Palladin
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Zuguterletzt auch noch von meiner Wenigkeit eine Einschätzung der Lampen:
S1:
Ohne jetzt alle Reviews noch einmal durchgeschaut zu haben, ich glaube das Urteil ist einstimmig.
Das ist keine Lampe.
5mm LEDs haben heutzutage allerhöchstens noch eine Daseinsberechtigung am Schlüsselbund in Verbindung mit einer Knopfzelle.
Ich kann mir auch beim besten Willen keinen einzigen sinnvollen Verwendungszweck für die Lampe vorstellen.
Auf Dauer wird sich Leatherman damit keinen Gefallen tun, damit macht man sich nur seinen guten Ruf kaputt.
Die meisten Kunden werden keine Möglichkeit haben, die Lampe vor dem Kauf zu testen, geschweige denn zu vergleichen.
Auch wenn der Durchschnittskunde vielleicht geringere Erwartungen haben mag wie die Tester hier im Passaround, so wird ein Leatherman Kunde doch aufgrund der renommierten Marke und des Preises eine gewisse Mindestleistung beim Kauf voraussetzen.
Aber was nützt die beste Verarbeitung, wenn die Lampe im Output von den meisten Wühltischfunzeln geschlagen wird?
Da ist der Käuferfrust vorprogrammiert.
S2:
Die positive Überraschung.
Für meine Verhältnisse ist sie winzig. Meine persönliche Untergrenze die Größe betreffend ist eigentlich eher die S3.
Um so positiver war ich doch von der Leistung der S2 überrascht.
Es ist schon erstaunlich, wie viel Licht sich mittlerweile aus einer sub-M Zelle heraus quetschen lässt.
Der Reflektor ist gut gewählt, da ist ein guter Kompromiss zwischen Flood und Throw gefunden worden.
Nachfolgend ein Primitiv-Runtime per Hand alle 5 Minuten gemessen. Die Helligkeit bitte nur relativ und nicht absolut verstehen.
Getestet wurde mit allem was gerade rumlag.
Die Batterien frisch aus dem jeweiligen Blister, die Eneloop war ebenfalls neu, der Test erfolgte nach der ersten Aufladung.
Der Ansmann Akku ist der, den WeißAuchNet dem Passaround beigefügt hatte, selbstredend nachgeladen. Keine Ahnung wie viele Ladezyklen der schon auf dem Buckel hatte, gefühlsmäßig würde ich aber behaupten, das ist die übliche elende Kapazität der AAA Ansmänner.
Fazit: Die Lampe ist der Eneloop Zelle u.ä. auf den Leib geschneidert.
Der Betrieb mit Primärzellen geht auch noch recht gut, sollte aber dennoch eher als Notlösung angesehen werden.
Positiv überrascht war ich von den Activ Energy Aldi (Süd) Zellen, die ich bislang nur misstrauisch beäugt hatte.
Da ich dem positiven Ergebnis nicht getraut habe, habe ich noch ein zweites Exemplar getestet.
Für den Preis ist die Leistung sehr überzeugend, die unterschiedlichen Werte verbieten aber wohl die Verwendung in einer mehrzelligen Lampe.
Für den stolzen Preis enttäuschend schlugen sich im Vergleich die beiden Duracell Modelle
Zurück zur Lampe:
Die 2 Stufen finde ich ausgesprochen gut gewählt.
Eine 3. Stufe hatte ich kurzfristig erwägt vorzuschlagen, ich bin davon aber wieder abgekommen, das mehr an rumgeklicke würde die Vorteile nicht aufwiegen
Klickie statt Twistie - super! Für jemanden der vermutlich noch sein Leben lang sein Solitaire und Minimag Trauma nicht überwinden wird, ist ein Clickie eine Grundvoraussetzung, rumgedrehe ist für mich persönlich ein No Go.
Kleinere Bemerkungen:
Die Widerstandskraft des Klickies ist grenzwertig schwer, aber noch okay, kann die Lampe doch so problemlos in der Hosentasche getragen werden, ohne daß man Gefahr läuft, daß sich die Lampe versehentlich einschaltet.
