Passaround-Berichte Fujiwara Kanefusa FKM Santoku und Fujiwara Kanefusa FKH Petty

ScottyC

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Hallo zusammen,

ich freue mich sehr hier den Aufschlag zu den Testberichten für die beiden Messer
machen zu dürfen.

Ein herzliches Dankeschön an Lukas Winkel und seiner Firma knife-art.de, dass er uns die beiden Messer hier zur Verfügung stellt. Ich gebe hier nochmal die Bitte von Lukas weiter; wenn alle weiteren Rezensenten sich hier dranhängen, dann haben wir alles kompakt zusammen.

Lieferung/Verpackung

Die beiden Messer kamen – wie immer von Lukas – ansprechend verpackt. Auch wenn das keinen Einfluss auf das Schneiden hat; so eine Verpackung öffne ich sehr gerne :D::

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Zum Santoku

Allgemein

In den beiden o.a. Links sind schon viele Daten zu den Messern enthalten; diese wiederhole ich hier nicht.

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Beide Messer gefallen mir sehr gut.

Der Griff aus schwarzem Pakkaholz ist sauber verarbeitet. Zwei Dinge sind mir sofort aufgefallen. Zum einen die spiegelnd glatte Klinge, die zumindest mit bloßem Auge keine besondere Geometrie aufweist; eine Shinogi-Linie ist vorhanden – diese sieht man allerdings nur nach dem Anlegen eines Lineals.

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Die zweite Auffälligkeit zeigt sich unter dem Mikroskop – tut mir leid, aber hier kann ich keine Bilder anbieten. Lukas beschreibt das Messer auf seiner Webseite mit einem 70:30 Anschliff. Nachdem was ich unter dem Mikroskop gesehen habe, hätte ich – ohne diese Information – auf einen einseitigen Anschliff getippt.
Auf der rechten Seite ist ein sehr breiter Anschliff zu sehen; das sieht man auch mit bloßem Auge, auf der linken Seite zeigt das Mikroskop lediglich eine Microfase. Auf dem letzten Zentimeter ist die Klinge sehr dünn ausgeschliffen.

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Die Praxis

Der Schwerpunkt des Santokus liegt ziemlich genau im Übergang zwischen Griff und Klinge, so lag das Messer bei mir – sowohl im Pinch-Griff, wie auch im klassischen/europäischen Griff – sehr gut in der Hand.
Alle gängigen Schneidarten (Schub, Zug, Wiegen, Choppen) funktionieren leicht und problemlos, wobei ein Santoku – aufgrund seiner flach verlaufenden Schneide – eher weniger für das Wiegen geeignet ist. Für nicht all zu hohes Schnittgut aber ging das sehr gut.
Was ich sofort beim ersten Schnitt durch einen Weißkohl gemerkt habe – das Messer zieht ordentlich nach links. Das ist klar dem Schliffverhältnis geschuldet. Gerade bei härterem Schneidgut (z.B. Weißkohl, Karotte, Sellerie usw.) musste ich schon ordentlich gegenhalten, um einen geraden Schnitt hinzubekommen. Da Lukas das Messer, ohne Aufpreis, auch im 50:50 Schleifverhältnis ausliefert, ist das Verhalten für mich kein Minuspunkt. Der Kunde muss einfach vorher sagen, wie er das Messer haben möchte. Interessiert hätte mich die symmetrische Fase schon, aber selbstverständlich habe ich als erster Tester hier nicht gleich umgeschliffen. Zum einen bin ich sehr neugierig, was die Tester nach mir zu dem Werksschliff sagen, zum anderen war ein Nachschleifen wegen der Schärfe keinesfalls notwendig. Mich hat beeindruckt mit welcher out-of-the-box Schärfe das Messer geliefert wurde. Ich habe gleich mal durch ein Zeitungspapier geschnitten; hier ging die Klinge ganz sanft und ohne ruckeln durch. Klar, wenn man als Schleif-Nerd Hand anlegt, dann geht da sicher noch etwas mehr. Aber für einen Auslieferungsschliff – absolut top. Das Bild mit den dünnen Tomatenscheiben zeigt das Schneidergebnis, ohne die Tomate mit der Hand auf dem Brett festzuhalten.

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Was mich besonders beeindruckt hat, war die Schneidfreudigkeit, mit der das Santoku durch das Schnittgut geht. Gleich zu Beginn habe ich eine richtig dicke Karotte kleingeschnitten und war erstaunt, wie leicht und ohne Knacken die Klinge durch ging. Hier gilt es auch zu bedenken in welchem Preissegment wir uns mit diesem Messer bewegen. Ein dünn ausgeschliffenes Messer mit dieser Schärfe und Schneidfreudigkeit, das hat mir sehr gut gefallen.

Auch ein schönes Schneiderlebnis war das Würfeln einer Zwiebel; hier konnte ich so richtig hauchdünne Scheiben und beim nächsten Schnitt Würfel abschneiden – wirklich klasse!

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Aufgrund der glatten und spiegelnden Klinge hätte ich erwartet, dass das Schnittgut so richtig schön klebt. Dieses Santoku ist sicher kein food release Wunder, aber – vermutlich auch durch den Anschliff unterstützt – löst sich das Schneidgut ziemlich gut. Ein komplettes Festsaugen konnte ich nicht beobachten.

Zum Schluss noch einmal etwas zur Schärfe. Wie lange die Schärfe anhält, war mit wenigen Testtagen nicht zu ermitteln. Allerdings ging das Messer, bevor ich es weitergeschickt habe, noch immer glatt durch das Zeitungspapier; hier habe ich bei wenigen Tagen des Schneidens, im höheren Preissegment auch schon was anderes erlebt. Bei einer ungefähren Härte von 58 HRC sollte die Schärfe mit einem guten Wetzstab lange aufrecht gehalten werden, bevor man wirklich an ein erneutes Schleifen ran muss.

Fazit:

Das Santoku hat mich sehr beeindruckt, man bekommt ein hervorragendes Messer zu einem wirklich guten Preis. Gerade in diesem Preissegment kommen hier im Forum immer wieder Beratungsfragen. Hier werde ich das Fujiwara Kanefusa FKM Santoku sehr gerne empfehlen, verbunden mit dem Rat es mit einem 50:50 Anschliff zu kaufen.

