PA: Pohl Force Lima One

Aeterno

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Dank pitters Organisation durfte ich als erster das Messer in diesem Passaround in Empfang nehmen.

Erster Eindruck

Als ich das Paket in der Postfiliale in Empfang nehmen durfte, war ich erst mal überrascht, dass das Paket so groß ist.
Als ich das Paket dann geöffnet habe, war meine Überraschund noch größer: Die Pohl-Force Reißverschlusstasche war genau so groß! Daher könnt ihr euch sicher denken, dass ich spätestens jetzt nicht mehr von den Ausmaßen des Messers überrascht war.

Haptik/Optik/Verarbeitung

Das Lima One wurde ja als feststehende Version der Alpha-Reihe entwickelt. Meines Erachtens merkt man das auch an der Griffgröße, welche in etwa auch der Klingenlänge entspricht. Auf den ersten Blick sieht das natürlich auch super aus. Allerdings haben diese Ausmaße für mich den Nachteil, dass meine Hände (Handschuhgröße 9-9,5) sich fast schon auf dem Griff verloren fühlen, da dieser deutlich mehr Platz bietet als benötigt. Zur Handlage muss ich weiterhin feststellen, dass die Fingerkuppen beim Halten des Messers in der Aussparung im Griff (Schäkelöffner) liegen, was schon nach kurzer Zeit unangenehm wird.
Mit Handschuhen ist dieses Problem zwar behoben, doch der Griff bleibt selbst mit diesen für mich zu groß.

Zur Verbesserung der Handlage würde sicherlich eine Paracord-Wickelung oder Griffschalen helfen. Doch ich wollte das Messer so benutzen, wie vom Hersteller/Designer vorgesehen, und somit empfinde ich die Handlage als nicht geglückt. (Was mir auch von ein paar nicht-Messerfans bestätigt wurde.)

Die braune Beschichtung der Klinge macht einen recht robusten Eindruck, deren Grenzen ich im Rahmen des Passarounds nicht ausloten wollte. An zwei Stellen des Messers (im Bereich kurz vor der Fehlschärfe auf der linken Seite des Messers sowie in der Nähe der Stahlangabe auf der rechten Seite) inden sich zwei Stellen, an denen die Beschichtung deutlich anders aussieht. Die Ursache dafür vermute ich in jeweils einer Kerbe im Stahl unter der Beschichtung.

Scheide

Die Kydexscheide ist, wie schon beim Charlie One, sehr passgenau gearbeitet. An dieser Stelle daher keine Kritik.
Allerdings stört der Bereich des Scheidenmundes etwas, da dieser, anders als beim Charlie, verlängert ist und so in den Griffbereich ragt. Dadurch wird ohne Anpassung der Scheide das Anbringen von Griffschalen oder einer Griffwicklung verhindert. Schade.

Einsatz des Messers

Nachdem ich nun recht ausführlich über die Erscheinung des Messers geschrieben habe, möchte ich nun zur Hauptaufgabe des Messers kommen: Dem Schneiden.
Doch da stellt sich die Frage: Was schneidet man mit so einem Messer, das, wie es mir scheint, eher für den Missbrauch gebaut wurde? Ich selbst sehe das Einsatzgebiet eher im Bereich Hacken/Hebeln denn im Zubereiten von Nahrung oder dem Öffnen von Paketen. Aber genau das habe ich getestet.

Brötchenschneiden: Das Messer schneidet Brötchen, keine Frage. Auch wenn so eine massive Klinge eine nicht zu verachtende Hebelwirkung hat, war das Brötchen am Ende offen. Allerdings auch die Münder meiner Kumpels, als sie das Messer gesehen haben. Sheeplefreundlich ist eben anders. Aber das Messer wurde auch nicht gebaut, um nett zu wirken.

Briefe öffnen: Auch das geht ohne jegliche Probleme. Das Messer war ausreichend scharf um es locker durch das Papier gleiten zu lassen.

Schnitzen: Am Wochenende habe ich dann noch ein Stück trockenes Kirschholz gefunden, was dann dann beschnitzt werden sollte. Das ging auch so lange gut, bis ich zu einem Astknoten kam. Denn an diesem hat sich die Schneide direkt in einem Bereich von ca drei Millimetern umgelegt. Das ließ sich zwar mittels Sharpmaker fast spurlos beheben, aber das ändert nichts daran, dass so etwas bei einem Messer in der Preisklasse mit einem taktischen Anspruch nicht geschehen dürfte.

Fazit

In der Gesamtbetrachtung muss ich sagen, dass das Lima One und ich nicht die besteh Freunde geworden sind. Dazu wären ein paar Anpassungen nötig, wie eventuell ein etwas härterer Stahl sowie eine kürzere Scheide. Der Preis ist imho eher unterdurchschnittlich im Vergleich zu anderen Ganzstahl-Messern.

Bilder habe ich auch gemacht, kann allerdings im Moment keine hochladen.
 
