Passaround Extrema Ratio Task C

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Die Messer von Extrema Ratio tauchten immer mal wieder in meinem " Dunstkreis" auf, so
richtig sprang der Funke aber nie über. Um so willkommener kam diese Möglichkeit mal eins
genauer in Augenschein zu nehmen.

Das Task C kommt , in der wohl üblichen, Pappschachtel und der erste Eindruck war:
" kleiner als es vorher den Anschein hatte ".
Mit 11cm Klinge und 10,4 cm Griff hat das Task C eine schöne EDC Größe, ob im Alltag
6 mm Klinge nötig sind, kann jeder für sich selbst entscheiden.

Mich hat besonders die Klingenform angesprochen, die Santoku-Sheepfoot Mischung findet
man an taktischen Messern nicht so häufig. Da ich der 2. Tester war, kam das Messer in tadelosem
Zustand bei mir an, Schärfe war gut, keine Kratzer an der Beschichtung.
Diese ist matt und etwas rau vom Gefühl her, mir gefällt das. Als Korrosionsschutz braucht der N690
Stahl das eigentlich nicht, taktisch ist es wohl von Vorteil wenn der Freizeitsoldat nachts nicht sieht
wo er hin schneidet.
Die ebenfalls typische Staubsaugerdüsenscheide ist zwar ordentlich gemacht und hält das Messer sicher,
funktionell gefällt sie mir jedoch gar nicht. Das liegt hauptsächlich daran das die 2 Laschen an der Scheiden-
öffnung seitlich sitzen. So ist es zwar egal wie rum man das Messer reinsteckt ( die Linkshänder wird das freuen )
ich persönlich bin aber gewohnt das Messer mit dem Daumen zu lösen. Hier fand ich es etwas umständlich weil ich
seitlich mit dem Daumen schieben musste. Ausserdem sitzt genau da die ziemlich agressive Daumenrampe, auf
Dauer machte mir das keinen Spass.

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Der mitgelieferte TeKLok ermöglicht vertikale wie horizontale Trageweise, umgeschraubt hab ich ihn nicht, vertikal sitzt
sie mir deutlich zu hoch.

IMG_9828.jpg IMG_9827.jpg

Der Griff des Task entspricht in Form und Funktion den anderen ER Messern und ist, selbst für meine Hände, etwas
kurz. Ich habe Handschuhgröße S bzw. 7 und bekomme geradeso 4 Finger unter. Das gummierte Griffstück ist recht
voluminös und lässt sich gut greifen. Allerdings fängt die Hammerfläche am Ende schnell an zu drücken wenn man
länger mit mehr Krafteinsatz arbeitet.

IMG_9832.jpg

Die Klinge hat mit ihrem Flachschliff und dem leichten Bauch gute Schneideigenschaften, die 6mm Klingenstärke sind
mir nicht negativ aufgefallen, allerdings wird mit der großen Fingermulde sehr viel Schneide verschenkt und das ohne
einen Mehrwert zu erhalten.
Denn fasse ich die Klinge kurz, also ein Finger in die Mulde und 3 hinter dem Guard drücken mir a: der Guard an den
Fingern und b: liegt der Daumen dann auf der falschen Schneide am Klingenrücken. Für mich absolut unverständlich,
ich benutze diese Position beim schnitzen und konnte mit dem Daumen kaum Druck ausüben. Mit Handschuhen mag
das gehen,aber ich habe halt selten Handschuhe an...im Alltag.

IMG_9814.jpg IMG_9813.jpg IMG_9812.jpg IMG_9811.jpg

So, wie stehe ich nun zum Task C ?
Mir gefällt das Messer. Optisch.
Ich verstehe aber das Konzept nicht so ganz. Extrema Ratio führt das Messer unter der Sparte Backup und bewirbt es als
EDC tauglich. Die Frage ist nur für wen? Ein Messer das ich nur für "leichte " Arbeiten benutzen kann weil es an etlichen
Stellen drückt muss nicht diese Maße haben, braucht keine 6mm Klinge, keine schwarze Beschichtung etc.
Wohin will ER also mit dem Task? Für den Fan ist das Teil sicher ein Argument, zum Fan von ER machen wird es mich nicht.
Ich glaube auch nicht das es in einer Kaufberatung für ein EDC als Empfehlung auftauchen wird.
Für mich ist es einfach ein Messer das mir optisch gut gefällt, dessen Nutzung mir aber keinen Spass gemacht hat weil es mir
zu viele Einschränkungen im Alltag aufweist.
Ja, ein bisschen enttäuscht bin ich schon, aber auch dankbar das ich das testen durfte, deshalb natürlich vielen Dank an Pitter und
Extrema Ration für die Möglichkeit. Vielleicht kommt ja das eine oder andere an..ein paar mm mehr Griff, ein paar Kanten etwas
runder, die Fingermulde oder die falsche Schneide auf dem Rücken überarbeiten...so ein Design kann ja wachsen, sich entwickeln.

Gruß
Tino
 
Zuletzt bearbeitet:
Schöner Bericht, danke!

Mir passt der Extrema-Compact-Griff ehrlich gesagt ziemlich ziemlich gut, aber das ist ja bei jedem verschieden.

Die Klingenstärke sollte aber eigentlich überall gleich sein. Und soweit ich weiß ist die bei den Extremas immer bei 6,3/6,4 mm. Hat zumindest mein ColM und hatte mein fulcrum.

Viele Grüße, Alex
 
Und wieder mal einer, der eine recht kurze Klinge sehr wirkungsvoll verkürzt, indem er/sie/es dort eine Fingermulde platziert, mit der ich noch nie etwas anfangen konnte. Diese Mulde war übrigens auch das KO-Kriterium beim CS-American Lawman - ich habe das Code 4 behalten. Ihr merkt schon, ich gebe lediglich meine Meinung wieder aber ich habe schon ein Messer mit so einer Mulde und sie ist einfach nur grauenhaft, mit einem Puukko oder auch einem einfachen Mora bei dem die Schneide bis in den Griff hinein geht kann man einfach viel angenehmer arbeiten. ER finde ich allerdings schon sehr interessant, hier und da auch mal kontrovers und Praxisberichte sind immer willkommen ;)
 
So, guten Morgen, folgend mein PA-Bericht zum Extrema Ratio Task C:

1. Historie:

Beginnend möchte ich mich bei der Firma Extrema Ratio für das Messer zum Testen und bei Pitter für die Organisation des Passarounds bedanken.