Der Tailcap Gummi knickt beim drücken etwas seitlich weg, das ist aber lediglich ein haptisches Problem. Dennoch fände ich gerade in der Preisklasse ein Ersatz-Verhüterli im Lieferumfang für angemessen.
Der Clip rutscht etwas. Nicht dramatisch aber vielleicht sollte man bei einer zukünftigen MKII über eine leichte Nut o.ä. nachdenken.
Zum Thema Selbstentladung: Ich konnte beim durchmessen keinen Fehler finden. Vorsorglich habe ich sie danach noch einmal 5 Tage mit randvoller Eneloop stehen Lassen. dabei scheint es zu keinerlei nennenswerten Selbstentladung gekommen zu sein.
Keine Ahnung, was da bei meinen Vorgängern schiefgegangen sein mag. Manchmal reicht da ja bereits ein taktisch unglücklich liegender leitender Fussel.
Mein Resümee: Bedingungslos empfehlenswerte "White Collar" EDC, aber auch für Leute wie mich, die üblicherweise größere Kaliber mit sich herumschleppen durchaus eine Überlegung wert, z.B. als Backup. Bliebe höchstens noch der Preis ...
S3:
Eigentlich genau meine Größe.
Der(die) Edelstahlkopf(Köpfe):
Wieso hat sich dazu eigentlich noch niemand geäußert?
Das ist natürlich ein zweischneidiges Schwert.
Neben der objektiv guten Verarbeitungsqualität der Lampen, vermittelt das relativ hohe - aber unnötige - Gewicht des Edelstahlkopfes ein zusätzliches subjektives Gefühl der Wertigkeit.
Andererseits schleppt der Anwender aber sinnlose Masse mit sich durch die Gegend. Zudem ist das schwere Material auch noch der Wärmeabfuhr abträglich, wenn auch die Folgen, aufgrund der recht konservativen LED Ansteuerung, nicht allzu dramatisch sein sollten.
Der Emitter Tint ist in der Tat grenzwertig richtung Cat Pee.
Hat Leatherman die Emitter bei Surefire eingekauft ? Sonst kenn ich für solche Tints keine Quelle mehr.
Auf high stört der Tint kaum, auf mid und low zumindest bei indoor Nutzung schon ein wenig, wenn auch gerade noch vertretbar.
Ich sehe es mal positiv: Es war wohl definitiv keine ausgesucht gute Lampe die für die Reviews zur Verfügung gestellt wurde.
Der Reflektor hingegen ist Referenz.
Super Beam, weiter Spot, keine Ringe, das geht alles wie man sieht auch mit einem XR-E Emitter :Super:
Der Clip ist klasse. Über die Optik mag man streiten können, aber der Nutzwert ist optimal.
Er ist problemlos abnehmbar und die Federspannung ist ideal für alle Materialien.
Gleichgültig ob eine dünne Hemdentasche, eine dicke Jeans oder ein mittelstarker Gürtel, die S3 wird immer sicher gehalten ohne bei dickeren Materialien zu fest zu klemmen. Ich kenne wohl kaum einen anderen Clip der diesen Spagat mitmacht.
UI: Wie immer Geschmackssache. Da ich meine Lampen aber primär bei Tag benutze, sei es um etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, in Rechnern oder anderer Technik nach dem rechten zu sehen oder einfach nur ein heruntergefallenes Kleinteil aus der üblicherweise hintersten dunkelsten Ecke zu klauben, brauche ich i.d.R. Maximalbeleuchtung. Von low nach high sich jedes mal durchzuklicken nervt.
Andersherum fände ich daher besser.
Output:
Und aus dem gleichen Grunde fehlt mir ein Turbo-Modus, von mir aus auch gerne einer, der vorsorglich nach ein paar Minuten zum thermischen Schutz automatisch herunterregelt, Hauptsache zumindest kurzfristig möglichst hell.
