PA-Bericht Spyderco techno techno techno

AILL

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...oder: klein aber fein

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Wenn man einem "Großmesserträger" wie mir ein derart kleines Schneidwerkzeug überantwortet, dann ist mit Kritik zu rechnen.

Wenn ich allerdings die "Kleinheit" als Eigenschaft betrachte und nicht als Makel dann fällt das Urteil anders aus.

Dazu komme ich jetzt.

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Clip umgesetzt, und ab in die linke vordere Hosentasche. Passt.

Rausziehen super - öffnen unmöglich. Ich habe mit der linken Hand nicht den Funken einer Chance, das Messer ohne gefährliche Verrenkungen zu öffnen.

Vielleicht will das techno das auch garnicht können - nur, warum kann ich dann den Clip umsetzen?

Verarbeitung:

Perfekt. Keine wie auch immer gearteten Klagen.

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der blaue Spacer gefällt mir sehr gut:

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kleine Anekdote:

ich habe das Messer meiner Frau, meiner Schwiegermutter und x47 am sonntäglichen Mittagstisch präsentiert.
x47 und ich waren der Meinung, das wäre ein durchaus anzugtaugliches EDC, wenn auch eher in urbanem Umfeld und nicht am Land.
Die Damen fanden es eher unterirdisch tactical. Also Vorsicht. Die Sozialverträglichkeit hält sich in Grenzen.

noch ein Bild:

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find ich doch süß!

Handlage: für die Größe perfekt
Stahl: unerwartet exotisch - kann ich nicht wirklich was dazu sagen - trägt zum Preis mit bei.

Größenvergleich:

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und mit einer Lampe:

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Da hat man schon was in der Hand.

Der Framelock steht perfekt im ersten Drittel:

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und die Klinge ist geschlossen höchst mittig:

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Schneiden?

Ja, tut es auch. Allerdings wegen der Winzigkeit keine Lebensmittel sondern Karton, Briefe etz.
Das kann ein 10,-- Opinel auch - aber nicht so cool :D

Fazit:

Das ist ein extrem cooles Messerchen mit lässigem Design an dem einfach alles stimmt (für Rechtshänder halt).
Macht mir ein Linkshändermodell.

Vielen Dank an Keno und alle anderen die diesen PA ermöglicht haben, ich habe es genossen!

Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Techno hat mich nun ein paar Tage begleitet; Zeit, ein kleines Fazit zu ziehen.
Ich hatte das Techno schon mal, habe es allerdings schnell wieder abgegeben, da es mir nicht 100%ig zugesagt hatte.
Im Rahmen des Passarounds wollte ich dem Techno nochmal eine Chance geben. Vielleicht wird es ja doch noch Liebe auf den zweiten Blick?!

Das Techno ist die erste Zusammenarbeit von Spyderco mit dem polnischen Messermacher Marcin Slysz, seine Customversion nennt er "Mouse".
Vergleichsbilder Serie und Custom gibt in einem ukrainischen Messerforum: http://knifeclub.com.ua/forum/viewtopic.php?f=36&t=27103

Meine westdeutschen Schulrussischstunden sind schon ein paar Jahre her und beschränkten sich auch nur auf die 11. Klasse.
Ich kann also beim besten Willen nicht sagen, wovon die Jungs reden, aber der Begriff Framelock scheint auch in der Ukraine verbreitet zu sein. ;-)


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Die technischen Daten:

Gesamtlänge: 15,1 cm

Klingenlänge: 6,5 cm

Klingenstärke: 4,5 mm

Griffdicke: 11,8 mm, Stärke Platinen jeweils 2,8 mm

Stahl: CTS-XHP

Gewicht: 99 g

Herkunft: Taichung, Taiwan


Um es gleich vorweg zu nehmen: das Techno ist wirklich klein, Spyderco nennt diese Art von Messern "little big knives".
Zum Grössenvergleich ein Bild mit zwei anderen bekannten Spydercos.
Die Grifflänge bei dem Trio Dragonfly/Pingo/Techno ist fast identisch, das Techno hat nur ein wenig mehr Klinge, so dass es geöffnet einen Tacken grösser ist.
Das Techno ist somit von den Abmessungen fast identisch zum Leafstorm.


