Passaround Review Blackhawk! Blades Crucible FX & Kalista

Revierler

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Da ich der erste war, der das Testpaket erhalten hat, darf ich den Reigen eröffnen. Fotos folgen noch.

CRUCIBLE FX:
Specs folgen

Zunächst fällt auf, dass das Konzept, einen Folder und ein feststehendes Messer im gleichen Design/Handling zu bauen eine feine Sache ist. Man kann so das richtige Werkzeug für die richtige Aufgabe wählen, ohne dass sich haptisch etwas verändert. Wer mit dem Folder zurechtkommt, der kanns auch mit dem fixed. Das ist auch praktisch für jene, die glauben, das Messer für andere Sachen mitführen zu müssen als um nur irgend ein Zeug zu schneiden (Ich warte ja schon auf die erste Schraubenschlüssel-Verteidigungs/Kampf-DVD).

Das Crucible FX liegt sehr komfortabel in der Hand. Die Klinge ist sauber verarbeitet, die fein geriffelten Griffschalen sitzen punktgenau ohne jegliche Verarbeitungsmängel.
Mir ist jedoch aufgefallen, dass die Riffelungen am hinteren Ende des Griffes (auf dem Erl) nach kurzer Zeit unangenehm in den Handballen zu beißen beginnen.

Die Geometrie der Klinge eigenet sich sehr gut auch für Alltagszueg, es erinnert ein wenig an ein UKK (Ultra-Kurz-Küchenmesser), da die Klinge gegenüber dem Heft nicht zurückspringt (wie etwa beim Spyderco Temperance).

Alles an diesem Messer ist sauberst verarbeitet. Leider war der Klingenschliff eher stumpf, also hab ich es ein paar mal auf dem Sharpmaker abgezogen (mit Erlaubnis von Beagleboy).

Zubehör: Scheide, Gürtelschlaufen, Motageplatte, Schrauben und wasnichtnochalles. Ein sehr umfangreiches Paket, es ist alles dabei, um Zillionen von Möglichkeiten auszuprobieren. Ic habe es kaum getragen, aber in der Zeit, wo ich es tat, erwies sich das Setup als komfortabel.

Was mir auffiel:
Die Scheide hält das Messer sicher, lässt aber kein ordentliches Greifen des Messers beim Ziehen zu, da sie den Griff zu weit umschließt. Man muss also mit Ring- und kleinem Finger ziehen und kann erst dann den Griff ordentlich um das Messer schließen. Das ist eigentlich gut genug.
Weil mir gut genug aber meist nicht reicht, hab ich ein Kydex dazu gebastelt, mit dem ein besseres Ziehen möglich ist. Da ich nicht wollte, dass es an der Halskette getragen wird, habe ich es als reines Gürtelschlaufen-sheath aufgebaut, das ohne Nieten auskommt und von den Schrauben zusammengehalten wird.

KALISTA

Das Kalista ist ein feines Messerchen, mit dem man so ziemlich alles machen kann. Es liegt toll in der Hand, ist leicht, hat eine ausreichende Klinge und einen langen Griff.
Das G10 ist wesentlich gröber geriffelt als das des Crucible. Für meinen Geschmack erschwert das sogar die Griffwechsel. Die Riffelungen sind mir sympathischer als auf dem Crucible, da sie nicht so unangenehm beißen, aber trotzdem Halt geben.

Für die Scheide gilt das selbe wie beim Crucible FX. Lediglich habe ich dafür kein Kydex mehr gebastelt, da die Zeit davonlief.

Update und Bilder folgen.
 
Das wesentliche haben Beagleboy und Revierler in ihren :super: Berichten schon geschrieben deshalb jetzt kein Roman.

Meine Eindrücke vom Crucible FX:
Das G10 ist fein geriffelt und fühlt sich in der Hand sehr angenehm an.
Das Messer ist insgesamt dicker wie erwartet. Es liegt nicht schlecht in der Hand, aber mich hat die Kuhle in der Griffmitte immer gestört.
Beim längeren Arbeiten nervt, wie Revierler schon schrieb, die Riffelung am Griffende sehr.
Die Klingenform gefiel mir sehr, ähnelt diese doch meinem EDC, dem Spyderco Native 3.
Die ganzen Tragemöglichkeiten sind eine sehr interessante Sache, doch das Messer hat seinen Weg nur an meinen Gürtel und in die Hosentasche gefunden. Die original Scheide wurde dabei schnell von Revierlers Kydex abgelöst.
Zudem wurde es nur im häuslichen Umfeld getragen da es im Betrieb doch eher für starkes Unverständiss gesorgt hätte.

