Passaround SWIZA Taschenmesser

Furlan

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Diesmal bin ich der Erste....gleich zu Beginn vielen Dank an Herbertz für die Bereitstellung der Testkandidaten und an Pitter für die Organisation des Passarounds

Schweizer Messer – das ist (nach dem Verschwinden der Marke Wenger) gleichdedeutend mit Victorinox … jetzt drängt mit Swiza ein neuer Hersteller auf den Markt den der bereits genannte Platzhirsch unangefochten beherrscht. Dafür zolle ich der Firma erstmal Respekt, hier ist jemand von seinem Produkt überzeugt.

Hier haben sie sich eingeschmuggelt
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Die Unterschiede zum klassischen Schweizer von Vic sind schnell genannt:
- Die Klinge hat einen Feststellmechanismus ähnlich dem Wenger Ranger
- Das Griffmaterial ist weich
- Der Griff ist ergonomisch geformt
- Die Klinge hat keinen Nagelhau sondern einen Durchbruch

Die Verarbeitung ist einwandfrei; geschlossen bilden beide Messer eine schöne fliessende Einheit ohne Ecken und Kanten; mir gefällt diese Form sehr gut, das Messer (ich habe fast nur das zweilagige benutzt) fühlt sich in der Hosentasche sofort wohl, wirklich ein „Sa(c)kmesser“
Das Ensemble fühlt sich allerdings „leichter“ an wie das Vic – irgendwie weniger massiv.

Ich finde den Verzicht auf einen Clip bzw. einen Schlüsselring sehr stimmig, beides hätte den optischen Eindruck nur verschlechtert.
Bei einem Gewicht von 83 g sind Tragehilfen eh unnötig.

Die Werkzeuge sehen einfach moderner aus als am Vic – und machen ihren Job.

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Flaschenöffner öffnet Flaschen, Dosenöffner öffnet Dose (aber erstmal eine finden für die wirklich ein Dosenöffner gebraucht wird… ) ein Kombiwerkzeug wie am Vic Compact würde Platz für ein anderes Werkzeug lassen.

Der Korkenzieher hatte mit der Flasche Beaujolais keine Schwierigkeiten, er erscheint mir sogar etwas länger zu sein als der von Vic:

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Kleiner Bonus: Der Victorinox-Schraubenzieher passt ohne Schwierigkeiten.

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Ah ja, die Klinge schneidet auch ganz ordentlich…
Zu meiner grossen Überraschung störte mich der Durchbruch gar nicht – Reinigung kein Problem.
Allerdings ist er beim zweilagigen Modell keine Hilfe für Linkshänder wie mich da das gegenüberliegende Werkzeug einen Zugriff unmöglich macht. Na ja, dann ist es halt ein Designmerkmal.
Der Lock funktioniert einwandfrei, ich frage mich nur wie lange das Griffmaterial so schön aussieht… aber dafür machen wir ja den Test.

Die Pinzette ist wirklich gelungen, durch ihre Platzierung „innen“ ist die Verlustgefahr gleich null, das Design mit dem integrierten „Nagelhau“ finde ich genial einfach:

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Der Zahnstocher fehlt mir nicht , ich hätte allerdings gerne gewusst welchen Zweck diese kleine Öffnung hat:

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Was gefällt mir nicht? Die Ahle. Für meinen Geschmack ist sie zu kurz. Zwar kann man in dünnere Materialien hübsche Löcher stechen, aber „Durchstossen“ ist nicht.

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Kurz zusammengefasst: Für mich ist das Debüt gelungen.
 
Hallo zusammen,

zuerst einmal vielen herzlichen Dank an Pitter für den PA!
Als ich die ersten Berichte über ein neues schweizer Taschenmesser gelesen habe, war ich ja schon sehr interessiert und hab gleich mal nach den Preisen geschaut, um mir ggf. eins zu kaufen, um mir eine Meinung zu bilden. Glücklicherweise ist dann der PA dazwischengekommen und ich wurde nicht genötig noch ein zusätzliches Messer in die Messerkiste zu legen :glgl:

Die Messer sind zu mir in einem relativ stumpfen Zustand gekommen. Ob das nun die SWIZA Werksschärfe oder die Messer vom Vortester schon ausgiebig getestet wurden, weiß ich nicht. Sie war jedoch nicht zu vergleichen mit einem nagelneuen Victorinox, die bei mir immer sehr scharf angekommen sind. Ich hab das Ganze dann einfach beim schwarzen Modell durch ein paar Züge über den feinen Sharpmaker gelöst.
Das rote Messer hab ich gleich links liegen lassen. Es hat zwar ein hübsches signalrotes Äußeres, aber ohne Flaschenöffner und Dosenöffner finde ich ein schweizer Taschenmesser recht witzlos und einen gesonderten Kreuzschlitz habe ich noch nie benötigt. So ein Korkenzieher hat mir aber schon so oft gute Dienste geleistet, um z.B. ein zu fest verknotetes Band bzw. Paracord wieder aufzubekommen.

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Auf dem Bild die Kontrahenten: Ein 26 Jahre altes Victorinox, ein verriegelndes 111er Victorinox und zwei nagelneue 2015er SWIZAs.

Material der Griffschalen

Ich habe das schwarze SWIZA für 1,5 Wochen als EDC dabeigehabt, bis ich es genervt weggelegt habe. Der Grund dafür waren diese Softgriffschalen. Am Anfang fühlen die sich noch wunderbar toll an, aber nach einiger Zeit hat mich dieses Gefühl beim Berühren einfach nur noch genervt. Eine weitere negative Eigenschaft ist, dass dieses Materal quasi in der Hosentasche festklebt und das hervorholen etwas fummeliger macht. Der bewusste Kontakt zum Schlüsselbund hat dagegen keine Spuren hinterlassen, Cellidor verkratzt da viel viel schneller. Da das Material recht weich ist, kann man es auch mit den Fingernägeln ein bisschen von den Metallinern anheben. Was sich darunter verbirgt, hab ich mich aber nicht nachsehen getraut, weil es doch nicht mein Messer ist. Jedoch ist das Material um die Entriegelungstaste herum beim benutzten schwarzen Modell schon wesentlich weicher als beim roten, was der Funktion aber keinen Abbruch tut.

Verriegelung

Wenn wir schon dabei sind. Dieser Linerlock mit Taste ist eine schöne Sache! Der Liner Lock bei den 111er Victorinox ist mir absolut Verhasst, weil dadurch das Messer beim Schneiden sehr unbequem in der Hand liegt und das Wiedereinklappen bei desen Victorinox finde ich haptisch auch nicht gelungen. Hier ist das SWIZA wesentlich angenehmer zu bedienen. Aber glücklicherweise bietet Victorinox ja auch die 111er mit dem grauen Schieber auf der Rückseite an. Der reicht für meine Zwecke auch vollkommen und die Verriegelung empfinde ich als genauso geeignet wie das SWIZA-System.

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Nagelloch

Mein Fingernagel hat eine runde Form. Die Fläche vom SWIZA, wo man hineingreift ist absolut scharfkantig und gerade. Dadurch verkeilt sich mein Fingernagel und wird durch die scharfe Kante aufgerissen :mad: Ich hab das Problem dann dadurch gelöst, dass ich einfach am SWIZA-Schriftzug angesetzt habe und diesen als Nagelhau verwendet habe. Das hat dann auch ganz gut funktioniert, macht aber ein Öffnungsloch überflüssig. Sicherlich kann man so ein Loch besser reinigen als einen klassischen Nagelhau. Einen eingeprägten SWIZA-Schriftzug direkt daneben kann man aber wohl wesentlich schlechter wieder sauber bekommen. Hier verliert das "innovative" SWIZA meiner Meinung nach vollkommen gegen die klassischen Victorinox.

