Passaround Bericht Medford TFF-1

GEichi

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Wieder mal hab ich das Glück einen PA-Bericht beginnen zu dürfen. Wieder mal kann ich nicht sagen: "Ja paßt schon was da oben steht." Und wieder mal kann es sein daß ich mich mit meiner Meinung unbeliebt mache, gerade bei einem so teuren Messer das auch auf Grund seiner Abmessungen eher dafür geschaffen ist recht unterschiedliche Reaktionen auszulösen.

Erst aber einen herzlichen Dank an Herrn Brunner von Outdoor Treasure der das Messer zur Verfügung stellte und an Pitter für's organisieren des PA.

Vorab mal ein paar Bilder zum Einstimmen:

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Man sieht also schon an den Bildern daß es sich um einen ordentlichen Brocken handelt der mit 5mm Klingendicke trotz Aluminium und Titanschalen ordentlich was auf die Waage bringt. Wobei ich sagen muß daß mich das Gewicht überrascht hat und zwar im positiven Sinn, ich hatte es mir viel schwerer vorgestellt. Durch die Leichtmetalle am Griff ist es im aufgeklappten Zustand natürlich sehr klingenlastig, stört mich aber nicht und ist mir sogar lieber als ein grifflastiges Messer.

Aber was darf man sich von einem Messer erwarten das mit eher exklusiven Materialien daherkommt und das auch einen recht ordentlichen Preis hat? Nachdem kürzlich erst ein Buck bei mir war das gerade mal ein Fünftel gekostet hat waren meine Erwartungen recht hoch und auf den ersten Blick wurden sie auch erfüllt. Spätestens beim Öffnen per Daumenloch kommt aber die erste Ernüchterung. Das Daumenloch beschreibt beim Öffnen einen derart großen Bogen daß ich das Messer nicht in einem Zug ohne umgreifen öffnen konnte. Soweit egal weil durch das extreme Gewicht der Klinge diese einfach aufgeschleudert werden kann. Wenn es mal offen ist ist bei normaler Verwendung kein Spiel bemerkbar, mißhandelt hab ich es nicht weil es mir nicht gehört.
Der Griff läßt dann, zumindest für normale Schneidarbeiten, zwei Varianten zu. Einmal vorne mit dem Daumen oben auf den Rillen auf der Klinge:

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Und zum Anderen ein Stück weiter hinten:

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Diese Griffvariante würde ich z.B. verwenden um Äste abzuschlagen. Durch das Gewicht der Klinge und den langen Griff den man weit hinten packt "zieht" es richtig gut.

Beim Schließen dann das nächste Problem: Der Liner klemmt teilweise derart fest daß er nicht mehr mit dem Daumen bedient werden kann. Man braucht dann immer zwei Hände um das Messer schließen zu können, bei einem Einhänder für mich nicht recht sinnvoll. Ein Kollege der sich das Messer auch mal angeschaut hat hat mir auch noch den Test aus dem Messer Magazin lesen lassen. Das Argument daß es sich um einen "HEAVY USER" handelt lasse ich nicht gelten, sinnvolle Einhandbedienung schaut eindeutig anders aus. Warum der Liner so klemmt läßt sich leider nicht nachvollziehen.

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Nochmal zurück zu meinen Erwartungen: Ich hoffe ich bin nicht zu kritisch wenn ich bei einem Messer dieser Preisklasse erwarte daß die Klinge sauber zentriert ist und daß unter der Beschichtung keine Kratzer und Bearbeitungsspuren zu sehen sind.

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Und diese "Warze" im Daumenloch geht ja wohl mal gar nicht.

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Im Großen und Ganzen hat das Messer bei mir recht gemischte Gefühle hinterlassen. Zum Einen finde ich es recht interessant und würde es gerne mal richtig rannehmen, zum Anderen ist das Messer als EDC eindeutig nicht geeignet. Ich hab es die ganze Woche in der Hosentasche getragen und bis zum letzten Tag hab ich es bemerkt. Ein brauchbares EDC sollte man mMn nach ein paar Minuten nicht mehr spüren. Außerdem ist es nicht gerade unauffällig, sogar eingesteckt drängt es sich durch die Position des Clip immer ein wenig in den Vordergrund.
Fazit meinerseits: Als EDC unbrauchbar als User deutlich zu teuer und für die Vitrine nicht sauber genug verarbeitet.

Ich bin jedenfalls schon gespannt auf weitere Meinungen.

Grüße,
Günther
 

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Servus,

zuerst meinen Dank an Medford Knive&Tools für die Chuzpe sowas zu bauen, an Hrn. Brunner von Outdoor Treasure für die Bereitstellung und Verlosung und pitter für’s ranschaffen und organisieren. Ein Messer wie dieses, bekommt man für gewöhnlich nicht so häufig zwischen die Finger, dass auch noch eine Verlosung unter den Passaroundteilnehmern ermöglicht wurde, bei einem Messer dieser Preiskategorie, ist in der Tat eine noble Geste.

Hier mein Bericht zum Medford TFF:

Zu Beginn war ich ein wenig ratlos, der Brocken ist sehr speziell, alles an dem Messer ist in jedem Punkt scheinbar gewollt überzeichnet, das ist Amerika, größer, weiter, höher, hier ein Grössenvergleich mit einem Hest 2.0 um zu verdeutlichen was Sache ist :D



Für einen Folder nicht nur groß, sondern mächtig, die Proportionen im Verhältniss zu meiner Hand passen in einen Cartoon, ich müßte 2,10 m groß sein und Hände haben wie ein Klodeckel, damit das Bild wieder stimmig einrastet.



Das TFF hat Gewicht, in die Jean geklippt, bleibt’s eine Weile im Bewusstsein, wird aber kontinuierlich unmerklicher. Massiv bleibt es aber, obwohl konstruktiv durch eine offene Bauweise und leichte Materialien versucht wurde, das Gewicht zu senken, ohne Wucht und Stabilität einzubüssen. Wir reden hier von exakt einem ¼ kilo Titan, 6061-T6 Aluminium und D2 Stahl!



Die Passungen sind einwandfrei!



