Passaround #4 - ATR SS & Temperance Erfahrungsberichte

bigthing6

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Huch bin ich der erste? umschau, scheint ja so!

so bis jetzt verhielt sich es so, das spyderco für mich naja gute messer waren, aber irgentwie nix für mich.
das temperance konnte dies auch nicht ändern.
hab ein spyderco endura vollsäge, aber auch nur fürs moped. sonst nutze ich es nicht.
naja bis jetzt das böse ATR in meine finger kam.

weckt es doch gleich das gefühl "haben wollen" in mir. BÖSES DING!!
der griff ist flach, aber breit, dadurch füllt es schön die hand aus,
gut die 70% teilsäge des verschickten models ist nicht mein ding. aber die säge ist wirklich agressiv. alle der klinge gestellten aufgaben meisterte sie ohne fehl und tadel. Klingenform und auch die griffform sehen exotisch aus, und wenn das messer hervor geholt wird, zieht es doch neu-gierige blicke auf sich. selten ängstliche!
schön ist auch der cobrahead, findet doch der daumen wirklich festen halt auf selbigen.
auch am clip wurde nicht gespart, er ist der optik des messer angepasst. gut er ist etwas zu stramm und die kanten stehen im 90 grad winkel ab, 2mm hoch. würde ich umbörteln wenns meins wäre, aber na gut.
verarbeitung des ATR ist vorbildhaft! sehr edel gemacht das geschliffene vollmetalheft! einzige manko war mal wieder das nicht entgradete spyderhole. ach und der compressionlock war etwas hakelig. hier wäre noch bedarf für feinarbeit.
aber sonst : HABEN MUSS!

zum Temperance: nu ja, ein fightermässiges Küchenmesser!
die beigefügte kytex scheide mit tecklock lässt keine wünsche offen, wie auch immer das messer sitzt fest in der scheide und eng am körper, immer griffbereit.
die super daumenrampe der klinge bietet ordentlichen halt. der durchgängige hochgezogene flachschliff der klinge erweisst sich als sehr schneidfreudig. der wirklich rutschfeste griff tut ein übriges, es als messer in der küche zu nutzen.
nein, mal im ernst: ein super messer für draussen.
(nein, ich sag nix von outdoor!)
zum VG 10 Stahl der klingen brauch ich nix sagen, habe beide klingen nicht geschont und die schärfe nich nachhaltig verändern können.
einmal abpoliern vorm versand und fertig war ich.

danke nochmal an alle beteiligten das ich mitmachen durfte!
gruss Jan.



Bilder:

http://spyderco.com/catalog/details.php?product=118

http://spyderco.com/catalog/details.php?product=45
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
so, hier mein senf dazu:
das atr war mir vom ersten in die hand nehmen unsymphatisch, lags am recht duennen griff oder an den serrations? aufjedenfall (gibs das wort?) wars kein messer fuer mich.
das temperance traf meine ngeschmack schon eher, die klingenform und der flachschliff machten es sehr schneidfreudig, der griff war ein handschmeichler, auch wenn sich manche ideen erst auf den zweiten blick erschlossen.
naja, ich wuensche dem naechten vile spass damit.
 
Erster Eindruck

Hallöle,

So, meine ersten Eindrücke, wie verpack ich sie blos ...

Also ich fang mal mit dem ATR an, auf den Bildern wirkt es ziemlich elegant und sieht ganz gut aus - ich hatte es keine Minute in den Fingern und wollte es direkt wieder in den Karton packen - es passt überhaupt nicht in meine Hand, egal wie ich es greife irgendwo drückt es immer.
Dann das rutschige Heft, da helfen auch keine Löcher oder der nicht anliegende Clip. Womit wir schon beim nächsten wären, der Clip - so eine unüberlegte Machart habe ich schon lange nicht mehr gesehen, sitzt stramm, frisst die Tasche wie sonstwas (wenn man ihn den dann an die Tasche bekommt) und das aller schlimmste: er biegt sich soweit vom Heft wech das man angsthaben muss man verbiegt oder bricht ihn ab.