Zum Petty

Wie das Santoku, so liegt auch das Petty sehr schön in der Hand und ist ebenfalls hervorragend verarbeitet. Die Griffschalen passen lückenlos und auch hier ist alles bestens abgerundet und anschmiegsam in der Hand.

Im Gegensatz zum Santoku war die out-of-the-box Schärfe nicht ganz so gut; der Schnitt durch das Zeitungspapier ging gerade noch so durch. Ein Messer ist ein Gebrauchsgegenstand und als solcher muss er auch immer wieder nachgeschärft werden, daher empfinde ich diesen Umstand nicht als Minuspunkt. Ich persönlich brauche mein eigenes Petty nur ab und an. Mir sind größere Klingen – auch für kleine Schnitte – meistens lieber. Daher wusste ich, um ehrlich zu sein, auch nicht so genau auf was ich mich beim Testen konzentrieren sollte. Ein paar Schnitte durch eine Zwiebel gingen nicht ganz so leicht, das aber ist vermutlich der nicht ganz optimalen Auslieferungsschärfe geschuldet.

Auch das Petty wird, wie das Santoku, mit einem 70:30 Schliff ausgeliefert. Im Gegensatz zum Santoku bestätigte das Bild im Mikroskop ungefähr diesen Schliff. Das „nach links ziehen“ war auch beim Petty vorhanden, allerdings nicht so stark wie beim Santoku. Das spricht möglicherweise für meine Vermutung, dass das Santoku fast einseitig geschliffen wurde. Aber auch das Petty kann – ohne Aufpreis – mit einem 50:50 Schliff bestellt werden – diese Variante würde ich auch empfehlen.

Mit der Entscheidung zu diesem Petty muss dem Käufer auch klar sein, dass es sich hier um ein Messer aus Carbonstahl handelt. Ich gehe mit meinen Messern sehr sorgsam um und selbstverständlich auch mit den Testmessern. Selbst nach den wenigen Einsätzen dieses Pettys sieht man schon ganz leichte Verfärbungen. Mir persönlich gefällt das sehr gut. Ich möchte das hier nur explizit erwähnen, da hier nicht alle Carbonstahl-Messer gleich reagieren und diese Verfärbungen auch nicht jedem gefallen.

Fazit:

Auch das Petty bekommt von mir eine Kaufempfehlung. Eine kurze Klinge sollte in keiner Küche fehlen. Wie beim Santoku auch, ist das Preis-/Leistungsverhältnis für mich sehr attraktiv.

Ich freue mich schon auf die Rezensionen, die nach mir hier gepostet werden und hoffe sehr, dass die Passarounds noch mehr werden :)

Viele Grüße
Rainer
 
Hallo Leute

Dann will ich auch meinen "Senf" dazu geben.
Zuerst mal Danke für die Teilnahme an dem PA. Ich finde das echt toll, das man Messer erst ausprobieren kann, bevor man eventuell kauft.
Das ist ein tolles Angebot von Lukas und keinesfalls selbstverständlich. Jetzt bin ich wieder eine positive Erfahrung reicher.

Die Pakete von Lukas Winkel mache ich immer gerne auf. Liebevoll und sicher verpackt, und immer eine handschriftliche Notiz dazu, das hat einfach Stil.

So, jetzt zu den Messern.
Die Klingen sind fast spiegelpoliert, anders als auf der Webseite dargestellt. Beide sind am Griff recht schwer. Beim Santoku egalisiert das die große Klinge, aber beim Petty merkt man die Grifflastigkeit schon.
Wie @ScottyC schon schrieb sind sie auf 70/30 geschliffen.
Das Petty konnte ich mit dem Goniometer noch messen, das Santoku nicht mehr.
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Die Schärfe war beim Petty lausig, konnte nicht mal ne Zwiebel schneiden, beim Santoku ging es grade noch so. Darum habe ich das Petty mit einem 50/50 Schliff auf 18° versehen.
Beim Santoku hab ich nur einen zarten Touch-up auf dem gelben Belgier gemacht, um den Werkswinkel zu erhalten.
Die Verarbeitung beider Messer ist sehr gut, da gibt es nichts zu Bemängeln. Was mich persöhnlich stört, ist die relativ scharfe Kante am Kehl. Wenn man das Santoku im Pinchgrip hält merkt man das schon.
Jetzt zum Schneiden.
Da ergibt sich ein "Luxusproblem", ich benutze kein Messer in der Preiskathegorie.
Da fiel mir ein, ich hab noch ein "Experimentier Messer" in der Schublade liegen, ein VG 10 Santoku mit 60 HRC, das durfte für den Vergleich herhalten.
Das Petty musste sich mit meinem Sagon Aogami Super Petty mit 64 HRC messen.
Geschnitten hab ich alles, was mir auf's Brett kam.
Mit dem Petty hab ich nur den Zwiebel und Tomatentest gemacht. Es stand meinem Aogami Super in nichts nach. Nur bei den Zwiebeln merkte man einen Ticken mehr Kraftaufwand. Auf jeden Fall ist das Messer sehr schnittfreudig. Ich bin ja den Umgang mit Carbonmessern gewohnt, aber so schnell hat sich noch keines meiner Messer verfärbt. Die Patina hat sich schon nach den Ersten Schnitten gebildet und hat mir sogar die Zwiebel verfärbt. Für Pflegemuffel auf jeden Fall ungeeignet.
Jetzt zum Santoku.
Speck
Mit dem Messer ist ein sehr dünner, sauberer Schnitt überhaupt kein Problem. Lässt mein Santoku alt aussehen.
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Paprika
Hier "fällt" das Messer wie von alleine durch. Der FR ist erstaunlich gut. Auch da hatte meins keine Chance.
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Tomaten
Den Tomatentest haben alle 4 bestanden. Egal ob hauchdünne Scheiben oder Würfel, die Schnittfreudigkeit ist klasse.
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Und jetzt die Königsdisziplin, Karrotten
Die schneide ich immer mit meinem Gihei HAP40 Nakiri mit 66 HRC, also ein "schwerer" Gegner
Da konnte das Santoku seine Stärke richtig ausspielen. Egal wie man die Karotte schneidet, es hatte überhapt keine Mühen damit. Ging ohne Knacken durch wie durch warme Butter. Der einzige Unterschied zu meinem hochpreisigen Messer war der Kraftaufwand, der war bei meinem besser. Wenn ich nicht wüsste, daß das Messer nur 90€ kostet, würd ich es nicht glauben.
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Von mir gibt es für Beide eine klare Kaufempfehlung, auch wen der Carbonstahl vom Petty nicht für jeden geeignet ist.
Das Preis/Leistungsverhältnis ist unschlagbar.