Die offene Konstruktion ermöglicht einfaches Reinigen, Sand, Schlamm oder sonstiger Dreck können einfach rausgespült werden. Sollten feine Sandkörner zur Klingenachse gelangen, wird’s wohl nur ein wenig knirschen und das war’s, die Hebelwirkung und Gewicht und Größe der Klinge zerreiben den Sand wie ein Mörser Pfefferkerne :haemisch:

Das Medford TTF ist als taktisches Einsatzmesser für Strafverfolgungseinheiten und militärische Zwecke konstruiert.
Die Idee, ein faltbares, leicht und verdeckt zu transportierendes Messer, direkt am Mann zu führen, das nahe an die Haltbarkeit und Stabilität eines Fixed rankommt, aber entscheidend weniger Platz beansprucht und ein solches bei Bedarf erfolgreich ersetzt/ergänzt ist fast kompromisslos umgesetzt.

GEichi hat vermeintlich Recht, der Liner hakt wirklich unangenehm, wenn man gegen die Herstellerphilosopie agiert und nur eine Hand zum Schliessen benützt, ist man ja so gewohnt ;) Die Wuchtige Klinge lässt sich allerdings locker mit einer Hand öffnen, ohne umzugreifen. Vergleichbar mit dem Wendekreis eines LKW :)

Mit Schwung geöffnet rastet die Klinge mit einem wirklich sattem „Klack“ ein, wer dann wie gewohnt schliessen möchte, braucht entweder viel Kraft im Daumen, oder nimmt die zweite Hand zu Hilfe, um wieder zu entriegeln!? Stop, da passt was nicht, da muss nachgearbeitet werden, dachte ich mal, aber dann hab ich HIER nachgelesen und..... entriegelt wird mit beiden Händen! Überrascht, ja war ich auch! Einhändiges öffnen und beidhändiges schliessen als Konzept? Bei einem Framelock? Das der Liner sich regelrecht verbeisst um ein ungewolltes schliessen zu verhindern ist sagen wir mal, ungewöhnlich. Ich hätte jetzt gerne noch ein zweites TTF um festzustellen, ob das genau so gewollt ist, oder der Liner doch zicken macht. Das bleibt noch offen.....





Das VIDEO auf der Homepage von Medford Knive&Tools zeigte dann, was Sache ist. Wer so in die Griffschalen greift wie die Demonstration zeigt und den Liner entriegelt merkt kein haken mehr,eigenwillig aber so wird’s gemacht!? Der Klingengang ist nicht gerade seidig, aber zweckmässig und geht völlig in Ordnung.
Rasierscharf ist es nicht(mehr?), Papier ist aber ohne gerupfe teilbar.
Wer freakig genug ist, mit so einem Teil zu kochen, hat auf Grund der Klingenform ein sauteures Wiegemesser und gleich ein Unterarmworkout dazu :D



Die Klinge steht nicht 100%ig mittig, lässt sich auch nicht mit Druck gegen den Griff drücken, sehr stabil.



Der Knubel ist da, entfernen, dann ist er wech :)



Die Anodisierung am Aluminium ist leicht mangelhaft, bei einem Einsatzmesser weitgehend egal, wird über kurz oder lang ohnehin voller Gebrauchsspuren sein.



Der Klipp hat optimale Spannung, liegt wohl an dem kleinen Podest.



Framelock, mal gross, mal klein, so soll es sein ;)



Ein extremer Vergleich, Medford TFF-1 gegen Böker Keycom



Wie auf dem Bild zu sehen ist, hat das TFF-1 eine elegante Linienführung, wie der Griff in die Fehlschärfe fliesst, das kann schon was, deto am Rücken, wo der Daumen parkt, gefällt mir ausgezeichnet.

Zusammenfassung:

°) In jeder Hinsicht aussergewöhnlich, ein Kinderschreck :teuflisch
°) Für den konstruierten Zweck höchstwahrscheinlich geeignet, überprüfen kann ich das
nicht und muss ich hoffentlich nie
°) Für den täglichen Gebrauch, hmm, ich mochte es von Tag zu Tag ein wenig mehr...
°)Für die Vitrine fehlt(beim Testmodell)der Wille zum perfekten Finish
°)Der Preis ist genau so wuchtig wie das Messer
°) Als Showmesser und Eyecatcher der König ;)

Auf das Fazit der nächsten Teilnehmer bin ich mal gespannt!


Gruß, güNef
 
Zuallererst natürlich noch ein herzlicher Dank an all jene die diesen Passaround ermöglicht haben!
Es ist alles andere als selbstverständlich, ein +500,-- Messer samt Verlosung in einen PA zu geben!


Doch nun mein Bericht:


Hier einmal der Link zur outdoor-treasure Seite, soviel Zeit muss sein: Medford TFF-1


Einleitendes:


Das Medford erreicht den Käufer in einer stabilen Plastikbox, die schon für sich beeindruckend ist.
Erinnert an Pelican-Köfferchen. Das Ding kann wahrscheinlich sogar schwimmen, viel andere Gründe kann
ich mir nicht vorstellen, ein "taktisches Taschenmesser" das für "Strafverfolgungsbehörden"und "Streitkräfte"
"für den harten Einsatz konzipiert ist" dermaßen schützen zu müssen.

Fesch ist das Köfferchen aber allemal.

Also ausgepackt und herumgespielt. Was für ein Riesending! Groß und schwer.
zugeklappt erinnert es etwas an Strider, geöffnet, mit dieser Riesenklinge wohl bislang einzigartig.

Der Clip zeigt eine ausgefräste Messer-Silhouette, sehr nettes Detail!


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Verarbeitung:


Die Verarbeitung hat Schwächen und Stärken.

Da wackelt überhaupt nichts, das ist alles sehr sehr passgenau.
Die Oberfläche der Klinge gefällt mir auch sehr gut, hochglanzpoliert wäre wohl fehl am Platz.

Der Lock geht sehr streng, also mit einer Hand nur recht schwer zu schließen.

Die grüne Anodisierung kann man fast mit dem Fingernagel herunterkratzen, schnittfest ist das sicher nicht.

Geschlossen steht die Klinge sehr schief, sie schmiegt sich regelrecht fast von innen an die eine Griffbacke an. Man hat den
Eindruck, wenn der Griff nicht da wäre würde das noch schiefer stehen.

schief3.jpg


Außerdem ist das Ding "in sich" auch noch schief, hier zwei Bilder - einfach hingestellt, einmal von vorne, einmal von hinten:

schief1.jpg

schief2.jpg


Für +500,-- keine besondere Leistung.