Positiv ist der weiche Klingengang bei null vertikalem Spiel, horizontal gegen den Liner ist minimales Spiel vorhanden. Der Cobrahood ist auch en nettes gimmick.
Die Klinge, wenn den ohne "Säge", dürfte recht Tauglich sein, wie es sich mit selbiger verhällt werde ich dan wohl in den nächsten Tagen feststellen.
Die Kanten am Messer sind alle sauber gerundet und die Verarbeitung ist alles in allem wirklich ok.

Zum Temprance, das Griffgefühl ist ganz ordentlich und durch den Hochgezogenen Flachschliff ist das Messer bestimmt ein warer Schneidteufel.
Was mir an dem Messer trotz des positiven Griffgefühls missfällt ist das, dass Ganze ziemlich "Billig" wirkt.
Nichts destotrotz dürfte das Messer nen gutes Gebrauchsmesser für draußen abgeben.

Ich werde die beiden jetzt mal mit ins EDC aufnehmen, ausschlieslich darauf verlassen mag ich micht (noch) nicht.

Grüße
Olli
 
Bei beiden Messern fiel mir sofort auf:
- die Verarbeitung ist top
- die Dinger sehen absolut unbenutzt aus
- es wird bei beiden schwierig, sie als EDC zu nutzen


Temperance:
Als erstes hat mich die Kydex-Scheide interessiert, weil ich sowas noch nie live gesehen habe. Funktioniert wunderbar.

Das Messer funktioniert auch wunderbar; die Grifform passt und das Material ist nicht rutschig. Der Flachschliff trägt auch dazu bei, dass man mit dem Ding gut schneiden kann. Die Klingenform sieht zwar ungewöhnlich aus, macht sich aber weder sonderlich positiv noch negativ bemerkbar. Die Klinge kam mir nicht instabil vor, obwohl es sicherlich Messer mit dickeren Klingen gibt. Das Gewicht geht voll in Ordnung - Neckie-geeignet. :)

Kritikpunkte hätte ich nur zwei kleine: Der Griff ist ja "unterhalb" der Klinge, bei der Nutzung in der Küche kommt also die Hand am Griff auf die Schneidunterlage, bevor die ganze Klinge aufliegt - beim Wiegeschnitt suboptimal. Ausserdem ist die Daumenrampe reichlich steil, wenn man dort den Zeigefinger auflegen will.

Warum es schwierig war, das Ding als EDC zu nutzen? Ich find feststehende Messer unpraktisch - durch die Größe schwer mitzuschleppen. Dazu kommt noch, dass ich mein soziales Umfeld zwar an Klappmesser jeglicher Art gewöhnt habe - aber ich will nicht wissen, wie das aussieht, wenn ich mit einem feststehende am Gürtel rumlaufe.



ATR:
Das erste, was auffiel, war das Gewicht - imho deutlich zu viel für ein Klappmesser dieser Größe. Vielleicht ist es theoretisch durch den Stahl-Griff etwas stabiler als andere Messer mit Linern & Griffschalen, aber gefühlsmäßig kam mir das gar nicht so vor. Dass der Griff eher rutschig ist, dürfte beim verwendeten Material nicht verwundern. Sonderlich gut zu greifen ist der auch nicht, weil die Kanten trotz Fase noch "scharfkantig" sind.

Das bringt mich zum nächsten Kritikpunkt - dem "Integral Compression Lock" Messer mit Linerlock sind meist okay, Messer mit Integral-Lock (wie BM Skirmish) sind meist okay, Messer mit normalen "eingelegten" Compressionlock (wie das Paramilitary) sind okay - aber ein Compressionlock als Framelock sagt mir gar nicht zu. Er wurde mit viel Liebe gemacht (eine Art Hinderer wurde eingebaut, um das Überdehnen zu verhindern), aber von der Bedienung & der Anmutung find ich es die schlechteste Lösung der eben aufgezählten Möglichkeiten.

Die Klingenform sieht zwar etwas "wild" aus, ist aber ziemlich praktisch. Die Klinge könnte nur gut einen Zentimeter länger sein, wenn man die Klingenachse nicht mitten ins Messer gesetzt hätte und den zur Verfügung stehenden Platz am Ende des Messer (zugeklappt an der Klingenspitze) ausgenutzt hätte. Der Spyderco-Wellenschliff ist für einen Wellenschliff super. Die Cobra-Hood ist ganz praktisch - aber in meinen Augen weniger als Öffnungshilfe denn vielmehr als Daumenauflage.

