Passaround-Bericht: Buck Vantage Pro S30V

WalterH

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Dieses Mal bin also ich der erste... war ich bis jetzt noch nie.


Hier also mein Bericht zum Buck Vantage Pro Passaround!


Zunächst einmal herzlichen Dank an Herbertz als Importeur für die Möglichkeit, sich das Buck einmal näher anzusehen. Die meisten Tester im Forum sind ja sehr kritisch, deshalb muss das wirklich mal gesagt werden.

Und Dank natürlich auch an Pitter für die Orga und seine Küchenwaage. ;)

Dann möchte ich gleich darauf hinweisen, dass Goldfinger für exakt dieses Messer bereits eine kurze Review geschrieben hat: http://www.messerforum.net/showthread.php?74518-Buck-Vantage-Pro-Kurzreview

Die habe ich allerdings absichtlich noch nicht gelesen. Das hole ich nach, wenn ich diesen Beitrag abgeschickt habe. ;)

Wo anfangen? Bisher konnte ich mich immer auf Vortester beziehen...

Am besten mal mit den Daten und ein paar Schnappschüssen:

Herbertz Shoplink: http://www.herbertz-messerclub.de/shop.php?Article=7315

Gewicht: 114 g
Grifflänge: 11,1 cm
Klingenlänge: 8,3 cm
Länge geöffnet: 19,4 cm
Gewicht: 114g
(Daten von Herbertz)

Griffschalen: G10
Klinge: S30V

Platinen, Liner und Clip: Edelstahl, nicht näher ausgeführt

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Zum Passaround habe ich mich gemeldet, weil mir das Messer auf Anhieb gefallen hat - trotz Flipper, dei kann ich normalerweise nicht leiden. Ausserdem wollte ich mir mal die derzeitige Verarbeitungsqualität von Buck ansehen, weil ich länger keines mehr in der Hand hatte - dazu später mehr.

Als ich es ausgepackt und das erste Mal in der hand hatte war ich sehr angetan. Angenehm schwer, sehr präzise gefräste Griffschalen, die auf die ganze Kontur 0,2-0,3 mm über die Platinen hinausstehen - auch die eingefrästen Linien wirken sehr schön. Der Clip ist angenehm fest (nicht zu fest!) und das Messer lässt sich sehr einfach und sehr tief in der Tasche verstauen.

Der Clip ist umsetzbar (nur Tip-up) und solide mit 2 Schrauben fixiert. Da habe ich schon Messer gesehen, die das dreifache gekostet haben und dem Clip nur ein Schräubchen spendiert haben. :super:

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Erster Eindruck: Sehr gut.

Doch was ist das? Die Klinge steht schief?! Nochmal genauer geschaut, ja, die steht schief. Ok, das sehe ich mir zuhause näher an, erst mal aufflippen. :hehe:

Hmm, flippen geht sehr schwer... ok, mal das Daumenloch probieren... hakelig aber gut.

Bisschen rumgefuchtelt :glgl:, bisschen geschnitten - Handlage ist allererste Sahne! Voluminöser, nicht zu kleiner Griff, liegt in allen Lagen gut in der Hand, sehr führig, das G10 hat genau die richtige Haptik und auch der Clip hat nicht gedrückt! Passt einfach! Da war ich dann erst mal wieder etwas versöhnt.

Zweiter Eindruck: Nicht mehr ganz so gut. Zwar ein wirklich toller Griff, aber eine schiefe Klinge geht gar nicht. Ok, erst mal wegpacken, das Messer (ich war ja im Büro)

Abends zuhause habe ich mir die schief sitzende Klinge näher angesehen. Ergebnis: Die Achsschraube war locker und die Klinge hat gewackelt wie ein Lämmerschwanz. Torx T6 geholt und die Achse festgezogen. Danach sass sie mittig. Für die Bilder habe ich die Achse extra noch einmal gelockert. So sah das aus:

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Was mich zum nächsten Kritikpunkt bringt: Eine Torx T6 als Achsschraube? Ok, Torx an sich ist positiv, da braucht man zum Einstellen wenigstens kein Spezialwerkzeug. Aber T6? Ernsthaft? Für die Optik sicher gut (alle Schrauben an dem Messer sind T6), aber als Achsschraube schon etwas klein. Ich wage mir nicht vorzustellen, was da passiert, wenn man die Achse mit Schraubensicherung fixiert und sie dann wieder lösen will...