Kleine Anmerkung am Rande
So hab ich die Messer erhalten
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Uns so gehen sie weiter
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Ich pflege alle Messer die auf meinem Brett waren, egal ob sie mir gehören oder nicht. ;)

In diesem Sinne schöne Pfingsten @all......
 
Hallo Messerfans,


es freut mich, dass ich an diesem PA teilnehmen darf und auch, dass der PA nach dem Verlust der ersten Messer durch DHL von Lukas (@knife-art.de) mit zwei weiteren Messern unterstützt wurde. Ich hoffe, dass der Schaden wenigstens ersetzt wird/wurde!

Kurz zu mir:
Im Gegensatz zu vielen Anderen hier bin ich kein
- gelernter Koch
- Hobbyfotograf
- Messer-Nerd (positiv gemeint) mit den tollsten Messern zuhause
- Exzessiver Messerschleifer, ich bekomme meinen Bestand einigermaßen scharf, so dass es für uns genügt
Als Selbsteinschätzung würde ich behaupten, dass ich etwas mehr Interesse an (Koch-)Messern habe als der Normalverbraucher. Es ist aber bei Weitem nicht so umfangreich wie man es hier bei einigen liest. Auch die Erfahrung mit anderen Messern ist relativ überschaubar. Nur ein Vergleich was Nicht-rostträge Messer angeht und gar keinen Vergleich mit unsymmetrisch geschliffenen Messern.

Nun zu meinen Erfahrungen mit den beiden Testkandidaten:
Die Verpackung zeigt natürlich einen persönlichen Touch von @knife-art.de . Ich denke man freut sich, wenn man solch ein Paket nach der Bestellung erhält. Dann natürlich die originale Verpackung der Messer:



Obstsalat
Zunächst stand der erste Geburtstag meiner Nichte an. Wir wurden gebeten, einen Obstsalat mitzubringen. Wunderbar! Eine Aufgabe für Messer :giggle:.
Als erstes mussten die Herausforderer ausgewählt werden. Zugegeben, all zu groß war die Auswahl in meinem Bestand ja nicht, wenn ich einigermaßen die Formen und Größen der Messer beachten wollte.
Beim Petty kamen drei (Burgvogel original, Wüsthof ausgedünnt, Schanz Slimline),

beim Santoku zwei (Kai Europe ausgedünnt, Herder original) andere Messer in Frage.


Das Petty trat gegen das Burgvogel, das Santoku gegen das Kai an.


Und beide Messer traten gegen eine Schüssel voll Obst an.

Los ging´s


Was mir direkt aufgefallen ist, war der leichte Drang des Santoku Richtung Schneidgut zu ziehen. Vermutlich weil ich das mit dem asymmetrischen Schliff im Vorfeld gelesen hatte und darauf gespannt war. Nach einigen Schnitten hatte sich die Hand daran gewöhnt und zumindest gefühlt gelangen geradere Schnitte.

Auffällig war es insbesondere bei Obst mit etwas härterer Schale also Apfel oder Melone, nicht so bei Banane.


Die Pettys haben sich bauartbedingt an etwas kleinere Aufgaben austoben müssen.
Der Kandidat war ja nicht rostträge. Als er bei mir ankam waren ganz leichte Spuren von Reaktionen zu erkennen. Bei den Schneidaufgaben am Obst ist mir keine Reaktion und auch nichts Anderes wie bspw. der typische metallische Geruch oder Verfärbungen aufgefallen.


Einige Tage später habe ich noch Grillgemüse geschnitten.
Dieses mal stand kein Vergleich an, ich wollte einfach mit beiden Messern "arbeiten".
Zwei kleine Zucchini, eine Paprika und eine mittelgroße Zwiebel galt es zu zerlegen.

Bei der Paprika habe ich gleich mal die Schneidetechnik von @Besserbissen angewendet, die er hier schon einmal gezeigt hatte. Geht wirklich gut. (y)


Was mich überrascht hat, war die Reaktion des Petty bei der Zwiebel. Bis dahin hatte ich ja noch nichts registriert aber schon beim ersten Schnitt sah ich Verfärbungen an der Zwiebel und es war auch der typische metallische Geruch zu vernehmen. Damit hatte ich nicht mehr gerechnet. So kannte ich es von meinem Herder-Nakiri (nicht rostfrei) aber das reagierte auch schon bei Obst usw..


In Anbetracht dessen, dass ich bei der wenigen verrichteten Arbeit keinen Verlust an Schärfe feststellen konnte und auch sicherlich nicht zu den qualifiziertesten Schärfern gehöre, habe ich keine Maßnahmen zum Schrafhalten oder Schärfen unternommen. Weder gewetzt (ich nutze sonst den Dick Rapid Steel) noch geschliffen (hier nutze ich den Messerguide).



MEIN Fazit
Die Verarbeitung der Messer gefällt mir sehr gut. Wie schon erwähnt, habe ich keine Erfahrung mit Messern im High-End-Bereich. Vielleicht können die Spalte noch exakter sein. In anderen Threads wurde das schon diskutiert aber trotzdem würde ich die Formulierung nutzen: Zu dem aufgerufenen Preis würde ich nicht mehr erwarten wollen.
Die Griffe lagen mir prinzipiell gut in der Hand. Da würde ich etwas Kritik äußern wollen. Die letzte Kanten am Ende des Griffes waren nach meinem Geschmack etwas scharfkantig, die könnten für mich etwas mehr abgerundet sein.

Wenn ich mir die Messer bestellen würde und die Wahl hätte, so würde ich den symmetrischen Schliff bevorzugen, einfach aus Gewohnheit. Beim Stahl würde ich auf rostträge setzen.


Die Balance beider Messer liegt mir. Beim Petty liegt die Balance-Mitte meines Erachtens ungefähr bei der ersten Niete am Griff (von der Klinge her) und beim Santoku recht genau am Kropf.
Beim Vergleich der Messer im ersten Test konnte ich keine sooo signifikanten Unterschiede feststellen. Das Standard-Burgvogel war einen Ticken im Nachteil, das ausgedünnte Kai etwas im Vorteil.