Das hört sich bis jetzt zwar fürchterlich negativ an, aber meine Kritikpunkte sind wohl eher Geschmackssache - andere stören sich da vielleicht nicht dran.

Was aber seine Funktion wohl eindeutig verfehlt hat, ist der Clip. Ja, er hält das Messer in der Hose. Nein, denkt gar nicht dran, das Messer mehrmals am Tag an- und abzustecken. So ein strammes Biest hab ich noch nie gesehen. Kommt dann noch dazu, dass man nur schwer mit den Fingern mal ein wenig anheben kann, haben wir einen Hosenfresser erster Klasse.
Das ist auch der Grund, warum man das Messer kaum als EDC nutzen kann. Sicher, man könnte am Clip rumbiegen - das hab ich mir bei diesem Exemplar dann aber verkniffen. Ich hab es einige Male ohne Clip in der Hosentasche geführt, aber so ein schwerer Klumpen einfach in der Tasche rumbaumelnd ist auch nicht das Wahre.




Abschließend kann ich sagen, dass ich mir beide Messer nicht kaufen würde. Für das Temperance hätte ich einfach keinen Verwendungszweck und das ATR hat imho so viele kleine nervende Details - obwohl es in Schwarz sehr lecker aussieht.


Wer noch was wissen will, fragt einfach.
Ich mach die Dinger jetzt sauber und verpack sie.
 
Die Scheide ist aus 'Boltaron', nicht Kydex. Keine Ahnung was das sein soll, ich les' mich mal schlau :hmpf:

Danke für die Reviews bis jetzt :)

Keno
 
Da die beiden morgen wieder auf die Reise gehen müssen, ist es wohl Zeit für ein paar Worte.

ATR SS:

Dieses Messer hat meine nicht so hohen Erwartungen weit übertroffen. Das einzige Manko, das mich wirklich stört ist der viel zu aggressive Wellenschliff. Von den anderen Spydercos mit Wellenschliff, die sich in meinem Besitz befinden (Worker, Military, Chinook, Centofante mit Kratoneinlagen, Spyderhawk) hat keines so lange Spitzen bzw. so tiefe Wellentäler.
Dadurch war die Schneidleistung stark eingeschränkt, weil es jede Menge Schneidwiderstand gab. Beim Pappe schneiden sammelten sich auch regelmäßig kleine Pappstücke, die ebenfalls den Schnitt behinderten.
Sogar beim Schärfen auf dem Sharpmaker (Ecken der feinen Steine, 40 Grad) blieb die Klinge an den Kanten der feinen Steine regelrecht hängen, was sich jedoch mit der Zeit ein wenig gegeben hat.
Mit langer Benutzung und doppelt so langem Schärfen wird es wohl irgendwann gehen, wenn die Spitzen des Wellenschliffs ein wenig abgerundet sind, aber bis dahin kommt es nicht an meine anderen Spydies ran.
Bis auf den zu strammen Clip, den man sicher ohne viel Aufwand selbst einstellen könnte, überzeugt mich das Messer:

- relativ leicht, stabil
- Compression Lock ist Bombenfest und für mich sehr komfortabel zu bedienen
- Handlage trotz rutschigem Stahl sehr gut
- Cobra Hood bietet eine sehr gute und nicht zu aggressive Daumenauflage; kann auch zum Öffnen benutzt werden
- stabile Klingenform

(Temperance bekommt einen eigenen Post)

