Schalter zur Steuerung der verschiedenen Modi:
A) der linke Knopf "White":
schaltet die weiße LED in der Reihenfolge:
Ultra-Low - Low - Medium - High - Turbo. Die Abstufungen sind meiner Meinung nach sehr gut gewählt.
Hält man den Schalter länger gedrückt, kommt man zum Strobe, anschließend zum Beacon (Lampe blitz immer wieder kurz auf) und SOS.

B) der rechte Knopf "Color":
schaltet die farbigen LEDs in der Reihenfolge:
farbige Hauptled (hier rot) low - medium - high - Sekundär-LED rot - grün - blau.
Hält man den Schalter gedrückt, kommt man zum PoliceWarningSignal: die Sekundär-LED blitz abwechseln mehrmals rot und blau auf. Nur die Polizeisirene muss man dann noch selbst simulieren.

Die Memory-Funktion funktioniert auch beim Wechsel zwischen der weißen LED und den farbigen LEDs, z. B.:
grüne Sekundär-LED ist an
Klick auf den Schalter für weiße LED = weiße LED in der zuletzt verwendeten Stufe
Klick auf den Schalter für die farbigen LEDs = grüne Sekundär LED ist an

Hält man einen Modus-Knopf beim Einschalten gedrückt, gelangt man sofort in den High-Modus der jeweiligen Haupt-LED (weiß oder rot).

Theoretisch klingt das Ganze etwas kompliziert. In der Praxis bin ich aber nach kurzer Eingewöhnungszeit sehr gut mit der Lampe zurecht gekommen. Durch die zwei getrennten Schalter hält sich die Klickorgie beim Modus-Wechsel in Grenzen.
Wenn man Bedarf an farbigen LEDs hat und das Durchklicken nicht stört, passt die Bedienung.
Allerdings denke ist nicht, dass die Lampe etwas für den taktischen Einsatz ist, da sie über verschiedene Schalter verfügt (in der Hektik sicherlich verwirrend) und man sich fast immer durch die Modi-Reihenfolge durchklicken muss.

Schalter:
Alle Schalter haben einen angenehmen Druckpunkt.
Allerdings muss man beim Wechsel vom Einschalten zum Modus-Wechsel umgreifen oder die zweite Hand benutzen.

Beam:
Die Lampe ist sicherlich mehr für den Nahbereich konzipiert (zwei Reflektoren in einem relativ kleinen Lampenkopf). Durch die kleine XP-G2-LED wird aber trotzdem ein Spot erzeugt, der für etwas Reichweite sorgt.
Das Lichtbild der Haupt-LEDs geht in Ordnung, obwohl der Side-Spill durch die ineinander gehenden Reflektoren "ausgefressen" wirkt.
Der Beam der Sekundär-LEDs wirkt beim White-Wall-Hunting richtig übel, hat mich aber in der Praxis nicht gestört.

Holster:
Das Holster macht grundsätzlich einen ganz brauchbaren Eindruck, kommt aber sicherlich nicht an Maxpedition oder ähnlichen ran.
Allerdings gibt es zwei größere Probleme beim Holster:
Gelegentlich bleibt man mit dem Lampenende am Saum des Holster stecken und man muss etwas "fummeln" um die Lampe zurückstecken zu können.
Das Hauptproblem ist aber, dass das Holster nicht richtig für die CR6 passt. Wenn man die Lampe mit etwas Druck ins Holster steckt, sitzt die Lampe so tief, dass der Klettverschluss der Lasche unterhalb der Flauschfläche am Holster ist und somit die Lasche nicht schließt.
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Verpackung:
Das Übliche: Aus Karton, innen ein passgenaues Plastikteil.

Vergleich:

Hier ein Bild der CR6 im Vergleich mit einem 18650-Akku und der Surefire E2D.
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Fazit:
Es gibt sicherlich Lampen, die das eine oder andere besser können.
Wer aber eine Lampe mit farbigen LEDs braucht (oder möchte), findet mit der CR6 einen guten Allrounder.
Wenn beim PoliceWarningSignal noch der passende Ton ausgegeben würde, würde ich mir einen Kauf überlegen.

Heinz
 
Hier nun meine ergänzenden Kommentare zur Chameleon:

Laufzeitmessungen:

auf max mit Nitecore NL183:

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als ich abbrach hat der Schalter heftig geblinkt, also schon zweite Warnstufe. Erste Warnstufe hatte ich nicht bemerkt da ich nicht im Raum war (es gibt interessantere Dinge, als Lampen beim Leuchten zuzusehen und auf ein blaues Lichtlein zu warten, im MF lesen zB.:steirer:).
Akkuspannung 3,3V

noch einmal rein mit dem Akku und weiter:

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das wird dann recht flott dunkler, da wechselt man den Akku freiwillig.
Allerdings: selbst 14 Stunden später glimmt die Lampe noch. Akkuspannung zu dem Zeitpunkt 2,5V, kurz vorm Eingreifen der Schutzschaltung meine ich. Also: Akkuwarnung ja, Akkuschutz nein.