P.S.
Der Obstsalat ist gut angekommen, leider hatte ich das Foto mit der vollen Schüssel vergessen zu machen. :cautious:
Das Grillgemüse ist in die IKEA-Form gewandert, eine zweite Schüssel als Deckel und Ersatz für die Alufolie drauf und ab auf den Grill. Kam ebenfalls gut an. :D::




Danke
- an @knife-art.de für die Möglichkeit mal andere Messer in die Hand zu bekommen!
- an alle, die bis hier gelesen haben! :D::

Grüße NineFinger
 
so, nun durfte ich die beiden Messer ebenfalls an den letzten 6 Tagen anschauen, anfassen und in der Praxis testen - vielen Dank möchte auch ich dafür sagen, dass ich (wir) diese Möglichkeit hatte(y)!

Ich fange (da schon über mir hinreichend die Messer generell beschrieben wurden) unkoventionell 'hinten' mit der Praxis an:
Wir haben geschnitten - nicht jeden Tag von morgens bis abends (wir haben ja auch noch ein Leben nebenbei und müssen unsere 'Brötchen' verdienen), aber es gab zu tun!
....gerade ist im Garten schon etwas los von der Ernte und das Zeug will verarbeitet werden ;)

WIR - das waren meine Tochter (die zwar scharfe Messer in der Küche kennt, aber grundsätzlich eher unbedarft ist), mein zweitgebohrener Sohn (der 2,5 Jahre Kochausbildung hinter sich hat - und dann leider umgeschwenkt hat in eine andere Richtung) und ich (der seit vielen Jahren messerbegeistert ist, Messer baut und auch in der Küche für adäquates Equipment gesorgt hat - aber defintiv kein Spezie für östliche Klingen oder auch Küchenmesser ist).

WAS wir geschnitten haben, ist: Gemüse!

PART 1: Es musste eingemacht werden uns so kamen Broccoli, Blumekohl, Karotten, Zwiebeln, Kräuter und Co. unter das Messer. Hier hat vor allem meine Tochter geschnippelt.
Einmachen ist natürlich richtig 'Action' - Gläser müssen sterilisiert werden, das Gemüse schnell in Mengen zerkleinert, abgefüllt und dann ab zum Kochen. Da bleibt zum einen wenig Zeit für Doku und zum anderen bin ich da vorsichtig mit Messern, die nicht mir gehören. Also waren die beiden Messer nur temporär und in meinem Blick im Einsatz, um grobe Unfälle zu vermeiden. Es wurde aber im Vergleich zu unseren sonstigen Werkzeugen geschnitten - das Petty gegen ein Sheepfoot Klassik 1702 Windmühlen Gemüsemesser "Klassiker" (https://www.messerspezialist.de/1702-windmuehlen-gemuesemesser-klassiker.html) und das Santoku gegen ein 1922er: Windmühlen "Serie 1922" Kochmesser Pflaume (https://www.messerspezialist.de/windmuehlen-serie-1922-kochmesser-pflaume.html) - klar ganz andere Klingenform, aber ähnliche Aufgabe und von der Geometrie durchaus eine angemessene Herausforderung ;)
Aber es gab ein klares Resümee meiner Tochter: das Petty schneidet gut, hat einige Vorteile auf Grund der Schneidkantenkontur gegenüber Sheepfoot bei Herder, allerdings liegt das Herder von der Performance einen Tacken vorne. Der Funke sprang bei ihr einfach nicht über, auch wenn der Unterschied in der Schneidfähigkeit auf Nachfrage nicht kriegsentscheidend groß war.
Dagegen ebenfalls völlig klar war die Begeisterung für das Santoku - hier (zur Erinnerung: eher unbedarft) die Worte: " So ein Messer möchte ich gerne haben". Handlage, Performance, Schwerpunkt - das passt. Und zwar gut. Ich lasse das mal so stehen ;)

Part2: mein zweiter Sohn und ich. Mit mehr Hintergrund sowie Erfahrung, was Schneiden und Nachdenken darüber angeht. Mittelweiches Schnittgut eher wenig Herausforderung, also hart (Kohlrabi, Karotte, Zwiebel) und weich (Kräuter - Tomate leider noch nicht reif).
Ein sinnvolles Programm: Kohlrabisalat mit Möhren und Paprika und Petersilie sowie Basilikum.

Das Petty ist: in meiner Hand eher klein (hatte mir das etwas größer vorgestellt):
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quasi ein Dreieinhalbfinger-Messer. Der kleine Finger kommt bei mir an der Schräge hinten am Griff zum Liegen. Beim ersten Greifen hatte ich Bedenken, aber das hat sich nicht bestätigt beim Nutzen. Angenehm unauffällig beim Schneiden und die Führung der Klinge gelingt sauber und gut. Die geraden (nicht ovalen) Griffseiten sorgen dafür, dass man keine Probleme mit Verdrehen der Klinge beim Schneiden hat - und so ging es dann an die Arbeit, Kohlrabi und Karotte in Stifte für den Salat zu verwandeln. Paprika und Kräuter natürlich ebenfalls, aber das ist ja keine große Herausforderung:

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Die Arbeit mit dem Messer macht Spaß - und zwar sehr!

Der Stahl geht gut - leicht zu schärfen und wird hübsch scharf. Der beim Schleifen entstehende Grat ist hart und nicht so zäh-weich wie bei einigen rostträgen Messern - das ist für mich ein gutes Zeichen für die Kantenstabilität; passt so!

Zum Vergleich kam dann das besagte Herdermesser ebenfalls zum Einsatz:
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Das Herder gleitet auch meiner Meinung nach einen Tacken besser durchs Schnittgut - was allerdings nicht verwunderlich ist, da deutlich nagelgehend. Das Petty bietet dabei im Gegenzug die stabilere (im positiven Sinn - kein seitlicher Flex beim Schneiden; das vermittelt das Gefühl, den Schnitt präziser zu setzen) Klinge.
Ich (und auch mein Sohn) kommen gut damit klar und mögen das Messer - das Ergebnis der Stifterei sieht ja auch in Ordnung aus, finde ich ;)
Mein Sohn sieht es als gutes Werkzeug gerade für kleinere Gemüsearbeiten oder auch Garnieren.

Anschliff 70:30 fand ich super und ich habe ohne Probleme schön gerade, dünne Scheiben ohne seitliches Abdriften hinbekommen - mein Sohn hingegen spürte den Zug nach links. Gewöhnungssache vlt. oder auch eine Frage der Vorliebe.