2. Erster Eindruck:

Die Verpackung war für mich nicht unbedingt dem Wert des Messers angemessen, aber sie soll ja auch nicht schneiden, von daher war sie für mich in Ordnung.
Das Messer als solches fand ich direkt irgendwie knuffig.
Die Klingenform, die ich jetzt mal als Mischung zwischen Schafsfuß- und Santokuklinge bezeichne, war für mich die erste klinge dieser Art, die ich in der Hand halten und testen durfte.
Das Messer hat eine EDC-taugliche Größe, die Klingenstärke von ca. 6,3-6,4 mm ist dafür etwas überdimensioniert, sie trägt wohl dem militärischen Hintergrund vieler ER Messer Rechnung.
Aber sie schlägt sich auch im hohen Gewicht des Messers nieder. Auf die weiteren Eindrücke zum Messer gehe ich später noch ein.
Das Tragebehältnis, nun ja, das ist für mich ein wesentlicher Kritikpunkt zu diesem Messer. Bereits beim Auspacken zu groß, zu kantig, von den Tragemöglichkeiten zwar durchdacht, aber nicht ganz durchdacht.
Auch darauf gehe ich später noch weiter ein.
Die technischen Daten sind hinreichend bekannt bzw. wurden schon beschrieben, daher gehe ich da jetzt nicht weiter drauf ein.

3. Zweiter Eindruck:

Beim ersten In-die-Hand-nehmen fühlte sich die Haptik des Griffes an sich ER-typisch, auch durch das verwendete Forprene, warm und angenehm an, aber auch für meine eher kleine und kräftigere Hand fand ich den Griff so um 10-15 mm zu kurz, sowohl in normaler, vrgezogener als auch in der Reverse-Griffhltung
Das beziehe ich jetzt auf die auf den Fotos zu sehenden Trageweisen.
Siehe die Bilder 1-4.
20150518_134034.jpg 20150518_134039.jpg 20150518_134048.jpg 20150518_134051.jpg

Der verwendete Stahl Böhler N 690 ist für mich zu einem Lieblingsstahl geworden, weil er sich sehr gut verarbeiten lässt, eine ordentliche Schnitthaltigkeit bei normaler Härte/ca. 58 HRC bietet. Die Polierfähigkeit, die die allermeisten von uns nicht ausnützen, dürfte etwas unter der von 440 C liegen. Ich habe das Messer bei verschiedensten Aufgaben drinnen und draussen eingesetzt, wobei es mir nicht um Batoning und ähnlichen Extremaufgaben für ein Messer liegt.
Die Stahlstärke, die zwischen 6,3 und 6,4 mm liegt, ist für meinen Geschmack zu stark dimensioniert, aber wie schon geschrieben, fertigt ER viel für den militärischen Sektor und da kommt es u.a. auch viel auf Stabilität an.
Die Klingenform als Mischform von Sheepfoot und Santoku hat sich für mich als sehr vielfältig erwiesen, die meisten Tester haben wohl nicht den erwähnten militärischen Hintergrund, aber sehr gerne ein stabiles Messer dabei, dessen Mitführen aufgrund der Klingenform und der Klingenlänge keine Ordnungswidrigkeit darstellen dürfte, wohl aber sehr gut dazu geeignet ist, bei Schnitzen oder Essen zubereiten/verzehren seine Dienste zu leisten.
Die Klinge ist durchgehend und bildet am unteren Ende und am vorderen Bereich vom integrierten Handschutz eine Öse aus. Sie hat einen Flachschliff mit leichtem Bauch.
Die Klingenbeschichtung fühlt sich eher rauh an, leistet sich im normalen täglichen Gebrauch aber keine Schwächen. Der verwendete Böhler N 690 sollte diese Beschichtung aber nicht nötig haben.
Sie nennt sich BURNISHING MIL-C-13924.

Die Kunststoffscheide aus ABS Kunststoff trägt das Messer zwar sicher, aber sie ist schlichtweg komplett überdimenstioniert.
20150518_133337.jpg 20150518_133403.jpg 20150518_133559.jpg 20150518_133735.jpg 20150518_134715.jpg 20150518_134725.jpg
Auf dem zugegeben schlechten Foto komme ich insgesamt auf rund 50 mm Scheidentiefe. damit bleibt man einfach zu oft bei verschiedensten Gelegenheiten hängen. Die Eigenentwicklung des TekLok ist wesentlich hakeliger und umständlicher zu öffnen und zu schließen, als die TekLoks, die ich bis jetzt kannte.
Jedoch bietet sie auch verschiedenste Trage- und damit Verstellmöglichkeiten für jegliche Anlässe.

4. Fazit:

Würde ich mir das Messer kaufen?
Das eigentliche Messer auf jeden Fall!
Sollte sich ein anderes Tragesystem bieten, auf jeden Faller!
Der Preis liegt ER typisch im oberen Segement bei einem knapp 200 Euro teuren Messer.
Vielleicht stellt ER ja mal ein Messer mit der gleichen Form in der 4 mm-Klasse her und bietet damit einhergehend eine Kydexscheide als schmalstmögliche Steckscheide mit anderem TekLok an.
Dann müsste ich nicht mehr lange überlegen. Das Messer würde ich mir auch so kaufen, aber mir dann sicherlich eine eigene Kydexscheide herstellen.

Erik
 
Ihr merkt schon, ich gebe lediglich meine Meinung wieder aber ich habe schon ein Messer mit so einer Mulde und sie ist einfach nur grauenhaft, mit einem Puukko oder auch einem einfachen Mora bei dem die Schneide bis in den Griff hinein geht kann man einfach viel angenehmer arbeiten.