Flaschenöffner

Mit meinen Victorinox kann ich blind einen Kronkorken in jeder beliebigen Postion öffnen. Beim SWIZA muss man an den hervorstehenden Stellen des Kronkorkens ansetzen, sonst bekommt man die Flasche nicht auf. Offenbar wird in der SWIZA-Entwicklungsabteilung nicht so viel Bier getrunken, sonst wär das aufgefallen :steirer:

Dosenöffner

Ich muss zugeben, ich habe den Dosenöffner an meinem Victorinox noch nie zum Dosen öffnen gebraucht. Verwendet hab ich ihn schon mal dazu, nur um mal zu sehen ob das auch funktioniert. Für mich stellt er trotzdem ein sehr wichtiges Werkzeug dar:
Die robuste "Klinge" kann man verwenden, um allerlei Zeug aufzuhebeln. In meiner SWIZA Testphase wars der Deckel, den ich von einer Gewürzdose trennen wollte. Dabei fahre ich mit dem angeschliffenen Teil des Dosenöffners in den minimalen Spalt und heble dann, bis ich mit größeren Werkzeugen (z.B. Schraubendreher am Flaschenöffner) hineinkomme um den Deckel komplett loszuwerden. Soweit das bekannte Vorgehen von den Victorinox. Der SWIZA ist anders angeschliffen. Irgendwie hat das nicht so wie gewohnt funktioniert. Dazu kommt, dass sämtliche SWIZA-Werkzeuge außer der feststellbaren Klinge sehr leicht einklappen. Bei Victorinox sind die Federn da wesentlich stärker. Ich bin dann losmarschiert und hab mein Pioneer für den Gewürzstreuer geholt... :mad:

Die zweite wichtige Anwendung die der Dosenöffner bei mir hat, ist die Verwendung für Kreuzschlitzschrauben. Bei Victorinox bekommt man damit sämtliche haushaltsüblichen Kreuzschlitzschrauben festgezogen. Bei den kleineren ist das SWIZA einfach nicht passend geformt. Und der Kreuzschlitz im Rücken des roten Messers ist dafür auch zu spitz...

Anleitung

Bei jedem Victorinox, das ich neu gekauft hab, war bisher eine bebilderte Anleitung dabei. Beim SWIZA hab ich nix gefunden. Ich will nicht wissen, wie viele messerunkundige Käufer Probleme mit dem Liner Lock haben werden.

Schlüsselring

Mancher braucht einen, mancher braucht keinen. Ich mag irgendeine Art von Lanyard-Befestigungsmöglichkeit, weil ich damit meine Messer besser aus einem Holster bekomme. Braucht man bei SWIZA offenbar nicht.

Design

Großer Pluspunkt für das SWIZA! Das poppige Design wirkt jung, frisch, dynamisch. Der 0815 Messerkäufer, der noch nie etwas von speziellen Aloxversionen gehört hat und nur die tristen, langweiligen, roten Cellidorschalen kennt, wird sofort zum SWIZA greifen! Und hier sind wir bei dem Punkt, warum ich SWIZA eine Überlebenschance auf dem Messermarkt einräume. "Das neue Schweizermesser" verkauft sich bestimmt besser, als "das Alte". Zumindest im Massenmarkt. Denn der macht sich meiner Meinung nach nicht so viele Gedanken um einen Messerkauf wie wir Exoten hier in einem Messerforum. Dem reicht es, wenn auf dem Messer ein Kreuz gepinselt ist, eine Klinge verbaut und dann noch drölfzig weitere Funktionen, die er sowieso erst einsetzen wird, wenn er das verstaubte Messer aus dem hintersten Eck seines Hauses kramt und mit zum Camping nimmt.

Fazit

Wenn man grob drüberschaut, hat das SWIZA alles, was ein "normales" Victorinox auch hat, zusätzlich dazu bietet es modernes Design und eine "sichere" verriegelbare Klinge für die Kundschaft. Wenn man es genauer mit einem Victorinox vergleicht, merkt man, dass es oft besser ist, ein über viele Jahrzehnte weiterentwickeltes Werkzeug zu kaufen. Oder um es mit den Worten von Kao Tai zu sagen:
"Die Großnasen glauben verbissen daran, daß alles sich ständig ändern muß, und selbst die Vernünftigeren sind nicht von der Meinung abzubringen, daß, wenn etwas sich ändert, es auch besser wird. [...] Wenn ich [...] etwas ändere, steht die Chance 1:1, ob das Neue besser oder schlechter ist als das Gewesene. Das, meint man doch, leuchtet dem Dümmsten ein. Nicht so den Großnasen. Sie sind nicht davon abzubringen, daß das Neue immer zwangsläufig besser ist als das Alte." [SUP]1[/SUP]

[SUP]1[/SUP] aus Briefe in die chinesische Vergangenheit von Herbert Rosendorfer, 1983
 

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Da sag ich danke für die beiden ausführlichen Reviews. Das moderne Design der Swiza ist schick, die verriegelnde Klinge sinnvoll; bei den Offiziersmessern vermisse ich diese Funktion doch ab und an. Die Klinge des Swiza ist breiter und länger als die des klassischen Offiziersmessers von Victorinox. Das empfinde ich erst mal als Pluspunkt. Wobei sich mir die Frage stellt, ob die beiden überhaupt konkurrieren oder ob das Swiza aufgrund der Abmessungen nicht eher als Alternative zu den 111mm anzusehen ist.
Victorinox bietet halt eine sehr gut, langlebige Qualität und einen hervorragenden Kundenservice. Ob Swiza da mithalten kann, wird sich zeigen.
Anstelle von Kao Tai hättest Du auch Barney Stinson (How I met your mother) zitieren können: "Neu ist immer besser." Eine Großnase, wie sie im Buche steht. :hehe:
 
Hallo,

zum Jahresanfang werden mich/uns die beiden Swiza nun wieder verlassen. Mit größtenteils positiven Eindrücken.
Vorab, danke an Herbertz und Pitter dass wieder mal getestet werden durfte, find ich dufte.

Samt Süßkram erreichten mich die beiden in der Vorweihnachtszeit und durften somit einiges mit machen.
Ich bin ja eigentlich eher so der Leathermantyp(Skeletool oder Charge TTi). Hatte sich halt mal irgendwann so ergeben. Daher habe ich auch nur ein Vic Climber. Dies diente mir auch zum Vergleich.
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Das rote D01 hatte sich meine Partnerin sofort geschnappt. Der Grund war schnell genannt: Zum Reiten perfekt, schmal und mehr als ein Messer und Ahle ist da nicht nötig, zumal ihr das schwarze D03 da in den Reithosen wohl schon stören würde. Muss man auch erstmal drauf kommen.
Wie schon von anderer Seite erwähnt, das D01 hatte für mich zu wenig Ausstattung, und hätte nur herum gelegen, so war es stets im Dienst.

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Zu meiner eigenen Überraschung wurden vom D03 tatsächlich alle Funktionen im Laufe des Testzeitraums genutzt.