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Nach dem Festziehen noch einmal geflippt - jo, geht schon sehr schwer auf, allerdings nicht schwerer als vorher. Wie nu? Vorher, mit lockerer Achse hätte die doch von selbst rausfallen sollen. Und warum stand die Klinge ausgeklappt spielfrei?

Nochmal genauer untersucht: Das lag am Liner. Der ist extrem stramm. Geschlossen hat er die lockere Klinge zur Seite gedrückt und verhindert das Flippen recht effektiv, geöffnet hat er die lockere Klinge fixiert.

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Der Detent Ball tut das Seine: Der rastet geschlossen voll in die Klinge ein. Beim Flippen muss man also zunächst den Detent Ball überwinden ohne sich den Fingernagel abzubrechen und dann auch noch gegen den Liner ankämpfen. Macht keinen Spass...

Ich habe den Liner dann zum Test mit der einen Hand etwas zurück gedrückt und mit der anderen die Klinge bewegt. Jo, läuft sauber und weich.

Auf der positiven Seite: Der KLACK beim aufflippen ist schon sehr fein :hehe:. Das hat fast schon ZT Dimensionen. man könnte meinen, dass Buck sich da einen Sound-Designer geleistet hat, wie das Autofirmen für ihre Autotüren tun. Macht Laune! :hehe:

Da der Liner so hart und die Kante der Platine nicht angefast ist, spürt man längeres Bespielen des Messers recht schnell am Daumen. Auch am nächsten Tag noch :glgl:. Ich muss allerdings sagen, dass ich recht zarte Bürokratenhändchen habe. Dass der Liner so stramm ist, sehe ich allerdings nicht als Nachteil: Das ist kein Büromesserchen, da darf der ruhig etwas strammer sein.

Was ich aber als Manko sehe ist der nicht vorhandene Winkel im Liner. Der Liner liegt an der Klinge nur auf der rechten Kante auf. Im Detailbild sieht man es recht schön. Da die Platine wie gesagt nicht angefast war, wanderte der Liner in der Testwoche vom ersten Drittel schon über die Mitte hinaus. Ok, viel weiter sollte er jetzt erst mal nicht wandern, aber gemischte Gefühle hinterlässt das doch. Und so viel habe ich ja nicht gespielt, weil mir der Daumen weh tat. :D

Zum Design von Messer und Liner muss man auch noch sagen: Ein Linkshändermesser ist das nicht: Der Liner verdeckt geschlossen die Hälfte des Daumenlochs. Für Rechtshänder egal, aber links kommt man doch sehr schwer ran.

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So, kommen wir nach Griff und Liner mal zur Klinge:

Die Form ist toll. Droppoint mit hochgezogener Spitze und ausgeprägtem "Bauch". Sehr schneidfreudig. So mag ich das. Auch die Klingendicke von 3mm finde ich gerade recht. Was ich nicht so mag ist der Hohlschliff. Da die Klinge aber über 2 cm hoch ist und der Hohlschliff weit hochgezogen ist, sind die Schneideigenschaften toll. Das Messer spaltet nicht sondern schneidet. In Summe überzeugt mich die Klingengeometrie voll.

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Auch vom Design her: Das Daumenloch, das geschlossen etwas schief gesetzt wirkt, integriert sich aufgeklappt schön in die Linien. Der Flipper ist eine organische Fortführung des vorderen Griffabschlusses und der Liner-Aussparung - da kann nicht mal ich als Flipper-Verächter meckern.

Das Messer kam recht scharf hier an: Mit etwas Schaben konnte man Unterarmhaare rasieren. Nachdem ich der Testwoche ausser den üblichen Büroarbeiten (Briefe und Pizzaverpackungen :glgl: öffnen) wenig gemacht habe, hat es diese Schärfe noch. Damit kann man zufrieden sein.