Nun zum Kalista:
Das G10 könnte für meinen Geschmack lieber so strukturiert sein wie das vom Crucible, also feiner.
Die Handlage gefiel in allen Griffpositionen. Die Klingenform ist universell einsetzbar.
Die Serrations brachten beim Kampf gegen ein Baguette einen Vorteil, störten aber beim Schnitzen ungemein.
Das Kalista ist recht schmal und wurde IWB mitgetragen.
In Plain wäre das Kalista mehr als eine Überlegung wert.
 
Nachdem ich das Crucible und das Kalista nun ein paar Tage zum begrabeln hatte, nun ein paar Worte und einige "InHand"-Bilder dazu.

Erstmal finde ich beide Messer solide und gut verarbeitet.
crucible_schneidgriff.jpg

crucible_hand_daumen_oben.jpg

Das Crucible ist ein gutes Arbeitsmesser, stabil, scharf und eigentlich 'ne gute Handlage, wenn nicht die Griffmulden wären. Der Griff läßt sich zwar fest greifen, jedoch stört mich die Kontur der Fingermulden beim längeren arbeiten.
crucible_hand_offen.jpg


Die rauhe Griffstruktur ist für mich ok., auch die Riffelung am Griffende. Der Reversegriff ist auch nur mit Schneide nach außen komfortabel.
crucible_hand_reverse_1.jpg

crucible_hand_reverse.jpg


Das Kalista fand ich auf den ersten Bilder potthässlich und wenig brauchbar, aber als ich es in der Hand hielt, mußte ich meine Meinung ändern. Gut, 'nen Schönheitspreis wird's wohl nicht kriegen, aber war die Brauchbarkeit und Handlage angeht, gibt's von mir fast volle Punktzahl.
Kalista_hand1.jpg

Kalista_schneidgriff.jpg

Kalista_schneidgriff1.jpg

Kalista_scalpellgriff.jpg

Einzig der Wellenschliff ist nicht mein Ding. Als Neckie ist es mir auch etwas zu schwer. Und mir fehlt ein Fangriemenloch.

Die Kydex-Scheiden haben auf beiden Klingen ihre Spuren hinterlassen. Beim Crucible geht die Farben von den Griffschrauben langsam ab.
Das Tragesystem fand ich zu überladen, hier hätte mir ein (kleines) TekLok gereicht. Einzig die Gummischlaufe fand ich für das Kalista praktikabel. Der Druckknopf saß seeehr fest, hatte Angst, das Gummi würde beim Öffnen ausreissen, was es aber nicht tat, wenn man den Knopf kippelt.

Fazit: Interessante Messer, vorallem das Kalista. Trotzdem werden die Beiden nicht auf die "Must-have"-Liste kommen, dafür haben mich sie mich nicht vollkommen überzeugt.
 
Vieles ist ja schon gesagt worden, deshalb von mir nur noch ein paar Anmerkungen.

Die G 10-Struktur des Crucible finde ich auch angenehmer, als die des Kallista. Der Grip ist völlig ausreichend.

Die Riffelung am Griffrücken des Kallista (Erl) hat mich nicht gestört, schon eher die in der Mulde für den Zeigefinger. Die ist mit der Zeit recht agressiv. Außerdem würde die Mulde auch ohne Riffelung ausreichenden Halt bieten.

Während das Kallista ein recht schlankes Messer für feinere und mittlere Schneidarbeiten ist, eignet sich das Crucible auf Grund seiner besseren Handlage auch für härtere Arbeiten. Das Crucible liegt m. E. in allen Griffpositionen deutlich voluminöser und satter in der Hand.

Beide Messer sind auf ihre unterschiedliche Art sauber gearbeitet, robust und vielseitig einsetzbar.

Ich bin - mit Verlaub - ein eingeschworener Folder-Mann, vor allem, weil ich einen Folder meist komfortabler tragen kann, als ein Fixed, das, spätestens beim Auto fahren, irgendwo drückt. Und hier liegt für mich die eigendliche Überraschung beider Messer. Mit dem wirklich reichhaltigen Zubehör ist es mir erstmalig gelungen, ein Fixed - horizontal am Gürtel - problemlos und "unaufdringlich" zu tragen.
Glückwunsch dazu !
Darum finde ich auch, daß die Fa. Blackhawk nicht auf ein Stück des Zubehörs verzichten sollte. Der eine mag ´nen Buckel haben, der andere einen Bauch oder ausladendere Hüften. Aber mit diesem Equipment sollte jeder irgendwie klarkommen.