Ich fange mal mit der Klinge und dessen Lock an. Wir beide waren uns einig, ist das Messer offen sieht’s schon nach was aus. Hat was Schickeres an sich als das altbekannte Vic.
Die etwas bauchige Spitze finde ich sinnvoller, es ließ sich besser damit arbeiten. Schneiden und auch schnitzen ging hier deutlich besser. Zurück erinnert an die Kindertage habe ich die schweizer Fraktion öfters mit hinausgenommen und geschnitzt. Alles natürlich ohne Probleme, der Lock war recht hilfreich wenn man mal den Daumen auf die Klinge abstütze.

Jeder der das Messer in der Hand hielt, sagte aber als erstes „wie lang sich wohl der Kunststoff um den Knopf herum halten wird?“. Eine Frage die ich mir auch stelle, aber da müssen dann Langzeiterfahrungen zeigen wie sich hier eventuelle Brüchigkeiten des Kunststoff bemerkbar machen.

Die Schärfe war gut, ging aber recht schnell auch wieder. Auf den Sinterubin kurz abgezogen war es aber wieder zum rasieren.

Die Ahle wurde tatsächlich dazu genutzt Leder zu durchstechen. Die vom Vic gefällt ein wenig mehr, da schlanker. Dennoch finde ich die Swiza Ahle universeller, da sie- auch durch ihre Position- auch mal als kleines Messer genutzt werden kann um Verpackungen etc. zu öffnen.

Vom Kreuzschraubendreher haben wir beide nicht viel gehalten. Zu angespitzt um damit die haushaltsüblichen Schrauben zu drehen.
Der große und kleine Schlitzschraubendreher tun was sie sollen.
Der Flaschenöffner ebenso.

Der Korkenzieher hat eine Windung mehr als das meines Vic, aber das hat keinen Unterschied gemacht, in jedem Fall war der Korken am Ende mit gleichem Kraftakt aus der Flasche gezogen.

Der Dosenöffner wurde sogar recht ausgiebig getestet, und einige Dosenravioli sind draufgegangen.
Ich habe mal den Dosenöffner vom Leatherman TTi mit ins Rennen geschickt. Der hat mit Glanz und Gloria verloren.
Der Swiza Öffner hatte mir eine Spur besser gefallen als der vom Vic, aber auch hier, das Ergebnis war am Ende das Selbe.

Dosenoeffnen JPG (1).jpg Dosenoeffnen JPG (2).jpg
Dosenoeffnen JPG (3).jpg

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Oben Links: Swiza
Rechts: Vic
Unten: Leatherman


Die Pinzette wurde nicht gebraucht, mir gefällt aber die Art der Unterbringung, da verliert man sie nicht so schnell.

Da ich das Messer auch auf zwei kleinen Touren dabei hatte, ist schnell aufgefallen was mir fehlte: eine Säge.
Es gibt kein Modell mit Säge. Das finde ich schade, denn wäre es so, wäre es ein gutes komplettes Geschenk auch für Kinder. Denn mal einen kleinen Ast hier oder da absägen macht man dann doch öfter.

Die Qualität insgesamt der beiden ist schon ganz okay, aber die Spaltmaße sind zu groß, man kann durchgucken. Das kenne ich von Vic nicht.
Beim D01 hatte meine Partnerin zu meckern, dass es klappert. Wenn es geschlossen ist wabert die Klinge ein wenig herum. Aufgefallen ist es ihr, als sie das Messer „lieblos“ auf den Tisch geschmissen hat (naja, 10 cm). Die Klinge scheint da wohl recht schnell in Kontakt mit dem anderen Innenleben zu kommen. Das D03 hat dieses Problem nicht.
Das man seine EDC Klamotten „mal eben schnell ablegen“ will, kenne ich und so passiert mir das mit meinem Messern auch das diese eher auf den Tisch geworfen werden aus einer kurzen Distanz. Dort gibt es keine solche Probleme (sie ist ein ZT 0566 gewohnt).


Alles in allem sind beide Messer zu dem angebotenen Preis schöne Stücke die man gerne nutzt. Gäbe es ein Modell mit Säge, ich hätte es bereits gekauft.


Gruß

Fabian
 
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Hier mein Bericht zu SWIZA Passaround.
Zuerst Dankeschön an Herbertz für's Bereitstellen der Probanden. Und natürlich an pitter für den PA.
Eine schöne Sache, wenn man so die Möglichkeit erhält, sich ein neues Produkt schon recht früh anzuschauen.

Schweizer Messer sind ja eine Institution. Das sind die sicherlich am weitesten verbreiteten Messer und wohl auch die am sozialverträglichsten. Wer ein "Schweizer" im Sack hat ist halt ein cleverer Typ und kein ein verkappter Serienkiller (wie ich das leider schon oft zu hören bekommen habe).
Trotzdem ist das Angebot überschaubar und nicht immer sexy (wenn man nicht unbedingt dieses Gebiet zu seiner Sammelleidenschaft erklärt). Deshalb finde ich es schön, dass sich im diesem Bereich etwas neues tut und damit wieder Interesse weckt, das nicht nur von reiner Nützlichkeit geprägt ist.

Da liegen sie also vor mir, die SWIZA.
Natürlich fallen zuerst die dicken, weichen, gummiartigen Griffschalen auf. Die fühlen sich gut an und liegen dabei sicher in der Hand. Gefällt mir gut, aber ich würde gerne wissen wie sich das Material im Laufe der Zeit mit entsprechender Benutzung verhält. Von den "anderen" weiß man, das verkratzt und verblasst ein bisschen und das war es. Aber hier? Ich bleibe etwas skeptisch ...

Auffällig war die Dicke der SWIZA Messer:
2 Lagen - 16 mm
1 Lage - 13,8 mm

gegenüber den Vergleichsmessern:
Wenger Wood Major (3 Lagen) - 17,4 mm
Wenger (3 Lagen) - 15,4 mm
Victorinox Picknicker (2 Lagen) - 15,4 mm

Man ist also schon mit zwei Lagen bei SWIZA im Bereich der drei Lagen Messer bei den anderen. Bei zwei Lagen ist das noch nicht störend, aber ein drei Lagen SWIZA käme mir wohl nicht in die Tasche.

Als nächstes wurde natürlich die Hauptklinge begutachtet. Gar nicht schlecht, da ist deutlich mehr an Klinge gegenüber einem von der Größe vergleichbaren Wenger oder Victorinox, sowohl von der Länge, als auch von der Höhe. Das Ricasso ist sehr knapp gehalten. Die Schärfe ist prima. Mit dem Durchbruch lässt sie sich gut öffnen, der Mehraufwand wegen Reinigung hält sich in Grenzen.

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Außerdem verriegelt die Klinge. Beim ersten Lösen des Linerlocks habe ich mir peinlicherweise den Fingernagel ruiniert und geflucht, wie man einen Liner so schwer zugänglich machen kann. Bis ich dann das verborgene Knöpfchen unter dem Staatswappen erfühlt habe, mit dem sich die Klinge wunderbar entriegeln lässt. Schön gelöst, aber auch hier wieder die Frage nach der Haltbarkeit des Materials. Zumal die Gummischicht deutlich dünner ist als der Rest und hier entsprechend oft draufgedrückt wird.

locked:
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open:
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Bei den Werkzeugen hat mir die Ahle am besten gefallen: spitz, scharf (wie das wieder klingt) und stabil mit ihrem L-Profil. Sie lädt geradezu zum Missbrau..., ähm ich meine zum alternativen Werkzeugeinsatz ein.

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Der Dosenöffner fällt durch seinen scharfen Anschliff und die massive Materialstärke auf. Leider ist er nicht zum Einsatz gekommen.