So, Nummer 2 in diesem Passaround macht auch gleich Meldung.
Ich schleiche nun schon eine ganze Weile um die Pohlforce-Messer
herum, so kam mir die Möglichkeit, mal eins unverbindlich etwas länger in die Hand zu nehmen, gerade recht.
Im Wesentlichem decken sich meine Erfahrungen und Eindrücke mit denen von Aeterno, speziell die, die das Greifen und Halten betreffen.
Meine Hände sind nämlich auch nicht größer:hmpf:
Eigentlich habe ich gar keine Position gefunden, in der beim arbeiten mit dem Messer nicht irgendwo etwas gedrückt hätte.
Sehr schade, weil ich das Messer eigentlich richtig cool fand, grad weil`s so ein Dickschiff ist.
Trotzdem hab ich es die Tage über zu allem benutzt was bei mir so anfällt, das Lima hat sich klaglos durch ein Gebüsch ( Berufsbedingt ) gearbeitet, Kartonagen zerlegt, Stöckchen angespitzt (siehe Fotos ) etc. und das alles ohne nenneswert an Schärfe zu verlieren.
Die war von Anfang an absolut in Ordnung, vieleicht war das auch Aeterno zu verdanken:hehe:
Zum verwendeten Stahl kann ich sonst nichts sagen, das ist an anderer Stelle im Forum auch schon genügend disskutiert worden.
Obwohl ich sonst kein Fan von Recurve bin, macht das beim Lima für mich Sinn, so lässt sich das Messer trotz der Größe und des Gewichts vielseitig einsetzen. Die Scheide fand ich richtig gut, da passt alles und nichts klappert:super: und die Farbe....ja die Farbe..hmm..doch die Farbe gefällt mir, mal was anderes als Schwarz, ich finde es steht dem Lima gut.
Insgesamt mochte ich diesen Prügel von Pohlforce, ein Messer über dessen Sinn, Bestimmung und Nutzen sich bestimmt immer trefflich streiten lässt, das ich bestimmt nicht brauche, aber trotzdem irgendwie haben möchte. Und schließlich kann ja auch niemand was dafür das meine Hände zu klein für den Griff sind:irre:
Vielen Dank an Pitter und Pohlforce für diesen Passaround.
Grüsse
Tino

Ps.: Auf den Bildern habe ich versucht zu zeigen wo meine Probleme beim Greifen und Halten lagen.

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Moin

Ich durfte ja nun das Lima eine Woche bespielen und mir sind zwei Dinge positiv aufgefallen:

1. die Scheide ist sehr ordentlich an das Messer angepasst.
2. das Braun der Beschichtung ist nicht ganz so schlimm wie ich befürchtet habe.

Was mir nicht so positiv aufgefallen ist:
der gesamte Rest!

Abgesehen von solchen Kleinigkeiten wie einer asymmetrischen falschen Schneide, einer insgesamt irgendwie unexakten Verarbeitung des Messers (das Teil sieht aus wie ein ausgestanzter Keks... auf der einen Seite leichte Abrundungen, auf der anderen Seite ein "scharfer Grat" wie bei einer 40Cent Unterlegscheibe), dem farblich nicht passenden Gummiband-Fangriemen, einer superduper eindrucksvollen Sammlertasche, die man nur schwer wieder zubekommt, wenn sie mal richtig geöffnet war, albernen Aufklebern und noch einer ganzen Reihe von anderem Überflüssigen.........

Also abgesehen von jeder Menge Schludrigkeiten, die man an einem 10Euro-Mora unter Umständen verzeihen könnte, hat dieses monströse Messer ein paar echte herausragende Mägel.

Die Handlage ist katastrophal. Das Messer greift sich wie eine 2-Zoll-Rohrzange. Und ich habe eher kräftige Hände.
Auch mit Handschuhen wurde das nicht wirklich besser.

Der Abstand zwischen Zeigefinger und Schliff ist definitiv viel zu groß. Kraftvoll kann man so nicht Druck auf die Klinge ausüben.

Der Recurve ist an einer derart fetten und langen Klinge ungefähr so sinvoll wie Spikes an Panzerketten........... das ist pure Optik und erschwert das Nachschleifen von dieser Brechstange. Einen praktischen Sinn hat das nicht.

Das Messer sitzt zu tief in der Scheide.... das macht das Ziehen nicht wirklich komfortabel..... das Versorgen des Messers ist ein schlechter Witz.
Solange man das Ensemble Messer/Scheide in der Hand hält, mag das ja noch einigermaßen funktionieren. Sobald man das Messer aber tatsächlich am Gürtel tragen möchte..... tja, da stellt man dann fest, dass man das Messer nicht einfach in die Kydex stecken kann. Naja. Man kann es natürlich schon in die Scheide stecken, aber nicht so tief, dass es einrastet. Also drückt man hinten auf den Griff........................Shit. :teuflisch
Und hat den überflüssigen Glasbrecher in der Handfläche/am Handballen.
Überhaupt ist dieser Glasbrecher die Pest. Egal wie man das Messer trägt, - er hakt sich in den Ärmel, die Jacke, den Riemen vom Rucksack/der Umhängetasche usw.... hätte ich das Lima beim Bund dienstlich geliefert bekommen, dann wär er mit mehreren Lagen Panzertape entschärft worden.

Die Schneideigenschaften sind am untersten Rand dessen, was ich noch als "Schneideigenschaften" bezeichnen möchte.
Es ist bei dieser Schneidengeometrie auch völlig Banane, was da für ein Stahl genommen wurde.
Ein Brötchen schneidet man damit in etwa so, wie mit einer geschärften Pflanzhacke. Apfel geben mit einem lauten "Knack" ihren Geist auf und zum Fingernägel-Schneiden sucht man sich dann doch lieber das Victorinox aus dem Rucksack raus.

Dieses Superspezial-Verstell-Gürtellaschen-Dings an der Scheide ist mit allerlei Schrauben verschraubt, - es wäre irgendwie pfiffiger gewesen in die Sammlertasche den passenden Inbus anstelle der Werbebroschüren zu packen, - nur mal so als Idee:rolleyes:

Und zu guter Letzt: wofür sollte dieses Messer nun noch einmal genau sein? Angeblich steckt ja hinter jedem Pohl Force Messer ein Konzept und eine lange Entwicklung......... hier kommt es mir allerdings ein bißchen so vor, als hätte man schlicht das Charly auf den Kopierer gelegt und auf 132% gedrückt.
Das funktioniert dann aber leider nicht.

..........

Was mich jetzt noch beschäftigt ist erstens die Frage: Sind die anderen Messer aus dem aktuellen MesserMagazin-Vergleichstest wirklich noch mieser oder ist Herr Lang einfach nur ein eifernder PohlForce-Fan?