Verstehe ich nicht. Wenn man beim ER - und allen anderen Messern mit so nem breiten Choil - den Finger in den Choil legt (dafür ist der da), dann geht die Schneide nicht nur bis zum Griff sondern sogar bis ganz genau zum Finger. Das ist das eine.

Das andere zum Thema kurze Klinge - das hier ist ein typisches Puuko:

http://www.kainuunpuukko.com/moose-tommi-short-190/?vo=0 usw, die Form kennt ja jeder.

Da ist das Verhältnis Griff/Klinge schon ohne Choil eher schlecht.

Meinung hin oder her, aber was genau willst Du sagen?

Pitter
 
Hallo zusammen,


hier mein Bericht zu meiner 2. Passaround-Teilnahme:)

Als erstes ein ein dickes "Danke“ (bzw. "grazie“) an Pitter und Extrema Ratio, die diesen Test ermöglicht haben.

Vorab:
Ich mag kurze dicke feststehende Messer.
Als früherer Kriegsdienstverweigerer mag ich so taktisches Zeug – vermutlich hab ich da irgendwas zu kompensieren :p
Mit Extrema Ratio hatte ich physisch bisher keine Berührungspunkte.
Die funktional wirkende Hässlichkeit der Designs "kickt“ mich aber irgendwie, eine Teilnahme am PA lag somit nah.
Vermutlich wird dieser Bericht recht subjektiv ausfallen, ob´s gefällt weiß ich nicht, ich bin jedoch jederzeit offen für Kritik.
Aber nun genug von mir ;)

Erster Eindruck:

DSC_0157.jpg

Das Messer kam gut verpackt in einer unspektakulären Pappbox mit Logo nochmal eingetütet in einem Clipverschlußtütchen - auch mit Logo.In der Box noch ein Garantiebeleg und "Waschzettel“- fertig.
Das Messer machte auf mich auf den ersten Blick (und Griff) auch in Natura einen wertigen Eindruck.


Die Klinge:

[ DSC_0158.jpg ]


Kurz und dick-ganz mein Ding :).

Bezüglich der Form hat mir die Idee des "taktischen Santoku“ schon beim Pohl Force Kilo One gut gefallen
Die Länge ist für die allermeisten von mir durchgeführten Tätigkeiten vollkommen ausreichend.
Die Dicke reicht auch so gerade....;)
Gute Schneideigenschaften sind IMO überbewertet, die meisten Messer schneiden doch bei guter Pflege so, dass es im Alltag halt eben reicht.Dicke Klingen finde ich gut, da nehme ich praktische Nachteile bei Lebensmittelzubereitung oder feinen Arbeiten gerne in Kauf.Wir reden hier nicht über ein Filletier-Messer...

Aber mal ehrlich:
Kein Mensch braucht bei einem Messer dieser Größe so eine derart dicke Klinge.
Reine Kosmetik meiner Meinung nach – mir gefällt´s :).

Die Beschichtung erinnert mich stark an die der Pohl Force EOD Messer – rein subjektiv, fachlich mögen das andere beurteilen.
Die Daumenauflage ist gut positioniert und umgesetzt.
Die bereits diskutierte Fingermulde finde ich gut.Ich fasse öfter mal "kurz“.
Grundsätzlich.

Bei diesem Messer im speziellen schafft sie es aber sogar eine klare Schwachstelle etwas abzufangen.
Damit kommen wir

zum Griff:

DSC_0166.jpg



Wie auch den Vortestern fiel mir schon beim ersten festen greifen direkt der sehr kurz gehaltene Griff auf.
Beim "kurz" greifen liegt er durch die Mulde vor dem Griff aber voll in der Hand.
Ich habe im Prinzip kein Problem mit kürzeren Griffen und benutze auch einige Messer mit 3,5- oder 3-Fingergriffen regelmäßig und gerne.
Da der Griff des Task Cs jedoch erst einmal über die gleiche vertrauenserweckende Haptik verfügt wie mein 1 kg Peddinghaus-Fäustel erwarte ich hier irgendwie „mehr“.
Ich weiß nicht ob ich das verständlich ausdrücke:
Einem Chris Reeve PS mit seinem Skelett-Griff verzeihe ich es irgendwie eher, wenn der kleine Finger keinen rechten Halt findet.
Bei so einem Gummikolben wie beim Griff des Task C´ werde ich dann aber schon unzufrieden wenn der Handballen nicht ganz unterkommt.
Auch das Schlagstück am Griffende wird durch die fehlende Länge etwas fragwürdig.
Ich habe es trotzdem mit Arbeitshandschuhen an eine Glasflasche ausprobiert – es funktioniert :D...

Positiv möchte ich aber die „Mulde“ am Griff für den Zeigefinger herausheben.Sieht zwar nicht so aus, fühlt sich aber gut und sicher an.

Die Scheide:

Klobig, eckig , hässlich....
Klingt das jetzt negativ?!
Ist eigentlich gar nicht so negativ gemeint.
Die weiter oben erwähnte verschenkte Länge ist ärgerlich, ich muss das aber mal so glauben, mir ist das nicht aufgefallen, auch wenn das nichts heißt;).
Mir gefällt das Konzept der beidseitigen Bedienbarkeit.
Auch die Sicherung finde ich in Ordnung.Ist im Kydex-Zeitalter ungewohnt, aber ja im Prinzip identisch mit der des guten alten Glock Feldmessers.Wie alles bei regelmäßiger Benutzung vermutlich Gewöhnungssache und bei supertaktischer-upside-down-Trageweise ein Hauch mehr Sicherheit.
Würde ich das Messer als EDC tragen, würde ich mir aber vermutlich eine IWB-fähige Kydex machen lassen.Als EDC tragen? Hier stellt sich mir die Sinnfrage zu diesem Messer.


Die Erkenntnis:


Als ziviles EDC ist es -nun ja- eher mittelprächtig geeignet.
Trotz §42A Konformität und Größe ist die gesellschaftliche Akzeptanz wohl eher unter Zimmertemperatur.Manche interessiert sowas, manche nicht, mich manchmal:)...
Was die augenscheinliche Zielgruppe von ER angeht, kann ich wie oben erwähnt wenig sagen.
Mich wunderte beim CR PS immer schon was so Elitesoldaten wohl offensichtlich für Mädchenhände haben sollen:p.
Mal im Ernst:
Wohl niemand wird dieses Messer mit in einen militärischen Auslandseinsatz mitnehmen und als klassisches EDC wird es sich wohl auch nicht durchsetzen.