All das hat aber für die Verwendung keinerlei Bedeutung.



Schärfen:


Nachdem das Messer nicht sehr scharf bei mir angekommen war, Ledern auch nichts mehr half, machte ich mir Gedanken übers Schärfen.

Aber nicht einfach ohne Nachzudenken drauflos. Die Frage war, welchen Winkel hat die Schneide ab Werk? Eine Nachfrage bei Herrn Ralf
Brummer von outdoor treasure brachte auch keine völllige Klarheit:

... leider kann ich ihnen diese Frage nicht direkt beantworten. Laut Auskunft schleifen die Medford Mitarbeiter „frei“ und nicht
mit einem System. Das ist natürlich keine genaue Antwort und ich habe leider auch keine. Vertrauen Sie bitte auf ihre Erfahrung mit
ihren anderen Messern da ich ihnen im Moment keine genauen Anweisungen geben kann.

Also musste ich den Winkel irgendwie herausfinden.

Schwarzer Edding, Dünnes Tüchlein um den Lansky-Stein und Aceton - geschafft. Die dritte Raste von unten passt "am ehesten".
Der tatsächliche originale Anschliffwinkel variiert durch die Freihandmethode jedoch sehr stark, ich schätze einmal grob zwischen
20° und 30°.

Der Rest war keine Hexerei. Der D2-Stahl ist willig und widersetzt sich den Steinen wenig. Der neue Grundschliff hat also 25°.
Das Messer schneidet jetzt Zigarettenpapier quer, so soll das sein. Erstaunlich wie gut das mit dem D2 funktioniert.

Doch kein Nutzen ohne Schaden, bzw. wo Licht ist, ist auch Schatten:

Ich habe im Eifer des Gefechts mit der Klinge, dem Messer zwei Kratzer verpasst. Ein winzigster auf der Ti-Seite, ein etwas
größerer auf der Al-Seite. Hier nur thumbnails zum anklicken, ich wollte die Auflösung nicht verändern. Die "roten" Kratzer sind von
mir, die "grünen" nicht (die waren schon), was das ganze Malheur etwas relativiert:





Ob das jetzt eine Katastrophe ist oder nicht, mögen die Teilnehmer nach mir beurteilen. Das Al ist jetzt um einen Kratzer reicher, am Ti
sieht man es fast nicht.

Ich biete dem Gewinner des Messers nach dem PA als kleine Entschädigung einmal professionell Schärfen bei Jürgen Schanz auf meine
Kosten an. Ich hoffe, dem Schaden ist damit genüge getan. Ansonsten hoffe ich auf ein mildes Urteil von Pitter.


Fazit:

Das Messer ist sehr teuer. Aber auch deswegen sehr exclusiv. Für eine ähnliche Investition bekommt man bei Chris Reeve oder Strider mehr.
Mehr an Stahl (S30V, S35V...), bessere Anodisierung (Lack aus der Dose hält ähnlich gut) etz.

Vielleicht will das Medford aber eben nicht so perfekt sein. Ich kenne ja die Philosophie der Firma nicht, und welche
Fragen sich die Entwickler gestellt haben.

Denn all diese Herummeckerei auf hohem Niveau berücksichtigt nicht den Einsatzzweck, und der ist einfach "hardcore".
Und bei "hardcore"-Einsatz ist es herzlich Wurscht ob da nun Kratzerchen sind, ob die Klinge schief steht und soweiter blablabla.

Das, was es soll, kann es perfekt. Davon bin ich überzeugt.


Andreas


SchnitttestMedford.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

Zuerst natürlich mein Dank an Hrn. Brunner von Outdoor Treasure, an Medford Knive&Tools für die Produktion dieses Kloppers und selbstverständlich an Pitter der das alles wiedereinmal möglich gemacht hat.

Das Messer:

Ich muss sagen das dieses Messer nahezu gigantische Ausmaße hat. Im Vergleich dazu ist mein Manix 2 (EDC) ein kleines graues Mäußchen.
Das Messer kommt in einem schwarzen Pelicase mit Logo und allem. Eine einem solchen Messer würdige Verpackung.

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Offen:
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Wie man erkennen kann ist in dem Pelicase nicht nur das Messer (normalerweise in Blubberblasen- Folie :D verpackt) sondern auch eine Visitenkarte und ein eher nutzloses aber hübsch anzusehendes Bändchen.

Der Hersteller verspricht hiermit ein taktisches Einsatzmesser, das für Streitkräfte / paramilitärische Einheiten und Freizeit - Rambos usw. entwickelt wurde. Eine platzsparende Ergänzung zu einem feststehenden Messer. Platzsparend? Ich muss sagen, ich hätte nicht gedacht das ich es so einfach in die Hosentasche stecken kann. Es fällt da auch nicht wirklich auf, wenn man bedenkt das ich es gewohnt bin schwerere Messer mit mir herumzutragen.
Weiters wird eine einhändige Bedienung angepriesen. Das halte ich mal für gewagt. Das Öffnen bekommt glaube ich wirklich jeder hin, mit dem Schließen sieht es etwas anders aus. Der Framelock ist etwas streng und der Andreas (AILL) z.B. hat es nicht zusammengebracht das Messer einhändig zu schließen. Ich schon. Anzumerken ist, das auf manchen Seiten dann doch ein beidhändiges Schließen angeraten wird.

Die Materialien die bei diesem Messer verwendet werden unterstützen meiner Meinung nach die dem Messer angedachte Aufgabe stabil zu sein. Aluminium und Titan im Griff und D2 für die Klinge.
Die Klinge ist eine massiv ausgeführte Wuchtbrumme und sauscharf (Dank an AILL)! Natürlich habe ich mich beim ersten Öffnen gleich geschnitten :D.
Ich frage mich eigentlich nur wieso ein Klappmesser eine so massive Klinge benötigt. Ob die Achse das auf dauer mit starker Belastung aushält wollte ich nicht testen.