Die 100 Lumen finde ich da im Jahre 2009 als max. etwas arg konservativ.
Und da wären wir auch gleich bei dem Punkt - wie schlägt sich die S3 im Vergleich mit der P2D bzw. PD20 von Fenix?
Da die Serac Familie angeblich ebenfalls von Fenix Produziert wird, liegt der Vergleich ja nahe.
Zudem betrachte ich die P2D, für Lampentechnik schon ewig auf den Markt, nach wie vor für die Production Referenz für Output und
Runtime.
Ins Grübeln kam ich anfangs mit den von Leatherman angegebenen Werten.
100 (auch echte) Lumen bei einer Stunde Laufzeit bedeutet entweder ein hundsmiserables Binnig und/oder einen völlig inefektiven
Treiber.
Gottseidank waren auch die Laufzeiten ebenso überehrlich angegeben, 75 brauchbare Minuten waren locker mit Panasonic Zellen drin.
Anbei ein weiterer Primitiv-Runtime im Vergleich mit meiner mittlerweile gut 2 Jahre alten, bereits reichlich gequälten P2D, die zugegebenermaßen ein absoluter Glücksgriff war, was das Binning betrifft.
Erneut: Bitte die Output Werte mehr oder weniger ignorieren. "Gemessen" wurde nur grob auf 1,10 m auf ein Billig-Luxmeter gezielt.
Hauptsächlich geht es hier um die Laufzeit.
Die Zacken des Charts im Geiste bitte wegbügeln. Gelegentliche Pausen zur Vermeidung eines Hitzetodes waren nicht zu vermeiden.
Das Ergebnis ist für die S3 nicht so schlecht wie es auf den ersten Blick aussieht, die meiste Konkurrenz ist keinen Deut besser.
Der L2D Treiber ist nach wie vor der Maßstab in Puncto Effektivität, an der sich andererseits aber die S3 halt auch messen lassen muss, insbesondere wenn sie von den gleichen Fertigungsstraßen abstammt.
Unerklärlich ist schon, warum nicht auf einen, evtl. leicht modifizierten L2D Treiber zurückgegriffen wurde.
Das mag daran liegen, daß der Fenix Doppeldecker nicht genug Platz im S3 Kopf gehabt hätte, kann aber auch sein, daß Fenix den Treiber für kein Geld und gute Worte für Fremdfabrikate rausrückt.
Was die Helligkeit betrifft, hüte ich mich, mangels halbwegs vernünftiger Messmöglichkeiten genauere Aussagen zu machen.
Subjektiv kamen mir S3 und P2D beide im High Mode in etwa gleich hell vor.
Wenn man berücksichtigt, daß der S3 Spot etwas weiter ist und der gelblich-grüne Tint sicherlich subjektiv eher dunkler erscheint, kann die Relation im oberen Runtime aber Pi mal Daumen in etwa hinhauen.
Mein Fazit für die Lampe:
Ich bleibe bei der P2D.
Gewicht, UI, Turbo Mode, Preis und nicht zuletzt die Effektivität des Treibers Sprechen in meinen Augen eindeutig für die Fenix.
Der bessere Reflektor, der Clip und das ansprechendere Äußere sind mir zu wenig auf der Waagschale der S3.
Mein Resümee:
Über Geschmack lässt sich bekanntermaßen streiten, ich finde die Lampen jedoch recht gefällig, das ewige rein schwarz hängt mir schon seit längerem zum Halse heraus.
Die allgemein gute Verarbeitung, die mustergültigen Gewinde, die praxistauglichen Clips und die super Reflektoren beeindrucken.
Edelstahl als Kopfmaterial würde ich nochmals überdenken.
Kein Strobe und Geblinke - DANKE!!! Das alleine wäre eigentlich schon Grund genug sich eine Serac zu kaufen, um die richtige Tendenz zu unterstützen.
Die inneren Werte sind sehr konservativ. das muß gar nicht mal schlecht sein.