Hier max mit einer LG 3Ah 4,35V Zelle:

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Die Lampe leuchtet etwas länger mit völlig identischer "Regelung".
Jetzt hatte ich mir in der Werkstatt eine Arbeit gesucht...
Diesmal hat das Schalterblinken bei 3,8V eingesetzt (lt. Nitecore halb voller Akku), das schnelle Blinken bei 3,3V.
Da habe ich dann in Windeseile gemessen und das Messgerät laufen lassen, sieht man.

Eine Messung auf max-1:

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Drei Stunden anständig geregeltes Licht. Das "Flackern" ist nicht wahrnehmbar mit freiem Auge. Bravo!

Der guten Ordnung halber noch 2xCR123 verbraten:

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Das ist jetzt - wie zu erwarten war - nicht so grandios. Taugt als Notversorgung.

Ströme:

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Selbst die knapp 1,5A sollten normale Akkus locker stemmen können.
Lockout an der Tailcap ist möglich.

Beam und Tint:

Der Beam ist durch den für zwei LED's konstruierten Reflektor etwas eigenartig, stört aber im Freien nicht.
Der Tint ist schön kühl weiß, gefällt mir.
Das rote Licht ist sehr rot.

Fazit:

Das ist eine sehr spezielle Lampe und mit der ganzen Lampenfamilie und den unterschiedlichen zweiten Primär-LED's ein hoch interessantes Experiment von Nitecore, einzelne spezifische Nutzergruppen anzusprechen.
Welche das jetzt genau sein mögen verschließt sich mir allerdings teilweise. Ich muss aber auch nicht alles verstehen.

Die Bedienung ist etwas gewöhnungsbedürftig aber keinesfalls schwierig.
Die Preise finde ich gut erträglich, wer (auch) buntes Licht braucht, darf bedenkenlos zugreifen und sich die Zweitlampe sparen.

Danke für's Testen dürfen,

Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich erpar mir mal die technischen Details, das haben meine Vorschreiber ja schon Bestens beschrieben.

Die Lampe hab' ich hauptsächlich abends zum Spazieren und Laufen genutzt. Dazu lief sie meist auf weiß/low, quasi als „Positionslicht“ für entgegnkommende Läufer / Radfahrer.
Entgegenkommende PKW's reagieren auf „aktives“ Licht eher wie auf die Reflektorstreifen auf der Weste und blenden meist frühzeitig ab. Die „unaufmerksamen“ Fahren machten ihr Fernlicht meist nach kurzem Strobe auf den Boden aus.

Nun zu Bedienung der CR6.
Eingeschaltet wird die Lampe via Heckschalter, dabei wird der zuletzt benutzte Modus aktiviert. Ausnahme ist der rot/blau-Strobe, dieser Modus wird nicht gespeichert.
Durch die einzelnen Leuchtstufen wird mittels der Seitentaster geschaltet. Der Linke schaltet durch das Weißlicht (Ultra-Low → Low → Medium → High → Turbo),
der Rechte schaltet durch die farbigen Stufen (HauptLED rot-low → . HauptLED rot-medium → HauptLED rot-high → SekundäreLED rot → grün → blau)
Hält man den linken Taster grdrückt, startet der Strobe der weißen HauptLED. Durch wiederholtes drücken und halten gelangt man zum Beacon und SOS. Einfaches Klicken bringt einen zurück zum letzten eingestellen (weißen) Modus.
Durch gedrückthalten des rechten Tasters aktiviert man den sog. Police-Warning. Hierbei blinken die beiden Sekundären LEDs schnell ein paar mal rot und blau im Wechsel. Weitere "bunte" Blinkmodi gibt's nicht.

Das UI ist eigentlich recht einfach gehalten, durch die einzelnen Modi läßt sich auch zügig durchschalten, aber...

Der Beam der beiden HauptLEDs ist nicht wirklich rund, ist dem doppeltem Reflektor geschuldet, stört draussen aber kaum.
white.jpg Red.jpg
Die Sekundären LEDs haben deutliche Artefakte. Dafür gleich ausgerichtet eingebaut und so ausgerichtet, das die Beams der einzelnen Farben fast übereinander liegen. Dabei liegt rot mittig, grün zeigt etwas nach links, blau geht nach rechts (oder umgekehrt, je nachdem wie man die Lampe hält).
RGB-LED.gif RGB.gif


Nun was mir nicht gefallen hat:
Dadurch das die CR6 am Heck eingeschaltet wird und am Seitentaster „eingestellt“ wird, ist eine Einhandbedienung ohne Umgreifen kaum möglich. Klar ich kann die Lampe „taktisch“ Greifen und mit dem Daumen einschalten und dann mit dem kleinen Finger umschalten, ist aber nicht sonderlich bequem.
Wenn wenigstens Standby per Seitentaster bei der Lampe geschaltet werden könnte wäre das erste Problem für mich gelöst.