Also was ist der Sinn des ER Task C?

Ich denke der Gleiche wie bei den meisten hier beschriebenen Messern:
Es soll Spaß machen!
Große Jungs, die sich benehmen wie kleine sollen damit spielen und sich daran erfreuen und halt auch gelegentlich mal schneiden.

Ich würde sagen, das Messer erfüllt diese Aufgabe sehr gut!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
das Task C ist mittlerweile hoffentlich schon wohlbehalten beim nächsten Tester angekommen, damit ist es für mich allerhöchste Zeit mein "Review" zum Messer abzufassen. Ich hoffe ihr verzeit mir, dass der Beitrag recht unstrukturiert ausfällt. Bei knapp 40°C bin ich etwas gehandicapt.

Für die Möglichkeit das Messer zu testen möchte ich mich bei den Organisatoren und bei ER bedanken. Leider hatte ich in meiner Testwoche aber nicht viel Zeit, das Messer wirklich auf Herz und Nieren zu testen. Deshalb beschränkt sich meine Erfahrung mit dem Task C auf das Zerstückeln von Paprika, dem "Schärfetest" an Papier und natürlich reichlichem Befummeln des Messers und der Steckscheide.

Zu den Schneideigenschaften kann ich also nicht all zu viel berichten, hier deshalb nur recht subjektive Eindrücke:
Das Messer kam (nach Papiertest) einigermaßen scharf bei mir an und die Klingenform ließ mich darauf schließen, dass man mit dem TASK C einen extravaganten Küchenhelfer in der Hand hat. Beim Zerteilen von Spitzpaprika (Schneiden will ich's mal lieber nicht nennen) kamen mir aber große Zweifel daran, dass das TASK C im Bedarfsfall auch als Küchenmesser herhalten sollte. Der Fingerschutz und die gesamte Griffgeometrie verhinden für mich ein angenehmes Arbeiten über dem Brett, gefühlt konnte ich nur das vordere Drittel der Klinge überhaupt effektiv einsetzen. Der Spalt zwischen Gummigriff und Klinge ist außerdem prädestiniert dazu, Flüssigkeiten aufzusaugen, das ist ein weiterer Minuspunkt bei der Zubereitung von Lebensmittlen. Die relativ starke Klinge störte beim Schnibbeln allerdings weniger als gedacht, vermutlich weil sich die Klinge vom Griff zur Spitze hin immer weiter verjüngt. In der Küche ist das TASK C für mich durchgefallen, selbst mit viel kleineren Taschenmessern habe ich schon deutlich angenehmer gearbeitet.

Für welchen Einsatz könnte das TASK C denn stattdessen besonders prädestiniert sein? So recht will mir keine Antwort auf diese Frage einfallen.
So wie ich das Konzept des Messers verstehe soll das TASK C Aufgaben aus dem urbanen Alltag bewältigen. Für richtige Outdoor-Aufgaben hat ER ja ganz andere, speziell auf Outdoor getrimmte Kaliber im Portfolio.
Zum Karton- oder Plastikverpackungen öffnen, Faden abschneiden, Brötchen schmieren oder auch mal für die Maniküre zwischendurch ist die Klinge des Task C allerdings hoffnungslos überdimensioniert. Angemessener wäre das Messer dagegen als behelfsmäßiger Dosenöffner oder als Mini-Brechstange. Für beides fallen mir aber keine wirklich realistischen Szenarien im städtischen Alltag ein, die mich dazu bewegen würden das Messer täglich bei mir zu tragen.

Darüber hinaus sprechen für mich weitere Punkte gegen, ein Messer wie das Task C täglich zu führen:
Größtes Manko ist für mich der Griff. Ich habe keine all zu großen Hände, trotzdem ist der Griff für mich eindeutig zu kurz geraten. Nur wenn ich die Fingermulde an der Klinge mit nutze kann ich das Messer einigermaßen sicher greifen, dabei ist Handlage aber nicht gerade angenehm. Dass der Kunststoff des Griffs sich ansich angenehm anfühlt und vermutlich selbst nass noch Grip hat hilft dabei leider auch nicht mehr.

Die mitgelieferte Scheide ist für meinen Geschmack etwas zu groß und klobig geraten und mit dem dick auftragenden Verschlusssystem wird ein
verdecktes Tragen des Messers fast unmöglich. Beim obligatorischen Schaulaufen im Büro waren einige meiner Kollegen vom Messer sichtlich irritiert, nur wenige konnten sich an dem martialischen Design erfreuen. Der Ottonormalverbraucher dürfte entsprechend noch abweisender auf das Messer reagieren.

Ob sich das martialische Design des Messers mit dem eigenen Alltag vereinbaren lässt muss jeder für sich selbst entscheiden. Für meine Trage-Gewohnheiten wirkt das ER TASK C ein wenig zu „militärisch“.

Die Sicherung der Klinge in der Scheide wirkt auf mich nicht gerade dauerfest, ich vermute bei regelmäßiger Benutzung könnten die Plastikhalter recht schnell abbrechen. Bei der Scheide aus dem Passaround zeigen sich an den zwei Kunststofflaschen zumindest schon helle Verfärbungen an den Biegestellen.

Bis auf meine Zweifel bei der Langlebigkeit der Scheide macht das Messer aber insgesamt einen sehr gut verarbeiteten Eindruck. Mir sind keine ungewollten Ecken und Kanten aufgefallen, die Beschichtung der Klinge wirkte auch (abgesehen von ersten Spuren der Vorbesitzer) wie aus einem Guß. Der Anschliff ist sauber und symmetrisch, was will man(n) mehr. Die minimalistische Verpackung geht für mich vollkommen in Ordnung, bei einem so robusten Messer reicht ein simpler Pappkarton meiner Meinung nach völlig.