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Das Techno war in 2012 ein etwas spezielle Neuheit im Spydercoprogramm. Bis dahin hatte sich Sal Glesser immer geweigert, etwas in Stonewah herauszubringen, da das seiner Ansicht nach unfertig aussieht.
Das Techno ist also das erste Spyderco mit komplettem Stonewash, Klinge und Griff.
Das Stonewash des Griffs finde ich persönlich sehr angenehm, man merkt halt nicht die üblichen leichten Kratzer auf poliertem Titan, dafür sieht so ein Messer ab Werk schon irgendwie gebraucht aus.

Als Befestigungsoption bringt das Techno den von mir geschätzten Drahtclip auch in Stonewash-Finish mit; bauartbedingt sind die Tragemöglichkeiten aber nur rh/lh-tipup.
Die Möglichkeit den Clip auf links zu montieren, hätte sich Spyderco aber auch ganz sparen können, da der Lock das Spydiehole zum großen Teil verdeckt, der Detent recht stramm ist und somit das linkshändige Öffnen nur mit vielen Verrenkungen möglich ist.
Sprich, das Techno ist definitiv nichts für Lefties.


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Die Klinge des Passaround-Exemplars kam sauber zentriert und mit einem gleichmässigen Anschliff, da gibt es nichts zu meckern.
Während das Finish des Griffs schon bewusst sehr rustikal ist, ist der Stonewash der Klinge dezenter:


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Zum Stahl:

Der CTS-XHP ist ein kleiner Exot im Spydero-Programm, eingeführt wurde er mit Sprint Runs bzw. Dealers Exclusives vom Manix 2, dem Military und der Paramilitary 2.
Im Standardprogramm gibt es ihn neben dem Techno nur noch beim Chaparral 2; das Chaparral 1 soll auch noch umgestellt werden, ich habe allerdings noch kein Exemplar davon zu Gesicht bekommen.
Rick Hinderer nutzt den Stahl bei seinen Customs und auch ein paar Barkies mit dem CTS-XHP sollen schon gesichtet woden sein...

Carpenter Steel vermarktet den CTS-XHP wahlweise als rostträgen D2 oder als höherfesten 440C.
Dies kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, da mein Mule mit diesem Stahl mittlerweile mein Lieblings-Outdoorkochmesser ist.
Die Schnitthaltigkeit ist schon beeindruckend, doch deutlich über dem CPM-S30V.
Aus Altersbequemlichkeit bin ich inzwischen dazu übergegangen, meine Messer nur noch mit dem Sharpmaker in Form zu halten und der CTS-XHP profitiert als einer der wenigen Stähle nicht nur subjektiv von den ultrafeinen Stäben des Sharpmakers; zusammen mit dem ZDP-189 bekomme ich die von mir gewünschte Schärfe nur mit diesen hin.
Bei den anderen Spyderco-Standardstählen wie VG-10, N690Co, S30V oder H1 bewegt sich der Schärfegewinn doch eher im stark subjektiven Bereich.

Der PA-Proband lag auf dem üblichen Schärfeniveau der Spydercos ab Werk, die klassische Unterarm-Rasurschärfe also.
Ob die Vortester nachgeschärft haben, kann ich nicht sagen, aber es sah schon noch nach Werksschliff aus.

Schneiden tut es auch, aber das leider nicht wirklich gut.
Trotz kompletten Flachschliffs spielt hier die beachtliche Klingenstärke von 4,5 mm eine negative Rolle.
In der Küche ist es fast gar nicht zu gebrauchen, das Schneiden von z.B. Karotten artet doch sehr in ein Hacken und Spalten aus.


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Genau wie die Customversion hat auch die Serie einen strukturierten Backspacer, in diesem Fall aus blauem G-10.
Der Spacer ist sauber eingelassen, wie auch das gesamte Messer ausnehmend gut verarbeitet ist.
Mir gefällt dieses Designelement nicht so besonders, ein paar schöne Standoffs würden dem Techno besser zu Gesicht stehen, aber das ist wohl Geschmackssache.


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Spyderco-untypisch verriegelt der Framelock sehr früh.
Bei so einem kleinen Messer habe ich immer das Problem, dass ich beim einhändigen Schliessen unbewusst gegen den Frame drücke, weil ich nicht so recht weiss wohin mit den Fingerchen, so dass der Lock hakelig wirkt, was er beim zweihändigen Schliessen überhaupt nicht ist.


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Kritikpunkte:

Es gibt aus meiner Sicht zwei Dinge zu bemängeln.