Schöne Grüsse

Hartmut
 
Zuletzt bearbeitet:
schwuerg:

hier mein senf zu den messern:

das kallist ist wunderbar fuer feinere arbeiten geeignet, das crucible ist wuchtiger und wohl auch tauglicher fuer allgemeine und grobere arbeiten. beide griffe fand ich eigentlich recht gut, haette es nur begruesst, wenn das crucible einen profilierten griff, wie das fixed kasper, dem es auch sehr aehnlich ist, haette.
die orginalscheide des crucible fand ich auch zu lang fuer iwb, das messer sass eifach zu hoch, ooder war das meine wampe?:haemisch:
 
Hallo,

das Crucible finde ich ganz nett. bei welchen Händlern kann man das gute Stück denn erwerben und was kostet es?

Viele Grüße

Sebastian
 
Nach dem Senf der Ketchup:

Auf das Kalista hatte ich mich sehr gefreut. Aber leider konnte ich mit dem Teilwellenschliff noch weniger anfangen. Bei so einem kleinen Messer, wäre wirklich zu überlegen, ob eine "plain only" Version nicht reichen würde.

Die Fingermulden oben und unten am Griff fand ich zu sehr Schema F, etwas weniger Radius dafür mehr human touch wäre handlicher ohne störende Kanten.

Über Hohlschliffe kann man denken, was man will, mir gefällts nicht.

Ein paar Löcher mehr im Tang und es wäre weniger Grifflastig. Ganz schön schwer für so wenig Messer.

Grundsätzlich eine sympatische Idee. Mit gefiel die Klingenform so gut. Allerdings könnte der Liebhaber mit dem vergleichbaren Spyderco Modell besser wegkommen. Vorher am besten vergleichen.

Das Crucible habe ich mir dann eben länger angeguckt. Zunächst zu den Scheiden: Ich bin nicht dick, vielleicht ist das auch das Problem, denn mich stört es, wenn der Griff an der Seite drückt. Also No Chance, das habe ich nicht weiter geprüft.

An persönlichen Eindrücken:

Weniger ist manchmal mehr!

Das wäre mein Motto der Bewertung.

Das Messer selbst fand ich durchaus spannend. Was ich auf jeden Fall ändern würde, wäre der Huppel im Griff, wo der Ringfinger drauf zum Liegen kommt. Der Huppel stört, außer beim Ziehen, immer! Je fester der Druck beim Schneiden, umso schlimmer.

Die nur leicht bauchig geführte Schneide und das Verhältnis Griff Klinge fand ich sehr ansprechend. Allerdings quitscht das Messer beim Brötchen schneiden! Es quitschte auch bei anderen Sachen. Ob das am Hohlschliff oder an der Beschichtung lag, weiß ich nicht.

Die Klinge ist recht breit am Ende zum Griff hin. Das machte mir das handling etwas unbequem, man kann sich damit aber durchaus arrangieren.

Ich habe es mit anderen Fixed (Swamp Rat Bandicoot, BM Nimravus, Custom Schanz) verglichen. Eine breite Klinge kann bei manchen Arbeiten von Nachteil sein, dass muss man beim Kauf bedenken.

Es würde völlig reichen, wenn die Schneidenlinie etwas enger heran gezogen würde. Im Originalzustand steht die Schneidenlinie etwas schräg ab zur Messerachse. Etwas paralleler wäre mein Wunsch.

Der Vorteil beim Original liegt im Zugschnitt auf Unterlagen. Überhaupt finde ich das Messer auf solche Schnitte hin optimiert bzw. stört der Huppel am Ringfinger dann am wenigsten.

Die Schoor am Klingenrücken kann man sich sparen, dafür ein Flachschliff.

Das Logo weniger protzig. Ein paar Löcher im Griff verbessern die Balance.

Der Stahl könnte härter sein. Stumpft schnell ab.

Die Scheide ist so toll, da würde ich immer zu was selbstgemachten raten. Ich habe der nicht eine Sekunde getraut, auch wenn es dafür keinen konkreteren Anlass gab, als dass das Material ziemlich dünn ist.