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Der Flaschenöffner musste sehr gezielt angesetzt werden, ansonsten rutschte man am Kronkorken ab. Ich vermute, das liegt an der Ausformung der Öffnung. Bei den "Alteingesessenen" schmiegt sie sich förmlich an den Deckel, das ist beim SWIZA anders.

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Der Kreuzschlitz Schraubendreher ist leider ebenfalls nicht zum Einsatz gekommen. Ich hätte gerne gesehen wie sich das recht spitz zulaufende Werkzeug schlägt: abrutschen bei größeren Schrauben oder praktisch für Kleine?

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Bei Korkenzieher und dem großen und kleinen Schraubendreher sind keine Auffälligkeiten zu melden. Die machen einfach ihren Job.

Die Verarbeitung ist gut und sauber. Einzig ein großer Spalt zwischen Rückenfeder und Platine fällt auf. Die im Messermagazin aufgestellte Behauptung das sei Konstruktionsbedingt kann ich nicht nachvollziehen.

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Ich hatte die beiden Messer abwechselnd bei mir und konnte mich nicht festlegen welches ich mehr mochte. Spaß gemacht haben sie beide. Was meine Skepsis gegenüber der Haltbarkeit der Griffschalen angeht: vom bisherigen Einsatz im PA war nix zu sehen.
Aus meiner Sicht ist SWIZA eine Empfehlung wert und wenn man sie nur um der Neugier oder der Abwechslung im Schweizer Alltag willen einsetzt.

Gruß Th.

Inhand:
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Nun also die Swiza

Ich gebe zu, aus Unwissenheit zunächst gedacht zu haben, Swiza sei ein neugegründetes Unternehmen, welches sich in der Messer-Szene etablieren möchte.
Ein Irrtum: Denn es gibt es schon seit 1904 und stellt normalerweise Wecker, Uhrwerke und Tischuhren her.
In dem Jahr, als wir in Deutschland unser Sommer-Märchen gefeiert hatten, wurde es dann von der Gründerfamilie abgestoßen und musste seitdem einige Besitzerwechsel über sich ergehen lassen.

Nun übernahm der ehemalige „Chef“, oder neudeutsch CEO (Chief Executive Officer – Vorstandsvorsitzender), der Firma Wenger Delémont und ein Mitstreiter aus gleichem Hause die Firma und erweiterten die Produktpalette des Uhrenherstellers genau um die Sparte, welche diese beiden Herren wohl am besten kennen: Nämlich um die der Sackmesser.

Ich als großer Vic-Fan war natürlich besonders gespannt darauf, mal ein solches Modell in den Händen halten zu können und habe mich im Vorfeld auch schon sehr intensiv über die Neulinge aus dem Kanton Jura informiert.
Von daher gilt mein großer Dank an dieser Stelle zu aller erst einmal Pitter und der Firma Herbertz für die Chance, die man mir mit diesem PA geboten hat: Nochmals vielen Dank!


Die Swiza-Messer gibt es (vorerst) in 4 Versionen, die unter den nicht sonderlich kreativen Bezeichnungen „D01 – D04“ laufen.
Wobei das D01 und das D02 einlagig sind, jeweils über eine Klinge, einer Bohrahle und einer Pinzette verfügen und sie sich eben nur darin unterscheiden, dass das D01 den Korkenzieher und das D02 den Phillips-Schraubendreher als 4. Tool besitzt.
Bei den Modellen D03 und 04 verhält es sich analog, nur das bei diesen noch eine zweite Lage mit Kapselheber und Dosenöffner hinzukommt.
Alle Modelle gibt es mit rutschfesten (!!) roten, blauen, schwarzen oder weißen Schalen - für jeden Geschmack also was dabei.






Das erste, was mir nach dem Auspacken aufgefallen war, war die angenehme Haptik, ja, man kann sogar von einer ergonomischen Form sprechen.
Das Messer ist weder zu groß noch zu klein, ähnelt von den Abmaßen her einem Böker Tech Tool 2 oder einem Victorinox Spartan (zumindest das hier getestet D03) und ist somit auf die Größe der Hände von den meisten Menschen zugeschnitten und wirkt auf mich auch in Sachen Form wie eine Mischung aus den beiden zuvor genannten Konkurrenz-Produkten, nur eben etwas rundlicher und gebogener.



Die Klinge als Hauptelement eines Folders wurde aus 440-er Stahl gefertigt und besitzt eine Härte von 57 HRC.
Sie steht also ihrem Pendant aus dem Hause Victorinox in nichts nach, ist aber auch nicht wirklich besser.
Für jemanden wie mich, der ein Spartan den ganzen Tag am Mann hat, ist ein Swiza dahingehend genauso ausreichend.

Der Nagelhau ist nicht wie bei den „Schwyzern“ einfach nur eingestanzt, sondern direkt durch die Klinge hindurch gefertigt (gefräst?).
Ist was fürs Auge, soll gefallen, funktionell aber auch hier weder besser noch schlechter als sein „Kollege aus Ibach“.



Im geöffneten Zustand wird die Klinge mittels Liner arretiert, mit einem Knopfdruck auf das „Schweizer Kreuz“ wird der Liner wieder verschoben und man kann die Klinge wieder einklappen.







Ein Online-Magazin aus der Schweiz sprach in diesem Zusammenhang von einer Neuerfindung, ich persönlich erkenne da große Parallelen zu der Ranger-Serie von Wenger.
Ich finde eine Arretierung an einer Klinge generell nicht schlecht, hiermit kann das Swiza dann doch noch leicht punkten.


Die Bohrahle lässt sich ähnlich ausklappen wie die bei einem Alox-Modell von Victorinox oder dem Schweizer Soldatenmesser ´61, welches ja auch von Wenger gefertigt wurde.



Aber diese hier hat mich echt total enttäuscht!





Ein einfacher Test, das Bohren eines kleinen Loches in ein dünnes Brett, welches von einem Spartan, einem Pioneer Alox und einem Tech Tool problemlos durchgeführt wurde, stellte für das D03 ein echtes Problem dar, ja sogar die Spitze hatte sich dabei verbogen.
Fazit: Schwach!
Entschuldigung auch an die nachfolgenden Tester!! Das konnte ich so nicht vorhersehen…
Aber ein Tool, das seine eigentliche Funktion nicht einmal ausüben kann… was soll ich dazu noch sagen??





Wenn man nun zusätzlich bedenkt, man hat sich das Modell D01 oder D02 zugelegt und somit eh nur 4 Werkzeuge an einem Messer (und keins davon besitzt eine Mehrfach-Funktion!!) und dann ist ein Hilfsmittel auch noch nicht einmal zu gebrauchen, ist das mehr als unbefriedigend!
Hier sollte Swiza dringend nachjustieren… und sich an der Stelle vielleicht auch mal Gedanken machen, ob man diese nicht auch noch etwas länger ausführen könnte.


Die Pinzette wurde von den alten Wenger übernommen und ich dachte zunächst: „Boah, nicht schon wieder diese halbherzig zusammengehefteten Dinger…“
Aber Vorsicht, vielleicht hatte ich hier auch etwas zu schnell geurteilt.
Wie stabil diese sind, wird sich mit der Zeit zeigen.
Aber diese sind im Gegensatz zu denen von Victorinox an der Spitze angefast und man kann mit ihnen echt gut zu packen, also eine Art Perfektionierung der „Delémont-Krankheiten“ von früher.