Der Griff ist in solidem Aluminium und Titan ausgeführt. Ein stabiler Framelock mit einem stabilen Clip, bei dem man sich wirklich darauf verlassen kann das das Messer da bleibt wo es sein soll.
Die Formgebung hat mich etwas an Strider erinnert.
Die meiner Meinung nach unzureichende Anodisierung und die nicht gleich großen Frameplatten hat der AILL in seinem Bericht schon Bemängelt, und dieser Kritik schließe ich mich zu 100% an. Für ein 500€+ Messer ist das wirklich nicht ok.

Fazit:

Dieses Messer ist für mich persönlich nicht das gelbe vom Ei. Es ist bei weitem zu kopflastig, was der massiven Klinge und den leichten Materialien im Griff geschuldet ist. Ein längeres Arbeiten ist mit diesem Ding unmöglich. Wenn ich das Messer mit dem BM Adamas vergleiche, welches in der gleichen Gewichtsklasse liegt, muss ich sagen ungenügend. Ich bin erstens kein Fan von Framelocks (aber das ist eine persönliche Befindlichkeit) und ich bevorzuge Messer mit denen man auch länger durchgehend arbeiten kann.
Das Messer mag sicherlich seine Anhänger haben, ich gehöre nicht dazu.
 
So, hier kommt nun schon mein Bericht über das Medford TFF1.

Vorab noch einmal ein Riesen Dankeschön an Herrn Brunner von Outdoor Treasure, der das ganze großzügig sponsort und natürlich an Pitter für die Organisation.

Ach ja, ich bin nicht so der „Es wurde ja eh schon alles gesagt“-Typ, daher schildere ich meine Eindrücke größtenteils einfach so, als hätte es die vorherigen Berichte noch nicht gegeben. Ich hoffe, dass meine Vortester das nicht als Affront gegenüber ihrer schon getätigten Arbeit auffassen, aber gerade bei einem Messer dieser Preisklasse käme ich mir etwas daneben vor, würde ich nur ein paar Zeilen schreiben :D






Erster Eindruck/Optik/Verarbeitung

Das TFF1 kommt in einer tollen, gepolsterten und wasserdichten Kunststoffbox, die einer Peli- oder Otterbox sehr ähnelt, aber keine ist, jedenfalls kenne ich das Modell so nicht. Ich würde aber behaupten, sie hat dieselbe Qualität und sie ist ebenso „made in USA“. An der Box ist ein Lanyard und eine Kugelkette mit einer Medford Erkennungsmarke. Ziemlich cool! In der Box ist dann das Messer in Polsterfolie verpackt, ein Lanyard und ein durchsichtiges Kunststoff Visitenkärtchen, das ich extrem geil finde. Das brauche ich auch! :D Das Messer dann ausgepackt, hat man das langersehnte Trumm endlich in der Hand und ist doch überrascht, wie groß das Ding ist, obwohl man es doch schon genau wusste. Gewichtsmäßig war ich eher überrascht, dass es bei der Größe doch eher leicht ausfällt, genaue Daten schreibe ich hier jetzt aber nicht. Ich muss sagen, optisch ist es nicht ganz so meins, ich mag die Klingenform nicht allzu sehr und die grüne Beschichtung gefällt mir nicht besonders. Die Beschichtung ist für mich auch das negativste, was mir so auffiel, die wirkt nicht wie eine Anodisierung, sondern eher wie eine billige Lackierung. Und die Farbe gefällt mir auch nicht. Allerdings haben ja meine Vortester schon geschrieben, einem taktischen Arbeitsmesser kann die Beschichtung ja mal völlig am A**** vorbei gehen. :D Ansonsten finde ich die Verarbeitung sehr gut. Das Klingenfinish gefällt mir und ist recht unempfindlich, es gibt keine unangenehmen Kanten oder Ecken. Einzig die schon erwähnte nicht zentrierte Klinge trübt etwas den Gesamteindruck und dass die Aluminium Griffseite etwas länger ist als die Titanseite, was Aill schon schön mit Fotos dokumentiert hat, das ist auch etwas ärgerlich, müsste halt einfach nicht sein, auch wenn es natürlich im Gebrauch überhaupt nicht stört. Was mich an dem Messer enorm stört, das sind die Schrauben. Kann es denn wirklich wahr sein, dass man bei solch einem Messer, das als Arbeitstier für den harten Einsatz konzipiert ist, Schrauben verwendet, die zwar 5mm Kopfdurchmesser haben, aber trotzdem nur ein Torx6 Löchlein haben? Gut, die Löchlein sind relativ tief, kann sein, dass die nicht so leicht ausnudeln, aber da hätte man doch auch einfach was mit T15 nehmen können und hätte keine Probleme. Außerdem ist für die Achsschraube ein spezielles Tool nötig, das nicht im Lieferumfang ist, das kann doch auch nicht ernst gemeint sein? Muss also jeder Soldat, der das Teil im Einsatz hat, das extra Werkzeugelchen dabei haben, wenn mal der Klingengang justiert werden muss oder das Teil auseinander genommen werden muss, um es zu reinigen? Das halte ich alles für nicht besonders durchdacht.

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Klinge/Stahl/Schneideigenschaften

Ja, die Klinge, also die Form ist nicht so mein Ding, ich kann nicht so recht nachvollziehen, ob, bzw. was so eine bullige Form für Vorteile bringt. Ich denke man könnte ohne weiteres die Hälfte des Materials/Gewichts der Klinge einsparen, ohne irgend einen Nachteil dadurch zu haben. D2 finde ich einfach super, auch bei diesem Messer scheint er eine sehr gute Wahl zu sein. Das Messer kam sehr scharf hier an (war das noch Aills Werk oder wurde inzwischen nachgeschärft?) und bei den Schneidaufgaben seit gestern hat er sich auch sehr gut geschlagen. Was die Schnitthaltigkeit und Nachschärfbarkeit angeht, werde ich die Tage dann noch meine Erfahrungen ergänzen. Das Messer ist aufgrund des Hohlschliffs auch trotz der ordentlichen Klingendicke sehr schneidfreudig, das hätte ich so nicht erwartet.