Die Seracs sind grundsolide hochwertige Arbeitstiere ohne irgendwelchen Firlefanz.
Insofern spiegeln sie m.E., glaube ich ganz gut die Leatherman Firmenphilosophie wieder.
Damit kommen wir zum letzten Punkt, der letztendlich ja auch maßgeblich für eine Kaufentscheidung ist - den Preis.
Der ist, nennen wir es mal ... ambitioniert.
Nicht daß diese Beträge nicht irgendwann einmal zu erzielen wären, aber für einen Einstieg auf dem Lampenmarkt ist das IMHO eindeutig zuviel, da wird auch das allgemeine Renommee der Firma LM nur bedingt helfen.
Als Neueinsteiger muss LM erst einmal ein Stück des Marktes erobern, ein Stück des Kuchens, den die alteingesessenen Hersteller bereits unter sich aufgeteilt haben, für sich ergattern.
Wen man teurer wie viele Platzhirsche ist, hat man ein Problem, da hilft auch das schmucke, wertige Äußere nur bedingt.
Zumindest für einen längeren Einführungszeitraum wird man die Lampen m.E. nur in einem halbwegs nennenswerten Ausmaß verkaufen können, wenn der Preis konkurrenzfähig ist, d.h. z.B. auf Fenix Niveau.
Im Augenblick sind die Vorzüge der Leatherman Lampen zu gering um gleich mit Preisen im oberen Bereich debüttieren zu können.
Wenn die Lampen erst einmal etabliert sind, sich zigtausend mal bewährt haben und eine treue Fangemeinde hinter sich versammelt haben, dann ist sicherlich nichts gegen eine Kontinuierliche Preiserhöhung die der höheren Wertigkeit entgegenkommt einzuwenden.
Im Augenblick befürchte ich jedoch, würgt es von Anfang an, allzu häufig bereits ein Grundinteresse ab.
Auch von mir noch einmal ein herzliches Dankeschön an Leatherman und Juli die dieses Passaround möglich gemacht haben.
Der Test hat viel Freude bereitet.
S1:
Ohne jetzt alle Reviews noch einmal durchgeschaut zu haben, ich glaube das Urteil ist einstimmig.
Das ist keine Lampe.
5mm LEDs haben heutzutage allerhöchstens noch eine Daseinsberechtigung am Schlüsselbund in Verbindung mit einer Knopfzelle.
Ich kann mir auch beim besten Willen keinen einzigen sinnvollen Verwendungszweck für die Lampe vorstellen.
Auf Dauer wird sich Leatherman damit keinen Gefallen tun, damit macht man sich nur seinen guten Ruf kaputt.
Die meisten Kunden werden keine Möglichkeit haben, die Lampe vor dem Kauf zu testen, geschweige denn zu vergleichen.
Auch wenn der Durchschnittskunde vielleicht geringere Erwartungen haben mag wie die Tester hier im Passaround, so wird ein Leatherman Kunde doch aufgrund der renommierten Marke und des Preises eine gewisse Mindestleistung beim Kauf voraussetzen.
Aber was nützt die beste Verarbeitung, wenn die Lampe im Output von den meisten Wühltischfunzeln geschlagen wird?
Da ist der Käuferfrust vorprogrammiert.
S2:
Die positive Überraschung.
Für meine Verhältnisse ist sie winzig. Meine persönliche Untergrenze die Größe betreffend ist eigentlich eher die S3.
Um so positiver war ich doch von der Leistung der S2 überrascht.
Es ist schon erstaunlich, wie viel Licht sich mittlerweile aus einer sub-M Zelle heraus quetschen lässt.
Der Reflektor ist gut gewählt, da ist ein guter Kompromiss zwischen Flood und Throw gefunden worden.
Nachfolgend ein Primitiv-Runtime per Hand alle 5 Minuten gemessen. Die Helligkeit bitte nur relativ und nicht absolut verstehen.

Getestet wurde mit allem was gerade rumlag.