Für mich ist das Messer als EDC wenig geeignet, trotzdem habe ich das TASK C irgendwie ins Herz geschlossen. Das militärisch-brachiale Design ist einfach so schön unvernünftig und provokant, da fällt die mangelnde Praxistauglichkeit kaum ins Gewicht. :hehe:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ciao,
hier mein Kurzbericht über das ER Task C-
auch von mir vielen Dank an ER, die das Messer zur Verfügung gestellt haben und an Pitter für die Orga-Arbeit:super:

Vorab,
ich stehe auf Extrema Ratio Messer, speziell die kompakten Modelle aus der Backup-Serie haben es mir optisch angetan - der praktische Nutzen im EDC-Betrieb ist natürlich eher bescheidener, aber dafür wurden diese Messer auch nicht konzipiert.

Wobei das Task hier schon eher eine kleine Ausnahme macht- für seine 6mm Klingenstärke schneidet das Task doch recht ordentlich und ist kein reiner Spalter.
330 Gramm incl. Scheide zerren schon ganz schön am Gürtel, aber wenn man das Task in der Hand hält wirkt das Gewicht gepaart mit dem Blick auf den satten Klingenrücken angenehm vertrauenserweckend.
Mir liegen die ER-Backups gut in der Hand, der Choil fühlt sich bei mir gut an, auch wenn da Klingenlänge "verschenkt" wurde. Aber *ich* fasse Messer auch gerne "kurz".

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Ich habe bereits zwei Backups, das Shrapnel und das Fulcrum C ,

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beim Task ist mir aufgefallen, dass die Beschichtung des Böhler N690 Stahles deutlich matter ist, als bei seinen beiden Brüdern, aus früheren Baujahren. Bei meinem Fulcrum & Shrapnel und einigen älteren ER-Foldern ist die Beschichtung eher matt glänzend ( auch wenn das paradox klingt;) ) - im Modelbau würde man es vielleicht "seidenmatt" nennen.

In meiner Hand lag das Task gut und arbeitete munter und führig.
Am ersten Abend nahm ich es mit in den Biergarten, wobei das Tragen sitzend zur Tortur wurde. Die Scheide drückte mich heftig in die Seite.
Gut das ER-Task ist sicherlich zum Tragen an militärischer Ausrüstung gedacht , im zivilen Bereich käme die neue Scheide nicht Betracht.
Wobei die neue Werksscheide das Messer absolut sicher und klapperfrei hält. Die neue Drahtsicherung am Tek-Lock gefällt mir gut.
Mittlerweile ist dies der dritte mir bekannte Scheidentypus.

DSC04470.jpg DSC04471.jpg DSC04474.jpg

Die Messer passen in alle Scheidenvarianten, wie ich feststellte. Ich habe das Task fortan in der Condurascheide getragen, dies war speziell beim Sitzen viel bequemer.

Die Griffe sind weiterhin identisch und lassen sich untereinander tauschen. Hier kann man sein Backup bei Bedarf optisch auch etwas pimpen, gibt es die Griffe doch mittlerweile in verschiedenen Farben.
Dabei ist mir aufgefallen, dass der Griff mittlerweile mit einer kombinierten Schlitz-Inbuss-Schraube gehalten wird- sicherlich eine gute, neue Idee.
Bei den Vorgängern gab es lediglich Inbusschrauben.

Fazit:
Aus diesem Trio gefällt mir das Task am besten-
ich mag die extravagante Klingenform, die sich im Test bei vielen Schneidaufgaben bewährt hat und fand es auch am schneidefreundlichsten.
Wenn ich noch kein ER-Backup hätte, wäre es mein klarer Favorit.
So werde ich auf etwas Losglück hoffen, damit die drei kleinen Ragazzis wiedervereint werden:D

Zum Schluß noch ein Vergleichsbild mit dem großen Col Moshin, meinem persönlichen Liebling aus der ER-Flotte.

DSC04475.jpg

Beste Grüße aus Berlino
Excalibur
 
Hallo,

dann will ich nach zwei Wochen des Dauertragens mal ran an den Speck. Ein dickes Danke an Pitter und Extrema Ratio selbst.
Dieser PA hat mir das Task C schmackhaft gemacht.
TaskC.jpg
Konzipiert als Backup-Messer hat mir das ER Task C beinahe täglich zur Seite gestanden. Meist als "Hauptmesser". Es muss ja nicht immer ein M7 sein.
Extrema Ratio war für mich bisher immer ein wenig zu wuchtig im Auftreten und hatte es deswegen nicht auf dem Schirm. Daher war ich froh, dass ich hier mir eine Meinung bilden konnte. Das Ergebnis: Ich werde es mir mit großer Wahrscheinlichkeit kaufen, sollte ich es bei der Verlosung nicht bekommen. Das ist für mich das größte Lob das man aussprechen kann.

Während es noch in der ersten Woche in der Heimat für Stöckchen schnitzen, Küchenarbeiten und herumspielen antreten musste, ist es in der zweiten Woche neben den beiden anderen PA Teilnehmern die dabei waren (Karesuando "Norrsken" und "Unna Aksu") für den "Draußen" Einsatz herangenommen worden. Ein passendes Vergleichsfoto habe ich leider verpennt zu machen. :argw:

Details zu Gewicht, Größte etc. spare ich mir an dieser Stelle, diese wurden ja bereits ausführlich genannt. Ich berichte einfach über meine Erfahrungen mit diesem Messer.