Wir sind uns beide einig, dass es zwar kein Laser ist, aber man damit gut fein schneiden kann und von der Geo deutlich unter vielen europäischen Standardklingen dieses Einsatzbereiches liegt.
Der Griff ist aber wirklich eher klein - geht in Ordnung und stört nicht wirklich, aber wenn ich so ein Messer bauen würde, wäre der Griff länger und ich würde auf die nach unten gezogene Nase am Griffende verzichten. Das sind aber wirklich Kleinigkeiten, die mich nicht vom Kauf abhalten würden.

Was hingegen nicht hübsch ist, sind zwei Dinge:
Ein Spalt an der einen Griffschale vorne (was sehr doof ist, gerade bei einem nicht rostträgen Stahl - da ist Korrosion in dem Bereich vorprogrammiert):
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und der doch sehr ungleichmäßig geschliffene Griffabschluss hinten unten:
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Wäre beides für mich kein K.O., da ich das beseitigen kann/ könnte.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Standard ist, denn das Santoku ist dagegen ohne Tadel:
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und schneidet ebenfalls sehr gut! Und auch durchaus dünn, wenn man möchte - das geht also (trotz 70:30 Anschliff) einwandfrei.
Ein ebenfalls angenehm unauffälliges Messer und ich muss sagen, man kommt damit richtig gut voran und macht 'Strecke'. Das geht viel flotter als mit dem kleinen Petty, ist aber am Ende nicht sooo präzise bei der Stifterei - aber dafür gibt es ja dann das Kleine, wenn's richtig hübsch werden soll.

Mein Sohn hat damit dann auch noch fix extra Karotte, Zwiebel und Paprika verarztet zum Testen. Fazit: gutes Messer und man kann damit auch unter Arbeitsküchenbedingungen sehr gut arbeiten. Er würde sein 1922er Herder jetzt nicht unbedingt eintauschen, aber auf meine Frage, was er denn denkt, was das gute Stück kostet, war er bei 100-120€ und findet das immer noch preiswert. Mein Eindruck zur Quali ist ebenfalls gut; besser: sehr preiswert.

Da die Feinschnippelei nun auch mal gut ist, ging es ans Grillgemüse mit längeren Längsschnitten und dickeren Scheiben von Zucchini:
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Das Messer geht einfach unauffällig gut. Wie schon gesagt: Meine Tochter liebt es und wir anderen beiden finden, es ist ein wirklich gutes und sehr preiswertes Messer.
Griff wiederum an der unteren Grenze von der Größe (meine Tochter mal außen vor), aber absolut in Ordnung.

Beide Messer sind von der Geo aus meiner Sicht gut als 'Workhorse' zu beschreiben - wer sich darunter ein Kaltblutpferd mit esstellergroßen Hufen vorstellt, liegt falsch. Ein guter Kompromiss aus Schneidfähigkeit und Belastbarkeit im Alltag. Anders formuliert: man kann damit durchaus sehr gut schneiden und wer in der Kombi beider Messer kein sehr, sehr anständiges Essen hinbekommt, sollte an seinen 'Skills' arbeiten ;)

Sicher kann man feiner schneiden, aber das geht dann sehr schnell zu Lasten der Robustheit und ist dann nichts mehr für Jeden, selbst wenn man sich mit Messern, deren Benutzung und Pflege auskennt. Diese beiden hier würde ich auch einem Newbie in die Hand drücken, ohne mir Sorgen zu machen.

Eine Empfehlung? Ja, von den beiden Punkten am Petty mal abgesehen. An sich, wenn man sich noch ein kleines Schälmesser dazunimmt, benötigt man eigentlich nicht mehr in der Küche, um so ziemlich alles Anfallende zu erledigen.

Epilog:
an sich hatte ich die Messer gestern schon fertig sauber gemacht, das Petty leicht eingeölt und in die Verpackung getan, aber da ich Urlaub habe und heute morgen nach der Versorgung unserer Schafe und Pferch bauen in Ruhe auf der Terasse frühstücken konnte, habe ich das Petty noch einmal ausgepackt und mir einen Wurstsalat 'Schweizer Art' (Käse, Kochschinken, Zwiebel, Pfeffer, Salz, Öl und Essig - und damit es etwas milder und weniger gehaltvoll wird und gerade Erntezeit ist: Kohlrabi!) gemacht:
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Macht Freude, das kleine Ding! .....das grüne im Glas hinten ist KEIN Smoothie, sondern originärer grüner Fruchtsaft aus Kiwi, Trauben und Co. ;)

Und: ich habe mir eine Vorlage davon gemacht, damit ich mir was ähnliches aus 1.2562 mit Fullhouse-Härtung und Lasergeo basteln kann - das dann aber nur für mich ist und nicht den Rest der Bande, die in unserer Küche ebenfalls ihr Unwesen treibt. Die bekommen vlt. ein Fujiwara, wenn ich gute Laune habe ;)

Hoffe, es war Euch nicht zu lang(weilig)!

Viele Grüße,
Torsten
 
Zuletzt bearbeitet:
"Glücksklingen
Wie aus alten japanischen Büchern hervorgeht, hatte die japanische Kaiserfamilie den Brauch, bei Zeremonien Schwerter zu verschenken. Ein Beispiel dafür war auch bei dem Daimyo zu sehen, und er sagte: „Ich wünsche mir ein Leben voller Glück und Amulett, indem ich ein Schwert für meine Ehe halte.“ Das Messer ist eine scharfkantige Sache, dass am Anfang einer neuen Sache unentbehrlich ist.
Das ist Kanefusa Fujiwara, der 24. Schwertschmied."


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Hallo zusammen,
auch ich kam in den Genuss die beiden Messer von Fujiwara Kanefusa testen zu dürfen. Obwohl während des Passarounds mit dem Versanddienstleister einiges schieflief, stellte uns Lukas von knife-art.de ein Set komplett neuer Messer zum Testen zur Verfügung, damit konnte der Passaround fast nahtlos weitergehen. Vielen lieben Dank an Lukas dafür!

Bevor ich mit dem Test beginne noch ein kleiner Hinweis: ich schreibe diesen Test ohne die anderen Testberichte gelesen zu haben. Daher bin ich auch sehr gespannt wie die anderen Meinungen ausfallen werden.