Und zweitens: warum ist an dem Messer kein Fangriemen aus Paracord? Bzw. wo soll denn die Flexcordschlaufe vorne befestigt werden?

Fazit: Das PohlForce Lima weiß mich genau gar nicht zu beeindrucken..... viel schlimmer, es ringt mir noch nicht einmal ein mitleidiges Lächeln ab.
Das Ding ist reines Marketing ohne jeden Gebrauchswert (und unter Gebrauchswert fällt bei mir auch ne schmucke Safequeen oder ein echtes Poser-Rambo-Hohlgriffteil, - mit sowas kann man wenigstens noch vor einer Horde Freaks angeben.... bin ja selber einer;)).


Neee, - sorry. Aber so ist das Lima ein Satz mit x.

Gruß
chamenos
 
Zuletzt bearbeitet:
@chamenos

harte aber auch faire Kritik finde ich, komisch ist nur das Herr Pohl so ein unausgereiftes Messer heraus bringt ? Danke das Ihr euch soviel Mühe gebt bei den Tests ! So kann man sich erstmal ein Bild machen bevor man ein, neues Messer kauft.

Ich finde es auch einfach zu teuer für so einen Flachstahl, sorry auch wenn ich sonst ein Fan der Pohl Force Messer bin !

P.S wann geht es hier den weiter ?
 
Habe die bisherigen Beiträge zu diesem Messer mit Interesse verfolgt.
Ich war ursprünglich auch an diesem Messer interessiert, habe mich aber, nachdem ich es mal in Dortmund in die Hand nehmen konnte, als nicht für mich geeignet abgehakt. (Siehe Beitrag von Chamenos zur Handlage, gilt für mich auch.)

Es ist aber weiterhin interessant, wie andere Forumsmitglieder über dieses Messer urteilen, nachdem sie es testen konnten.

Ist nun nach den drei Beurteilungen des Messers hier Schluß oder ist es noch unterwegs und es geht irgend wann weiter?

Gruß, Uli.
 
Ist nun nach den drei Beurteilungen des Messers hier Schluß oder ist es noch unterwegs und es geht irgend wann weiter?

Gemach, gemach ... hier kommt mein Review:

Eigentlich bin ich kein ausgesprochener Anhänger der Tactical-Fraktion des MF, aber manchmal üben manche dieser Messer doch einen gewissen Reiz auf mich aus :hehe: So auch das Lima One. Schon seit Bastis bildgewaltigem Review :)super:) hatte ich ein Auge auf das Messer geworfen und so kam der Passaround gerade recht!

Erster Eindruck:
Schon das überaus großzügig dimensionierte Postpaket ließ erahnen, was für eine Art Messer mich erwartete und meine Vorahnung wurde nicht enttäuscht! Das Lima One strahlt pure Stabilität und Robustheit aus!

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Griff/Handlage:

Der Griff des Messers für meinen Geschmack etwas überdimensioniert - meine Hand wirkt trotz Handschuhgröße 11 irgendwie zierlich, wenn ich das Messer in der Hand habe. Die Handlage selbst ist trotz des großen Griffes eher bescheiden - man hat halt nur 6mm Flachstahl zum greifen. Eine Paracordwicklung oder gar Griffschalen würden meiner Meinung die Handlage merkbar verbessern, allerdings vertragen sich Schalen oder Wicklung dann nicht mehr mit dem Konzept des von Chris Reeve inspirierten Schäkelöffners. Da ich mehr Wert auf eine angenehme und sichere Handlage denn aufs Schäkel öffnen lege, würde mir das Messer mit Wicklung oder Schalen besser gefallen. Dann müßte aber auch noch ein Konzept verändert werden und zwar das der

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Scheide:
Die farblich aufs Messer abgestimmte Scheide hält das Messer zwar sicher, läßt aber die o.g. Paracordwicklung oder Griffschalen nicht zu. Dazu verschwindet das Messer zu tief in der Scheide - schade!
Der an der Scheide befestigte Gürteladapter ist schwenkbar und erlaubt variable Befestigungsmöglichkeiten - für Rechtshänder. Linkshänder ohne passende Inbusschlüssel können den Adapter nicht ummontieren. Beiliegende Inbusschlüssel wären vielleicht überlegenswert ;)

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Klinge:
Die Klinge ist, was Geometrie, Anschliff und Klingenstärke angeht, auf Stabilität ausgelegt. Als taktisches Einsatz- oder stabiles Outdoormesser macht die Klinge durchaus Sinn - für den zivilen EDC-Einsatz ist sie eindeutig zu massig & massiv. Fans eines Recurveschliffes kommen aber auf ihre Kosten :D - mir hat er jedenfalls gefallen.

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Fazit:
Eigentlich weiß ich ja schon längst, dass taktische Einsatzmesser nicht das Wahre für mich sind und nichtsdestotrotz macht es immer wieder Spaß, solche Messer für eine Woche testen zu dürfen.
Zwar hat Lima manchmal den Charme einer scharfen Brechstange, piekst der integrierte Glasbrecher beim Versorgen des Messers und für den urbanen Alltag langt mir mein kleines Izula - und dennoch hat mir das Lima und der PA Spaß gemacht.

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Zum Schluß ein dickes DANKE an Pitter und Pohl Force für die Möglichkeit, das Messer testen zu dürfen! :super:
 
Das Messer ist ein Hingucker oder " es sieht cool aus", wie mein Sohn sagte.

Das war es aber auch.

Chamenos Text hat einen Preis in Rethorik verdient. Was soll man da noch rumschwallern?

Ich sehe nicht, wie dieses Messer sinnvoll geführt werden soll. Weder kann ich einen besonderen Verwendungszweck erkennen, noch eine gute Trageweise. Das werde ich nicht ansatzweise am Gürtel tragen. Als Allzwecksmesser ist es einfach viel zu groß um mal eben so mitgenommen zu werden.