Ookami
 
temperance fixed blade

Also, hier gibt esnicht so viel zu erzählen, eigentlich nur eines:
das Temperance wäre ein perfektes messer, wenn nicht die klinge so komisch nach oben versetzt wäre.
bei diesem tollen, rutschfesten und ergonomischen griff ist die daumenrampe doch überflüssig. :confused:
der klingenrücken hätte in einer linie mit dem griffrücken liegen sollen, so wie beim Perrin FB, meinetwegen auch geriffelt, da hätte man daumenauflage genug gehabt und hätte auch vernünftig auf brettchen schneiden können.
ansonsten gibt es nichts zu meckern. der griff ist genial, liegt in den verschiedensten positionen (messer-/dolchhaltung; schneide nach innen/außen) super in der hand.
die klinge hat eine allzweckform und ist äußerst schneidfreudig. hab damit bambusstecken zugeschnitten und die klinge ist geradezu durchgesaust. was mich aber noch mehr beeindruckt hat, war, dass ich damit einen apfel durchschneiden konnte. klingt nicht spektakulär, aber die meisten campingmesser würden den apfel eher spalten, als ihn zu schneiden.
trotz meines kritikpunktes hätte ich mir das messer gekauft, wenn ich nicht schon ein gerber yari für diese funktion angeschafft hätte. das perrin hingegen würde ich mir trotzdem zulegen, wenn ich es für einen guten preis fände. aber das ist persönliche vorliebe :rolleyes:

p.s: bilder wollte ich ja eigentlich ein paar schießen, bin aber irgendwie nicht dazu gekommen.
p.p.s.: boltaron ist meines wissens nach so ziemlich das selbe wie kydex, nur anderer markenname.
 
A.t.r.

»Cooles Messer! Scharfe Säge!«, war der sachkundige Kommentar meines vierjährigen Sohnes. Und auch mich hat das Messer optisch – vor allem in der schwarzen Version - gereizt, deshalb war es schön, es auf diese Weise testen zu können.

atr_05.jpg


Zunächst habe ich noch mal bei www.spyderco.com vorbeigeschaut, um herauszufinden, warum das A.T.R. explizit als »Tactical Knife« gehandelt wird. Aufgrund des Metallgriffes (relativ rutschig, reflektierend, kalt im Winter) hätte ich es zunächst nicht in dieser Ecke eingeordnet. Offenbar wurde das Messer insbesondere für bestimmte Messerkampf/SV-Techniken entworfen. Alles was damit zusammenhängt, kann ich nicht beurteilen, weil ich mich für das Thema überhaupt nicht interessiere (unabhängig davon wäre dafür hier auch nicht der richtig Ort).

Das Messer ist leichter, als ich es nach den ersten Kommentaren hier erwartet hätte. Zudem ist es durch die relativ dünnen Platinen mit den zahlreichen Bohrungen auch recht flach, so dass es trotz der Größe gut in der Hosentasche zu tragen ist. Allenfalls der Griff ist dafür – insbesondere im Verhältnis zur Klingelänge – etwas lang. Das Messer durch den Choil auch etwas kürzer fassen zu können, stellt bei diesem Messer aus meiner Sicht keinen Vorteil dar.
Hinsichtlich der Griffform liegt das Messer gut in der Hand, allerdings machen sich hier die dünnen Platinen/Griffschalen eher negativ bemerkbar. Es fehlt das Volumen und bei längerer, kraftintensiver Nutzung drückt sich das Messer unangenehm in die Handfläche.

atr_02.jpg


Das A.T.R war mein erstes Messer mit Compression Lock. Dieser war in der Bedienung zunächst etwas ungewohnt, aber nach ein bisschen rumspielen, hatte ich auch hier einen passenden Bewegungsablauf gefunden, so dass ich das Messer komplett einhändig bedienen konnte. Von der Konstruktion her halte ich den Lock für sehr sicher und dem Liner Lock überlegen. Die einzige Form des Versagens, die ich mir vorstellen kann, ist, dass man den Lock versehentlich mit dem Daumen löst. Da der Daumen aber bei allen normalen Griffhaltungen noch vor dem Lock liegt, ist auch das relativ unwahrscheinlich.