Kommen wir jetzt aber zum Unboxing und den äußeren Eindrücken:
Es war mein erstes Paket von knife-art.de und ich war äußerst positiv überrascht. Die Messer wurden in einem liebevoll gepackten Paket verschickt, sicher verpackt in Holzwolle und mit einer sehr netten Nachricht versehen. In dem versiegelten schwarzen Umschlag steckt eine umfangreiche Pflegeanleitung mit einigen Tipps & Tricks. Es hat Spaß gemacht das Paket auszupacken :)

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Die Messer an sich kommen verpackt in unauffälligen Pappschachtelen, einfach aber völlig ausreichend. Geschützt wird das Santoku durch einen Schutz aus Kunststoff, während das Petty in Ölpapier eingewickelt ist. Bei beiden Messern sind jeweils zwei Zettel auf Japanisch dabei: der weiße Zettel beschreibt den Wert und die Verehrung der Klingen in der japanischen Kaiserfamilie (siehe oben), der gelbliche Zettel hingegen ist eine pragmatische Pflegeanleitung. Da ich leider kein Japanisch beherrsche, habe ich beide Zettel mit einem Online Translator übersetzt.


„Vorsichtsmaßnahmen für den Gebrauch
  • Seien Sie vorsichtig, da es sich um ein Messer handelt.
  • Bitte verwenden Sie es ausschließlich zum Kochen.
  • Es gibt verschiedene Arten von Küchenmessern, aber es gibt rostbeständige Materialien (Edelstahl) und rostbeständige Materialien (Stahl), verwenden Sie sie also bitte effizient entsprechend Ihren Bedürfnissen.
  • Verwenden Sie insbesondere beim Schneiden von harten Lebensmitteln wie Tiefkühlkost, Knochen, Kürbissen und Krabben bitte ein spezielles Küchenmesser, da dies zu Rissen, Verschütten der Klinge und Brüchen führen kann.
  • Da die Schneide sehr dünn und scharf ist, verwenden Sie sie nicht so, dass der Klingenteil von der Seite belastet wird.
  • Bitte achten Sie täglich auf Risse an der Klinge. Wenn ein Riss vorhanden ist, kann dies dazu führen, dass die Klinge verschüttet wird oder bricht, unabhängig von der Nutzungsdauer.
  • Wenn die Klinge verschüttet wird oder bricht, überprüfen Sie unbedingt das Klingenstück.
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Kurz zu den Messer Fakten:
Das Santoku besitzt eine 180 cm Klinge aus rostarmen AUS8 Stahl und einen schönen Griff aus schwarzem Pakkaholz. Weitere Infos findet ihr hier:
Fujiwara Kanefusa FKM Santoku 180mm Kochmesser - Knife Art (https://knife-art.de/product/fujiwara-kanefusa-fkm-santoku-180mm/)

Das Petty besitzt eine 120mm Klinge aus Carbonstahl und ebenfalls einen westlichen Griff aus schwarzem Pakkaholz. Infos findet ihr hier:
Fujiwara Kanefusa FKH Petty 120mm Carbonstahl - Knife Art (https://knife-art.de/product/fujiwara-kanefusa-fkh-petty-120mm-carbonstahl/)

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Beide Messer haben einen 70/30 Schliff, damit ist die Schneidfase rechts breiter als links. Für mich waren dies die ersten Messer mit dieser Art Anschliff. Ich habe Anfangs einen leichten Zug nach links verspürt, aber daran gewöhnt man sich sehr schnell! Das Foodrelease ist meiner Meinung nach recht ordentlich, sicherlich kein Wunder aber es funktioniert gut. Ich habe versucht den Anschliff auf beiden Seiten zu fotografieren, ich denke es wird recht deutlich wie der Anschliff aussieht.

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Die beiden westlichen Griffe liegen recht gut in der Hand. Mit meiner Handschuhgröße von 9 ist das Santoku ausreichend groß. Der Griff des Petty ist fast etwas klein, aber passt gerade so. Die hintere Kante ist recht scharfkantig, je nach Griffart kann das etwas unangenehm werden.

Die beiden Messer sind wirklich sauber verarbeitet! Vor allem wenn man die Preisklasse bedenkt.
Einzige Einschränkung ist eine winzige Lücke beim Griff des Petty. Optisch überhaupt nicht schlimm, aber mich würde interessieren ob dies ein Einzelfall ist, oder bei den Messern häufiger vorkommt.

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Jetzt wird geschnippelt:
Zuerst stand ein kleiner Tomatentest an. Out-of-the-box gingen beide Messer sauber durch eine recht weiche Tomate. Dabei war der Schnitt mit dem Santoku noch sauberer und einfacher. Das Petty bildete fast direkt nach dem Schnitt Verfärbungen und es roch typisch metallisch.

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Zum Abendessen gab es schnelles Thai Curry im Ceratos Style:
Man nehme ein FKM Santoku und das FKH Petty und zerteile fachgerecht eine Zwiebel, eine Aubergine, eine Zucchini, ein oder zwei Paprika, einige Pilze und leckeres Hähnchenfleisch. Das Arbeiten mit den Messern macht Spaß und geht leicht von der Hand. Ich arbeite hier lieber mit dem Santoku, irgendwie geht es einfach und schnell von der Hand. Das Petty kommt beim Säubern und für die Kleinigkeiten zum Einsatz.


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Der Wok wird sehr hoch mit passendem Öl erhitzt. Es werden nacheinander das Fleisch, die Zwiebeln, die Paprika und danach die Zucchini, Aubergine und Pilze kräftig angebraten. Alles mit ein paar Minuten Abstand und immer schön rühren! Die Temperatur auf keinen Fall reduzieren, alles soll ordentlich scharf angebraten werden, aber im Kern noch knackig bleiben. Danach die Currypaste hinzugeben, kurz erhitzen und danach mit Kokosmilch ablöschen. Die Currypaste nicht zu heiß werden lassen. Noch kurz köcheln lassen und nach eigenem Geschmack mit Salz, Pfeffer, Zucker und mehr Currypaste abschmecken. Mit Reis servieren und schmecken lassen.

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Zurück zu den Messern und meinem Fazit:
Mir gefallen die Messer wirklich sehr gut! Bei der Beurteilung der Verarbeitung ist natürlich der Preis mit zu berücksichtigen. Dafür ist die Verarbeitung wirklich gut, lediglich der kleine Spalt ist ein kleines Manko. Beide Messer machen echt Spaß :) Nach etwas Übung mit dem Anschliff gelingen gerade Schnitte, mir gefällt es. Das Santoku hat es mir angetan.
Die beiden Messer kommen auf jeden Fall auf meine Weiterempfehlungsliste in der Preisklasse.