Die Batterien frisch aus dem jeweiligen Blister, die Eneloop war ebenfalls neu, der Test erfolgte nach der ersten Aufladung.
Der Ansmann Akku ist der, den WeißAuchNet dem Passaround beigefügt hatte, selbstredend nachgeladen. Keine Ahnung wie viele Ladezyklen der schon auf dem Buckel hatte, gefühlsmäßig würde ich aber behaupten, das ist die übliche elende Kapazität der AAA Ansmänner.
Fazit: Die Lampe ist der Eneloop Zelle u.ä. auf den Leib geschneidert.
Der Betrieb mit Primärzellen geht auch noch recht gut, sollte aber dennoch eher als Notlösung angesehen werden.
Positiv überrascht war ich von den Activ Energy Aldi (Süd) Zellen, die ich bislang nur misstrauisch beäugt hatte.
Da ich dem positiven Ergebnis nicht getraut habe, habe ich noch ein zweites Exemplar getestet.
Für den Preis ist die Leistung sehr überzeugend, die unterschiedlichen Werte verbieten aber wohl die Verwendung in einer mehrzelligen Lampe.
Für den stolzen Preis enttäuschend schlugen sich im Vergleich die beiden Duracell Modelle
Zurück zur Lampe:
Die 2 Stufen finde ich ausgesprochen gut gewählt.
Eine 3. Stufe hatte ich kurzfristig erwägt vorzuschlagen, ich bin davon aber wieder abgekommen, das mehr an rumgeklicke würde die Vorteile nicht aufwiegen
Klickie statt Twistie - super! Für jemanden der vermutlich noch sein Leben lang sein Solitaire und Minimag Trauma nicht überwinden wird, ist ein Clickie eine Grundvoraussetzung, rumgedrehe ist für mich persönlich ein No Go.
Kleinere Bemerkungen:
Die Widerstandskraft des Klickies ist grenzwertig schwer, aber noch okay, kann die Lampe doch so problemlos in der Hosentasche getragen werden, ohne daß man Gefahr läuft, daß sich die Lampe versehentlich einschaltet.
Der Tailcap Gummi knickt beim drücken etwas seitlich weg, das ist aber lediglich ein haptisches Problem. Dennoch fände ich gerade in der Preisklasse ein Ersatz-Verhüterli im Lieferumfang für angemessen.
Der Clip rutscht etwas. Nicht dramatisch aber vielleicht sollte man bei einer zukünftigen MKII über eine leichte Nut o.ä. nachdenken.
Zum Thema Selbstentladung: Ich konnte beim durchmessen keinen Fehler finden. Vorsorglich habe ich sie danach noch einmal 5 Tage mit randvoller Eneloop stehen Lassen. dabei scheint es zu keinerlei nennenswerten Selbstentladung gekommen zu sein.
Keine Ahnung, was da bei meinen Vorgängern schiefgegangen sein mag. Manchmal reicht da ja bereits ein taktisch unglücklich liegender leitender Fussel.
Mein Resümee: Bedingungslos empfehlenswerte "White Collar" EDC, aber auch für Leute wie mich, die üblicherweise größere Kaliber mit sich herumschleppen durchaus eine Überlegung wert, z.B. als Backup. Bliebe höchstens noch der Preis ...
S3:
Eigentlich genau meine Größe.
Der(die) Edelstahlkopf(Köpfe):
Wieso hat sich dazu eigentlich noch niemand geäußert?
Das ist natürlich ein zweischneidiges Schwert.
Neben der objektiv guten Verarbeitungsqualität der Lampen, vermittelt das relativ hohe - aber unnötige - Gewicht des Edelstahlkopfes ein zusätzliches subjektives Gefühl der Wertigkeit.
Andererseits schleppt der Anwender aber sinnlose Masse mit sich durch die Gegend. Zudem ist das schwere Material auch noch der Wärmeabfuhr abträglich, wenn auch die Folgen, aufgrund der recht konservativen LED Ansteuerung, nicht allzu dramatisch sein sollten.