Auch wenn ich jetzt viel zu kritteln hatte, schlecht ist es m. E. nicht. Ich habe es gerne benutzt. Ich würde es aber nicht in meine Liste der Empfehlungen aufnehmen.

Falls jemand wissen will, ob man es kaufen kann, hätte ich außer der Handlage und der m. E. geringen Härte des Stahls keine Bedenken.
 
Ich wills kurz machen, denn das Meiste ist ja schon gesagt worden.

1.Kalista: Das Messer ist überhaupt nicht mein Fall, ich habe keinen Verwendungszweck
dafür gefunden. Mir gefällt/liegt weder die Klingenform, noch die Schliff oder die Handlage.

2. Das Crucible ist mir dagegen ein treuer Begleider gewesen, der alle Schneidarbeiten
zuverlässig erledigt hat. (auch beim Vespern, siehe Bild :super: :D )
Die Scheide bietet vielfältige Tragemöglichkeiten und hält das Messer siecher in allen
Positionen.
Das G10 hat eine angenehme Struktur und der Griff liegt gut in der Hand.
Einzig die Riffelung für Daumen, Zeigefinger und Handballen ist mir etwas zu „bissig“.
Bei Arbeiten mit hohen Druck auf das Schnittgut, drückt sich die Riffelung
unangenehm in die Haut.
Die Schnitthaltigkeit ist i.O. Die Rasierschärfe war recht schnell weg, aber es blieb bis zum
Schluss eine gute Gebrauchsschärfe erhalten.
Ich habe das Messer zum Abschluß nur übers Leder gezogen und die Rasierschärfe war wieder das.
Alles in allem ein empfehlenswertes Messer wenn man ein Fixed EDC sucht.

Gruß
 

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Erste Eindrücke - eines vorweg, interessiert hat mich nur das Kalista. Daran hat sich auch nichts geändert.

Kalista - - ich werde es jetzt die erste Wocher herumtragen, und hab sonst auch kein Messer dabei. Schneiden im Alltag geht so lala - der blöde Wellenschliff halt. Aber es ist komfortabel zu tragen.

Positive Dinge:

+verschiedene Griffpositionen möglich
+IWB funktioniert gut
+Riffelung auf der Griffunterseite; auch insgesamt sehr griffig
+klein, aber solide

Negative Dinge:
-Teilwelle - ganz, ganz schlecht. Zum einen kann man nun mit beiden Teilen der Klinge nichts mehr anfangen, zum anderen ist sie mir nicht aggresiv genug. Entweder ganz oder gar nicht.

Dinge, die ich gerne anders hätte:
* Die Riffelung könnte ruhig um den ganzen Griff herum verlaufen - das würde auch dem Daumen mehr Halt bieten
*Top swedge - ich würde sie anschleifen, wäre bei dem Design und dem angedachten Verwendungszweck nur konsequent. Das Messer wurde ja auch im Hinblick auf Kali-Techniken konstruiert, mich würde es doch wundern, wenn die Kali-Menschen sich über eine scharfe Seite mehr beschweren würden. Wenn doch, gerne eine email an mich, ich lerne gerne dazu.
*Lanyard-Loch wäre nett.


Crucible - ich kann dem Messer wenig abgewinnen. Irgendwie.

Positiv:
+ Riffelung an der Griffunterseite - schönes Detail!

Negativ:
-Gewicht
-Verabreitung - die Griffschalen sind nicht immer bündig mit der Klinge, und das an Stellen, wo dies eindeutig nicht beabsichtigt ist

Dinge, die ich gerne anders hätte:
*Die Spitze kommt mir, besonders auf die letzten 2mm, recht dünn vor - daran ist grundsätzlich nichts auszusetzen, aber das Messer ist eigentlich eine ziemliche Wuchtbrumme. Hebeln ist aber nicht drin, wegen der dünnen Spitze. Entweder man konstruiert die Spitze auch solide, à la Strider, oder man macht das Ding halt etwas dünner, Richtung Kalista, mit durchgeschliffener Swedge. Beide Messer sind schließlich nicht zum Kartoffeln schälen gebaut, da kann man auch ruhig Nägel mit Köpfen machen. So ist es, in meinen Augen, nichts Halbes und nichts Ganzes. Nur schwer halt.