Der erste Punkt ist designbedingt, mir erschliesst sich nicht wirklich, für welche Schneidaufgaben eine 4,5 mm starke Klinge mit einer Länge von 6,5 cm geeignet sein soll.
Ein Schneidteufel ist definitiv etwas anderes, für mich persönlich kann ich keinen wirklichen Einsatzzweck finden. Aber gut, man hat ja auch nicht nur sinnvolle Messer...

Der zweite Punkt ist irgendwie auch designbedingt, aber doch etwas kritischer.
Selbst mit meinen kleinen Mädchenhänden und Handschuhgrösse 8,5 finde ich keine wirklich optimale Handhaltung.
Entweder nutze ich die Aussparung für den Framelock, um meinen Ringfinger abzulegen, fühlt sich sicher an, aber dann wird das Techno zu einem drei-Finger-Messer, da der kleine Finger keinen Platz mehr am Griff hat.
Oder ich lege den Mittelfinger in die Aussparung, dann passen alle vier Finger an den Griff, aber mein Ringfinger ist dann bedrohlich nah an der Schneide.
Ist mir persönlich zu unsicher, das war beim Leafstorm schon genauso und das hat mir aus genau diesem Grund auch nicht so zugesagt.
Ich würde liebend gerne bei so einem kleinen Messer die nutzbare Schneidlänge für eine zusätzliche Findermulde an Griff/Klinge aka "Choil" opfern, das ist bei anderen Spydercos besser gelöst.


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Mein Fazit:

Auch als ausgewiesener Spydercoholic fällt mir ein zusammenfassendes Fazit zum Techno gar nicht so leicht.

Auf der Habenseite ein wirklich gut verarbeitetes Messerchen mit einem eigenständigen, leicht eigenwilligen Design.
Topmaterialien, dazu ein etwas extravaganter Stahl, das ist normalerweise genau mein Beuteschema.

Demgegenüber wüsste ich nun beim besten Willen nicht, welchen Einsatzzweck das Techno für mich haben sollte.
Das wäre noch nicht das Problem, aber die Negativpunkte wie der knubbelige Griff mit 11,8 mm Dicke, die unsichere, aber gar nicht so unbequeme Handlage sowie mein persönliches Schließproblem mit so kleinen Framelock-Foldern lassen mich dann doch zu dem Schluß kommen, dass das Techno nichts für mich ist.

Das ist natürlich sehr individuell, aber ich kann jedem Techno-Interessenten vor Kauf nur raten, das Messer ausgiebig auszuprobieren.
Spydercos an sich gehören ja nicht undingt zu den schönsten Messern, aber gerade die in-house-Designs zeichnen sich durch eine ausgeprägte Ergonomie aus.
Die Zusammenarbeit von Spyderco mit Messermachern hängt natürlich stark von den entsprechenden Customversionen ab, da gibt es dann sehr ergonomische Ergebnisse wie die Lums, die Wegners oder auch die Ethnic Series von Ed Schempp.
Aber auch leider Exemplare, die ich beim besten Willen nur als unergonomisch bezeichnen kann wie z. B. das D'Alton Holder Toad, das Anso RockLobster oder auch das Wilkins Leafstorm.
Das Techno gehört für mich leider zur letztgenannten Gruppe.

Zum Schluß noch ganz vielen Dank an Spyderco und Keno für die Gelegenheit, das Techno im Rahmen dieses Passarounds etwas ausgiebiger testen zu dürfen.


cheers,
Marcus


Noch ein paar Impressionen zum Abschluß.

Einmal das Techno im geschlossenen Zustand:


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Das Logo von Marcin Slysz, Wolverine lässt grüßen :


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Gruppenbild mit zwei anderen Titan-Framelock-Foldern:


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Nachdem die Latte schon so hoch liegt trau ich mich fast nicht mehr zu schreiben :(.
Das Spyderco Techno kam bei mir an und hat gleich mal einen guten Eindruck hinterlassen. Es ist rein optisch ein recht gefälliges Messer, sauber verarbeitet, tolle Materialien, durch die Verwendung von Titan schön leicht und der blaue Spacer setzt einen netten Farbakzent. Die Verarbeitung ist auf hohem Niveau, mir wäre nichts aufgefallen wo nachgebessert werden müßte.
Es hat mich dann eine ganze Woche in der Hosentasche begleitet und verhielt sich da recht unauffällig. Man steckt das Messer ein und hat es so gut wie vergessen. Es ist nicht zu dick daß es drücken würde und leicht genug daß es einem nicht die Hose auszieht, so wie ich es bei einem EDC gerne hab.
Irgendwann verwendet man so ein Messer dann aber auch und hier kam bei mir das gleiche Gefühl auf wie bei MarcusH. Ich wußte nie so recht wie ich es halten soll und hatte immer das Gefühl daß die Finger tendenziell nach vorne Richtung Klinge rutschten. Das ist irgendwie nicht recht Vertrauen erweckend, gerade wenn das Teil wirklich scharf daher kommt. Daß bedingt durch die Klingendicke Äpfel eher gespalten als geschnitten werden, naja, war dann auch schon egal, ich hab das Messer ehrlich gesagt nicht gerne verwendet, ebel weil es mir unsicher in der Handhabung vorkam.
Mein persönliches Fazit: Das Spyderco Techno ist nix für mich. Es ist zwar ein optisch schönes Messer aber ich will es ja auch verwenden und das hat bei mir nicht so funktioniert wie es sollte.