Ebenfalls dabei waren mein geliebtes Loinsteel M3 sowie ein DPx Gear HEFT 4. Der Größe wegen hinkt ein Vergleich hier zwar ein wenig, aber nachdem ich nach möglichen Vergleichsobjekten in meiner Sammlung gesucht hatte, fiel mir auf, ich habe keines.
TaskC_Vergleich (2).jpg TaskC_Vergleich (1).jpg

Mit diesem Vergleich möchte ich auch gleich Anfangen. Das HEFT 4 zeigte mir nämlich im Vergleich zum Task C nämlich das einzige größere Manko das mir auffiel. Beim Schnitzen von Holz ist der zur Klingenspitze stark ausgedünnte Klingenrücken (nennt man das noch Fehlschärfe?) sehr unvorteilhaft, da ich beim schnitzen feinerer Sachen gern den zweiten Daumen zu Hilfe nehme und mit diesem zusätzlich Druck auszuüben.
TaskC_Schnitzen (2).jpg TaskC_Schnitzen (1).jpg
Leider geht dies hier nur sehr schlecht, da sich der stark ausgedünnte Teil bei starkem Druck in den Daumen drückt, was schnell schmerzen kann. Da man aber dank des Choils das Messer sehr nah greifen kann um feiner zu arbeiten finde ich diese Lösung ungewöhnlich. Ich bin es bisher gewohnt gewesen von Messern mit Choil einen Klingenrücken zu haben -der entsprechend dick ist- mit dem der weitere Daumen genutzt werden kann.
Davon abgesehen waren schnitzen, auffächern von Holz und sogar Batoning an gut durchgetrockneten Bangkirai(jaja, sinnvoll ist anders) waren problemlos möglich und machten sogar Spaß ("führig" passt da auch einfach sehr gut)
Begeistert war ich von ebenfalls von der Schnitthaltigkeit des Task C. Ich hab es nur ein paar Mal über ein Leder mit Chromoxid gezogen. Für mich die bisher angenehmste N690 Erfahrung.
Die Santoku-Klingenform wird für mich aufgrund der besseren Nutzung der Schneidlänge immer interessanter, beim PF Foxtrott fiel mir dies schon auf.

Der Griff lag trotz Handschuhgröße 11/12 sehr gut in der Hand. Ein klein wenig zu kurz, aber für ein Backup-Messer völlig ausreichend. Meist habe ich eh nah an der Klinge, dank des Choils, gearbeitet.
TaskC_Handlage (5).jpg TaskC_Handlage (4).jpg
TaskC_Handlage (3).jpg TaskC_Handlage (2).jpg
TaskC_Handlage (1).jpg
Die "ungewöhnliche" Griffform sowie das Griffmaterial, typisch für ER, machten das Arbeiten sehr angenehm. Bei Plastikgriffen bin ich sonst eher skeptisch, war hier aber nicht nötig ist.

Erwähnen möchte ich auch kurz den Holster. Ein super Konstrukt das mir sehr gefiel als Alternative zu Kydex oder Leder. Für mich definitiv ein zusätzliches Kaufargument.
Aber, wie excalibur anmerkte, es drückt ein wenig beim sitzen im Auto, aber das ging noch.

Am Griffende ragt ein kleiner Teil des Erls heraus. Dort kann man in der Bohrung einen Lanyard befestigen. Ob dieses kleine Stück am Ende von mir aber als Glasbrecher benutzt werden würde, lasse ich mal unbeantwortet, denn ich weiß es nicht.
TaskC_Hinten.jpg


Fazit:

Von dem beschrieben zu dünnem Rücken abgesehen ist dieses Messer für mich ein sehr gelungenes und auch schon auf meine Wunschliste gewandert. Der Preis geht für das was man hier bekommt klar.
Interessanterweise kann ich es mir sogar sehr gut als EDC vorstellen, so ist das halt mit den Ansprüchen der Leute :steirer:

Gruß

Fabian
 
Erst einmal vielen Dank, das ich das Task C testen durfte.
Die Beschreibung ist natürlich nur subjektiv.
Bilder spare ich mir, da gibt es schon bessere als ich hinbekomme.

Zur Verpackung:
Der Karton sieht stabil und wertig aus. Ich dachte zu erst, dass der auch von einem Schmuckgeschäft stammen könnte.
Beim Öffnen kam mir allerdings ein unangenehmer Kunststoffgeruch entgegen.*
Darin noch mal eine Tüte mit Firmenemblem zu finden war etwas verwundernd.
Ich finde diese eigentlich überflüssig (ist aber vielleicht auch als dämmendes Verpackungsmaterial gedacht.)
Hätte der Karton eine etwas andere Form, könnte man das Messer in der Scheide auch ohne anmontierte Tragehalterung lagern.**
Die Karte der Qualitätskontrolle ist etwas vertrauenerweckend, doch auch nicht unerwartet.
Das Faltblatt mit der Garantieerklärung ist ungewöhnlich und bezeugt ein starkes Selbstbewusstsein des Herstellers.
Das Faltblatt „ORDENTLICHE WARTUNG“ ist in etwas merkwürdigem Deutsch verfasst***.


Zur Scheide:
Sie tut was sie soll und hält das Messer auch bei Geschüttel gut fest.
Gut finde ich, dass die Klinge in beiden Richtungen hinein passt.
Das die Spitze zu öffnen ist, finde ich sehr gut gemacht.
Was mir nicht so gefällt ist, dass sie außen sehr kantig ist.
Wenigstens zum Ort würde ich einen ovalen Querschnitt besser finden.

Die Tragehalterung ist gut gedacht, aber doch ziemlich Klobig.
Gut gefällt mir die Verstellung der Tragehöhe, der Scheide, in der Halterung.
Die Gusskanten sind leider nicht entgratet.


Zum Messer
Der Erste Eindruck war: „Interessante Form, mal was Anderes“.
Ich habe das Messer zu verschiedenen Sachen benutzt und die Klingenform war dabei für fast alles gut geeignet; wenige Male hätte ich mir eine etwas spitzere Spitze gewünscht.
Die Riesenschleifkerbe ;) macht das Schleifen einfacher, was ich auch mit einem feinem Sandstein (Bankstein) gut und schnell hinbekommen habe.
Der Anschliff ist, so glaube ich, durch die verschiedenen Benutzer nun flacher und schärfer als ursprünglich, da die glänzende Fase mit etwas breiter erscheint als im Online-Katalog.
Positiv überrascht hat mich, dass die Klingenstärke schon mit Beginn des Flachschliffs stark abnimmt. Der Rücken sieht gut aus und fasst sich gut an, die Kantern der Kerben sitzen fest im Finger. Die Fehlschärfe am Übergang zur abgesenkten Spitze könnte aber etwas dicker sein; mit der jetzigen kann man nicht lange kraftvoll arbeiten, weil die sich doch unangenehm in den Finger drückt.
Was mich wundert aber nicht stört, ist, dass in dem Klingenspiegel ein plötzlicher Übergang in der Dicke zufühlen ist. Durch die Beschichtung wird verhindert, dass der auch sichtbar ist.
Das ist etwa 56mm vom Griff, wo im Rücken auch eine fast Unterbrechung im Rückenanschliff sichtbar ist.
Der Griff liegt mir fest, wenn auch nicht besonders passgenau in der Hand.