Die Gürtelschlaufe bekommt auch keinen Punkt von mir, denn für taktisch fehlt mir die Möglichkeit, sie ab und an zu kriegen, ohne Gürtel zu öffnen.

Da das Pohl - Konzept mit dem Griffdesign an sich funktioniert, würde ich überlegen, eine deutlich kleinere und daher auch tragbare Version zu bringen. Max. 17cm GL.

Klein und schlicht.
 
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Ich hatte das Messer ja schon vor einiger Zeit und daher eigentlich auch Zeit den Bericht zu schreiben. Einen Text hatte ich schon fertig, als ich aber hier die anderen Berichte las, hab ich gezögert und mir das Ganze nochmal überlegt. Deswegen weiche ich auch von meinem üblichen Prozedere ab, da ich mich auch an den Dingen orientieren möchte, die schon erwähnt und vor allem kritisiert wurden.


Zur Untauglichkeit des Lima

Ich bin mir ziemlich sicher, dass mehr Entwicklungsarbeit in das Lima geflossen ist als die Vergrößerungsfunktion eines Kopierers, dennoch ergibt für mich vor allem eins keinen Sinn: Warum hat so ein doch recht großes und schweres Messer einen skelettierten Griff ohne Griffschalen? Gerade wenn es um schwerere Arbeiten geht, möchte ich ein angenehmes und sicheres Griffgefühl und auch nicht immer Handschuhe tragen, auch die sind nur eine Notlösung, sondern ich hätte gerne einen halbwegs komfortablen Griff.
Eine Möglichkeit wäre eine Paracordwicklung, die auch tatsächlich was bringt, dabei allerdings die mitgelieferte Scheide außer Funktion setzt.

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So nebenher löst das Paracord auch das Problem, das ich schon beim Alpha One hatte, auch wenn es eher eine Kleinigkeit war: Die hinteren Kerben der Daumenmulde drücken unangenehm auf den Daumen, wobei sich deren Sinn mich mir einfach nicht erschließt.

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Ich habe mich ein wenig umgeschaut nach Messern, deren Griff so skelettiert ist wie der vom Lima, und oh Wunder: Ich habe keins gefunden. Wenn jemand doch eins kennt, immer raus damit. Dazu kommt auch noch der Recurve, der auch wenig Sinn ergibt bei so einem Messer. Ohne den wäre das Lima gleich ein anderes Messer und beim Charlie ging es doch auch.
Meiner Meinung nach zeigt das Ganze das prinzipielle Problem des Lima: Es fällt in eine Nische, nach der keiner gefragt hat und auch keiner fragen wird...warum auch?

Jetzt kommt das "Aber":
Das Lima hat trotzdem Potential und ist trotz allem besser als viele andere Messer auf dem Markt, wenn auch nicht unbedingt zu dem Preis. Der SK-5 Stahl ist eine gute Wahl, da ich schon befürchetet hatte, es kommt wieder D2 zum Einsatz. Mit einer modifizierten Scheide und Griffwicklung/Griffschalen könnte das Lima einen positiveren Eindruck hinterlassen bzw. hat es das bei mir schon.

Der Test im MM will ich hier nicht weiter sezieren, aber wer bei 6 Millimeter Klingenstärke an ein prima Messer zum Apfelschneiden denkt, der macht sich auch über die Farbkombi Fangriemen&Messer Gedanken. Schneiden kann es für so einen Klopper sogar ziemlich gut, wobei ich hoffe, dass der Hohlschliff nicht zu sehr der Stabilität abträglich ist. Getestet habe ich das aber sicherheitshalber nicht.

Mein Fazit:
Das Lima kann mit den entsprechenden Modifikationen an Messer und Scheide mehr als ab Fabrik scheint, aber gerade bei der preislichen Dimension wäre es sehr sinnvoll, wenn es 'fertig' auf den Markt käme. Nichtsdestotrotz hat mir das Lima doch gefallen, vielleicht auch nur weil es eben mal was anderes ist.

Vielen Dank an dieser Stelle an Pohl Force und Pitter für den Passaround!

Ach ja, sorry für die suboptimalen Bilder, es war eben Winter...