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Griff/Ergonomie/Bedienung/Clip

Das Öffnungsloch beschreibt wirklich einen sehr großen Kreis, allerdings konnte ich das Messer trotz recht kleiner Hände (8,5) eigentlich problemlos einhändig öffnen und auch schließen. Der Framelock scheint nicht mehr so zu klemmen, wie es die ersten Tester beschrieben haben, selbst wenn man die Klinge fest aufschwingt, finde ich, dass sich das Klemmen in Grenzen hält. Im geöffneten Zustand hat das Messer absolut kein Spiel, die Klinge steht bombenfest, der Framelock steht im ersten Drittel. Der Griff ist insgesamt recht kantig, aber nicht scharfkantig. Das finde ich persönlich eigentlich ganz gut. Er liegt mir auch trotz, wie schon erwähnt, kleiner Hände sehr gut in der Hand und lässt sich kurz oder lang greifen. Wenn man es kurz greift, also mit dem Zeigefinger in der vorderen Fingermulde, dann lässt sich damit richtig gut schnitzen und feine Arbeiten erledigen, wenn man weiter hinten greift kann man auch mal ein wenig hacken. Ich habe in der kurzen Zeit jetzt aber eigentlich fast nur kurz gegriffen und ich denke dass sich das auch nicht ändert, daher könnte für mich der Griff gute 5cm kürzer sein. :D Die Daumenrampe, bzw. –mulde finde ich sehr bequem, allerdings ist das Jimping viel zu lasch. Das hätte man auch ganz weg lassen können. Das gilt auch für die restlichen Riffelungen am Griff, die dienen nicht wirklich der Griffigkeit. Der Clip funktioniert sehr gut, er hat eine tolle Spannung, geht auch über dicken Stoff und ich finde ihn ziemlich cool mit der ausgelaserten Messersilhouette.

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Fazit

Mein Eindruck von dem Messer ist geteilt. Stahlwahl, Ergonomie und vieles andere finde ich gut bis hervorragend, die Schraubenwahl finde ich für den angedachten Zweck als Einsatzmesser völlig daneben und die Verarbeitung ist jetzt auch nicht unbedingt dem Preis angemessen. Es ist aber mit Sicherheit ein Messer, das seinen Zweck erfüllt, es ist äußerst stabil, für grobe wie feine Arbeiten geeignet und macht mächtig Eindruck, wenn man es aus der Tasche holt. :D
Noch einmal vielen Dank für den PA, ich werde bestimmt noch ein paar Tage Spaß an dem Messerchen haben!

Liebe Grüße,
Stephan
 
Ja, das ist doch mal ein Messer.
Sozialverträglich sieht anders aus, aber Jungs finden sowas cool.
Mir hat im Gegensatz zu manchem Vortester die Verarbeitung gut gefallen. Da liegt mein Schwerpunkt bei einem definierten Klingengang (sehr gut) und Oberflächen- und Kantenbehandlung (erstklassig, da kneift aber mal gar nix). Handlage, Balance und Ergonomie fand ich super. Anderen sind die Jimpings zu lasch, mir sind sie, da ich Jimpings nicht besonders mag, gerade richtig. ;)
Leider ist an mehreren Stellen der Aluminiumgriffschale schon die Anodisierung abgeschlagen (auf Physeters Fotos sieht man das gut, der hatte das Messer nach mir).
Über die Sinnhaftigkeit diese Klingendicke mit einem tief angesetzten Hohlschliff zu kombinieren werde ich mir hier keine Gedanken machen, denn erstens schneidet das Messer natürlich ordentlich und zweitens kauft sich das sicher keiner, weil er es als Reiseküchenmesser nutzen will, sondern weil es ihm gefällt. Also was solls.
Fazit: Mir hat es gefallen. Wem es nicht gefällt kriegt fürs gleiche Geld sicher anderswo was passendes.

Danke dem edlen Spender, Herrn Brunner von Outdoor Treasure, der den PA mit Gewinnoption ermöglicht hat, finde ich nobel.

Gruß
giovanni
 
Zuallererst möchte ich mich bei Herrn Brunner von http://www.outdoor-treasure.de/ und Pitter für diesen Passaround bedanken!

Witzig fand ich das James Bond-Köfferchen in dem das Messer ausgeliefert wird, sogar mit Dichtung! Das Köfferchen macht einen hochwertigen Eindruck und die beiliegende Visitenkarte ist einfach cool. Perfekt wäre es gewesen, so denn noch ein passender Stirnlochschlüssel samt Torxdreher und ein wenig Schmiermittel beigelegen hätten, so als Werkzeugkistel für Unterwegs (Neudeutsch eine: Maintenance-Transport-Box).

Das Messer selber hat mir viel Spaß gemacht; Mir gefällt es einfach.
Der Griff eher eckig, dazu diese bauchige Klinge: Perfekt
Dazu kommen noch so nette Details wie der Clip in dem nochmal die Form des TFF1 eingefräst ist.
Das TFF 1 machte einen sehr wuchtigen Eindruck bei noch erträglichem Gewicht, ich hatte es hinten links in der Hosentasche und merkte es da eigentlich nicht.

Den Griff empfand ich als sehr komfortabel, kurz oder lang greifen, das Messer liegt bequem in der Hand, die Daumenauflage hätte etwas mehr Grip bieten können.
Nur die Beschichtung gefiel mir gar nicht, die wirkt etwas billig und stört den ansonsten hochwertigen Eindruck (und die Bearbeitungsspuren unter der Beschichtung gehen gar nicht).

Die Klinge ist durch den wenig hochgezogenen Hohlschliff kein besonderes Schneidwunder, aber es meistert alle Aufgaben für die man ein normalerweise ein Taschenmesser dabei hat ohne Probleme. Leider war der Schliff zur Klingenspitze hin etwas unsymetrisch.

Der Verschluss machte einen zuverlässigen Eindruck und hielt, der Klingengang war sehr gut eingestellt- Von daher gibt es also nichts zu meckern.

Verbessern könnte man auf jeden Fall die Beschichtung (oder ganz weglassen) und die Bearbeitungsspuren unter der Beschichtung sollten so auch nicht sein.

Ich finde das Messer gelungen nur etwas Feintuning könnte nicht schaden.


Claus.
 
