Palanquille

Rudi_57

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Servus,
habe gerade von meinen Lieblings-Messermachern bei Fontenille Pataud ein
neues Messer 'a la Palanquille' erhalten. Ihr braucht nicht zu suchen, das Wort
Palanquille gibt es in der französischen Umgangssprache nicht. Es kommt aus
den spanischen palanca, für Hebel, und hat sich im Korsischen und Sardischen
etabliert. Der korsische Messermacher Antonio Zuria hat es wieder entdeckt,
FP hat mit dem L'Antò eines der ersten 'neuen' Palanquille-Messer neu in Serie
hergestellt. Von lokalen Messermachern auf Korsika und Sardinien gibt es einige.
Man hebt den Rückenhebel an, der den Back lock entsperrt. Beim Antò den Hebel,
beim neuen Le London den Anker, da sitzt der Palanquille rückwärts. Wenn ich
das London zum ersten Mal beim Segeln dabei hatte, werde
ich berichten, Klinge 14C28N, Aveyron-Horngriff.
DSC00254.JPG


DSC00257.JPG

Rudi
 
Sehr schöne Messer, besonders das Antò gefällt mir gut.
Wie weit muss man den Hebel ungefähr anheben, um die Klinge einklappen zu können?

Viele Grüße
Olaf
 
Merci, mes Amis,
falls sich jemand über den Namen 'Le London' für ein französisches Messer
wundern sollte, hier die Geschichte. Napoleon hatte 1806 die Kontinentalsperre
verkündet, kein Hafen des europäischen Festlandes durfte mehr Waren nach
Britannien liefern. Natürlich gab es die Smugglers, Contrabandiers, und wie
sie alle hießen, die den Warenverkehr zwischen der Insel und Nordwestfrankreich
aufrecht erhielten. Die benutzten Schiffe, Schaluppen, Sloops, Chalutes, konnten
den Kriegsschiffen Napoleons leicht ausweichen. Damals hielt man den Stahl
aus London, später Sheffield, den heimischen Stählen für überlegen. So kam
die Handelsware Messer aus London zum Namen Le London, der später für
Messer aus Sheffield Bestand hatte.
Rudi
 
Servus Olaf,
beim Antò musst Du schon eindeutig den Daumen unter den Hebel,
schieben, ein Damenmesser ist es nicht.
Madame hat schon mehrfach nicht damenhafte Ausdrücke verwendet. 😊
Rudi
 
Hallo Rudi,
Danke für deinen Beitrag. Auch für die Erklärung der Herkunft des Begriffes.
Deine Messer gefallen mir, auch wegen der Rückbesinnung auf alte Traditionen. Diese Hebel sind in der Tat an Klappmessern sehr alt, HIER #3509 habe ich einige Böhmen gezeigt.
Gerade bei Franzosen waren sie wohl nie „out“, einige Messermacher bauen so etwas handgemacht immer mal wieder, in Serie anscheinend nur FP.
Jérôme Bellon, coutelier forgeron damas - JB Couteau (https://jb-couteau.web.app/gallery)

Bin auf deinen weiteren Bericht gespannt.
Abu
 
Gude Rudi,

Danke fürs zeigen. Beide finde ich spannend, hatte aber noch nie einenes in der Hand. Ich bin mir halt unsicher ob diese Hebel nicht bei der Benutzung stören. Gerade beim Le London kann ich mir vorstellen, dass das unangenehm werden könnte. Ich mag ja auch die Solinger Jagdtaschenmesser mit dem herausstehenden Verschluss nicht, daher habe ich bisher von sowas die Finger gelassen.
Allerdings gefällt mir das Le London schon sehr gut, vor allem weil es nicht ganz soviel Swayback hat wie z.B. das Ankermesser oder klassische Swaybacks.
Sehr spannend finde ich auch die kleinen Versionen mit Mittelbolster - sowas habe ich noch gar nicht.
Ich bin gespannt, was du von deinem Segltörn berichtest...
 
Servus Ritchie,
ich benutze das Antò in der Stahlsorte 14C28N als EDC, da ist der
Hebel nicht im Weg. Beim Segeln gehöre ich eigentlich nicht zu den
Schotenzupfern, trage auf Wache aber eigentlich kurze Handschuhe,
falls doch mal was nachgibt. Schaumermoi, dann segn mers scho!😊
Rudi
 
@Rudi_57 : wenn man auf der Webseite von FP bestellt: sind die Preise dort alles was man bezahlt, oder kommt dann irgendwoe noch zoll und steuer o.ä.drauf? Wie läuft das mit der Bestellung da ab?
 
Pardon?

Steht doch alles auf der Website (die man sich mit einem Klick übersetzen lassen kann) ...

FP ist in Frankreich und Frankreich in Europa - also keine weiteren Steuern oder Zölle! Transport nach D über DPD kostet bei FP 14,90 €

Und der Ablauf der Bestellung läuft vereinfach so: Messer aussuchen, in den Warenkorb damit, dann ein paar Felder ausfüllen, mit der Maus klicken, noch ein paar Felder ausfüllen und ein paar Mal klicken, warten bis der Paketbote liefert - feddich!

Bonne soirée

Virgil
 
Pardon?

Steht doch alles auf der Website (die man sich mit einem Klick übersetzen lassen kann) ...

FP ist in Frankreich und Frankreich in Europa - also keine weiteren Steuern oder Zölle! Transport nach D über DPD kostet bei FP 14,90 €

Und der Ablauf der Bestellung läuft vereinfach so: Messer aussuchen, in den Warenkorb damit, dann ein paar Felder ausfüllen, mit der Maus klicken, noch ein paar Felder ausfüllen und ein paar Mal klicken, warten bis der Paketbote liefert - feddich!

Bonne soirée

Virgil
Pardon zurück;-))) Ich frug, weil explizit auf der Seite eines anderen Herstellers steht, daß - sobald man ausserhalb Fr bestellt, als Importeur auftritt und entsprechend selbst Zölle und Steueren zahlen muss. Zu diesem Thema steht bei FP einfach mal nix.

Deshlab stellte ich mich dann lieber mal dumm und fragte nach, anstatt dumm aus der Wäsche zu schauen. ;-)
Summa summarum half mir deine Antwort dann auch sehr (wäre auch ohne Pardon gegangen), ich danke dir dafür also ganz herzlich und du bist jetzt schuld, daß ich wieder kein Geld habe, aber wo sonst bekommt man ein 13cm Laguiole mit RWL34 Klinge?

Und jetzt kommt dieses Wartemartyrium..... Argh.... Aber was tut man nicht alles. Also Danke nochmal für die Hilfestellung! War wirklich einfach;-)
 
Pardon ;)

Fontenille Pataud Messer gäbe es ja auch bei deutschen Händlern - mit geringeren Transportkosten aber evtl. nicht dem Wunschmesser.

Welcher französische Messerladen war das denn, der sich ausserhalb Frankreichs als Importeur sieht?

Bonne journée

Virgil
 
13cm+rwl34 (oder anderer ausreichend harter Stahl)?
Es ist ja nicht so, dass ich nicht gesucht hätte;-). Und weil ich soviel suchte, finde ich auch die Seite nicht mehr, wo das mit dem Selbstimport stand.... Hat sich ja mit deinem Post geklärt und leider heisst das jetzt, daß ich bei allen Schmieden direkt einkaufen kann (?).
 
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