Aber auch hier wieder ein Manko: Der Anschliff war etwas unsymmetrisch: Auf der einen Seite durchgängig 1-1,5 mm, auf der anderen Seite durchgängig 0,7-1 mm. Ok, das ist nicht wirklich schlimm, man kann das ja einfach beim Nachschärfen beheben (obwohl: einfach? Das ist S30V!). Wenn man das folgende mit dem vorigen Bild vergleicht, kann man das recht gut sehen.

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Dumm ist aber, dass die Klinge leicht in sich gedreht ist! An der Spitze ist die Schneide mittig zwischen den Klingenflanken, am Griff ist sie einen knappen mm nach rechts gewandert. Das ist zwar wirklich unschön, tut aber zumindest den Schneideigenschaften keinen Abbruch. Zu sehen ist das ansatzweise auf dem Liner-Detailbild. Ist schwer festzuhalten.

Mein Fazit:

Positiv ist der tolle Griff und Clip, die tolle Form und die schöne Klingengeometrie.

Negativ ist das kleine Achsschräubchen, die verdrehte Klinge und der schnell und weit wandernde Liner.

Wer mit dem heftigen Liner und dem hohen Widerstand durch den Detent Ball leben kann (und etwas Hornhaut am Daumen hat), dem kann man dieses Messer wirklich empfehlen. Der erste Eindruck war für mich hervorragend, am Ende allerdings doch etwas gemischt.

Das Messer schreit (naja, ruft zumindest mittellaut) nach Umbauten. Wenn ich es gewinne, werde ich den Liner etwas modifizieren (Spannung vermindern und anfasen) und sehen, wie es sich dann bedienen lässt. Ob die Griffschalen verklebt sind, habe ich nicht geprüft: Ich habe zwar mit meinem T6 versucht, die Griffschalen zu lösen, aber als sich die Schrauben bei moderater Kraft nicht bewegt haben, habe ich es gelassen.

Würde ich es kaufen? Wenn ich noch keine Messer in dieser Klasse hätte - ja. Allerdings nicht mit S30V Klinge. Der heftige Aufpreis lohnt mMn für ein Arbeitsmesser (und das ist es) nicht. Mit 12C26 kostet es doch deutlich weniger und ich bin sowieso ein Fan der Sandvik Stähle. Dummerweise gibts das dann nicht mit G10 Griffschalen.

Ich habe es jedenfalls ab jetzt definitiv im Hinterkopf, wenn es um die Kaufberatung geht. Da werde ich es definitiv das ein- oder andere Mal empfehlen.

-Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo WalterH,

ganz Klasse Beschreibung und tolle Bilder - hab mich richtig reingelesen.

So kann man sich vor Kauf des Messers gut orientieren was einem beim Buck erwartet.

Grüße knifefaan
 
Dafür sind PA´s doch wie geschaffen------vielen Dank für diese umfassende Betrachtung eines Messers:super:
Das Buck stand/steht ( je nach Kassenlage;) ) für mich auf der großen Liste.
Jedoch ist der "Druck" etwas weg, seit ich das Tom Mayo in Titan von Buck habe:D.
UglyKid , der Gute;), hatte mal für mich verglichen- die Klingen sind seeehr ähnlich.

Danke für das tolle Review
Excalibur
 
Zuallererst natürlich ein Dank an all jene die diesen Passaround ermöglicht haben!

Im Speziellen an Herbertz für die Beistellung herzlichen Dank!


Doch nun mein kurzer Bericht:


Buck Vantage Pro S30V, oder: irgendwie vermurkst



ein erster Eindruck:


Totale1.jpg


Das Design ist wenig taktisch, gentlemanlike, sehr gelungen und gefällt mir gut.
Ein fesches Messer!


"face to face" mit dem manix2, als Größenvergleich:

Buck_Manix2.jpg


Es ist für meine Begriffe nicht zu groß und nicht zu klein, passt sehr gut.


Beobachtungen:

Der clip ist zwar für Linkshänder umsetzbar, was ich auch gemacht habe, ich kann es
allerdings immer noch nicht gescheit öffnen, WalterH hat das ja schon beschrieben.

Der Liner steht supermittig:

Liner3.jpg


keine Klage.