Gruß,
Carsten
 
Moin, Moin, mann ist das schwer hierzu etwas zu schreiben.
Niemand wird hier auch nur ansatzweise versuchen Pohl Force abzusprechen, daß man sich mit diesem Drumm nicht etwas gedacht hat.
Aber wie kommt es bei uns/mir als einfachen Messernutzer denn nun an.
Beim Start des PA und auch als das Lima ankam, dachte ich sofort- cooles Teil.
Ich habe kein Problem mit rostenden Stählen, werden schön scharf und haben in der Regel feine Schneiden. Mit einer Beschichtung, wie heute vielfach üblich ist mancher Rostfleck damit verhindert.
Die sahnenougatfarbene Beschichtung hat ja optisch auch was, aber wofür ist sie gedacht? Gut ich war nie bei der kämpfenden Truppe, aber ich vermute mal das es irgendwie blöd ist, wenn man in einer Stresssituation sein Messer in den brennend heißen Wüstensand fallen lässt und es dann auf Anhieb nicht wiederfindet. Lichtreflexe kann man eigentlich auch anders verhindern. Aber das wissen die Taktiker sicher besser, nur mal so laienhaft gedacht.
Die Kydex ist auf jeden Fall farblich perfekt abgestimmt und super verarbeitet.
Die neue Gürtelklammer mag Vorteile haben, ich bin jedoch auch der Meinung das die Möglichkeit des Tekloks das Messer an und abzulegen ohne den Gürtel zu öffnen praktischer ist.
In meinem Alltag habe ich, Gottseidank, noch nie einen Glasbrecher gebraucht, dadurch das das Lima recht hoch sitzt, pikt er mir auch zuviel. Aber die Profis tragen das Messer sicher auch irgendwo anders an ihren zahlreichen Befestigungsmöglichkeiten.
Zu einem kann ich jedoch was recht kompetentes beitragen, zum Schäkelöffner. Ich bin Segler ungd brauche daher oft und viel einen Schäkelöffner.
Nur will ich auf einem schaukelndem Boot unter Stress keinen Schäkelöffner an dessen Ende 13cm sauscharfe Schneide ist, wenn ich tatsächlich unter Last mal einen Hebel ansetzen muß. Mit der Scheide geht das, aber dazu muß ich ja erst meinen Gürtel aufmachen, also was solls? Aber damit ist das Lima ja nicht alleine, Chris Reeve macht es genauso, als das rauskam habe ich mir die selbe Frage gestellt.
Aber das Lima ist wohl auch nicht als Bootsmesser gedacht, Schäkel bleibt aber Schäkel.
Zur Handlage wurde ja schon einiges gesagt, für längeres und härteres Arbeiten geht wohl nur mit Handschuhen, oder man macht Griffschalen dran. Für eine Wicklung ist mir das Lima zu groß, passt für mich eher zu kleinen EDCs. Ob Recurve oder nicht, macht für mich keinen großen Unterschied.
Dieses Messer ist meiner laienhaften Meinung nach, definitiv nicht für Durchschnittsmesserverrückte, sondern für spezielle User.
Wenn es jemand haben will, weil es cool ist, kein Problem- denn es ist definitiv cool. Die vielen Dolche werden schliesslich auch verkauft, obwohl der EDC Wert meist gegen null geht.
Geliefert wird es mit einer riesigen Zippertasche mit den Pohlforce typischen Papieren.
Ob der echte User diese Tasche tatsächlich braucht, oder das Messer lieber um einen Betrag preiswerter ohne Tasche kaufen möchte, stelle ich mal so hier hin.
Trotz allem, war toll es mal ein paar Tage hier gehabt zu haben, meine Kinder haben große Augen gemacht und meine Frau sich kommentarlos abgewendet.
Daher Danke an Pitter für die Orga und Herrn Pohl für die Bereitstellung.
Grüße dyas-segler
 
Oh je, wo fang ich denn jetzt an? :confused:

Vielleicht am ehesten mit einer ehrlich gemeinten Bitte um Verzeihung an alle PA-Teilnehmer. Ich bin gut eine Woche zu spät dran mit dem Weiterschicken - und das völlig unnötig, wie gleich zu erfahren sein wird.

Ich hatte das Lima während der vergangenen zwei Wochen immer in Sichtweite. Nur zum Benutzen konnte ich mich nie entschließen.
Warum? Es hat sich herausgestellt, daß ich in meinem Alltag absolut keine Verwendung für ein Messer dieser Größe habe.
Zwar bin ich des Lesens seit Jahren mächtig und habe selbstredend auch die Abmessungen des Lima vorher erfahren, jedoch ist das Messer gefühlt noch größer als ich dachte.
Ergo kann ich leider nix zum PA beitragen, sorry...

Gereizt hat mich die durchaus ansprechende Form und die ungewöhnliche Farbe.
Auch finde ich SK-5 eine gute Wahl. Und sollte irgendwann eine kleinere Version mit 75-80% der aktuellen Größe verfügbar sein, gelobe ich bereits heute den Kauf.
(Egal ob mit oder ohne Schenkelöffner.;))

Herzlichen Dank an Pitter & Pohl Force für die Chance der Inansichtnahme.
 
Hallo,

so, nachdem das Messer bald wieder auf die Reise geht, kommt hier mein Testbericht.

Herzlichen Dank an alle, die diesen Passaround ermöglicht haben.

Normalerweise schleppe ich kein Fixed mit mir rum. Ich bin eher ein Fan von kleineren Klappmessern z. B. Spyderco Caly 3 mit ca. 7,5 cm Klingenlänge, die überwiegend im Büro (Briefe öffnen, Brotzeit) eingesetzt werden.
Aber optisch hat mich das Messer angesprochen und manchmal muss auch ein unvernünftiges Teil her.

Über das Messer ist ja bereits viel (Negatives) geschrieben worden.

Da ich schon den einen oder anderen Bericht gelesen hatte, bevor ich das Messer bekommen habe, war ich von der Größe nicht so überrascht: Sicherlich nix fürs Büro, aber man kann ja wo anderes ein Messer viel besser gebrauchen. Ich denke, dass man vor einem Kauf das Lima selbst in die Hand nehmen sollte.

Aus Zeitgründen konnte ich das Messer leider nicht besondere benutzen. Die leichten Schneidaufgaben hat das Messer besser gemeistert als erwartet. Sogar Briefe ließen sich ganz manierlich öffnen.

Der sicherlich sehr große Griff hat mich beim Benutzen nicht sonderlich gestört. Allerdings piekst mich das Ganze teil etwas unter den Achseln, wenn man das Messer auf normale, relativ hohe Weise am Gürtel trägt. (Achtung: Fasst ganz ernst gemeint, viel hat wirklich nicht gefehlt).
Kleinere Menschen sollten eine Befestigung an der Ausrüstung bevorzugen.

Gegen die Scheide kann ich nichts sagen: Sauber verarbeitet, farblich einmal etwas anderes.
Für die Änderung der Befestigung benötigte man einen Imbusschlüssel, dafür hat man dann ein sehr flexibles System.
Allerdings muss die Scheide zumindest angepasst werden, wenn man Griffschalen oder eine Paracord-Wicklung anbringen will.

Subjektives Fazit:
Auch wenn ich ein „unvernünftiges“ Messer erwartet habe, hat das Lima zu viele Nachteile für mich.

Heinz

PS: Auf (schlecht gemachte) Bilder von mir dürft Ihr verzichten.
 