atr_03.jpg


Ein Vorteil des Clips ist sicherlich, dass er gut an den Griff angepasst ist, beim Greifen wenig stört und ebenfalls mit diesen Grifflöchern ausgestattet ist, die wohl auch schnelles umgreifen ermöglichen sollen. Als Clip ist er aber eine Fehlkonstruktion. Das Anklippen geht noch vergleichsweise einfach, aber das Messer schnell ziehen ist fast unmöglich. Die Aussparung am Clip-Ende umschließt die Taschennaht perfekt ;-)

atr_06.jpg


Cobra Hood finde ich gut ;-) Insbesondere mit Handschuhe lässt sich das Messer besser öffnen und die Daumenauflage ist komfortabel. Die Vorteile der Klingenform erschließen sich mir jedoch nicht ganz. Als Zeigefingerauflage bei präzisen Schnitten eignet sich der »Höcker« an der Klingenspitze nur bedingt. Ziel sind wohl vielmehr Stabilität und Penetrationsvermögen, aber dass Klinge und Spitze so stark nicht sein können, wissen wir seit dem Test im Messermagazin 02/2004 (Klinge brach beim Belastungstest). Ich persönlich würde ähnlich wie beim SOG Pentagon Elite den Teil der Spitze, der im Griff verschwindet, ebenfalls noch scharf machen.

Die Schneideigenschaften des Messers kann ich schlecht beurteilen. Da ich sonst nur glatte Messerklingen nutze, fehlt mir der Vergleich mit anderen teilgewellten Klingen. Folgende Vorteile der Serrations werden ja immer genannt: a) sieht einfach besser aus, b) bleibt länger scharf und c) eignet sich besonders gut zum Schneiden von Seilen, Stoff und Gurten. a) ist Geschmackssache b) konnte ich in den zwei Wochen nicht richtig prüfen, aber c) wollte ich wissen. Deshalb habe ich mir ein paar Seile besorgt…
 

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Schneidtest

Antreten musste das A.T.R gegen das Temperance (war ja gerade griffbereit). Bei dem dünnen, roten Seil hatte das A.T.R. subjektiv tatsächlich die Nase vorn, aber bei dem dicken Seil verbissen sich die Zähne im Hanf und das Messer ließ sich nur mit großem Kraftaufwand bewegen. Im Gegensatz dazu glitt das Temperance mit einem Zug durch das Hanfseil. Beim Zerlegen von Pappen dagegen erwies sich das A.T.R. als äußerst praktisch, selbst durch lange Pappen konnte ich das Messer ziehen ohne zwischenzeitlich herauszurutschen. Und auch das zerlegen und Schälen von Äpfeln ging mit dem A.T.R noch leidlich gut und hinterließ wider Erwarten keine geriffelte Apfeloberfläche. Vielleicht lag es ja nur an den – wie von Ookami beschrieben – besonders aggressiven Serrations, aber mein Fazit lautet: Alles mit einer Materialstärke geringer als der Abstand zwischen zwei Zähnen schneidet sich mit Serrations besser. Bei stärkeren Materialien ist eine glatte Klinge von Vorteil und insgesamt flexibler einsetzbar.
 

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Vergleichsbilder

Abschließend noch ein paar Vergleichsfotos:

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Super & Danke. Schöne Bilder. :super:

Keno

Edit: Es freut mich, wenn man sieht, wie viel Spass man beim Testen haben kann - ich finde, der Serrations-Test ist ein gutes Beispiel dafür! Schönes Ding :)

Ich hatte immer das Gefühl, bei dickeren Seildurchmessern muss man recht kräftig durchziehen, damit sich die Serrations nicht verhaken. Wesentlich kräftiger als bei einer glatten Klinge. Dafür musste man die glatte Klinge auch einigermassen scharf haben (wird für die Mehrheit hier wohl kein Problem sein :lechz: ), beim Wellenschliff war's fast egal.
 
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Temperance

Zum Temperance gibt es nicht ganz so viel zu schreiben. Der Griff liegt wirklich unwahrscheinlich gut in der Hand. Durch die etwas weichere Oberfläche und die Strukturierung ist der Griff rutschfest und durch die Griffstärke liegt das Messer satt in der Hand, so dass man auch länger ermüdungsfrei arbeiten kann. Nettes Detail: Die Mulde am Griffende für alle Messerhaltungen, bei denen der Daumen hier aufliegt.