Insgesamt gefällt es mir gut, wen ich auch eher die braune Ausführung schöner finde.
Ich würde es aber wegen des Geruchs nicht kaufen.

*Den allergrößten Anteil an der Geruchsbildung hat anscheinend die Tragehalterung, gefolgt von der Scheide. Der Griff riecht auch (anders), aber nicht so schlimm.

** Ich habe es bloß in der Scheide, in meiner Jackentasche getragen.

***D ORDENTLICHE WARTUNG

Diese Messer, wie alle anderen Messer von Extrema Ratio, ist mit dem N690 Stahl erzeugt, der ein...


Ich werde zu der Wartungsanleitung noch etwas schreiben,
aber um nicht länger die Bewertung zu verschieben, nun erstmal diesen Text.
 
So ... dann hier nun meine Eindrücke zum Extrema Ratio Task C:

comp_s1052469.jpg


comp_s1052474.jpg


Erster Eindruck:
Der erste Eindruck ist überraschend untaktisch. Sicher - der Hersteller ist eindeutig im militärischen Bereich angesiedelt und vetreibt seine Produkte auch entsprechend.
Hinter dem ganzen Tactical-Gedöns (wie z.B. der schwarzen Klingenbeschichtung oder der "Reverse-Tanto"-Klingenform) kommt jedoch ein kompaktes wie führiges Messer zum Vorschein, welches sich nun in meine EDC-Rotation einreihen wird.

Scheide/Tragesystem:
Das Tragesystem des Messers ist wirklich gut durchdacht. Es ermöglicht sowohl Rechts- wie Linkshändern, das Messer auf Ihrer bevorzugten Seite zu tragen. Zusätzlich eröffnet der Gürtelclip noch diverse optionale Trageweisen (horizontal, kopfüber, cross, draw, usw.) und durch einen zusätzlichen Adapter läßt sich darüber hinaus noch einstellen, wie hoch das Messer am Gürtel getragen werden kann.

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Allein dieses Tragesystem wertet das Messer enorm auf, läßt es sich doch so auf unterschiedlichste Weise bequem tragen. :super:

Klinge:
Zugegeben, die Klingenstärke von 6,3mm ist ziemlich üppig und ich hatte Bedenken, was die Schneidfähigkeit anbelangt. Diese Bedenken konnte das Messer jedoch schnell zerstreuen. Dank Flachschliff war die Schneidperformance als gut zu bezeichnen. Die Klingenlänge von 88m und die modifizierte Sheepfoot-Form ("Reverse-Tanto") trugen ihr übriges dazu bei, dass das Messer ein tolles EDC abgibt.
Besonders gut gefallen hat mir die Möglichkeit, dass Messer "kurz" zu fassen, indem man die Mulde vor dem Fingerschutz nutzt.

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Griff:
Für meine Patscher (Handschuhgröße 10-11) war der Griff gerade noch passabel. Das Griffmaterial selbst (Forprene) fasst sich angenehm und bietet einen bequemen wie sicheren Griff. Gerade bei nasskalter Witterung konnte das Material seine eigenschaften voll ausspielen.

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Fazit:
Ein tolles Messer, welches im EDC-Bereich eine mehr als gute Figur macht.

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Vielen Dank an Pitter und Extrema Ratio, für die Möglichkeit, das Messer zu testen.
 
Hallo zusammen,

zuerst einmal möchte ich mich bei Pitter fürs Organisieren des PA und bei Extrema Ratio für die noble Spende bedanken! :super:

Nach meiner Anmeldung war ich schon ziemlich gespannt daruf zu sehen wie sich das Task C im Vergleich zu meinen anderen fixed so schlägt.
Dazu muss ich sagen, dass ich recht wenige feststehende habe und noch weniger benutze. Die meisten sind mir über den Weg gelaufen, haben einen spontanen Kaufreflex ausgelöst und wurden dann in meine Sammlung eingereiht.
Genau genommen gibt es bei meinen feststehenden Messern nur zwei User. Ein Warbird von Nils Kohring (Painless Potter) und fürs grobe ein Strider EBL.

Aber schauen wir uns das Task C mal genauer an. Auf die Verpackung gehe ich jetzt mal nicht weiter ein, sie hat es geschafft das Messer sicher vom Hersteller zum Käufer zu bringen. Auftrag erfüllt, weg damit!
Nach dem Auspacken lag es dann in seiner schwarzen Pracht vor mir. Ein gelungenes Messer mit dem ER typischen Gummiknubbelgedönsgriff der selbiges leider immer etwas billig wirken lässt. Aber da er seine Aufgabe mit Bravour erfüllt und das Messer auch mit nassen Händen sicher kontrolliert werden kann, hat er seine Daseinsberechtigung. Auch wenn im Griffdesign noch verborgenes Potential schlummert.


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6mm Klingenstärke beeindrucken nicht nur auf dem Papier, da hat man schon richtig was in der Hand.

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Obwohl das Task C sehr kompakt ist, bietet es genug Griff ... zumindest für Handschuhgröße 9. Das Messer lässt sich durch die Fingermulde weit vorne greifen, was eine sehr gute Kontrolle auch bei filigraneren Arbeiten ermöglicht.

Am Anfang war ich wirklich skeptisch ob die 6mm nicht too much sind. Ein so kurzes Messer mit 6mm am Rücken dient doch eher als Brechstange und nicht zum Schneiden! Beim genaueren hinsehen jedoch erkennt man, das dem nicht so ist:

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Durch den Flachschliff der Klinge, Form und die Fehlschärfe ergeben sich ein auch für feinere Arbeiten brauchbares vorderes Drittel

Da sich in meiner Sammlung auch ein ER Task befindet bietet sich die perfekte Gelegenheit für eine Gegenüberstellung:

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Das Messer selbst hat mich bis hier her überzeugt und wie man im Vergleich zum großen Bruder sehen kann, wurde es sehr durchdacht und wirkungsvoll geschrumpft.