Nun, dann will ich auch meinen Sermon mal absondern. Nach den bisherigen Berichten dachte ich: na toll, den Passaround hättest Du Dir schenken können, bei so einer Gurke. Dementsprechend hatte ich auch nichts erwartet. Und wurde positiv überrascht :hehe:

Doch nun der Reihe nach:

Scheide
Gut gemacht, hält das Messer sicher und ist der Form des Messers ganz gut angepasst. Trotz des riesigen Messers ist die Scheide einigemaßen schlank geblieben. Mit dem Gürteladapter bin ich gar nicht warm geworden. Das war jedes Mal eine riesen Fummelei um die Gürtelbreite einzustellen, ganz hat es dann häufig doch nicht gepasst und um das Messer abzunehmen muss man doch jedes Mal den Gürtel abnehmen. Und dick auftragen tut es auch. Da ist mir ein Tek-Lok als Kompromiss oder Paracord lieber. Die Winkelverstellung hat mich auch eher gestört.

Griff
Nun, es ist ein Skelettmesser. Da sind keine Wunder an Komfort zu erwarten. Aber durch die immense Dicke und die gut entgratenden Kanten, zusammen mit der Beschichtung, war die Handlage besser als erwartet. Mit Arbeitshandschuhen fand ich sie sogar sehr gut. Ich habe aber auch eher große Hände.

Klinge
Die Recurve-Form muss man mögen. Ich mag sie.:irre:. Vernunftsgründe tun hier nichts zur Sache. Scharf war das Ding auch halbwegs und Abziehen auf dem Keramikstab hat die Schärfe auch schnell verbessert und eine Gebrauchsschärfe wieder hergestellt. Ich musste es natürlich auch auf wenig artgerechte Verwendung untersuchen. Also ab in die Küche. Zwiebelscheiden ging erstaunlich gut, Karotten wurden erwartungsgemäß gespalten und der Rest ging auch halbwegs. Damit hatte ich nicht gerechnet. Danach ab in den Garten. Und da musste es etwas ran. Schößlinge abhacken, ausgebuddeltes Wurzelwerk zerkleinern, Äste klein machen - super. Mit Arbeitshandschuhen war es ein angenehmes Arbeiten.
Einzig die Beschichtung hat erschreckend schnell gelitten. Und damit wären wir auch beim nächsten Thema.

Beschichtung
Ich bin kein Freund von Beschichtungen. Diese hier hat mir von der Farbe her sehr gut gefallen und auch am Griff hat sie die Griffigkeit erhöht. Aber an der Klinge muss die Beschichtung meiner Meinung nach wirklich nicht so rau sein. Dementsprechend gab es sofort einige hellere Stellen (ich frage mich, ob ich der erste war, der sich getraut hat das Messer zu testen). Abgeplatzt ist jedoch nichts.

Fazit
Ein herrlich unvernünftiger Prügel mit erstaunlichem Nutzwert. Meiner Meinung nach gibt es sehr viele langweiligere und unpraktischere Messer.

Mir hat der Test Spaß gemacht. Vielen Dank für die Möglichkeit damit herumspielen zu dürfen.

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Sooo, ich hab das Teil zwar erst grad bekommen, allerdings hatte ich heute gleich etwas Zeit und verfasse deshalb jetzt schon meinen Bericht. Ich werde das Messer aber natürlich noch einige Tage benutzen und testen und dann gegebenenfalls ergänzen, bzw. korrigieren.

Da meine Vorredner die wichtigsten Punkte ja nun wirklich schon mehrfach genannt haben, werde ich nicht mehr so umfangreich auf alles eingehen und lieber mehr Bilder zeigen.

Lieferung/Zustand/erster Eindruck

Das Messer kam super verpackt (mit viel Klebeband, das es zu zerschneiden galt; für Messerfans genau richtig :D) bei mir an. Wobei auch ich natürlich, obwohl ich mich auf die Größe eingestellt hatte, erst einmal von den Maßen überrascht war. Die Tasche, das Messer in der Scheide und auch das Messer selbst, sind doch schon sehr wuchtig.

Als ich das Messer zum ersten Mal aus der Scheide zog, musste ich leider feststellen, dass die Schneide einige Rostflecken angesetzt hatte. Diese ließen sich aber nach kurzer Behandlung mit 1200er Papier und anschließendem Abziehen auf dem Sharpmaker leicht beseitigen. Allerdings hatte ich das Gefühl, und ich denke, dass das auf dem einen Bild auch erkennbar ist, dass der Rost auch zwischen Beschichtung und Stahl kroch, was natürlich eher suboptimal wäre. Nach der Behandlung war aber nichts mehr zu sehen. Ob das Messer mit dem leichten Rost verpackt wurde oder ihn unterwegs angesetzt hat, das kann vielleicht Alex noch klären. Alles in allem fand ich den Zustand des Messers allerdings sehr gut, das hätte ich nach 12 Vortestern schlimmer erwartet. Bis auf ein paar helle Stellen in der Beschichtung, ein paar kleine Kratzer und 1-2 blank gescheuerte Stellen war nichts zu beanstanden.
Doch, ein winziger Ausbruch ist zu erkennen, allerdings meine ich, den auch auf Propaghandis Bildern schon zu sehen.

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Die Scheide

Die Scheide finde ich eigentlich ganz ordentlich. Sie passt gut und ist schlank gehalten. Durch die schmale und recht weit am Griff hinauf ragende Öffnung lässt sich das Messer allerdings relativ schwer verstauen. Und auch ich habe mir gleich mal den Glasbrecher in die Handfläche gerammt, als ich noch etwas nachdrücken wollte. Das Gürtelsystem finde ich nicht besonders herausragend, da würde ich mir einen ADAPTER 2.0 von Alfred dran machen oder zur Not ein Teklok. Die stufenlose Winkelverstellung finde ich zwar gut, aber die Tatsache, dass man den Gürtel immer durch schlaufen muss und das Teil mit Inbus aufschrauben muss, um die Gürtelbreite anzupassen, finde ich nicht sehr gelungen.