Danke an Alle noch die den PA ermöglicht haben.
Günther
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuerst einmal ein herzliches Dankeschön für diesen PA.
Fand das Teil sehr knuffig und war daher sehr gespannt.

Auf das posten von Bildern verzichte ich an dieser Stelle.
Habe zwar einige gemacht, aber die sind nicht so gut wie jene, die man hier schon bewundern kann.

Optik / Desing / Verarbeitung:
Die Geschmäcker sind ja verschieden, aber mir gefällt das kleine sehr gut.
Das Stonewash finish finde ich sehr gelungen, auch das sich Klinge und Griff deutlich unterscheiden.
Vor allem den Griff finde ich sehr gelungen; "schmutzig", "benutzt" aber doch nicht verbraucht oder abgenudelt.
Vor allem sieht man nicht gleich jeden Micro Schramme.

Sehr nett ist auch der Farbtupfer in Form des blauen Spacers. Der lockert das Grau sehr gefällig auf.

Die Verarbeitung ist tadellos.
Klinge sitzt Mittig, lock verriegelt sauber, Spalte, Passungen: es gibt nix für mich zu meckern.

Funktion / Handhabung:
Kann man das kleine Ding mit grossen Händen überhaupt gut halten?
Man kann!
Ich muss sagen ich war positiv überrascht.
Sowohl beim normalen halten/ schneiden, als auch beim schnitzen mit Daumen auf der Mulde im Klingenrücken hatte ich immer ein gutes Gefühl.
Sowohl was das "im Griff" haben des Messers, als auch das Feingefühl beim schneiden oder schnitzten fand ich super.
Die Mulde auf dem Klingenrücken könnte 1-2mm weiter hinten sein, dann wärs auch noch richtig komfortabel.

Schneiden?
Bei der Klingenstärke geht das nicht wirklich.
Dafür ist die Materialstärke einfach zu Gross.
Man darf halt nicht wirklich tief ins Material gehen, sonst wirds ein Spalten.

Verriegelung der Klinge ist sauber, weder geschlossen noch geöffnet wackelt da was.
Die Klinge steht immer sauber und lässt sich sehr gut und leicht öffnen und schliessen.
Macht Spass.

Fazit:
Die Eignung als EDC ist für mich nur Bedingt da.
Klein genug wäre es, Handling und Verarbeitung sind Siper, aber die Klinge ist zu dick.
Auch wenn ich es ständig dabei hatte, so habe ich mich bei der ein oder anderen Gelegenheit drüber geärgert und eins mit dünnerer Klinge geholt.

Cooles Messer. Macht mir die Klinge dünner und es ist Meins!
 
Hallo,

herzlichen Dank an alle, die den Passaround ermöglich haben.

Hier meine Eindrücke des Tests:

Die technischen Daten wurden bereits genannt und müssen nicht noch einmal wiederholt werden.

Gesamteindruck:
Auf den Bilder war mir der Folder nicht so sympathisch, fällt aber in mein Beuteschema (kleiner Folder fürs Büro). Die Anmeldung zum Passaround war schnell erledigt.
Bei der Ankunft und als ich das Messer das erste Mal in den Händen hatte, ist der Funke sofort übergesprungen. Live ist mir der kleine Racker trotz seiner kleinen Mängel (siehe wieder unten) sofort ans Herz gewachsen.
Fast alle Ecken und Kanten sind sauber abgerundet, nur die untere Kante des Liners wurde vergessen und kratz etwas, wenn man mit den Finger darüber fährt.
Die Klinge sitzt mittig.
Die Optik ist Geschmacksache, der blaue Spacer kommt in Nature besser rüber.