Tragesystem

Tolle Sache, ich werde vermutlich nur die IWB Schlaufe ausprobieren, weil mir die Trageweise am besten gefällt. Unauffällig halt. Mir fehlt ein Tek-Lok. Wenn man schon soviel Kram mit ins Paket tut, dann könnte das auch ruhig noch dabei sein. Ist aber nicht weiter schlimm, gehört eher in den Bereich 'Dinge, die ich gerne anders hätte' ;)

Gruss, Keno
 
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Tja, so wirklich neue Eindrücke gibt es nicht.

Das Kalista mag ich, wenn ich es auch in plain (und mit scharfer Fehlschärfe und Lanyard-Loch) bevorzugt hätte.

Das Crucible immer noch nicht wirklich, IWB funktioniert auch hier, wenn auch nicht ganz so gut - das Messer ist ein ganzes Stück schwerer, breiter, und die Scheide sitzt auch höher. IWB bleibt trotzdem meine bevorzugte Trageweise, mit den anderen habe ich mich nicht beschäftigt.

Der Stahl liess sich nur mit etwas Geduld auf eine gute Schärfe bringen, und mir schien, dass er diese dann auch nicht besonders lange hielt. Thumbs down. Für den Preis hätte ich dann doch einen Stahl à la S30V erwartet oder zumindest etwas in der Richtung von Vg10 oder D2. Die beiden letzteren mag ich persönlich mittlerweile lieber als ATS-34 (bzw. 154CM). Wenn's denn einer von den rostfreien Stählen sein muss.

Danke! an Marc und Blackhawk für die Gelegenheit, diese beiden Messer testen zu können :super:

Keno
 
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Mein guter Vorsatz fürs neue Jahr: Schulden im Messerforum tilgen ;-) Tut mir leid, dass es diesmal mit dem Review so lange gedauert hat, aber manchmal sind die Umstände entsprechend.

Als letzter im Reigen fällt es natürlich schwer, etwas Neues hinzufügen. Eigentlich ist alles, was mir aufgefallen ist, schon wenigstens in einem der voran gegangenen Posts erwähnt worden, aber sei es drum.

KALISTA

Definitiv ein hässliches Entchen. Mir hat es von Anfang an nicht gefallen und trotz einiger Vorzüge und guter Funktionalität habe ich es mir nicht schön kucken können. Fakt ist jedoch, dass man dieses leichte, kompakte und vor allem flache Messer sehr komfortabel und unauffällig IWB tragen kann. Selbst unter einem nicht all zu weiten T-Shirt wird es nicht auffallen.

Insgesamt gefällt mir das Konzept von kompakter Klinge und Fullsize-Griff (so gut, dass ich eine alte Messer-Skizze wieder vorgekramt habe, die eben diese Idee vorfolgt. Das Messer wird demnächst von Jürgen Schanz gebaut und ich hoffe, es bald hier im Forum präsentieren zu können.) Die meisten Fixed mit kürzerer Klinge sind als 3- oder gar 2-Finger-Messer ausgelegt. Während für meine alltäglichen Schneidaufgaben eine kürzere Klinge in den meisten Fällen ausreicht, finde ich es (ähnlich wie bei vielen Schnitzmessern) irgendwie angenehmer, wenn der Griff durch alle vier Finger geht. So schlicht der Griff vom Kalista auch aussieht, ermöglicht er doch die verschiedensten Griffpositionen komfortabel einzunehmen (siehe Fotos weiter oben). Bei den Radien für die Fingermulden stimme ich exilant voll zu, die hätte man etwas weniger geometrisch gestalten können. Aber ihre Position ist optimal. Insbesondere der schmale und flache Griff trägt dazu bei, dass man das Messer so unauffällig tragen kann.

Die Struktur des G10 war für mich ok. Da hatten beide Messer ihren Reiz. Geschnitten habe ich mit dem Messer letztlich nicht viel (aber ja: die Beschichtung quietscht) - hat sich während des Testzeitraums einfach nicht ergeben. Da cheez das Messer vor dem Versand noch mal geschärft hatte, kam es hier sehr scharf an. Rasieren ging ohne Mühe. Allerdings ging diese Schärfe relativ schnell wieder flöten – auch ohne, dass ich viel geschnitten hätte. Möglicherweise war die WB nicht ganz optimal, denn eigentlich ist das nach meinen Erfahrungen nicht typisch für den ATS.

Zugeben muss ich, dass ich Kali bisher nur in Kombination mit Begriffen, wie Bergwerk usw. kannte. Daher erschließen sich mir möglicherweise nicht alle Einsatzzwecke und Vorzüge des Messers. Da mich der form-follows-function-Gedanken fasziniert, würde mich schon interessieren, welche Gedanken gerade hinter dieser recht außergewöhnlichen Messer-Idee stecken. Falls hier jemand einen Lesetipp im Netz hat oder mich per E-Mail aufklären kann, wäre ich dankbar.