So ... dann nun hier mein Testbericht:

Ein Wort vorweg:
Ich bin ja immer recht skeptisch, wenn ein Messer als das "ultimative taktische Taschenmesser" angepriesen wird und es eigens "für Streitkräfte und Strafverfolgungsbehörden entwickelt" wurde. Warum? Vielleicht aus Ermüdung gegenüber der Schwemme von Produkten, mit denen diverse Hersteller versuchen, ihre Produkte aufzuhübschen. Oft genug gleitet der Versuch, einen besonderen Nimbus zu schaffen, ins lächerliche ab, wenn man einem x-beliebigen Produkt das Etikett “taktisch/tactical” draufpappt wie z.B. der tactical Dosenöffner aus reflexfreiem Metall. :glgl:
Und dennoch war ich nach Pitters bildgewaltiger Vorstellung mehr als neugierig auf den Medord Tactical Fighting Folder 1 (TFF-1), so dass ich mir einfach persönlich einen Eindruck von diesem Messer machen wollte.

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Medford TFF-1
Daten (laut Katalog):
Gesamtlänge: 25,80 cm
Klingenlänge: 11,40 cm
Länge geschlossen: 13,20 cm
Griffbreite: 1,5 cm
Klingenstärke: 5,0 mm
Klingenmaterial: D2
Griffmaterial: Aluminium und Titan
Verschluß: Framelock
Gewicht: 260 g

Erster Eindruck:
"Massiv" - selbst dieses Wort scheint für das Medford TFF-1 eine kleine Untertreibung zu sein. Das Messer, welches in einer schicken wie funktionalen Otterbox samt "Hundemarke", Lanyard und schicker Vistenkarte daherkommt, strahlt pure Stabiltät und Robustheit aus. Vielleicht scheint das Messer sogar etwas zu "overbuilt" zu sein, denn ein EDC-Messer wird das Ding nie werden und will es auch gar nicht sein.

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Griff/Handlage:
Der Griff des Messers besteht aus einer vorderen Aluminiumplatine mit olivgrüner Beschichtung, während die hintere Platine, die auch den Framelock-bildet, aus Titan besteht. Das ist auch gut so! Ich will nicht wissen, wieviel das Messer, welches bereits so 260 Gramm auf die Waage bringt, wiegen würde, wenn man statt Alu und Titan Stahlplatinen gewählt hätte.

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Die Streitkräfte und Strafverfolgungsbehörden, für die dieses Messer entwickelt wurde, scheinen großen Wert auf einen ausladenden Griff zu legen. Selbst mit meinen großen Händen (Handschuhgröße 10+) hatte meine Hand mehr als ausreichend Platz, um das Messer auf verschiedene Arten zu greifen.

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Die Handlage würde ich als gut gewerten. Durch den großen Griff, der wirklich viel Platz für verschiedene Griffoptionen bietet, liegt das Messer satt und sicher in der Hand und ermöglicht auch robuste Arbeiten. Die Tatsache, dass die vordere Aluplatine nicht anodisiert sondern nur beschichtet wurde (mit erkennbaren Bearbeitungsspuren darunter), verbuche ich mal als optisches Manko, was jedoch zu kleinerlei Einschränkung der Funktion führt.

Clip:
Der Clip, den das ausgelaserte Medford-Logo ziert ist zwar nicht umsetzbar, dafür aber ordentlich stramm und erlaubt eine "deep-Carry"-Trageweise - wenn die Hosentasche groß genug ist.

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Klinge:
Oft verfügen taktische Messer zwar über eine mehr als ausreichende Klingenstärke, was sie zwar sehr robust macht, allerdings nicht gerade zur Schneidfreudigkeit des Messers beiträgt.
Das Medford TFF-1 bietet erfreulicherweise beides: Eine mit satten 5mm recht ansehliche Klingenstärke - Gleichzeitig aber auch einen Hohlschliff, der die Klinge tatsächlich schneiden läßt, statt sie zu einem bloßen Spaltkeil verkommen zu lassen. Die Wahl des D2 als Klingenstahl finde ich auch sehr gelungen - die vielbesungenen Rostprobleme gabs nicht, dafür hielt der Stahl seine Schärfe über den Testzeitraum mehr als gut.
Das ovale Öffnungsloch der Klinge bot dem Daumen auch mehr als genug Platz, das messer einhändig zu öffnen, wiewohl die zweihändige Öffnung aufgrund der Größe des Messers manchmal komfortabler war.

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Lock:
Das Messer verriegelt per Framelock mit einem satten KLACK und die Klinge hat im geöffneten Zustand weder horizontales noch vertikales Spiel, sondern sitzt bombensicher. Allerdings stellte sich das Lösen des Locks teilweise als recht schwierig heraus, da er sich manchmal regelrecht festgefressen hatte und sich nur mit etwas mehr Kraftaufwand wieder lösen ließ. Naja, lieber manchmal zu fest, als manchmal zu locker...

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Fazit:

Das Medford TFF-1 ist ein tolles Messer, welches auch harte Arbeiten locker wegstecken kann. Zwar läßt die Alttagstauglichkeit - wie zu erwarten war - ein wenig zu wünschen übrig, aber es hat mir sehr viel Spaß gemacht, das Messer testen zu können.

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Vielen Dank an Pitter und Herr Brunner von Outdoor Treasure, für die Veranstaltung dieses tollen Passarounds :applause:
 
So, nach dem ich das TFF-1 auch einige Tage spazieren tragen dürfte, kommen hier meine subjektiven Eindrücke (normaler User, nix Überlebensexperte, nix Sammler):

Erstmals allerherzlichsten Dank an Hr. Brunner von Outdoor-Treasure. Ein Passaround-„Geschenk“ in dieser Größenordnung ist sicherlich nicht selbstverständlich.
Danke natürlich auch an Pitter.

Die technischen Daten wurden zum Glück schon genannte, sodass ich sie nicht wiederholen muss.

Bei diesem Passaround habe ich einen richtigen Brummer (im Vergleich zu meinen sonstigen EDCs) erwartet. Ich wurde auch nicht enttäuscht. Allerdings hat sich das Messer in der Praxis als alltagstauglicher erwiesen als gedacht.

Klinge/Klingenform:
Die Klinge wird durch die sehr bauchige Form geprägt. In Kombination mit dem Hohlschliff war die Schneidleistung überraschend gut. Allerdings kam das Messer auch sehr scharf bei mir an. Herzlichen Dank an die Vor-User.