Klinge/Klingenform:
Die etwas stupsnasige Klinge empfinde ich als sehr alltagstauglich, auch die Spitze ist brauchbar.
Zur Schnitthaltigkeit des SuperDuper-Stahl CTS-XHP kann ich aufgrund der Kürze des Test natürlich nichts sagen. Nachschärfen war nicht erforderlich.
Die 4,5 mm Klingenstärke sind für ein Messer dieser Größenordnung sicherlich zu viel. Hartes Schnittgut wird mehr gespalten als geschnitten.
Das matte Finish ist super: Kratzer sieht man nicht so schnell und Fingerprints fallen auch nicht sofort auf.

Verschluss:
Framelock, alt bewährt und nix neues, macht aber was es soll = Klinge sicher arretieren.
Allerdings hakelte das Messer gelegentlich beim Öffnen, ob konstruktionsbedingt oder durch zu viel Druck auf Detentball habe ich nicht rausgefunden. Wenn man die Klinge "sauber" nach unten öffnet und die Klinge nicht so sehr nach vorne schiebt, funktioniert alles bestens.
Mit der linken Hand kann ich das Messer allerdings nur mit Verrenkungen öffnen.
Der Stoppin weist zwei seltsame, glänzende Ringe auf. Die fallen aber nur beim genauen Hinsehen auf.

Griff:
Der Griff besteht aus Titan. Das matte Finish ist super (siehe oben). Meine vier Finger passen so gerade auf den Griff. Der blaue Spacer passt optisch einwandfrei. Orange wäre vielleicht auch nicht schlecht.
Fingerchoil oder ein andere "Abstandshalter" zur Klinge fehlt. Die Gefahr, dass ein Finger auf die Klinge rutsch, ist nicht ganz ausgeschlossen

Clip:
Ich mag den altbewährten Drahtclip von Spyderco. Sicherlich kein Design-Highlight, aber super funktionell und optisch selten störend.
Die Federspannung war für meine Trageweise (Jeans-Tasche hinten rechts) optimal.

Fazit:
Allein aufgrund einige technischer Werte (Klingenstärke, Gewicht) dachte ich nicht, dass das Messer etwas für mich wäre. Ich wurde aber positiv überrascht.
Das Techno ist auf jeden Fall ein Versuch wert.

Heinz

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Nachdem mich das Messer nun verlassen hat auch von mir ein kurzes Fazit.

Wie meine Vorredner schon sagten, das Techno ist echt klein, für mich ein maximal 3,5-Fingermesser, weshalb ich auch irgendwie leichte Probleme hatte es aufzubekommen. Entweder wollte der Daumen nicht ins Loch oder die übrigen Finger haben den Framelock zugedrückt.
Wenn man dann mal den Detent überwunden hat, ist der Klingengang sehr weich. Der Lock verriegelt sehr sicher, Klingenspiel konnte ich keins feststellen.
Styling ist grau in grau stonewashed, der blaue Backspacer ist da ein schöner Eyecatcher.

Genug geguckt, ab in den Alltagstest und somit zuerst mal über den Sharpmaker, die erreichte Schärfe reicht mir auch ohne superfeine Stäbe, wieviel da noch rauszuholen gewesen wäre kann ich nicht beurteilen. Karton und die Pizza fürs Mittagessen gingen jedenfalls auch so problemlos. Apfel habe ich in der Zeit keinen geschnitten, wobei der bei dieser Klingenstärke wohl eher gespalten worden wäre.
Ungewohnt fand ich lediglich den großen Ausschnitt für das Spyderhole, das fasst sich in Kombination mit dem relativ schlanken Griff zuerst etwas gewöhnungsbedürftig an, trägt aber auch ein wenig zum Grip bei und der Gefahr in die Klinge zu rutschen ein wenig ab.
Wie meine Vorposter ebenfalls schrieben ist das Messer durch den Einsatz von Titan und wohl auch weils so klein ist sehr leicht und fällt somit in der Hosentasche eingeclipt nicht auf, man vergisst quasi, dass es da ist.

Vom haptischen und optischen her wäre das Techno (bis auf die Problematik es aufzukriegen) für mich ein gutes EDC, klein, leicht, unauffällig, doch leider liegt es budgettechnisch derzeit ausserhalb meiner Reichweite.
 
So, erstmal vielen Dank an Keno fürs Organisieren und an Spyderco für die Möglichkeit das Messer zu testen.

Ich hatte den kleinen Racker ja dies Jahr schonmal auf der IWA in der Hand, und das hat neugierig gemacht. Letzte Woche ist er hier aufgeschlagen.