Ich mag den Hohlschliff sehr -

Aber jetzt:

die Schneidfase ist auf der einen Seite weit größer als auf der anderen. Also ungleicher Anschliff,
hatte Walter schon moniert,

und:

der gesamte Hohlschliff ist nicht mittig. Was man auf Bild No. 9 von Walter auch gut sieht.
Das ist murks. Die Schneide steht nicht im Lot unter dem Klingenrücken sondern seitlich versetzt.

Aufflippen geht sehr zäh, da muss man schon üben, aber es geht.

noch ein Bild mit Clip links:

Clip_links.jpg



Resumeè

Durchwachsen. Ich mag das Messer. Es ist ein fesches Ding, schmeichelt in der Hand, sozialverträglich,
toller Stahl. Aber der Fuke springt nicht. Die Klingengeometrie ist völlig vermurkst. Der Flipper
flippt nicht (wirklich). Und für Linkshänder sehr schwierig. Allerdings auch endlich mal wieder was mit "ohne Jimping rundum", das wird dem Einen oder Anderen gefallen.



Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin, Moin, nun auch von mir ein paar Zeilen zum Buck Vantage PA.

Wie üblich und eigentlich selbstverständlich, auch von mir ein herzlichen Dank für die Orga des PAs und an Herbertz für die Bereitstellung.
Eigentlich muß man Herbertz doppelt danken, denn Sie haben kein handselektiertes Messer in den PA geschickt, sondern nur zugegriffen.

Von Anfang an – das Vantage ist ein eleganter Folder mit einer schönen Linienführung, angenehmer Griffgestaltung und einer praxisgerechten Klingenlänge und –stärke. Verbunden mit dem, mittlerweile viel verwendeten S30V Stahl ergibt sich ein rundum ansprechendes EDC Messer mit Gentleman Anmutung.
Die Griffschalen sind abgerundet, die Einfräsungen sind sauber ausgeführt und ergeben eine dynamische Linie.
Der Klingendurchbruch ist ebenfalls sauber ausgeführt und passt sich in Gesamtlinie ein.
Sehr schön der Clip, der am Ende des Griffs in einer Aussparung sitzt und dadurch das Messer sehr tief in der Tasche verschwinden lässt. Er lässt sich völlig problemlos umsetzen, das gibt bei mir als Linkshänder sofort Pluspunkte. Aber, wie erwähnt, ich komme als Linkshänder durch den Überstand der Griffschalen nicht an das Öffnungsloch heran, schade. Es bleibt der kleine Flipper an der Klingenwurzel, das klappt aber mit Einschränkungen, der Widerstand des Liners und der Klingengang bremsen das Flippen etwas.
Apropos Liner, der steht mittig, kann man akzeptieren, die Stärke ist völlig ausreichend.
Die Schneidleistung ist bedingt durch die Stahlsorte, der praxisgerechten Klingenstärke und der dynamischen Klingenform ausgesprochen gut und alltags- und praxisgerecht.
Werdas Buck in der Öffentlichkeit auspackt, produziert keine aufgerissenen Augen.
Letztlich nicht akzeptabel ist die verschliffene Klinge, natürlich schneidet Sie wie jede andere, aber so was wollen wir einfach nicht sehen, man fragt sich allerdings auch, wieso so was nicht schon vorher auffällt – Stichwort Qualitätssicherung.

Daher schon mein Fazit : für einen Rechtshänder ein ausreichend großer EDC Folder mit sehr guten Materialien, für mich als Linkshänder nur mit Einschränkungen und man sollte es vorher in die Hand nehmen, bzw darum bitten, das der Händler den Schliff kontrolliert.

Nochmals einen Dank an alle Beteiligten und einen Gruß ins MF,
dyas-segler
 
Zuerst mal vielen Dank an Herbertz für die Bereitstellung des Messers und an Pitter für die Organisation des Passarounds.
Danke auch an die PA-Teilnehmer für Ihre Berichte und Fotos, die zum Glück um vieles Besser sind als meine bescheidenen Bildchen (und daran hat der anhaltende Schneefall leider nur sehr bedingten Anteil ;).
Vieles wurde schon berichtet und ich möchte nicht alles wiederholen sondern hauptsächlich ergänzen.
Zur Einstimmung ein Bildchen mit einem Ahnen (etwas inspiriert von Pitter und seinen Vintage Messer Berichten habe ich auch mal in der Kiste gekramt und ein zerlegbares Buck 186 Titan Backlock hervorgezaubert).