Griff:
Der Griff ist für meine Verhältnisse relativ groß, aber lieber zu groß als zu klein.
Das Handling war trotz der speziellen Form sehr angenehm. Schnitt- und Schneidorgien habe ich allerdings nicht veranstaltet.
Wie bereits erwähnt erscheint die grüne Farbe des Griffs nicht besonders widerstandsfähig.

Clip:
Im Alltag würde ich das Messer sicherlich in einer Gürteltasche spazieren tragen. Für die kurze Zeit das Passarounds hat sich der Clip aber bewährt. Die Spannung war optimal.

Verschluss:
Die Klinge wird per FrameLock sehr sicher fixiert. Das versehentliche Einklappen der Klinge habe ich nie befürchtet.
Offensichtlich hat sich der Lock mittlerweile etwas eingelaufen:
Gelegentlich hatte ich den Eindruck, dass sich der Lock ETWAS festgefressen hatte, der Lock ließ sich aber immer mit einer Hand (auch bei aufgeworfener Klinge) lösen.
Problematisch war eher die Dimension des Messers: Das Öffnungsloch beschreibt schon einen relativ großen Radius beim Öffen.

Gesamteindruck:
Das Messer wäre für mich sicherlich kein Alltags-, Schnitz- oder Küchenmesser, sondern dürfte nur an John-Wayne-Tagen mit mir spazieren gehen.
In der Praxis hat es sich aber wesentlich besser geschlagen als erwartet.


Bilder:
Das Medford TFF-1 im Vergleich zum Pohl Beta.

Heinz

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Zwischenstand nach fünf Tagen:

Das Messer kam mit deutlichen Schäden an der grünen Beschichtung und sichtlich nachgeschärfter Schneide hier an. So, wie es auch schon auf den bisherigen Fotos zu erkennen ist. Die im Übrigen so gut sind, dass es von mir keine geben wird, könnte nur schlechter zeigen, was eh schon zu sehen ist.

Joa, das Messer. :D In einer coolen Verpackung kommt es daher. Groß und schwer ist es. Der Griff ist nicht so meins, von der Form her. Dafür gefällt mir die rundliche Klinge mit der durchgezogenen Kurve recht gut. Dick ist´se, die Klinge. ;) Schlecht in der Hand liegt es nicht, wenngleich geschmeidig was anderes ist. Was auffällt sind die ziemlich mini wirkenden Schrauben mit den noch mehr mini wirkenden Torxaufnahmen. Hab es noch nicht nachgeprüft, aber mehr wie T6 ist das wohl nicht. Auch scheinen mir die Schrauben bzw. die Gewinde direkt in der gegenseitigen Platine zu sitzen. Den Clip mit der Aussparung find ich gut. Schneiden tut´s natürlich nicht auf Formel-1-Niveau, aber doch ganz passabel. ;) Insgesamt ein cooles Messer. Zum Glück ist Frau Holle noch mal wach geworden, ne leichte Frühjahrsbuxe hinge wahrscheinlich in den Knien.



Ergänzung:

Es wurde ja schon mehrfach erwähnt, dass sich der Lock etwas festfraß und nur mit erhöhtem Kraftaufwand zu lösen war. Gerade eben ist mir aufgefallen: Wenn ich das Messer hinten greife, also mit dem Zeigefinger in der hinteren Mulde, und kräftig zupacke ("white knuckle"), dann rumpelt´s und pumpelt´s, knackt und knirscht es und der Lock zieht sich richtig fest. Aber so richtig, zwei Hände und diverse Verrenkungen sind notwendig, ihn zu lösen.
Im Rahmen des beworbenen Profils versteh ich das als Feature (Zitate von der Medford-Seite):
At MKT we are dedicated to making hand-crafted tools for the most demanding environments man and nature has ever conjured. ... MKT has a knife or tool design that will not only help you get your mission accomplished, but may save your life. ...
... The blade is meant to be two-hand stowed and unintentional retraction of the blade is nearly impossible.



Was bisher zu der geschlossen nicht mittig stehenden Klinge geschrieben wurde, kann ich in dem Maße absolut nicht nachvollziehen.
... Geschlossen steht die Klinge sehr schief, sie schmiegt sich regelrecht fast von innen an die eine Griffbacke an. Man hat den Eindruck, wenn der Griff nicht da wäre würde das noch schiefer stehen. ...
Griffbacke? Wenn der Griff nicht wär? Leicht übertrieben, würd ich mal sagen. ;)
Das Foto von GEichi ist nicht realistisch! Ich hab das Messer hier vor mir und gerade an der Spitze ist so gut wie kein Versatz zu erkennen!
Ja, die Klinge steht nicht absolut zentriert. Aber damit steht sie schon zentrierter, als das, was man von manch deutschem Handmade, zudem meist teurer, gewohnt ist und lässt sich auch einhändig nicht gegen eine der Platinen drücken. Dass es sicher noch besser - schöner - ginge: unbestritten!




Ah, und zu der abgeplatzten Farbe hab ich auch was gefunden:
... we want these living objects to work and move out in the real world. We want them to get scratched, gouged, pranged and worked and ultimately cherished by their owners.
:cool:



Ergänzung 2:

Ich find´s mittlerweile ziemlich cool. Bei der Schärfe konnte ich mit einem Lederriemen noch etwas rauskitzeln, die Klinge läuft mit einem Tropfen Öl fast schon geschmeidig. Gut, viel zu schneiden gab es für den Brecher jetzt nicht. Dank des seitlichen Profils mit tief liegender Schneide machte es sich mit einer weniger derben Klinge ganz gut als Küchenklapper. Wäre ja auch irgendwie taktisch.

Einem anonymen Mittester, besser: Begutachter, gefiel das Medford überhaupt nicht. Zu groß, zu schwer, zu hässlich. Der ist aber auch sonst recht aggro Neuem gegenüber. Jedenfalls fiel im auf, dass Klingenwurzel und Linerrampe entgegengesetzt angeschrägt sind, sodass nur die innere Kante des Liners Kontakt zur Wurzel hat. Hab ich bei anderen Messern so noch nicht bewusst gesehen. Wird das möglicherweise gemacht, um den Druck auf die "Verriegelung" zu erhöhen, ein gewolltes Festbeißen quasi?