temperance_03.jpg


Die Klinge hat eine Länge von ca. 11cm, eine Höhe von ca. 4 cm und eine Stärke von knapp über 3mm, die sich zur Spitze kontinuierlich verjüngt. Zusammen mit dem durchgehenden Flachschliff ergeben sich hervorragende Schneideigenschaften. Ich habe damit Hähnchen zerlegt, Orangen filetiert, Kräuter gehackt usw. Hacken von Holz oder gar Hebeln ist mit dem Messer dagegen nicht möglich – aber das muss ein Messer dieser Art meiner Meinung nach auch nicht können. Aus meiner Sicht gibt es am Markt viel zu wenige Fixed mit vernünftiger Klingenstärke (mein Traum wäre ja mal ein Opinel fixed - nicht das komische Frühstücksmesser, es schon gibt). Als das Messer bei mir ankam, rasierte es noch leidlich. Aber mit ein paar Zügen über den Sharpmaker war es wieder so, wie ich mir ein Messer wünsche...

Der Griff ist also super, die Klinge ist super, was kann man da noch falsch machen? Richtig, sie falsch zusammenbauen. Auch aus meiner Sicht sind der Winkel von Klinge und Griff sowie die versetzte Höhe nicht besonders praktisch. Das macht sich besonders negativ beim Schneiden auf einer Unterlage bemerkbar. Hier setzen die Fingerknöchel schon längst auf, bevor die zweite Hälfte der Klinge schneiden kann. Auch sonst fällt mir keine Nutzung ein, wo die Anordnung von Griff und Klinge von Vorteil sein könnte.

Alles in allem wäre das Temperance für mich fast das ideale Fixed beim Camping, da ich das Messer hier doch am häufigsten bei der Essenszubereitung benötige. Warum werde ich es trotzdem nicht kaufen: 1. ist es mir neben dem beschriebenen Problem für diese Anwendung schon fast ein wenig zu groß und 2. sieht es einfach unspektakulär aus. Es ist hoch funktional – aber das Auge isst nun mal mit.

P.S. Der Passaround macht mir tatsächlich Spaß, bin deswegen immer wieder gern dabei. Freut mich, wenn Euch die Bilder gefallen.
 

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Nachdem meine Vortester, schon so ausführlich auf alle Einzelheiten eingegangen sind, beibt mir nicht mehr viel zu sagen.

Das Temperance ist ein Messer, das alle Schneidaufgaben souverän gelöst hat. Alleine die Gründe für die niedrige Griffmontierung sind mir verschlossen geblieben...

Das kommt halt dabei herraus wenn ein Kampfsportexperte ein Küchenmesser designt... :D :lach:
Edit: Ich war der falschen Annahme, das Messer wäre auch von Fred Perrin....

Das ATR hat mir gezeigt das bei allen Vorteilen die ein Wellenschliff hat, es mit der Alltagstauglichkeit eher hapert. Ansonsten, nachdem man sich an den Lockmechanismus gewöhnt hat ein schönes stabiles Messer, das durch seine flache Bauweise auch absolut EDC-tauglich ist.
 
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Meine ersten Eindrücke.

Das ATR hat einen ausreichend großen Griff, der gut in meine Hand passt. Er ist vielleicht ein bisschen dünn geraten, was der Cobra-Head aber wieder kompensiert, so dass die Griff-Form insgesamt sicher in der Hand liegt. Allein die glatte Oberfläche des Stahlgriffs macht aus dem Griff eine Art Gleitelement.

Die Klinge läuft wirklich weich und der Lock meldet sich am Ende mit einem sanften „Klick“. Understatement pur!

Die Meinung, dass die Klinge länger sein könnte/sollte teile ich nicht unbedingt. Die Schneide ist genauso lang wie beim Endura, s. Foto.

Der Clipp ist was fürs Auge, so wie er mit den Platinen harmoniert und ja, er ist so was von straff, der geht glatt als Spannzwinge durch!

Das Temeperance hat eine Klinge, die ganz nah an meinem Idealbild von einem schnittigen Allzweckmesser ist. Der Griff passt auch, wobei das Material den Charme eines Golf-Lenkrades aus den mittleren 80’ern versprüht.