Nachteilig ist die Lage von ihr in den Schalen!
Das hatte mich an den alten Wenger-Modellen auch schon genervt: Man muss die (einigermaßen „langen“) Fingernägel schon genau ansetzen, um sie aus ihrem Lagerort herausholen zu können.
Nix für notorische Fingernägel-Kauer…
Schade, dass das bei den Jurassiern so übernommen wurde!


Der Phillips-Schraubendreher oder der Korkenzieher runden das Bild der D01 und D02-Messer ab, die Funktionsweise dürfte bekannt sein und wird auch von den Tools entsprechend gut ausgeführt.
Einziger Nachteil ist in meinen Augen die viel zu lasche Federwirkung auf die Werkzeuge, sie haben im ausgeklappten Zustand leichtes Spiel, auch das Einklappen erfolgt ziemlich „kraftlos“!





Im Allgemeinen wirken die Federn an den Tools, bis natürlich auf die arretierte Klinge, bei den „Wenger“-Erben schon etwas „labberig“, wie wir Wittgensteiner sagen.
Finde ich persönlich auch nicht so gut…



Bei den anderen beiden Typen kommen, wie erwähnt, noch Kapselheber und Dosenöffner als weitere Features hinzu.





Während der Kapselheber keine großartigen Unterschiede zu denen der traditionellen SAK´s aufweist und seine Sache auch dementsprechend ordentlich macht, gilt es den Dosenöffner noch mal explizit hervor zu heben.
Dieser ist von beiden Seiten her schräg angefräst und verfügt über eine kräftige Schneide.
Mit ihm konnte ich eine Konservendose doch um einiges schneller Öffnen als mit einem Elsener-Produkt, auch war der Kraftaufwand geringer.
Endlich mal ein Tool, was wirklich eine Verbesserung darstellt.



Und ich möchte noch spaßeshalber anfügen, dass ich für diesen Test eigens meine Kohlenhydrate-Diät unterbrochen hatte, also bitte mein Opfer auch mal dahingehend entsprechend würdigen…




Jedoch fällt mein Fazit im Großen und Ganzen doch eher etwas ernüchternd aus:

Zuerst gilt es festzuhalten, dass es als Alltags-Messer für die Hosentasche doch vollkommen ausreichend ist und wenn man wie ich, gemäß der Meinung von Freunden hochlegierten Messerstähle, keine übertriebenen Ansprüche an die Klinge hat und mehr auf die Vielseitigkeit bei einem Pocket-Tool Wert legt (und das ist ja nun einmal die Grundidee des guten Stücks), ist man mit einem Swiza doch schon (einigermaßen) gut bedient, allerdings sollte man dann auch besser direkt auf die Modelle D03 oder D04 zurückgreifen!


Doch stoßen mir dennoch folgende Aspekte etwas sauer auf:
- Zunächst einmal die schon erwähnte viel zu lasche Federkraft an den Tools. Das bin ich von dem Original Schweizer Offiziersmesser her um einiges besser gewohnt
- Obwohl die hier präsentierten Modelle ordentlich verarbeitet waren, wurden mir auch Aufnahmen zugespielt, wo wirklich viel „Luft“ zwischen Feder und Platine erkennbar war und was auch zu Verdruss bei den Käufern geführt hatte. Anscheinend liegen doch noch einige Qualitätsinterschiede bei den ausgelieferten Produkten vor
- Die Bohrahle ist als solche nicht zu gebrauchen, hier wäre eine Korrektur, wie oben schon beschrieben, wünschenswert
- Von allen Tools hat eigentlich nur der Dosenöffner wirklich überzeugt. Für ein Produkt, was Experten mit Erfahrung entworfen haben, eher schwach
- Zudem fiel mir die begrenzte Anzahl an Features und deren eingegrenzte Funktionalität auf! Auch wenn es kein Muss ist, aber Schlüsselring wie Zahnstocher hätte man ja bestimmt auch irgendwie mit einplanen können, zudem wäre eine neue Extra-Funktion an einem Tool auch nicht nachteilig gewesen.
- Es wurde sehr viel Wert auf die Optik gelegt und laut Medien aus der Schweiz will das Unternehmen auch damit punkten, um neue Kunden gewinnen. Ich frage mich aber, ob das der richtige Weg ist, denn Schönheit ist Geschmackssache. Geht der Käufer beim Erwerb eines Taschenmessers eher nach dem Äußeren als nach der funktionellen Verwendbarkeit? Mir kommen da gewisse Zweifel auf…
- Und der gravierendste Minuspunkt stellt für mich persönlich der Preis da (und ich weiß, ich begebe mich da jetzt eventuell auf extrem dünnes Eis)!
Klar, mir ist schon bewusst, dass Victorinox seine Taschenmesser in größeren Stückzahlen nach einem etablierten Baukasten-Prinzip fertigt, was sich auch im Preis bemerkbar macht.
Aber warum soll ich ein Swiza D03 für 35 EUR empfehlen, wenn es das Victorinox Spartan mit einer sogar noch leicht besseren Bestückung und einer etwas höheren Qualität schon für 19 EUR gibt???
Die Leute werden bestimmt nicht zum Swiza greifen, nur weil es vermeintlich „schöner“ aussieht…
Da ist der Neuling in der Schweizer Messer-Szene noch nicht ganz so ausgereift wie sein gestandener Eidgenossen-Kollege und er kostet dann auch noch fast doppelt so viel!?!?! Ganz schlechte Kombination!
Also entweder sollte sich da Swiza auch preislich den „Ibachern“ anpassen, um ihr Produkt auch konkurrenzfähig auf dem Markt platzieren zu können.
Oder sie setzen wie Böker beim Tech Tool auf besondere, eigene Elemente (in dem Fall Glasbrecher, einklappbarer Schlüsselring, 12C27-Klinge), um ein Plus gegenüber den alteingesessenen SAK´s zu haben und um dadurch eine eigene Käuferschicht ansprechen und gewinnen und um zusätzlich dadurch dem Messer-Giganten aus der Schwyz bewusst aus dem Weg gehen zu können.
Dann darf es auch gerne mal etwas mehr kosten.




Jetzt bitte die „Mängelliste“ nicht falsch verstehen, ich will mir auch keinen Ärger mit irgendwelchen Swiza-Mitarbeiter/Manager einfangen, deswegen nochmal zur Klarstellung: Das Swiza ist seinem Preis-Niveau entsprechend ein relativ ordentliches Messer!
Gut wäre übertrieben, aber ordentlich!
Es ist bestimmt kein Billig-Baumarkt- Schrott auf unterstem Fernost-Level, aber auch qualitativ nicht auf dem Stand eines Folders, der einen dreistelligen Euro-Betrag wert ist (was es ja auch bekanntermaßen nicht sein will und soll!)!
Eben ein Alltags-Helfer mit mehreren Features für Menschen, die ein Messer dieser Art als Gebrauchsgegenstand definieren und denen es auch nichts ausmacht, wenn mal ein paar Kratzer auf die Klinge oder den anderen Tools kommen und nicht zu viel Geld für den Kauf eines Taschenwerkzeuges in die Hand nehmen wollen.

Allerdings sollte es auch legitim sein, wenn ich anmerke, da man ja auf jede Menge „Wenger-Delémont-Erfahrung“ zurückgreifen konnte (was man auch an einigen Ähnlichkeiten zum „Echten Schweizer Offiziersmesser“ sehen konnte), wie auch auf die fertigen Victorinox-Messer als „lebendiges Vorbild“, dass das Endergebnis in meinen Augen dann dafür doch etwas dürftig ausgefallen ist.
Da hatte ich mir persönlich doch etwas mehr versprochen!