Danke an Lukas für die Chance die Messer testen zu dürfen!
Danke an alle die bis hierhin gelesen haben!
 
So und hier mein Bericht.
Erstmal DANKE für die Organisation und die Testmöglichkeit. Auch nach über 100 PAs finde ich das immer noch eine klasse Sache und eine echte Bereicherung des Forums.

In letzter Zeit verbringe ich deutlich mehr Zeit in der Küche wird als früher. Trotzdem fühle ich mich im Kochmesserbereich immer noch ein wenig fremd, besonders wenn ich gerade einen Beitrag unserer Kochmesser Masterminds gelesen und mal wieder nur Bruchteile verstanden habe ... ;)
Also bitte nicht zuviel erwarten. Ich schreibe einfach runter, wie es mir mit den beiden Messerchen ergangen ist.

Die Verpackung war sehr ordentlich.
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Ein persönliches Anschreiben war dabei. Etwas krakelig, aber eben persönlich. Hat mir sehr gut gefallen.
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Hier die Testkandidaten.
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Die beiden PA Messer treten gegen mein Dictum Santoku Klassik an.
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Für das Petty habe ich leider keinen direkten Gegenspieler in meinem Besitz. Deshalb war ich gerade auf dessen "Abschneiden" sehr gespannt.

Der erste optische und haptische Eindruck war sehr gut. Ebenso die Verarbeitung, keine scharfen Kanten, keine Spalten. Ich habe mittlerweile in anderen Testberichten gelesen, dass das Ersatz Petty einen Spalt zwischen Klinge und Griff hatte. Das war beim 1. Exemplar nicht der Fall.

Beim erweiterten Rundumblick ist mir der Klingenanschliff aufgefallen. Im ersten Moment dachte ich: "Sind die etwa einseitig angeschliffen?!"
Dann noch genauer geschaut, nein, da ist doch eine 2. Fase. Dann habe ich noch die Beschreibung auf der Homepage gelesen und war entsprechend aufgeschlaut.
70/30 Schliff also. Ich bin gespannt. :unsure:

Hier Bilder zum Anschliff des Santokus dazu:
70...
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30 ...
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Ich hätte das Verhältniss des Anschliffs mehr in Richtung 80/20 oder gar 90/10 eingestuft.
Ich war erstaunt welchen Einfluss dieser Anschliff beim Schneiden hatte. Die ersten Schnitte sind mir alle verlaufen. Erst nach einer Weile probieren und mit Konzentration konnte ich einigermaßen gerade schneiden.

Nun also die beiden Santoku im Vergleich: von Abmessung, Gewicht, Proportion und Form (abgesehen vom Griffende) sind sie sehr ähnlich. Der Griff des Dictum liegt mir ein klein wenig mehr, oder ist das nur die Gewohnheit? Das Fujiwara schneidet einen Hauch besser, oder liegt das nur daran, dass das Dictum schon etwas länger läuft und nicht mehr die optimale Schärfe hat? Es war, wie man so schön sagt, ein Duell auf Augenhöhe. o_O

Wie schon angedeutet, auf das Petty war ich sehr gespannt, da ich etwas in dieser Größe bisher nicht nutze. Entweder ein kleiner Schnippler oder eben das Santoku.
Ich hatte mir Vorteile bei etwas kleinerem Schnittgut, wie z.B. beim Einschneiden von Schalotten, erhofft.
Leider war gerade bei dieser Aufgabe nichts zu holen. Das Einschneiden hat einfach nicht so recht funktioniert, bzw. war bei den anderen beiden Messern (sogar beim einfachen Schnippler) besser.

Das "normale" Schneiden war nach der angesprochenen Gewöhnungsphase völlig in Ordnung. Nur der erhoffte Aha Effekt ist ausgeblieben. Vielleicht lag es einfach an meiner geringen Erfahrung mit diesem Messertyp, bzw. -größe, dass ich nicht so richtig damit warm geworden bin.

Nun noch zum verwendeten Stahl: laut Homepage ist es SK-4 Carbonstahl, der deutlich pflegeintensiver ist, aber eine höhere Härte aufweisen, einfacher zu schleifen sein soll und die erhaltene Schärfe länger halten soll. Das Schleifen und das längere Halten der Schärfe konnte ich nicht prüfen.
Ich habe die mir von vielen Taschenmessern mit Carbonstahl bekannte, etwas aggresivere Schärfe nicht wahrgenommen.

Die auf der Homepage ebenfalls angesprochene Verfärbung allerdings schon. Es hat nicht lange gedauert und die Verfärbung war sichtbar. Das ist nichts was mich stören würde, aber vor dem Weiterschicken habe ich nochmal ein wenig gewienert.
Vorher:
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Nachher:
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Das war es auch schon mit meinen Eindrücken. Ich habe bei mehreren Gelegenheiten Gemüse (Tomaten, Zwiebeln, Paprika, Knoblauch), Pilze und Fleisch geschnitten. Alles auf mir sehr angenehme, gefällige Art und Weise. :giggle:

Würde ich diese Messer empfehlen? Das Santoku auf jeden Fall. (y)
Beim Petty würde ich auf meine mangelnde Erfahrung aufmerksam machen.

Den Vorteil des 70/30 Anschliffs habe ich nicht erkannt und würde eher 50/50 bevorzugen.

Bis zum Verlust des Pakets auf dem Versandweg hat mir der PA viel Spaß gemacht. Danach hat mich Lukas immer wieder runtergeholt und das Ganze auf ein sachliches Level gebracht. Auch dafür nochmal vielen Dank.

Gruß Th.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die Veranstaltung des PA's an Lukas von knife-Art.de

Die Messer waren einzeln in schwarzen Schachteln verpackt.
Eine Einlage aus roter Pappe nimmt das Messer passgenau auf.
Ein Durchstechschutz schützt noch mal zusätzlich sie Spitze.
Zusätzlich ist das Petty aus Carbonstahl in Korrosionsschutzpapier eingewickelt.
Bei dem rostbeständigem Santoku liegt sicherheitshalber auch ein Stück dabei...