Der Emitter Tint ist in der Tat grenzwertig richtung Cat Pee.
Hat Leatherman die Emitter bei Surefire eingekauft ? Sonst kenn ich für solche Tints keine Quelle mehr.
Auf high stört der Tint kaum, auf mid und low zumindest bei indoor Nutzung schon ein wenig, wenn auch gerade noch vertretbar.
Ich sehe es mal positiv: Es war wohl definitiv keine ausgesucht gute Lampe die für die Reviews zur Verfügung gestellt wurde.
Der Reflektor hingegen ist Referenz.
Super Beam, weiter Spot, keine Ringe, das geht alles wie man sieht auch mit einem XR-E Emitter :Super:
Der Clip ist klasse. Über die Optik mag man streiten können, aber der Nutzwert ist optimal.
Er ist problemlos abnehmbar und die Federspannung ist ideal für alle Materialien.
Gleichgültig ob eine dünne Hemdentasche, eine dicke Jeans oder ein mittelstarker Gürtel, die S3 wird immer sicher gehalten ohne bei dickeren Materialien zu fest zu klemmen. Ich kenne wohl kaum einen anderen Clip der diesen Spagat mitmacht.
UI: Wie immer Geschmackssache. Da ich meine Lampen aber primär bei Tag benutze, sei es um etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, in Rechnern oder anderer Technik nach dem rechten zu sehen oder einfach nur ein heruntergefallenes Kleinteil aus der üblicherweise hintersten dunkelsten Ecke zu klauben, brauche ich i.d.R. Maximalbeleuchtung. Von low nach high sich jedes mal durchzuklicken nervt.
Andersherum fände ich daher besser.
Output:
Und aus dem gleichen Grunde fehlt mir ein Turbo-Modus, von mir aus auch gerne einer, der vorsorglich nach ein paar Minuten zum thermischen Schutz automatisch herunterregelt, Hauptsache zumindest kurzfristig möglichst hell.
Die 100 Lumen finde ich da im Jahre 2009 als max. etwas arg konservativ.
Und da wären wir auch gleich bei dem Punkt - wie schlägt sich die S3 im Vergleich mit der P2D bzw. PD20 von Fenix?
Da die Serac Familie angeblich ebenfalls von Fenix Produziert wird, liegt der Vergleich ja nahe.
Zudem betrachte ich die P2D, für Lampentechnik schon ewig auf den Markt, nach wie vor für die Production Referenz für Output und
Runtime.
Ins Grübeln kam ich anfangs mit den von Leatherman angegebenen Werten.
100 (auch echte) Lumen bei einer Stunde Laufzeit bedeutet entweder ein hundsmiserables Binnig und/oder einen völlig inefektiven
Treiber.
Gottseidank waren auch die Laufzeiten ebenso überehrlich angegeben, 75 brauchbare Minuten waren locker mit Panasonic Zellen drin.
Anbei ein weiterer Primitiv-Runtime im Vergleich mit meiner mittlerweile gut 2 Jahre alten, bereits reichlich gequälten P2D, die zugegebenermaßen ein absoluter Glücksgriff war, was das Binning betrifft.

Erneut: Bitte die Output Werte mehr oder weniger ignorieren. "Gemessen" wurde nur grob auf 1,10 m auf ein Billig-Luxmeter gezielt.
Hauptsächlich geht es hier um die Laufzeit.
Die Zacken des Charts im Geiste bitte wegbügeln. Gelegentliche Pausen zur Vermeidung eines Hitzetodes waren nicht zu vermeiden.
Das Ergebnis ist für die S3 nicht so schlecht wie es auf den ersten Blick aussieht, die meiste Konkurrenz ist keinen Deut besser.
Der L2D Treiber ist nach wie vor der Maßstab in Puncto Effektivität, an der sich andererseits aber die S3 halt auch messen lassen muss, insbesondere wenn sie von den gleichen Fertigungsstraßen abstammt.