Hier einmal abgebildet mit meinen jetzigen beiden EDC:

EDC_02.JPG



Zur Verarbeitung lässt sich eigentlich nur sagen, dass sie einwandfrei ist.
Ein stonewash Finish liegt mir eh, das findet sich heute irgendwie immer seltener.

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Auf dem letzten Bild sieht mans nicht ganz so gut, der kleine Scheisser hat sich auch schon durch Benutzung ehrvolle Kratzer eingefangen:

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Zurück zu meinem EDC. Der Vergleich mit dem Izula liegt schon nahe, denn es hat eine vergleichbare Klingenlänge, allerdings einen schlankeren und ein wenig längeren Griff. Jedenfalls bekomme ich dort meine Finger besser unter.
Um das Griffgefühl beim techno zu verbesser hab ich dann ein Stück Paracord drangehängt.

Izula_01.JPG


Allerdings zeigt sich im direkten Vergleich auch schon ein wichtiger Unterschied: die Klingendicke beim Izula ist doch noch geringer.

Izula_06.JPG


Izula_04.JPG


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Und da liegt die Flinte im Heu begraben. Ich hab das Messer erst einmal ordentlich auf nem Lederriemen abgezogen, die Schneide hatt doch ein wenig gelitten. Schneiden tuts nun, aber auch irgendwie nicht so richtig.

Gut man müsste dazu sagen, dass ich generell eh dünne bis ganz dünne Klinge bevorzuge, das Izula ist für mich eigentlich schon als fett zu bezeichnen ;)

Soviel mein erster eindruck, ich werde sicherlich noch einmal etwas mehr hinzufügen, ausserdem wandert das Messer mit mir zum MFODT ins Saarland, vielleicht kommen danach ja auch noch Kommentare bei.


Fazit: saubere Verarbeitung und für die Grösse bietet sich ein relativ hoher Nutzwert, aber die Dicke der Klinge ist einfach nix für mich. Das mag als stilistisches oder Designelement gedacht sein, aber der Nutzwert wird dadurch verringert.

So und nun kommt der pitter und gibt mir Tiernamen. :)


___


SNIP


Nachtrag: Auch auf dem MFODT wurde mir von allen die es in der Hand hatten bestätigt: a Verarbeitung, könnte etwas grösser sein und für die Mehrheit war die Klinge zu dick dimensioniert.

___

Alles in allem dennoch ein cooles Teil, grad diesen Clip dürfte Spyderco gern öfter nutzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
So ... dann kommt jetzt hier mien Testbericht:

Schon seit [NICK]s Testbericht hatte ich ein Auge auf das Messer geworfen. Der PA war also eine gute Gelegnheit, mir selbst ein Bild zu machen.

Spyderco Techno C158TI aus der Feder von Marcin Slysz

Daten (laut Katalog):
Gesamtlänge: 152 mm
Klingenlänge: 65 mm (davon scharf: 59 mm)
Länge geschlossen: 87 mm
Klingenstärke: 4,5 mm
Klingenstahl: CTS XHP
Gewicht: 102 g
Griffmaterial: Titan
Verschluss: Framelock (Reeve Integral Lock)
Clip: Ja (tip-up, umsetzbar)

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Erster Eindruck:
Das Techno fällt irgendwie in die "Kompaktklasse" kleiner~großer Messer, ähnlich wie das Benchmade 755 MPR. Das mag zunächst widersprüchlich klingen, aber irgendwie passt es zu dem Messer. Es ist klein - von den Abmessungen her nur unwesentlich größer als ein Spyderco Pingo. Und trotzdem kommt das Techno deutlich robuster daher, wenn es z.B. um Klingen- oder Griffdicke geht.
Wie ich es von Spyderco kenne und erwarte, ist die Verarbeitung sehr hochwertig - hier braucht sich das in Taichung (Taiwan) gefertigte Messer nicht hinter seinen Verwandten aus Golden (Colorado, USA, Earth) zu verstecken.