Nun ja, dennoch danke fürs Lesen und ich hoffe, dem einen oder anderen mit dem Text hier geholfen zu haben!
 
Vielen Dank an Pitter an die Organisation dieses Passarounds!

Diese Art der Messer ist eigentlich nicht die Kategorie, die mein Herz höher schlagen lässt. Weil aber Kinder in da House rumlaufen, beschäftige ich mich auch ab und an mal mit dieser Sorte Taschenmesser. Ausserdem fand ich Wenger immer schon ein bisschen interessanter als Viktorinox und bei diesem Entwurf Wenger-Spirit mit einfliesst, habe ich mich für den PA angemeldet.

Also, ausgepackt und in die Hand genommen kann man die Größe abschätzen und sich eine Vorstellung der gegebenen Funktionen bilden:

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Eine kurze Inspektion liess das Schwarze direkt durchfallen, da muss die Serienproduktion sich noch einpendeln.

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Der Flankenschliff beschreibt eine sich rotierende Kurve, wenn man die Klinge auf einem Stein schärfen würde wollen, würde in der Mitte die Sonne durchlächeln. Das Schwarze kam also direkt zurück in die Box und wurde den Rest der Testzeit von mir strafend ignoriert, das süße kleine rote durfte sich zu meinem Edc gesellen.

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Was kann ich nach einer Woche sagen? Mir hat das Swiza gut gefallen. Der Stahl hält die Schärfe wie erwartet(Wärmebehandlung passt), die leichte Rundung im ausgeklappten Zustand liegt mir gut in der Hand bei der Nutzung. Dass es eine Verriegelung gibt, finde ich gut. Der Erfahrung mit meinen Kindern nach klappt es zwar mit Einweisung auch ohne, aber manche Fehler kann man nur einmal machen und die Verriegelung gibt ein bisschen Sicherheit. Das Entriegeln war für die 8-jährige schon nicht ganz leicht, aber zu schaffen.

Gespannt war ich auf die Griffschalen, die ja nicht aus Hartplastik bestehen, sondern weich und griffig sind. Mir hat die Haptik gefallen und es bleibt nur abzuwarten, als wie langlebig sie sich erweisen.

Der Eindruck, der also bleibt, nachdem die Messer schon weg sind, ist durchaus positiv und ich wünsche Swiza, dass sie diese Marke etablieren können. Die Serienfertigung wird sich mit Sicherheit noch einspielen!


alex
 
Grützi!

Am Beginn möchte ich mich bei der Firma Herbertz für die Bereitstellung der Swiza und bei Pitter für die Organisation des PA's bedanken.

Ich finde es immens wichtig, dass es egal wo, immer Konkurrenz gibt, damit es eine fortlaufende Entwicklung bzw. Verbesserung gibt.
SWIZA ist im Bereich SAK soweit ich das sehe die einzige Konkurrenz zu Victorinox. Insofern habe ich mich sehr auf diesen PA gefreut um zu sehen was man mit einer gesunden Portion Motivation liefert um sich gegen den Platzhirsch zu beweisen.

Zum Testen gab es die Modelle D02 in Rot und D03 in Schwarz.

Eines der hervorstechendsten Merkmale an den Messern ist wohl die Gummierung. Diese hat mich von Anfang an zwiegespalten. Einerseits ist die Haptik von Vornherein sehr angenehm. Man hat auch mit nassen oder fettigen Händen kein Problem einen rutschfesten Griff zu bekommen. Auf der anderen Seite habe ich mit genau solchen Gummierungen schon schlechte Erfahrungen gehabt: Nach einer gewissen Zeit, vorallem nach dem Einfluss von Sonnenlicht, beginnt sich der Gummi aufzulösen und fühlt sich dann auch etwas glitschig an. Jetzt stellen sich mir die Fragen... passiert das mit diesem Gummi auch? Wenn ja, kann man die Schalen leicht und günstig ersetzen oder kauft man gleich lieber ein Neues?

Ein weiteres interessantes Feature der Messer ist die Klingenfixierung. Eine äusserst praktische Funktion. Was ich besonders gut finde ist, dass man die Fixierung über das weisse Kreuz-Logo lösen kann. Das weisse Kreuz wird durch einen weissen Hebel in Kombination mit der Gummierung gebildet.
Jetzt komme ich wieder auf die Gummierung zurück. Die hat sich nämlich bei dem D03 am Kreuz schon gelöst. Ein Schmutzfänger und möglicherweise auch ein Anfang für ein Einreissen der Gummierung.

Was die restliche Verarbeitung angeht, kann man sich meiner Meinung nach absolut nicht Aufregen. Die erhaltenen Modelle haben keine scharfen Kanten wo sie nicht sein sollen oder fällt bei den Tools irgendwo ein Makel auf. Der einzige Kritikpunkt hier sind die Spalten zwischen den Platinen. Im Vergleich zu den Platinen bei den beiden Victorinox die ich hier als Referenz hernehme tun sich hier teilweise Spalten auf. Grob gemessen kommt man hier schon fast auf 1 mm.

Jetzt erstmal zum roten D02:
Es hat ungefähr das Format des Pioneer Alox von Victorinox.
Vergleichen wir mal die Tools die bei beiden zur Auswahl stehen:
D02: fixierbare Klinge, Stech-/Reibahle Kreuzschraubenzieher, Pinzette
Pioneer: Klinge, Stech-/Reibahle, Kapselheber mit Schlitzschraubendreher, Dosenöffner mit einem kleineren Schlitzschraubendreher

Mir stellt sich hier einfach die Frage der Kombination der Werkzeuge:
Wieso einen Kreuzschraubenzieher verbauen wenn man keinen Schlitzschrauber inkludiert. Da braucht man jetzt erst wieder ein weiteres Werkzeug wenn ich eine reine Schlitzschraube vor sich hat. Mit einem Schlitzschrauber kann man notfalls auch eine Kreuzschraube öffnen.

Springen wir mal zum schwarzen D03:

Die Werkzeuge hier sind: eine fixierbare Klinge, Stech-/Reibahle, Kapselheber mit Schlitzschraubendreher, Dosenöffner mit einem kleineren Schlitzschraubendreher, Pinzette und Korkenzieher.

Eine um einiges ausgewogenere Kombination wie ich finde.

Was die Qualität und die Funktion der Werkzeuge angeht gibts da kaum was zu Meckern. Die Funktionalität der Ahle ist ja schon früher Erwähnt worden. Was ich hervorheben will sind die Pinzetten. Die sind gut verarbeitet und präzise. Die Unterbringung der Pinzetten finde ich auch gut. Sie können nicht unabsichtlich herausgezogen werden. Auf der anderen Seite können sie nicht ohne Fingernagel herausgezogen werden. Was hin und wieder zu Problemen führen könnte.

Der Durchbruch an den Klingen ist eine nette Designentscheidung, aber einen richtigen Vorteil bringt es nicht. Beim D02 kann man das Loch beidseitig nutzen beim D03 nicht.

Jedes der Vics hat einen Schlüsselring. Die Swiza Messer haben keinen. Geschmackssache. Bei den kleinen Messern find ich dir Schlüsselringe ganz praktisch.