BV_PA1_a.jpg

Der Griff des Vantage (gemessen von der "Spitze" des Flippers bis zur Kante ca. 87 mm) ist für mich etwas zu kurz (Handschuhgröße ca. 8,5), weshalb beim Gebrauch die hintere Kante gerade auf dem kleinen Finger zu liegen kommt - auf Dauer unangenehm. 3 mm mehr wären perfekt, das "Entschärfen" der Kante würde vermutlich auch genügen.

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Wie bereits von den Vortestern beschrieben sitzt das Messer sehr tief wenn man es einclipt, ein Lanyard zum leichten rausziehen kann man leider auf Grund des fehlenden Lochs nicht anbringen.

Das Messer schneidet gut, den Clip kann man leicht umschrauben (hab ich gemacht weil er auf "Links" war als das Messer bei mir angekommen ist) und ist auch mit Handschuhen gut bedienbar - der Flipper sogar deutlich besser als ohne Handschuhe.

Und damit kommen wir zum Punkt Klingengang:
Selten sowas erlebt. Ohne Öl hackelts unglaublich, mit Öl gehts halbwegs aber weit entfernt von gut.
Habe mir das mal genau angesehen (ohne das Messer zu zerlegen) und komme zu folgendem Ergebnis:
Beim Öffnen des Messers hat der Liner zur Griffschale hin kein Spiel, d.h. der Abstand zwischen Klinge und Griffschale ist zu gering und die Klinge muß den Widerstand überwinden - da kommt beim "Flippern" keine Freude auf und das Nachstellen der Achsschraube oder der Linerspannung wird da auch nicht viel bringen. Ich hoffe mal für Buck dass das nur beim Testmodell so ist. Auf meinem Bild mit halb geöffneter Klinge kann man es hoffentlich erkennen.

BV_PA3_a.jpg

Der unsaubere Schliff ist zwar nicht schön, stört aber bei der Verwendung des Messers nicht. Wieso die Griffschalen auf beiden Seiten im Bereich des Zeigefingers ausgenommen sind hab ich nicht verstanden, ist aber beim Benützen nicht unangenehm aufgefallen. Wer das Buck mal reinigen will wird seine Freude haben, da gibt es keine großen Ausnehmungen/Löcher in den Linern in denen sich der Dreck festsetzen kann.

Fazit: Ohne die Verarbeitungsmängel (unter der Annahme dass der "Klingengang" einer ist) ein empfehlenswertes, schneidfreudiges Messer. Für Benutzer mit größeren Händen ist der Griff etwas kurz bzw. die Kante am Griffende etwas spitz, ein Lanyardhole wäre nett.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der erste Eindruck: Scharfkantig! Jetzt ist nicht die Schneide gemeint, aber der Griff. Griffrillen überflüssig, nicht schön und eher nachteilig. (War auch der unmittelbare EIndruck meiner Frau).

Insgesamt: Ohne die Vorberichte gelesen zu haben, ein gutes Messer. Hat alles, was es braucht. Verriegelt sauber, öffnet leicht. Habe den Klingengang strammer gestellt. trotzdem kann man es mit Handgelenkschnick aufflippen. Stahlliner ausreichend dick, Liner steht gut an. Der versteckte Anschlagpin ist auch ein nettes Feature. Die G10 Schalen sind aus dem vollen gefräst. Der Liner ist umsetzbar auf links und hält das Messer ausreichend fest in der Tache.

Klingenform sehr praxistauglich, der Hohlschliff ist nicht mein Ding, aber hier so ausgeführt, dass man, wenn man sich nicht unbedingt in ein Messer verlieben will, eine stabile Vernunftsehe zu Stande kommt.

Ergonomie fand ich sehr gut. Greift sich gut. Habe ich gerne zur Hand genommen. Bin auch Linkshänder und kam mit dem Liner gut klar. Fangriemenöse habe ich nicht vermisst.