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Griff/Haptik

Vorweg: Ich habe relativ kleine Hände (8,5-9), daher ist das Lima für mich fast ein Zweihänder ☺. Ich habe erst einmal eine ganze Weile verschiedene Griffweisen getestet. Als erstes probierte ich, Zeige- bis Ringfinger auf die vordere der beiden „Stufen“ des Griffs zu legen und den kleine Finger auf die hintere. Dadurch kommt der Daumen automatisch in der Mulde vor der Daumenmulde zu liegen, was ich als recht angenehm empfand. Dieser Griff ließ eine hohe Kontrolle und viel Druck zu.

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Als nächstes legte ich Zeige- und Mittelfinger auf die vordere „Stufe“ und Ring- und kleinen Finger auf die hintere. Dadurch kommt der Daumen in die eigentliche Daumenmulde. Ich finde aber, dass man dadurch schon zu weit weg kommt von der Klinge und einiges an Kontrolle und Druck verliert.

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Als nächstes legte ich nur noch den Zeigefinger auf die vordere „Stufe“, die restlichen Finger auf die hintere, was ich für leichte Hackarbeiten ganz ordentlich fand.

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Den Reverse Grip fand ich mit Zeige- und Mittelfinger auf der hinteren und Ring- und kleinem Finger auf der vorderen „Stufe“ recht angenehm, da der Daumen dann auch ziemlich gut auf die hintere Daumenrampe passt.

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Bei allen Griffvarianten ist jedoch, wie schon häufiger erwähnt, der Schäkelöffner ein großes Problem. Der lässt es absolut nicht zu, das Messer bequem zu greifen. Handschuhe verbessern das natürlich, aber wer will schon ein Messer, dass nur mit Handschuhen richtig funktioniert?

In allen Griffvarianten ist das Charlie dem Lima weit voraus, wenn auch dieses im Reverse Grip die Daumenriffelung an der falschen Stelle hat. :glgl:

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Wenn der Schäkelöffner nicht da wäre oder anders gestaltet wäre, würde das Messer aber durch die Dicke relativ angenehm in der Hand liegen.

Die Klinge/Der Stahl/Das Schneidverhalten

Ich habe nichts gegen Recurve, allerdings bin ich jetzt auch kein Riesen Fan davon. Der Stahl ist leicht auf ordentliche Schärfe zu kriegen und hält diese auch ganz gut. Außerdem finde ich, dass das Messer sich für so einen Klopper nicht für seine Schneidleistung verstecken muss. In der Küche hat es sich ganz gut geschlagen, und beim leichten Hacken, Hebeln und Schnitzen im Garten fühlt es sich sehr wohl (da habe ich mir aber wirklich Griffschalen gewünscht...)

Fazit

Ich finde das Lima ein sehr ordentliches Messer, das für seine Größe und Stabilität sehr leicht und flach ist. Allerdings ist für mich die Handlage wirklich nicht das Gelbe vom Ei und ich kann mir nicht so recht vorstellen, für was man ein solches Messer braucht. Für alle feineren (Outdoor-) arbeiten würde ich ihm jedes meiner kleineren Messer vorziehen und für grobe (Hack-) arbeiten würde ich lieber eine Machete oder ne kleine Axt verwenden. Ein Kompromiss aus beidem ist das Lima irgendwie auch nicht, dazu ist es einfach zu unbequem.


Liebe Grüße und auch von mir vielen Dank für den Passaround,
Stephan


Hier noch drei Bildchen:

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Sooo, jetzt habe ich gerade noch gevespert mit dem guten Stück. Geht gar nicht mal so schlecht...

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Hi,

Bericht fast vergessen, wahrscheinlich auch weil mir das Lima so gar nicht gefallen,
und weil ein Unfall mich etwas aus der Bahn geworfen hat.

Etwas zu bekritteln findet man ja fast immer, beim Lima fällt mir ausser der Farbe der Beschichtung nichts positives ein.

Ein Ganzstahlmesser mit skelettiertem Griff in diesen Dimensionen macht mir keinen Spass dafür ist es zu schwer und zu groß.
Und für ein grosses Messer bietet der Griff ohne Schalen oder Wicklung zu wenig halt.

Mehr hab ich auch nicht mehr zu schreiben, wenn das für die Teilnahme an der Verlosung nicht reicht
ist das auch nicht tragisch. Ich hab am Lima eh kein Interesse.

Alex
 
Sooo, dann berichte ich auch mal noch über meine Erfahrungen mit dem Pohl Force Lima.
Viel positives gab’s ja bisher nicht unbedingt zu lesen, dafür finde ich aber, dass die Kritik durchweg sehr konstruktiv vorgebracht wurde. Was soll ich sagen, der Griff war mir natürlich auch viel zu groß, das war mir aber irgendwie vorher schon klar (man hat ja schon ein paar Messer zuhause). Trotzdem wollte ich ein Messer mit diesen Ausmaßen mal in der Hand haben und dafür ist so ein Passaround natürlich wunderbar geeignet.

Erwartet hab ich ein großes Messer und musste auch schmunzeln als das Paket ankam. So sehr ich auch versucht hab mir mit einem Lineal die Maße vorher zu verdeutlichen, die wahre Größe beeindruckt trotzdem beim Auspacken.