Unerklärlich ist schon, warum nicht auf einen, evtl. leicht modifizierten L2D Treiber zurückgegriffen wurde.
Das mag daran liegen, daß der Fenix Doppeldecker nicht genug Platz im S3 Kopf gehabt hätte, kann aber auch sein, daß Fenix den Treiber für kein Geld und gute Worte für Fremdfabrikate rausrückt.
Was die Helligkeit betrifft, hüte ich mich, mangels halbwegs vernünftiger Messmöglichkeiten genauere Aussagen zu machen.
Subjektiv kamen mir S3 und P2D beide im High Mode in etwa gleich hell vor.
Wenn man berücksichtigt, daß der S3 Spot etwas weiter ist und der gelblich-grüne Tint sicherlich subjektiv eher dunkler erscheint, kann die Relation im oberen Runtime aber Pi mal Daumen in etwa hinhauen.
Mein Fazit für die Lampe:
Ich bleibe bei der P2D.
Gewicht, UI, Turbo Mode, Preis und nicht zuletzt die Effektivität des Treibers Sprechen in meinen Augen eindeutig für die Fenix.
Der bessere Reflektor, der Clip und das ansprechendere Äußere sind mir zu wenig auf der Waagschale der S3.
Mein Resümee:
Über Geschmack lässt sich bekanntermaßen streiten, ich finde die Lampen jedoch recht gefällig, das ewige rein schwarz hängt mir schon seit längerem zum Halse heraus.
Die allgemein gute Verarbeitung, die mustergültigen Gewinde, die praxistauglichen Clips und die super Reflektoren beeindrucken.
Edelstahl als Kopfmaterial würde ich nochmals überdenken.
Kein Strobe und Geblinke - DANKE!!! Das alleine wäre eigentlich schon Grund genug sich eine Serac zu kaufen, um die richtige Tendenz zu unterstützen.
Die inneren Werte sind sehr konservativ. das muß gar nicht mal schlecht sein.
Die Seracs sind grundsolide hochwertige Arbeitstiere ohne irgendwelchen Firlefanz.
Insofern spiegeln sie m.E., glaube ich ganz gut die Leatherman Firmenphilosophie wieder.
Damit kommen wir zum letzten Punkt, der letztendlich ja auch maßgeblich für eine Kaufentscheidung ist - den Preis.
Der ist, nennen wir es mal ... ambitioniert.
Nicht daß diese Beträge nicht irgendwann einmal zu erzielen wären, aber für einen Einstieg auf dem Lampenmarkt ist das IMHO eindeutig zuviel, da wird auch das allgemeine Renommee der Firma LM nur bedingt helfen.
Als Neueinsteiger muss LM erst einmal ein Stück des Marktes erobern, ein Stück des Kuchens, den die alteingesessenen Hersteller bereits unter sich aufgeteilt haben, für sich ergattern.
Wen man teurer wie viele Platzhirsche ist, hat man ein Problem, da hilft auch das schmucke, wertige Äußere nur bedingt.
Zumindest für einen längeren Einführungszeitraum wird man die Lampen m.E. nur in einem halbwegs nennenswerten Ausmaß verkaufen können, wenn der Preis konkurrenzfähig ist, d.h. z.B. auf Fenix Niveau.
Im Augenblick sind die Vorzüge der Leatherman Lampen zu gering um gleich mit Preisen im oberen Bereich debüttieren zu können.
Wenn die Lampen erst einmal etabliert sind, sich zigtausend mal bewährt haben und eine treue Fangemeinde hinter sich versammelt haben, dann ist sicherlich nichts gegen eine Kontinuierliche Preiserhöhung die der höheren Wertigkeit entgegenkommt einzuwenden.
Im Augenblick befürchte ich jedoch, würgt es von Anfang an, allzu häufig bereits ein Grundinteresse ab.
Auch von mir noch einmal ein herzliches Dankeschön an Leatherman und Juli die dieses Passaround möglich gemacht haben.
Der Test hat viel Freude bereitet.
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