Würde ich etwas ändern? Ja, die Griffkanten sollten gefast oder gerundet werden. Man kann es auch ab Werk gar nicht machen und es dem Kunden überlassen.
Wichtig wäre mir außerdem, dass man die Rillen im Griff echt weg lässt. Das Messer wird nicht hübscher oder hässlicher ohne aber der Dreck bleibt nicht drin hängen. An den Rillen kann man selbst schlecht was ändern, ohne die Optik voll zu versauen.

Wer mit dem beschriebenen Nachteil leben kann, kriegt ein gutes Messer.
 
Es gibt sie noch - die Überraschungen im Leben eines Messerliebhabers.
So eine war der PA des Buck Vantage Pro. Gesehen und daran teilgenommen, weil mir das Messer von den Bildern her auf Anhieb gefallen hat und ich kein Buck bisher mein Eigen (mein Schaaaatzzzz :glgl:) nenne.

Erst als ich das Messer dann dabei hatte und einem guten Freund gezeigt hab, fiel es mir wie Schuppen von den Augen, als er meinte: "ahhh ja, toll! Das wollt ich mir schon immer mal ansehen!" Stimmt, für das Messer ist fast immer Werbung im Messermagazin. Allerdings mit Holzgriffschalen, deswegen hab ich's nicht erkannt.

Die Handlage des Messers ist wunderbar, die Griffschalen fühlen sich sehr angenehm an. Der Flipper ist keine Offenbarung, mit ein wenig Übung geht's ganz gut, da hatte ich aber schon deutlich besser zu bedienende Flipper.

Leider war der Anschliff nicht symmetrisch, das wusste ich schon durch WalterHs Ankündigung und beheben konnte ich das auch nicht. Mit nem PA-Messer so lange auf dem Sharpmaker rumzunudeln bis der Grundschliff passt wollte ich mir (S30V!) und dem Messer nicht antun. Geschnitten hat's trotzdem und scharf war's beim Weiterversand auch noch. Spricht für den Stahl. Wobei ich im Alltag auch nicht massenweise Pappe zerkleinern muss o.ä.

Die Art wie der Clip angebracht ist gefällt mir sehr. So verschwindet das Messer tief in der Tasche. Nachteil ist die Tip-up-Trageweise, die mir nicht zusagt, was aber auch eine rein persönliche Sache ist.

Ich sehe das Messer eher als solides Arbeitsmesser, denn als Gentelman-Messer (dafür wärs mir zu groß) und würde - bei einem Kauf - eher den Sandvik-Stahl vorziehen.

Vielen Dank an Herbertz für die Bereitstellung des Messers und an Pitter für die Organisation des PA's! :super:
 
So, dann will ich auch mal meinen Teil beitragen.

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Zur Abwechslung fange ich einmal mit meinem Fazit an:

Das Buck Vantage Pro gefällt mir ausgesprochen gut

Warum? Nun, gehen wir mal ins Detail:

Griff:
Die Handlage des Messers gefällt mir sehr. Selbst mit meinen großen Händen (Handschuhgröße 10+) liegt das Messer gut und sicher in der Hand. Dazu tragen in nicht unerheblichem Maße die gefrästen G10 Schalen bei. Das G10 ist nicht so rau wie beispielsweise bei meinem Spyderco UKPK, aber auch nicht glattgeschliffen sondern schön angenehm griffig und garantiert guten Halt.

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Clip:
Da ich Rechtshänder bin, habe ich den Griff wieder entsprechend ummontiert was problemlos möglich war. Der Clip selbst ist nicht zu stramm und nicht zu lasch und erlaubt die von mir bevorzugte "deep-carry"-Trageweise, die das Messer schön tief und damit unauffällig in der Hosentasche verschwinden lässt.

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Klinge:
Die oben angesprochenen Mängel der Klinge (asymetrischer Schliff, etc.) habe ich zwar bemerkt, groß gestört haben sie mich jedoch im Alltagsgebrauch nie. Abgesehen davon bin ich sowohl mit der Klingenlänge, -stärke, -schliff wie auch dem S30V als Stahl mehr als zufrieden. Das Messer ist in all diesen Bereichen klar als EDC-Arbeitsmesser konzipiert und macht darin eine sehr gute Figur. Die Klinge schneidet und spaltet nicht; der leichte Hohlschliff passt gut zu der Klingenstärke von 3mm und der S30V mit der Wärmebehandlung durch Paul Bos überzeugt durch seine Schnitthaltigkeit.
Das Öffnen des Messers per Öffnungsloch und/oder Flipper klappt auch ausgezeichnet, nachdem ich die Achschraube ein wenig gelockert hatte. Mit dem Flipper ist es eine wahre Freude das Messer zu öffnen.