Was kann man jetzt abschließend noch sagen?
Ich glaube, sich in einem von einer Firma absolut dominierten Bereich anzusiedeln ist ein gewagter Schritt. Ich bitte man möge mich Korrigieren, aber im Bereich der SAK's gibt es im Moment keine andere Firma als Victorinox die konstant gute Messer liefert auf die man sich verlassen kann. Mir ist zumindest keine bekannt. Im bereich Multitools gibts aufjeden fall noch Leatherman, aber die bauen keine SAK's oder SAK ähnliche Messer. Hier ist die einzige Konkurrenz im Moment Swiza. Sie bringen Messer mit neuem Design und einige interessante Ideen mit um den Markt ein bisschen aufzupeppen. Ich finde das ist Ihnen auch gelungen. Die Messer wirken peppiger und aktiver als die gewohnten Vics, aber das allein ist für mich kein Kaufgrund. Ich hoffe es kommen noch einige Messer dieser Firma auf den Markt. Wie schon zu Beginn erwähnt: Ich halte Konkurrenz für wichtig, aber 100% überzeugt bin ich noch nicht.
 
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Mir stellt sich hier einfach die Frage der Kombination der Werkzeuge:
Wieso einen Kreuzschraubenzieher verbauen wenn man keinen Schlitzschrauber inkludiert. Da braucht man jetzt erst wieder ein weiteres Werkzeug wenn ich eine reine Schlitzschraube vor sich hat. Mit einem Schlitzschrauber kann man notfalls auch eine Kreuzschraube öffnen.

Das könnte durchaus auch ein Schritt zur modernen Lebenswelt sein. Bei mir ist es zunehmend die Ausnahme, noch mal auf Schlitzschrauben zu treffen. Und das kommt dann eher in Umgebungen vor, wo ich eh Werkzeugsätze verfügbar habe. Nicht das ich dann nicht doch oft zu dicken SAKs oder Multitools greife, weil ich zu faul bin erst einen Schraubenzieher zu holen. Bei EDC Verwendung erscheint mir die Auswahl zeitgemäßer. Zukünftig wird es bei dickeren SAK-EDC wohl nicht mehr die Frage Schitz+Kreuz sondern mehr die Frage nach Keuz + Torx sein.
Ob MAN das mit Schlitzschrauber in der Kreuzschraube noch kann, ist auch die Frage, immer mehr Leute tun sich da ja schon mit nem Kreuzschrauber schwer ...
 
...
Ob MAN das mit Schlitzschrauber in der Kreuzschraube noch kann, ist auch die Frage, immer mehr Leute tun sich da ja schon mit nem Kreuzschrauber schwer ...

Naja ... und dann noch das Upgrade zu Torx macht es eigentlich nur noch schlimmer ;)

Ich kann hier deine Ansicht nicht teilen... der Schlitzschraubenzieher wird bei mir für mehr benutzt als zum Schrauben ... was ich z.B. von der Ahle nicht sagen kann.
Die Ahle auf einem meiner Vic's hab ich einmal in meinem Leben benutzt.

Welche Tools wie kombiniert sind ist hier glaube ich Geschmackssache. :hmpf:
 
Vorab herzlichen Dank an alle, die diesen schönen Passaround möglich gemacht haben!

Die Firma SWIZA www.swiza.com gibt es der Homepage zufolge bereits seit 1904. Damals wurde die Firma als Uhrenmanufaktur gegründet.
Heute umfasst das Portfolio neben Tischuhren, Armbanduhren, Gepäckstücken und Kleinlederwaren eben neuerdings auch Neuinterpretationen der klassischen SAK. Offizielle Geburtsstunde war der 21.10.2015.

Das Angebot unfasst derzeit 4 Produktlinien D01 bis D04, die dazu in verschiedenen Farben wählbar sind. http://www.swiza.com/de/Produkte/Messer.html
Die Produktlinien unterscheiden sich in der Auswahl und Vielfalt der Werkzeuge. Allen gemein ist, wenn ich das richtig sehe, die große Klinge mit dem Durchbruch, eine Pinzette, eine Ahle und die Fixiermöglichkeit.

Im Passaround die Modelle D02 und D03.

Viel Neues kann ich als letzter Schreiber ja nicht mehr beitragen. Ich teile aber die Bedenken, dass sich die Gummierung möglicherweise als nicht sehr haltbar erweisen wird, wennglein mir die Haptik sehr gut gefällt.

Die Preise zwischen etwa 30,-- und 40,-- gehen für mich in Ordnung. Der 440er Stahl hat sich auch seit Jahren bewährt.

Alleine eine fehlende Bedienungsanleitung ließ mich etwas rätseln, wie denn der Lock zu betätigen sei und brachte mich anfangs in nicht ganz ungefährliche Situationen. Irgendwann hatte ich es dann doch überrissen (so nach dem Motto: "so deppert kann das ja garnicht gelöst sein"). Gefällt.

Ich hätte nur gerne einen zusätzlichen Stop der Klinge in einer 90°-Stellung. Dann würde ich automatisch noch einmal umgreifen und die Klinge völlig gefahrlos schließen können. So bleibts immer a bissl spannend.

Desgleichen vermisse ich schon immer ein SAK mit einem abnehmbaren, umsetzbaren Clip. Vielleicht gibts ein paar EUR weniger für Stahlhochglanzfinish das eh niemand braucht, und ein paar EUR mehr in die Entwicklung eines Clips.

Die Werzeuge an den SAK's sind sowieso eher als Notwerkzeuge zu deuten, die halt wenn man echt nix Anderes zur Verfügung hat, so irgendwie funktionieren. Da habe ich jetzt keine bedeutende Kritik. Die Pinzette aber gefällt mir ausnehmend gut.

Insgesamt unterscheiden sich die SAK's der Fa. SWIZA optisch wie haptisch wohltuend von jenen der arrivierten Hersteller. Ich wünsche der Fa. SWIZA viel Erfolg mit diesem neuen Produkt.

Andreas
 
Vielen Dank an alle die den Test ermöglicht haben.

Benutzt habe ich nur das schwarze Messer, welches über den gesamten Testzeitraum von mir getragen wurde.

Mein Eindruck
Das Messer kam mit einer guten Gebrauchsschärfe bei mir an.
Die Verarbeitung ist gut, mir sind keine Fehler aufgefallen.

Sie Klinge ist relativ schlank, das gesamte Messer beschreibt am Rücken einen großen Radius, wodurch die Klinge so etwas wie einen eingebauten Recurve hat. Aus meiner Sicht ist die Spitze dafür jedoch nicht hoch genug gezogen.
Die Durchbrüche sind rein dekorativ, un bieten keinen Vorteil gegenüber eines normalen Nagelhaues.

Der Lock harkte am Anfang etwas, nachdem ich das Messer einmal durchgepustet habe entriegelte es wieder problemlos durch einen Druck auf das Kreuz. Im geöffneten verriegelten Zustand ließ sich die Klinge um einige Millimeter nach vorne bewegen.

Den "Softgrip" der Schalen fand ich jetzt nicht so gut, allerdings ist das Geschmackssache.

Die Pinzette funktioniert aber ausgezeichnet. Die Position für die Unterbringung gefällt mir gut. An der Stelle, wo die Ausnehmung ist lässt sich die Griffschale jedoch sehr leicht eindrücken.

Der Korkenzieher hätte noch ein paar mm länger seiten dürfen, da ist noch Platz in der Tasche.
Mit der Ahle habe ich zum testen ein Loch in einen Brikenast gebohrt. Ging ganz gut, allerdings war das Loch nicht ganz rund. Durch die Position der Ahle kann man sie auch sehr gut zum schaben benuzen, oder für alles andere wofür einem die normale Klinge zu schade ist.