Nachdem bonemachine das Temperance mit einer Schärfe geliefert hat, die aus dem Rasiertest ganz schnell einen Skalpiertest macht, konnte ich es mir ja nicht verkneifen "Klinglers Schnitt-Test" durchzuführen. Und siehe da, nach 17 Sekunden ist das Temperance durch die Rolle durch. Das ist => Trommelwirbel, Platz 1!!! Das ATR braucht 50 Sekunde, der Wellenschliff ist dafür einfach zu aggressiv und frisst sich fest
 

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so, dann will ich auch mal meine meinung loswerden:

ATR:
das messer ist für mich weder fisch noch fleisch.
es sieht zwar sehr elegant aus, aber der griff ist sehr kantig und flach und daher nicht für längere harte arbeiten zu gebrauchen. sowas könnte bei nem gentlemanmesser durchgehen, dass nur selten eingesetzt wird, dafür ist das ATR aber wiederum zu gross. is ja doch ein ganz anständiger klopper.

der klingengang ist sehr schön weich, so mag ichs.
zur cobrahood hab ich ne gespaltene meinung. zum arbeiten ist sie sehr angenehm. mir ging allerdings mal ein salsa in der hosentasche auf, weil sich die cobrahood im stoff verfangen hat.

die fullserrations gehen irgendwie garnicht. damit kann man höchstens sachen zerreissen, aber nix schneiden....
zum glück gibts das messer auch in plain.

was ich wie immer bei den spydercos zu bemängeln habe sind die löcher (und davon gibts beim ATR sehr viele)
die löcher in griff und klinge haben alle die typischen rauhen lasermarken, die so gar nicht zur wertigkeit des restlichen messers passen. hier sollte sich spyderco endlich mal was einfallen lassen (wo ist die nächste windmühle....)


TEMPERANCE
wie klingler grade schrieb, hat das messer den charme eines alten golflenkrades. trotzdem gefällt mir das messer sehr gut.
das messer liegt sehr gut in der hand und wirkt sehr durchdacht.
nix für die nobelfraktion, aber ein user ohne kompromisse.
durch den flachschliff und die hohe klinge schneidet das messer nun gewaltig gut (als es bei mir ankam, war es stumpf wie hulle).
das messer macht sich übrigens auch in der küche sehr gut.

es war übrigens nicht meine absicht, dass klingler sich selbst skalpiert :glgl: :glgl: :glgl:
ich habe das messer lediglich anständig am sharpmaker geschärft und danach nichtmal ein leder verwendet. die schärfe war trotzdem sehr beeindruckend.
die kydexscheide ist auch sauber verarbeitet. hier gibts nix zu meckern.
wer ein messer sucht, das nicht schön und edel wirken soll, sondern einfach nur kompromisslos seine arbeit verrichten soll, sollte das temperance auf alle fälle mal näher betrachten.

gruss

Bonemachine
 
Meine zweiten Eindrücke

Das ATR musste die letzten 2 Tage zu Hause bleiben. Irgendwie lag es doch recht schwer und sperrig in der Hosentasche. Der Clip ist ja wie schon mehrfach angesprochen eher eine überdimesionierte Federzwinge die man so nebnebei nicht bedient. Klar ließe sich da was dran rumbiegen und feilen bis es passt. Wer das Messer will, der findet dafür schon eine Lösung. Ansonsten: keine neuen Erkenntnisse zum ersten Eindruck.

Das Temperance geht besser als ich es erwartet hatte. Das der Wiegeschnitt nur suboptimal funktioniert ist richtig, aber sonst...geht alles wunderbar. Und ja, wenn die Klinge 1 cm tiefer zum Griff stehen würde, wäre es noch wunderbarer und am wunderwunderbarsten, wenn der Griff aus einem "schöneren" Material wäre, s.o. Die extreme Schärfe der Klinge hat sich nicht so sehr lange gehalten. Wobei das Messer jetzt weit davon entfernt war, stumpf zu werden - das geht bei dem hohen Flachschlff warscheinlich auch nur, wenn man das Messer falsch herum hält :D . Die Rasierschärfe läßt sich aber auch relativ leicht wieder herstellen. 5 Minuten über den Lederriemen gezogen und es passt wieder.

Jetzt die Gewissensfrage kauf ich mir eins der Messer? Lsdgnvlögkjeroigjxlybkneé!
 
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