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Lock:
Der Linerlock steht wie oben bereits beschrieben ^^ im ersten Drittel bis mittig - hält das Messer aber gut, sicher und spielfrei.

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Vielen Dank an dieser Stelle an Pitter und natürlich Herbertz für die Möglichkeit, das Messer testen zu können! :super:
 
Da das Grammrätsel schon gepostet und damit das endgültige Ende des PA absehbar ist, möchte ich noch schnell meine Notizen ins Reine schreiben.

Spontan zugesagt hat mir bei der Vorstellungsthread des Messers der Griff und auch das Material fand ich farblich sehr ansprechend. Als ich das Messer in der Hand hatte, hat sich der Eindruck gefestigt, es war – auch nass – gut zu greifen und die Form lag sehr gut in der Hand. Die Kanten waren gut gerundet, das eingelegte Logo wirkte sehr hochwertig. Einziger kleiner Nachteil waren in meinen Augen die etwas dünnen Platinen, die auch gut fühlbar waren sowie die freiliegende Klingenverriegelung, auf die man genau draufgreift. Dies ist zB bei meinem Leafstorm deutlich besser gelöst, da liegt die Mulde zwischen den Fingern.

Den Clip fand ich dann schon wieder sehr gut ausgeführt, das Messer fällt sehr tief in die Tasche und ist so gut wie unsichtbar, der Clip steht zudem nicht sehr weit ab aber lässt sich dennoch gut einclipsen. Seitlich versetzbar ist er augenscheinlich auch, ich habe es allerdings nicht ausprobiert, da er für mich auf der richtigen Seite angebracht war.

Das Klingenmaterial SV30 finde ich prinzipiell gut, ich habe es auch an einem anderen Messer. Bisher habe ich meins allerdings noch nicht schärfen müssen, ich benutze meine Messer wahrscheinlich zu selten. Das Buck kam gut geschärft bei mir an, in der folgenden Woche konnte ich kein Nachlassen der Schärfe feststellen. Die Form der Klinge mit der hochgezogenen Spitze habe ich an meinen Messer nicht, bisher bevorzuge ich eine eher gerade Schneide, aber hier habe ich in der gemeinsamen Zeit keine Nachteile feststellen können, auch hier gefällt mir das Buck sehr gut.

Das Handling fand ich sehr ansprechend und die Möglichkeit, das Messer nach einiger Übung mit entsprechendem Schwung aufzuflippern, hat seinen Reiz, obwohl es für mich kein Kaufargument wäre. Das Verhältnis Klingen- zu Grifflänge passt auch optisch, was ebenfalls für das gut integrierte Daumenloch gilt, zum Öffnen war es aber nicht wirklich geeignet.

Wo wir bei der Optik sind, besonders gefallen hat mir die geschwungene Linie im Griff, wobei die Schrauben immer in der Mitte der Vertiefung sitzen, für mich gestalterisch überzeugend. Da ich noch nicht so lange dabei bin, ist dies für mich derzeit fast noch wichtiger als die inneren Werte. Allerdings hatte ich auch noch kein wirklich schlechtes Messer, hier steht mir evtl noch ein Entwicklungsprozess bevor.

Zusammenfassend möchte ich ausführen, dass ich bisher deutlich kleinere Folder gemäß der beigefügten Bilder mein eigen nenne. Über die Anschaffung eines größeren Messers habe ich noch nicht ernsthaft nachgedacht, das Vantage Pro hat mir allerdings wirklich gut gefallen, so dass es ein ernsthafter Kandidat werden könnte, auch aufgrund der übersichtlichen Anschaffungskosten. Ein Schnäppchen ist es in meinen Augen allerdings nicht.

Ich möchte mich hier ausdrücklich bei allen bedanken, die diesen PA möglich gemacht haben.

BG
rhanjo
 

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