Mit der Farbe könnte ich mich anfreunden, ich hab schon das ESEE 4 in wüstensand geholt weil immer nur schwarz auch irgendwann langweilig wird. Die Scheide ist gut angepasst, aber wie schon öfter erwähnt, verhindert sie das Anbringen von Griffschalen.
Griffschalen sind überhaupt das Problem. Gar nicht mal, um unbedingt viel mehr Volumen an den Griff zu bringen, sondern vor allem um zu verhindern, dass man mit den Fingern in den Schäkelöffner greift. Das ist wirklich regelrecht unangenehm und gibt mir kein sicheres Gefühl bei der Handhabung so eines Messers. Als Design-Element finde ich den Schäkelöffner ja noch ganz hübsch, hier sollte allerdings der Praxisnutzen im Vordergrund stehen und der wäre mit einem „richtigen“ Griff sehr viel höher. Auf ein Segelboot nehm ich ja sicher kein Lima mit um die Schäkel zu öffnen und auch kein Messer aus „rostendem“ Stahl, so froh ich auch ansonsten mit solchen Stählen bin.
Viel würde es bringen, das Messer mit Griffschalen und einer dazu passenden Scheide auszuliefern und die Möglichkeit zu bieten, die Griffschalen einfach zu entfernen. Z.B. mit einem Inbusschlüssel, der dann auch zufällig noch auf alle anderen Schrauben an der Scheide passt. Dafür dann auf die Messertasche, Aufkleber und solche Geschichten verzichten.

Naja, ich erzähl hier ja nix was nicht schon gesagt wurde.

Jedenfalls, der erste taktische Einsatz dieses praktischen Messers….oder war’s der erste praktische Einsatz dieses taktischen Messers… war bei mir: Pizza schneiden. :D
Ich hatte extra dafür eine große Pizza bestellt um mal zu sehen was das Lima kann und ich muss sagen, Pizza essen mit dem Lima hat was. Natürlich geht das auch mit so nem Roller, aber so vollkommen überdimensioniert macht’s einfach mehr Spaß.
Kartons zerhacken, Briefe öffnen und dergleichen geht mit dem Lima auch. Geht mit manch anderem Messer besser, vollkommen klar, aber das Lima ist halt nicht die erste Empfehlung wenn’s um EDC geht. Und will es auch sicher nicht sein.
Mir hat der PA Spaß gemacht, war mein erstes Pohl Force das ich in der Hand hatte.
Vielen Dank an Pohl Force und an Pitter (der mich an den Bericht erinnern musste :rolleyes:) für die Organisation!
 
Okay... dann mache ich mal den Abschlussbericht.

Eigentlich wurde schon alles über das Lima berichtet weshalb ich nicht mehr viel Neues/Anderes beitragen kann.

Ich habe das große Stück Stahl nur einen Tag lang "getestet" und festgetstellt, dass es bei meinen kleinen Händen (7,5) ohne Handschuhe nicht wirklich benutzbar war, allerdings war es mit auf Dauer auch nicht wirklich angenehm zu arbeiten. Die Arbeit bestand darin sich durch diverse Holzstämme verschiedener Dicke zu hacken und diese zu spalten (meiner Meinung nach die einzige "sinnvolle" Tätigkeit dieser Klingengröße). Ersteres ging recht gut und ich empfand den Recurve, das Gewicht und die Länge des Griffs dabei als unterstützend. Das Spalten würde aber durch den Recurve eher erschwert (weniger Klingenfläche die gleichzeitig angreifen kann). Im direkten Vergleich zum ESEE 4, meiner Referenz, ging das Hacken mit dem Lima besser aber der Komfort und das Handling ist mit Griffschalen und einer klassischen Klingenform einfach um Welten besser.

Am Gürtel tragen habe ich erst gar nicht versucht und die einseitige Lochplatzierung an der Scheide erschwert bzw. verhindert meine favorisierte Trageweise (mit Paracord fixiert) upside-down am linken Schulterriehmen meines treuen Falcon.

Im Großen und Ganzen emfinde ich das Messer (wie die meisten anderen auch) als unfertig. Ein Paar Schalen drauf, beidseitig Löcher an der Scheide und den Recurve weg und gut is... ach wartet das gibt es ja schon... ESEE 4, 5, 6 oder Junglas ;).

Trotzdem vielen Dank für die Test-Möglichkeit! Hat Spaß gemacht.

Beste Grüße,
Matze
 

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hi, ich habe das messer seit einiger zeit, und sehr oft benutzt, kanufahrten, wandern, camping, etc.
ich finde das teil wohl als einziger ziemlich gut.
Der klingengrind ist, finde ich perfekt.
ich fand zb. bei meinem randall #3 , dass die grindline zu tief angesetzt ist, schlechter cutter, das trailblazer ist viel besser.
und das lima hat auch das beste aus zwei welten sehr gut vereint: stabilität , und eine sehr gute schneidgeometrie.
Der griff ist für meine Hände, ( handschuhgrösse 10) super, wenn man ihn im hinteren teil fasst, dann kann man super leichtes choppen ausführen, (alles andere ist aufgabe der axt)
und weiter vorne halten war super für alles andere. Finde ihn auch nicht unkomfortabel. Das karbidspitzchen hinten am griff hat mich immens gestört, habe ich gleich mal beseitigt.
beschichtung ist schlecht, tops knives machen das viel viel besser.
so musste jetzt einfach mal eine lanze für mein lieblings `do it all ohne bedenken, und trotzdem noch messer ` messer brechen.
gruss
 
ach ja, ich vergass, den recurve finde ich praktisch, viel schneidleistung , und wenn man in irgendetwas rumpuhlen muss, oder kreisförmig ein stück z.b. fruchtfleisch etc. herrausschneiden will ist der vordere nach unten geknickte teil der klinge prima.
 
sehr gute schneidgeometrie
Das mag für deine Ansprüche vielleicht so zu treffen, aber von einer "sehr guten Schneidgeometrie" kann man beim Lima beim besten Willen nicht sprechen.


wenn man kreisförmig ein stück z.b. fruchtfleisch etc. herrausschneiden will...
...dann würde ich fast jedes meiner Messer dem Lima vor ziehen. ;)

Sorry, wirklich nicht böse, aber ernst gemeint.

Liebe Grüße,
Stephan
 
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