Was mich jedoch weniger begeistert hat war die Scheide. Allgemein als Staubsaugerdüse verschrien macht sie eine sehr zweckmäßige Figur... nicht mehr und nicht weniger. Sie funktioniert, hält das Messer sicher und lässt sich leicht reinigen. Einen Designpreis gibts dafür nicht.

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Im Grunde wäre mir das sogar egal gewesen, hätte ich nicht das ER Task, welches zwar grundlegend über die selbe Staubsaugerdüse verfügt, welche aber vernünftig verpackt wurde:


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Die Befestigungsmöglichkeiten sind vielfältig und lassen sich je nach Bedarf relativ einfach vom Besitzer auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Was bei der Größe auch Sinn mancht. Es werden wohl wenige das Verlangen haben das große Task quer am Gürtel zu tragen



Mein Fazit:

Ein gelungenes Messer mit hohem Gebrauchswert. Möchte man damit hebeln, steckt man die kurz Klinge einfach etwas tiefer in den Spalt und dem steht nichts mehr im Wege.
Schwerpunktmäßig doch eher was fürs grobe, aber als Backup für den EDC Folder könnte ich mir das ER gut vorstellen.
Danke fürs lesen und testen dürfen!


Gruß
Jochen
 
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Erstmal Dankeschön für die Testmöglichkeit. Gerade bei einem Messer wie dem aktuellen Kandidaten, dessen Aussehen mich anspricht, aber Vernunftmäßig ein Kauf nicht in Frage kommt, nutze ich gerne die Gelegenheit eines ausgiebigeren Tests.

Zuerst mal die Maße:
Im Netz gefunden und konsolidiert:
Hersteller: Extrema Ratio (Hergestellt in Italien)
Modell: TASK C (Compact)
Gesamtlänge: 212 mm
Klingenlänge: 88 mm
Hauptklingenstärke: 6,3 mm
Klingenmaterial: BÖHLER STEEL N690 (58HRC)
Beschichtung: BURNISHING MIL-C-13924
Griffmaterial: Forprene
Gewicht: 205 g

Abweichungen, Ergänzungen durch Messungen von mir:
Gewicht: 201 g
Gewicht mit Scheide und Teklock: 327 g
Klingenlänge mit Choil: 108 mm
Klingenlänge ohne Choil: 85 mm

Mir hatte es, genau wie Spieler74, die Klingenform (Küchenmesser-Schafsfuss-Mix im Tactic Style) angetan. Den Rest, die klobige unansehnliche Scheide, die monstermäßige Klingenstärke und den dicken Gummigriff, wollte ich einfach mal auf mich zukommen lassen und sehen wie das Gesamtbild aus der Nähe wirkt.

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Dann lag es vor mir, wurde das erste mal befingert und der Respekt vor den Leuten die diesen Trümmer als Backup Messer nutzen, wuchs ins Unermessliche. Nein, das ist das absolute Maximum was ich mir rumschleifen würde, nicht unbedingt von der Klingenlänge, aber sicherlich vom Gesamtpaket.

Der erste Eindruck war nicht sooo gelungen, wobei das Messer sicher nicht für alles verantwortlich ist sondern, die Teilnahme im Passaround, dessen letzer Teilnehmer ich bin (will heißen, die Kollegen haben gründlich und intensiv getestet):
- der Beschichtung war die Testdauer deutlich anzusehen
- 2 cm lange Stelle auf der Schneide bei der Grat umgelegt ist
- die Klinge wackelte im Griff
- am Gummi standen mehrere "Grutze" ab

Das lies sich alles beheben, bzw. ist verständlich aufgrund der vorangegangenen Tests. Das Anziehen der Schrauben im Griff, behob das Wackeln, die Grutze habe ich kurzerhand abgeschnitten, die Beschichtung ist halt so, die Schneide kriegt man auch wieder hin.

ABER, das was wirklich nicht schön war und sich leider auch nicht im Laufe meiner Tests geändert hat, der Griff und meine Hand passen nicht zueinander. Meine kleinen, etwas knubbeligen Händchen mit Handschuhgröße 8,5 passen nicht, es fühlt sich einfach nicht gut an. Der Kleine Finger versucht irgendwie dranzubleiben und rutscht doch immer wieder ab und der Zeigefinger fühlt sich vom Handschutz bedrängt und gequetscht.
Zwar habe ich andere Griffpositionen probiert und auch in Ordnung befunden (Kurzgreifen, Zeigefinger auf den Klingenrücken, Hammergriff), das Griffmaterial ist sehr angenehm und griffig, aber dass der, ich nenne es mal den Hauptgriff, nicht passt hat sich durch den ganzen Test gezogen und diesen auch negativ beeinflusst.

Grutze:
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Die enorme Klingenstärke von 6,25 mm hat mich nicht so gestört wie ich es erwartet hätte. Das mag auch daran liegen, dass sie in dieser Stärke nur durch den Griff und bis zum Beginn der Daumenrampe geht und sie im Schneidenbereich nur am Klingenrücken stark ausfällt und sich zur Spitze und zur Schneide hin, schnell und stark verjüngt.

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Die Scheide ist funktional und hässlich. Das Messer wird sicher gehalten, die Möglichkeit das Messer rechts und links zu versorgen ist prima, die Verstellmöglichkeiten mit dem Teklock sind vielfältig. Senkrecht konnte ich das Messer nicht tragen, es saß da eindeutig zu hoch. Quer habe ich nicht getestet, stattdessen habe ich es an den Rucksack gehängt. Das war auch gewichtsmäßig für mich das einzig "tragbare".

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Fazit, die Wirklichkeit ist leider anders als die Optik. Was nützt das tollste Messer, wenn es nicht in die Hand passt.

Gruß Th.

InHandBilder:

bassd efach ned ...
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is ok
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gehd ach
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