Ich versteh nicht, warum man bei einem solchen Messer spisselige Torxschrauben für den Griff nimmt und die zumindest massiv wirkende Klingenachse für Spezialschlüssel auslegt und so ein Zerlegen wieder verhindert. Zudem hätte man für die Clipschrauben auch die gleiche Größe wählen können. Aber nicht nur das, ich hätte zwar nen passenden Torx, doch die Clipschrauben haben noch so einen Pin in der Mitte, was soll denn das?!
Übrigens hab ich eine der Griffschrauben herausgedreht: Die Schraube hat ein durchgehendes Gewinde, hält aber nur in der Titanplatine und zwar mit ziemlich genau 1,25 Umdrehungen. :staun:




Ergänzung 3:

Im Leben ergeben sich dann doch manchmal unerwartet taktische Einsatzmöglichkeiten für so ein überlegenes unterfordertes Messer und so gibt es nun doch noch eine Frontaufnahme von mir.

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Ergebnis: Für´s Abpulen eines trockenen Kaugummis von der Schuhsohle eignet sich das Medford etwa so gut, wie jedes andere Messer, nämlich ziemlich schlecht.





abschließende Ergänzung:

Cooles Messer! Hab gern damit rumgespielt, schade, dass ich es nicht gewonnen habe. Wirkliche Einsatzmöglichkeiten für so ein Messer hatte ich natürlich keine. Darum geht´s ja auch nicht.

Um eine Art Fazit zu ziehen: Für den Alltag ist mir das Medford zu groß und zu schwer und die Klinge zu dick. Gut, das war irgendwo zu erwarten. ;) Ansonsten ist es ein Heavy-Duty-Spielzeug, dass zusammen mit dem Klimbim drumherum ne Menge Eindruck macht. Hat man sich erstmal mit angefreundet, liegt es gar nicht so schlecht in der Hand, wie man erst meinen könnte. Cooles Teil, wie gesagt. Ansonsten kann ich mich auch nur der Tendenz meiner Vortester anschließen: Angesichts des Preises dürfte die Detailverarbeitung für meinen Geschmack ein wenig besser sein. Ist halt die Frage, ob das überhaupt der Anspruch eines "Lebensretters für die härtesten Situationen" ist oder sein sollte.

Das bringt mich zu einer abschließenden Anmerkung: Die wenig Vertrauen erweckenden Schrauben im Titangewinde wurden erwähnt. Ich finde, überdies würde einem Messer mit diesen knackigen Werbeaussagen eine Art Rotoblock gut stehen, oder gleich ein anderer Verschluss. Meiner Meinung nach ist der Linerlock nämlich nicht der Weisheit letzter Schluss, und schon dreimal nicht für ein Messer, das unter keinen Umständen versagen darf.
 
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Etwas verspätet hier mein Bericht:

Auch von mir als erstes vielen Dank für die Organisation und die Bereitstellung des Messers!

Die Box ist sehr cool - stabil und gut weiterverwendbar, kein Verpackungsmüll.
Ich hab nicht schlecht geschaut als ich das Messer ausgepackt habe.
So was massives hatte ich selten in der Hand.
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Öffnen lässt sich das Messer trotz der Größe sehr angenehm - und es bleibt auch gerne offen.
Wie schon zu lesen war, ist der Framelock nicht mal eben mit dem Daumen wieder zu öffnen,
beim festen zupacken haben mir aber auch keine zwei Hände mehr geholfen, so musste ich ein paar mal ein Tischeck zu Hilfe nehmen :argw:

Der Griff ist sehr kantig, im Prinzip der selbe Griff den auch die Strider SNG/SMF/PT haben.
Mir wäre der Griff für längere Arbeiten ohne Handschuhe zu unbequem, aber er ist wenigstens ordentlich groß.
Die grüne Vorderseite ist aus Aluminium und die Rückseite aus Titan, dadurch wird das Messer ein wenig Kopflastig.
Die Farbe (ist das wirklich anodisiert?) macht keinen beständigen eindruck, an ein paar Stellen blättert schon was ab.
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Die Klinge hält die Schärfe sehr gut und lässt sich relativ leicht nachschärfen.
Auch wenn D2 kein rostträger Stahl ist, hat sich die Klinge auch bei Äpfel & Birnen kein bisschen verfärbt oder gar Anzeichen von Rost gezeigt.
In der Klingenform sehe ich viel Gewichtseinsparungspotenzial. Der extreme Bauch hat mir nicht viele Vorteile gebracht.
Beim Gemüseschneiden in der Küche ist die Klingen/Griffgeometrie sicher hilfreich, da man mit den Finger auf gleicher Höhe wie die Klinge ist. (hoffentlich versteht das jetzt jeder :confused:)
Naja, aber für solche Aufgaben ist das Messer auf jedenfall nicht gemacht.
Der Anschliff erlaubt zwar mühelos Äpfel zu stückeln, aber es macht dann doch etwas mehr Spaß in die Holzbearbeitungsrichtung zu gehen :super:

Zitat von der Medford Homepage: "This blade is meant to augment or replace a fixed blade and is built for hard use"
Jo, habt ihr geschafft - in Sachen Stabilität und Größe ist es wohl einem Fixed nicht viel hinterher.
In Sachen Perfektion ist noch Luft nach oben, aber ich denke so wie sich Medford auf ihrer Homepage www.medfordknife.com geben,
ist der Tactical Fighting Folder 1 (TFF1) nicht für Sammler und Vitrinenbestücker gedacht.

Für mich ist das Messer für den privaten Bereich nicht ideal.
Für ein Klappmesser ist es zu stabil, zu schwer und unhantlich, für ein Fixed ist es zu klappbar :glgl: (Sand/Dreck in der Mechanik usw.)
Zudem wird man sich in Deutschland für dieses Messer sehr schwer einen sozialadäquaten Zweck ausdenken können wenn man es als EDC führen möchte. (Was trotz des hohen Gewichts auf jeden Fall möglich ist, in den 7 Tagen hatte ich es immer in der Hosentaschen eingeclippt ohne das es störte!)

Jemand der in die Wildnis zieht und aus irgendeinem Grund kein Fixed haben möchte, ist mit diesem Messer allerdings wohl am besten bedient.
 
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