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Klinge:
Was mich neugierig auf das Messer machte, war der verwendete Klingenstahl: Carpenter’s CTS-XHP
Denn dieser Stahl kam bislang nur bei sehr wenigen Spydercos zum Einsatz (u.a. Sprint Runs), so dass ich mir ein eigenes Bild machen wollte. In seiner Zusammensetzung (Kohlenstoff: 1,6% / Chrom: 16% / Molybän: 0,8%) ähnelt er dem bekannten wie beliebten D2-Stahl, weist aber im Gegensatz zu diesem eine deutlich höhere Korrosionsbeständigkeit durch seinen erhöhten Chromanteil auf. Der Hersteller Carpenter Steel spricht dann auch davon, dass es sich beim CTS-XHP von seinen Eigenschaften her um einen standfesteren 440C oder um einen korrosionsbeständigeren D2 handelt, der sich bis auf 64HRC härten lässt.

Mit einer Länge von 65mm (davon scharf: 59 mm) ist die Klinge in ihrem dezenten Stonewash-Finish nicht übermäßig lang, sondern eher in der Kompaktklasse anzusiedeln. Im Kontrast dazu bewegt sich jedoch die Klingenstärke mit ihren stolzen 4,5mm, was meiner Meinung nach nicht zu solch einer kurzen Klinge passt! Zum Vergleich: Mein geliebtes Fällkniven F1 wartet ebenfalls mit einer 4,5mm starken Klinge auf! Im Resultat sind die Schneidleistungen des Spyderco Techno dann auch nicht überragend. Entweder fehlt es an Klingenlänge, um die Stärken einer so dicken Klinge ausspielen zu können, oder aber die mehr als robuste (aber kurze) Klinge steht sich bei feinen Schneidarbeiten selbst im Weg. Das obligatorische Schneiden eines Apfels geriet dann auch eher zur Spalterei... da hilft auch der Flachschliff nicht.

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Griff:
Der Griff des Spyderco Techno besteht (fast komplett) aus Titan, welches wie die Klinge ebenfalls ein alltagstaugliches Stonewash-Finish aufweist. Genau wie die Custom-Version besteht der Backspacer aus farbigem G10, welches dem Messer einen kleinen Farbtupfer verleiht. Da das Messer wie oben schon beschrieben, recht kompakt daherkommt, braucht es auch keinen allzu großen Griff, um die Klinge unterzubringen. Folglich fällt die Ergonomie für große Hände wie meine auch gerade noch zufriedenstellend aus - irgendwo zwischen 3- & 4-Finger-Messer.
Der Griff des Techno bietet darüber hinaus Platz für einen (umsetzbaren) Clip mit der von mir favorisierten deep-carry-Option.

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Lock:
Das Techno verriegelt per Framelock, welcher von Spyderco (wohl aufgrund des Titangriffes) als Chris Reeve Integral Lock (R.I.L.) bezeichnet wird. Dieser ist sauber konstruiert und verriegelt die Klinge sicher und spielfrei. Auch das Lösen des Locks ist leicht und problemlos.
Einziges Manko: Linkshänder dürften beim Öffnen des Messers Ihre Schwierigkeiten haben, da die Einhandöffnung des Spyderholes im geschlossenen Zustand durch den Framelock verdeckt wird. Schnelles und unkompliziertes Öffnen mit links ist also nicht drin.

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Fazit:
Das Fazit ist beim Spyderco Techno etwas durchwachsen. Auf der einen Seite überzeugt das Messer aufgrund seiner tadellosen Verarbeitung und der durchweg hochwertigen Materialien.
Andererseits sagt mir das Design dieses little big knife überhaupt nicht zu.

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Trotzdem hat es mir wieder sehr viel Spaß gemacht und ich möchte mich an dieser Stelle herzlich bei Keno und Spyderco für die Möglichkeit bedanken, das Messer testen zu dürfen. :applouse:
 

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So langsam wird es auch für mich Zeit die Meinung abzugeben.

Als erstes einen großen Dank für die Organisation des Passarounds.

Das Messer ist optisch eine Wucht. Auch die Verarbeitung ist makellos, aber dazu haben die anderen schon genug geschrieben und auch tolle Fotos gemacht. Auch ist es kein Punkt der mich besonders interesseirt.

Die Praxistauglichkeit fand ich eher bescheiden. Als erstes wäre da die viel zu dicke Klinge - wie viele andere, hatte auch ich so meine Probleme damit. Dann der Griff: zwar nicht besonders bequem, aber auch nicht besonders unbequem. Wäre da nicht die Klingenform wäre er sogar ok, womit wir zum größten Kritikpunkt meinerseits kommen. Mit der Klingenform konnte ich nämlich überhaupt nichts anfangen, speziell mit der Neigung der Schneide nach oben. So etwas sieht zwar sehr schön aus, allerdings neigt die Klinge dazu aus dem etwas anspruchsvolleren Scheidgut rauszurutschen (wozu hier schon dickere Kartons zählern). Wäre der Griff bequemer/griffiger könnte ich noch dagegensteuern, aber so... ich musste stets das Handgelenk stark nach vorne beugen, was unbequem und ermüdend war. Deshalb kam das Messer auch nicht viel zum Einsatz, habe größtenteils nur mit dem Öffnungsmechanismus rumgespielt (zugegeben, mit hohem Spaßfaktor).