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Die Verarbeitung machte einen sehr guten Eindruck auf mich.
Die beiden Messer sind als Halbintegral ausgeführt und haben schwarze Pakkaholzgriffe mit drei silberfarbenen Nieten.
Pakkaholz ist ein mit kunstoffstabilisiertes Holz das sehr Wasserbeständig ist.
Es fühlt sich haptisch besser an als POM Griffe, allerdings nicht so gut wie echte Hölzer (z.B. Olive oder Nussbaum).
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Fujiwara Kanefusa FLM Santoku, Herder K4 und K5
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Fujiwara Kanefusa FLM Santoku im Vergleich mit einem Wüsthoff "Bowie" (k.A. wie das richtig heißt)
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Schnibbeltest mit Möhren.
Herder gleitet durch die Möhre, dicht gefolgt vom Kanefusa Santoku FLM, abgeschlagen die "normalen" Solinger.
Überaschenderweise läuft das Kanefusa Santoku FLM beim schneiden wie von selbst über das Brett.
Sehr angenehm, das hatte ich so noch bei keinem Santoku. Der Griff liegt besser in der Hand als bei der K-Serie
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Das Fujiwara Kanefusa FKH Petty sieht erst mal relativ unspektakulär aus.
In Sachen Leichtigkeit beim Möhrenschneiden sind Herder und das Little Santoku von Schanz vorne, dicht gefolgt von Fujiwara Kanefusa FKH Petty. Die normalen Solinger sind auch hierbei deutlich hinten.
Petty und Zwilling vs Möhre.jpg

Mir dem Fujiwara Kanefusa FKH Petty lässt sich extrem präzise und sauber schneiden.
Der Möhrenfächer war in nullkommanichts im ersten Anlauf fertiggestellt.
Ein ideales "Gemüseschnitzmesser".
Petty Möhre in Streifen.jpg

Bei dem schneiden von Zwiebeln gibt es zwischen den Kanefusa's, den K's und Schanz keinen wesentlichen Unterschied. Die Zwiebel hatte einfach keine Change. ;)
Petty und div vs Zwiebel.jpg
 
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Als letzter in der Runde jetzt also auch mein Review. Vielen Dank zuallererst einmal an @knife-art.de für die Möglichkeit die zwei Messer testen zu dürfen - ich hatte einen Riesenspaß dabei!

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Ich habe bewusst darauf verzichtet, die Artikel meiner Vortester zu lesen, um ausschließlich meine eigenen Erfahrungen zum Ausdruck zu bringen.
Dabei verlasse ich (alias fauler Sack 😬) mich darauf, daß die Maße und Gewichte aufs genaueste verzeichnet worden sind und schreibe vollkommen aus meiner subjektiven Sicht.

Ich habe die Messer so eingesetzt, wie ich alle meine Messer verwende. Für mich sind das Werkzeuge, die in ihrem Rahmen funktionieren müssen. Wichtig sind mir Schnitthaltigkeit, einfaches Nachschärfen/ Abziehen und ein angenehmes Schnittgefühl. Die Balance und das Gewicht fallen mir eher selten auf, dafür bin Ich vielleicht nicht feinfühlig genug.

Zum Test.

Die Verpackung der Messer: Schlichte, schwarze Kartons, nüchtern und edel - passt für mich!

Das Santoku: wertige Verarbeitung, keine störenden Kanten, schönes Finish - passt auch!
Die Schneidleistung ist tatsächlich ordentlich. Klar, es ist kein Laser, muss es aber auch nicht. Für meine Zwecke ein absolut hochwertiges Allzweckmesser. Die Länge ist optimal, die Höhe erlaubt Schnitte ohne Knöchelkontakt zum Schneidbrett. Das Schneidenprofil ist angenehm gerundet, so daß eine leichte Wiegebewegung ganz natürlich von statten geht. Ich habe eine ganze Woche damit gekocht und konnte keine Verminderung der Schärfe feststellen - ein leichtes Abziehen über den Stahl habe ich mir trotzdem nicht nehmen lassen 😅


Das Petty: dito - von außen keine Mängel. Irgendwie passt hier auch sonst alles… schälen, schnitzen, schnippeln. In der Hand, auf dem Brett - alles top. Die Schärfe ist phänomenal. Das mag esoterisch sein aber mir kommt es immer so vor, als wären die C-Stähle bei gleichem Schliff etwas bissiger. Patina, ja bitte! Sieht einfach toll aus und trotzdem kommt kein unangenehmer Geruch auf. Klar, beim Zwiebelschneiden nimmt man schon ein wenig wahr aber das ist eher nicht die Hauptrolle des Messerchens.
Mir ist das Kleine richtig ans Herz gewachsen. Normalerweise greife ich, wenn ich einmal schnipple nicht nach einem zweiten Messer, sondern mache alles mit dem Großen - hier war es anders - ich habe teils vergessen, daß ich ja nur ein kleines Kneipchen in der Hand hatte und habe das Meiste damit erledigt.


Fazit: Zweimal großartiges Preis-/ Leistungsverhältnis.

Würde ich mir eines der beiden kaufen? Aus meiner jetzigen Position wäre ein weiteres Allroundmesser nicht sinnvoll, das Santoku ist also raus. Als Erstanschaffung aber von mir eine ganz deutliche Empfehlung! Für den Preis gibt es nur wenig, was mir als besser bekannt wäre.

Das Petty hat mir allerdings so viel Freude bereitet - ich denke tatsächlich darüber nach, es zu bestellen.
Kaufempfehlung? Ja, absolut!


Ich kann nur noch einmal unterstreichen, wie toll es ist an einem Passaround teilnehmen zu können und so seinen ganz persönlichen Horizont zu erweitern - jederzeit gerne wieder!
 
Moin zusammen,

auch an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für Eure ausführlichen und spannenden Berichte!
Es freut mich sehr, dass beide Messer auch dieses Mal wieder gut weggekommen sind ;)

Die Spalte am Griff des Pettys ist bei der Kontrolle wohl durchgerutscht - normalerweise sortiere ich so etwas aus. Darauf werden wir bei der Serie noch genauer achten, damit das nicht wieder passiert!

Wer nun Lust auf die Fujiwaras bekommen hat, ist herzlich eingeladen, bei mir im Shop vorbeizuschauen. Dort findet Ihr seit gestern übrigens auch tolle Messer von Edit Japan, die es sonst in Europa nirgends zu kaufen gibt ;)

Außerdem kann ich Euch empfehlen, einen Blick in die Passaround Ecke zu werfen - dort warten schon die nächsten Messer auf Euch ;)

Viele Grüße und alles Gute
Lukas
 
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