Desweiteren gefällt mir die Memoryfunktion nicht, da ich mir merken muß, in welchem Modus die Lampe ausgeschaltet wurde um mir nicht Nachts mal aus „Versehen“ die Augen verblitze. Ich hätte es lieber, die Lampe startet in normal Low. Allerdings ginge dann die einstellbare Momentlichtfunktion flöten... Tubor-weiß oder High-Rot läßt sich ja für Momentlich und Dauerlicht direkt anwählen in dem man den jeweiligen Seitentaster gedrückt hält und dann den Heckschalter drückt bzw Klickt.

Fazit:

Ansich 'ne gute Lampe mit (für mich) nicht optimalem UI (aufgrund der Memoryfunktion).

Danke für's Testen dürfen und auch die PA-Organisation.
 

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Passaround Bericht zur Nitecore CR 6:

1.

Vielen Dank an Zwick 2 und den KTL-Store dafür, dass uns die Lampe zum Testen zur Verfügung gestellt wurde.

2.

Die Verarbeitung der Lampe ist sehr ordentlich gelungen, die Haptik stimmt auch für meine eher kleine Hand.
Bzgl. der Proportionen wirkt der Kopf etwas lang. Die Bedienschalter sind leichtgängig und haben einen sauberen Druckpunkt.
Der Ein- und Ausschalter am hinteren Lampenende lässt eine eingeschränkte taktische Bedienung zu, da ein direktes Schalten zugunsten der Abstellmöglichkeit der Lampe nur eingeschränkt möglich ist.
Die beiden vorderen Schalter zur Helligkeitseinstellung des weißen Lichts und der Farbwahlschalter lassen eine eher leichtere Verwechslung zu.
Auch wenn die Lampe eher nicht für Monsterentfernungen konzipiert ist, wird durch den Spot eine mittlere Reichweite erzeugt.

3.

Das Holster ist insgesamt ordentlich verarbeitet, reicht aber keineswegs an bekannte Markenprodukte ran.

4.

Eine insgesamt ordentlich verarbeitete Lampe, die einiges an Spielereien ermöglicht. Ob man diese realistisch gesehen braucht, sei mal dahingestellt. Die Bedienung mittels einer Hand ist nicht möglich, es sei denn, man kann in Stresssituationen virtuos zwischen kleinem Finger und Daumen unterscheiden. Alles in allem ist die Lampe für mich mehr Spielerei denn als Nutztier. Wer aber ein Faible für bunte Lichter verbunden mit mittelprächtiger Leuchtmöglichkeit hat, ist damit mehr als gut bedient.

Erik
 
Moin,

vielen Dank an Zwick2 und dem KTL Store für die Möglichkeit diese TL ein paar Tage zu testen.

Besonderheit dieser TL ist das sie 2 HauptLed's (Weiss + Rot) sowie 2 Zusatzled's für Rot,Grün und Blau besitzt. In meinem Anwendungsbereichen die in der Luftfahrt liegen stellten sich folgende Nutzungsreichweiten als Nutzbar heraus. Weiss < 100m Rot < 50m für die beiden Hauptled's und für die beiden Zusatzled's lag der nutzbare Bereich < 10m, was in dieser Kombination gut ist und praktisch einwandfrei funktioniert. Gerade die rote Hauptlichtled schlägt hier Lampen mit dem doch sehr verbreiteten Aufsatzfilter somit es auch für jagtinteressierte eine Alternative darstellen könnte. Was mir auffiel: besonder beim Kartenlesen unter Rotlicht im dunklen Cockpit ist das nicht homogene Lichtbild der Seitenled's.

Der Polizeimodus erschließt sich mir weniger - was mich zu den beiden Seitenschaltern bringt, diese besitzen einen angenehmen Druckpunkt und geben eine klare Rückmeldun. Einzig die Handhabung mit Handschuhen gestalltete sich als Herausforderung. Hier könnte man mal über die Verwendung eines Drehrings, a la Sunwayman, für die Helligkeitseinstellung anstatt eines Druckschalters nachdenken.

Bei der Nutzung von Akku's fiel auf das sich meine Flathead Akku's nicht verwenden ließen. Die Brenndauer gefiel und war durchaus praxisgerecht.

Das Zubehör war angemessen und umfangreich. Das Holster leider nur ausreichend, weil, wenn die Lampe zu tief eingeschoben wurde Sie schwer wieder zu entnehmen war und die Lasche nicht zuverlässig bis garnicht zuverschließen war.

Fazit: Die Nitecore CR6 Weiss/Rot stellt eine interessante Lösung dar, die durchaus mehrere Lampen mit Einzelfunktion und/oder Umbaufunktion(Farbfilter) ersetzen. Überzeugend war die hohe Verarbeitungsqualität und Materialgüte und so bleiben letztendlich nur die Seitenschalter (für die mangelnde Nutzbarkeit mit Handschuhen) und das nicht richtig passende Holster zu bemängeln.

Mit 8,5 von 10 Punkten ist diese TL auf jeden Fall eine Empfehlung wert.

Achim
 
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