Fazit: hohes Angebepotential, auch für viele kleinere Aufgaben - wie Brötchen aufschneiden, einen Faden abtrennen oder einen Paket öffnen - gut zu gebrauchen. Wenn man allerdings etwas härtere Schneidaufgaben zu erledigen hat, sollte man sich ein anderes EDC suchen.

Viele Grüße
Wilhelm
 
Zuletzt bearbeitet:
Da bei uns ein kurzer Urlaub in Hamburg anstand und das PA noch nicht wirklich beendet ist ( zumindest werde ich das Messer vereinbarungsgemäß erst noch zurückschicken ! ) wollte ich eigentlich noch ein paar Bilder machen, aber dies habe ich am Wochenende nicht geschafft und jetzt macht es mit dem vorhandenen Equipment in der Finsternis nicht wirklich Sinn, daher gibt´s am Ende nur 2 (Blitzlicht-)Bildchen zum Größenvergleich.

Jetzt aber zu dem getesteten Spyderco Techno. Das Messer hat mir beim ersten Anblick ( ich kann mich nicht genau erinnern, ob es hier im Forum oder aber im Böker-Katalog war ) gut gefallen, es passt ja auch ganz gut in unser ( das Pingo gehört meiner Gattin ) Beuteschema. Sehr erfreut war ich daher über die Offerte von Cheetz, das Messer anlässlich eines PA intensiv testen zu können und durfte als 11ter noch mit ins Boot. Für dieses Entgegenkommen und die PA-Mühen möchte ich mich bei Keno ausdrücklich bedanken sowie bei Joyce und Spyderco.

Nun aber zum Messer, es hat meine Erwartungen an das mehr als erfüllt. Als letzter Teilnehmer ist es ja eher schwierig, noch einen Aspekt hervorzukramen, der nicht schon ausführlich behandelt worden ist, daher möchte ich den Schwerpunkt auf die sehr subjektiven Eindrücke legen.

An dem Messer war alles so was von schmusig, dass jede halbwegs gute Agentur bestimmt auf Handschmeichler gekommen wäre und auch die Klingenform fand ich sehr universell nutzbar. Es war nicht mehr superscharf, aber da meine Messer höchstens alle 6 Monate von einem Freund in Form gebracht werden, sind sie idR auch nicht viel schärfer. Die Kombination des Titangriffes mit der gefinishten Klinge war optisch absolut ansprechend, einzig die Farbwahl des Spacers war in meinen Augen etwas willkürlich und nicht wirklich überzeugend, im Gegensatz zu einigen Bildern der anderen PA-Teilnehmer war die Farbe weit weniger strahlend, da hätte mir entweder ein passendes Grau als Ton-in-Ton oder aber als totalen Kontrast ein knalliges Orange gefallen, aber heutzutage könnte man sich dies ja auch anfertigen lassen.

An der Funktion gab es nichts zu bemängeln, ich fand auch den Clip praktisch und gut. Die Klingenstärke hat mir ebenfalls gut gefallen und passt optisch sehr gut zum Messer, sie trägt ja auch zu dem vertrauenerweckenden Mehr an Gewicht bei, was ich an meinen Messerchen ( Cox und Leafstorm ) gelegentlich vermisse. Da jedwedes EDC seine Licht- und Schattenseiten hat, kann auch das Techno nicht für alle Aufgaben perfekt geeignet sein, aber ich habe auch meinen Büroapfel befriedigend schälen können ( zudem soll ein Apfel mit Schale viel gesünder sein ) , mein Schwerpunkt liegt aber eher auf einer ansprechenden Optik. Auch das nach kurzer Übung problemlose und mit einem satten Klack abschliessende Aufschnappen hat mir in der gemeinsamen Zeit großen Spaß gemacht.

Fazit : Für mich war es ein fast perfektes Messer ( mit kleinen, preislichen Einschränkungen ) und wäre für mich ein hoffnungsvoller Kandidat für eine weitere Anschaffung.

Mit besten Grüßen

rhanjo
 

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