In Erinnerung blieb das Messer als komfortable zu tragendes Fixed. In der Plain-Version könnte es den größten Teil meiner alltäglich Schneidaufgaben abdecken – aber schön (Klingenform, Griffform) finde ich es immer noch nicht.


CRUCIBLE FX

Das Crucible hat mir von Anfang an besser gefallen. Die Ganze Form hat mich von den Bildern her mehr angesprochen. Das ist grundsätzlich auch so geblieben. Aber während mich das Kalista wegen meiner geringen Erwartungen positiv überrascht hat, hat mich das Crucible wegen der höheren Erwartungen eher enttäuscht.

So sicher die Griffform grundsätzlich in der Hand liegt, habe mich dennoch (wie die anderen vor mir schon) einige Details gestört. Drei Mulden, vier Finger – die Gleichung geht einfach nicht auf. Auch ich fand die Riffelung recht aggressiv und insbesondere an der Zeigefingermulde, aber auch am Griffende überflüssig. Das trägt wesentlich dazu bei, dass man sich mit dem Messer nicht richtig wohl fühlt.

Ähnlichkeiten der Klingform zum Native sind nicht zu leugnen. Ich finde sie recht universell und wusste die eher feinere Klingespitze beim Schneiden zu schätzen. Ich habe das Messer vorwiegend in der Küche verwendet (was anderes hat sich nicht ergeben), und insgesamt war es hier ganz gut brauchbar. (Zur Schärfe und zum Quietschen der Beschichtung gilt das gleiche für das Kalista.)

So robust konzipiert fand ich das Messer letztlich auch gar nicht, auch wenn es in Vergleich zum Kalista schon deutlich stärker aufträgt. Aber auch hier ließ sich das Messer aber IWB sehr komfortable tragen (auch wenn es hier schon eher eines locker sitzenden Sweat-Shirts bedarf, um das Messer zu kaschieren).


TCCS (Total Concealed Carry Solution)

Das Tragesystem von Blackhawk ist mir eine gesonderte Erwähnung wert, weil es mir beim Testen am meisten Spaß gemacht hat. Möglicherweise ist es die gleiche Begeisterung, die Lego in mir immer wieder weckt ;): Man kann es immer wieder neu zusammenbauen. Tatsächlich fällt mir keine Tragemöglichkeit ein (sinnvoll oder nicht sei mal dahin gestellt), die man mit dem System nicht realisieren kann.

Interessant fand ich zum Beispiel dieses Paddle-Attachment, mit dem man die Scheide einfach über den Gürtel schieben konnte und dort aber ziemlich sicher saß. Geeignet für alle Positionen zwischen 3 und 9 Uhr (seiten und hinten). Vorne (z.B. links für cross draw) stört es beim Sitzen. Durch die größere Auflagefläche und die Rundung, die sich (etwas) dem Körper anpasst, trägt es sich angenehmer als ein Teklok. Die eigentliche Scheide (und das Messer) ist aber ähnlich weit vom Körper entfernt.

Besonders gefallen hat mir aber der IWB-Loop. Eine besseren hatte ich noch nicht. Während meines Tests hat sich IWB (auf ca. 5 Uhr) nicht nur als die unauffälligsten, sondern gleichzeitig auch als die komfortabelste Trageweise herausgestellt. Im Gegensatz zu den vorherigen Testern habe ich den Loop noch enger (genau auf die Breite meines Gürtels) eingestellt. Das hat den Nachteil, dass man das Messer nicht ganz so tief in den Bund stecken kann (sitzt aber noch sicher), aber den Vorteil, dass die Scheide beim Ziehen nicht mehr nach oben verrutscht. Durch das dicke, rutschhemmende Material sitzt die Schlaufe sehr formstabil am Gürtel und hält das Messer auch dann noch in Position, wenn man die Hose man runter lassen muss :D . Gäbe es den IWB-Loop einzeln, würde ich ihn definitiv kaufen und mir entsprechende Kydex-Scheiden dafür bauen lassen.

Insgesamt haben die ersten Blackhawk-Messer einige interessante Ansätze mit viel Potential gezeigt. Ich bin gespannt, was hier nachkommen wird.
 
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