Den Dosenöffner fand ich extrem häßlich und etwas schlechter als die klassischen von Vic und Wenger.
Die Dose lies sich jedoch trotzdem gut öffnen ;)

Fazit
Ein Schweizer, bei dem man versucht neue Wege zu gehen.
Die Qualität entspricht dem was man von einem "Swiss made" erwartet.
Beim Design ist man meiner Meinung nach bei der Optik hängen geblieben. Wirkliche Innovationen fehlen und eine nur mittelmäßige Verriegelung, kuschelige bunte Griffschalen, eine gute Pinzette und eine gut plazierte Ahle reichen aus meiner Sicht nicht um sich vor Vic oder ein Böker Tech Tool zu setzen.

Sein Geld ist der Eidgenosse aus meiner Sicht aber allemal wert.


(Fotos folgen wenn ich wieder Vollzugriff habe.)
 
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Nachdem ich das Swiza als einer der beiden Glücklichen aus der Verlosung nun schon eine Weile mit mir trage, wollte ich noch ein paar Infos aus dem "Betrieb" nachreichen.

Funktion und Schärfe sind immer noch gut. Interessiert war ich ja, wie sich das Griffmaterial nach einiger Zeit in Nutzung verhält. Auf den ersten Blick ist alles gut und griffig. Schaut man etwas genauer, ist das Gummi etwas verfärbt an Stellen die scheinbar mehr belastet werden. Die Nieten auf den Platinen und die Einsteckstelle der Pinzette zeichnen sich ab. Es finden sich auch kleinere Kratzer und "Mikro-Ausbrüche". Das ist nicht weiter dramatisch. Ich wollte einfach die Eindrücke schildern.

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Weniger schön, ist die Veränderung am "Druckknopf" zum Lösen des Locks. Hier hat sich das weiße Kreuz herausgelöst und nach innen gearbeitet, wo es mehr oder weniger herumrutscht. Ich habe mir das eine Weile angesehen und es dann herausgefummelt. Die Umrandung des Kreuzes hat sich nach oben gewölbt. Die Funktion ist gegeben, das ist das wichtigste. Es sieht halt nicht mehr so schön aus.

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Hier sollte man meiner Meinung nach mit einer durchgehenden Schicht, nicht mit zwei verschiedenen Materialien arbeiten.

Ansonsten fällt noch der Flaschenöffner auf: je nach Durst/Ungeduld setzt man ein- bis zweimal am Kronkorken an, bis man sich besinnt und dann sehr konzentriert die Flasche öffnet. Sehr nachteilig bei größer werdender Anzahl an zu öffnenden Flaschen :teuflisch

Gruß Th.
 
Danke für das Update. Ein zerfallender Druckknopf nach 5 Monaten ist nun wahrlich kein Ruhmesblatt. Hier muss deutlich nachgebessert werden. Wahrscheinlich ist das derselbe Kleber wie bei den österreichischen Wahlkarten zur Bundespräsidentenwahl. Übrigens angeblich von einer dt. Firma :steirer:

Andreas
 
Mein Swiza wurde bisher wenig getragen und das weiße Kreuz zeigt auch schon erste Ablösung der Schreibungen.
Wenn es am Ende so aussieht wie gezeigt ist es wohl kein kosmetischer Mängel wie bei mir.

Zitat der Webseite Swiza.ch:
Für SWIZA Taschenmesser gilt ab dem Kaufdatum eine lebenslange Herstellergarantie gegen Material- oder Fabrikationsfehler. Die Garantie gilt nur für den Originalkäufer bei Vorlage eines gültigen Kaufnachweises von einem autorisierten SWIZA-Händler, auf dem das Kaufdatum eindeutig angegeben ist.

Die SWIZA-Garantie gilt nicht für Schäden, die durch normalen Verschleiss oder durch unsachgemässen Gebrauch entstehen. Die gesetzlichen Rechte des Kunden gemäss geltenden einzelstaatlichen oder nationalen Vorschriften zum Verkauf von Konsumgütern bleiben von dieser Garantie unberührt.

Garantieleistungen gelten nur für vollständige SWIZA-Taschenmesser. Kundenspezifische oder individuell angefertigte Teile wie Markierungen, Gravierungen etc. sowie mögliche Folge- oder Drittschäden fallen nicht unter die Garantie.



Stellt sich die Frage wie Swiza so was sieht. Verschleiß oder Material/Fabrikationsfehler.
Der Zustand bei mir nervt noch nicht genug um es herauszufinden.
 
Mein Swiza D03 rot ist ca. 6 Monate alt. Mit dem "Kreuz" habe ich keine Probleme, nutze das Messer aber auch nur wenige Male die Woche.
Ich mag die Haptik des Messers. Es läßt sich irgendwie aufgrund der Beschichtung sehr angenehm anfassen. Für mich ist das "Anfassgefühl" erheblich besser als bei Victorinox Messer (von denen ich einige besitze).
Wie schon öfter beschrieben, muss man beim Kapselheber sehr gezielt ansetzen. Aber bis jetzt ist noch keine Flasche zugeblieben!
Würde ich es mir wiederkaufen: Ja!
 
Mein Swiza D03 habe ich Ende März 2016 bestellt und war von der Haptik des Griffmaterials begeistert. Auch bei der Klinge, dem Korkenzieher, der Ahle und der Pinzette hatte ich nichts auszusetzen. Allerdings standen gleich zu Beginn deutlich auf der Negativseite
- der unzuverlässige Eingriff des Flaschenöffners in den Kronkorken
- der schwer nutzbare Dosenöffner mit unsauberem Schnitt

Der mit zunehmender Nutzungsdauer steigende 'Leidensdruck' hat mich dann zur Feile und zum Schleifpapier greifen lassen. Durch Abschleifen der Rundung am Flaschenöffner konnte die Zuverlässigkeit des Eingriffs am Kronkorken auf das Niveau eines Victorinox angehoben werden:



Beim Dosenöffner war das nicht so einfach möglich. Infolge der allseitigen Rundung des Dosenöffners zum Wulst dünnwandiger Dosen rutscht dieser dort regelmäßig ab und zerstört schließlich den Wulst. Ein weiteres Öffnen der Dose ist dann fast unmöglich. Ein Anschrägen dieses Kontaktpunktes führte zu einem deutlich verbesserten Handling. Zudem hatte die ursprüngliche Schneide des Dosenöffners eine ausgefranste Schnittlinie (mit erhöhter Verletzungsgefahr) zur Folge und erforderte im Vergleich zu den Victorinox-Modellen einen deutlich höheren Kraftaufwand. Ein Abschleifen dieser Schneide brachte etwas Erleichterung, bleibt im Erfolg aber immer noch hinter den Victorinox-Modellen zurück.



Diese Kritikpunkte habe ich Swiza geschildert und bin dort auf sehr positive Resonanz gestoßen. Die Probleme wurden bestätigt und es wurde mir mitgeteilt, dass ab Ende August 2016 neue und verbesserte Werkzeuge (Flaschen- und Dosenöffner) verbaut werden sollen.

So weit - so zufrieden - bis etwa Ende Juni/Juli 2016. Nach circa 3 Monaten in der Hosentasche löste sich (wie weiter oben von "virus3" beschrieben) das Kreuz am Druckknopf ab und wurde schließlich auch von mir herausgenommen. Im verbliebenen Loch sammelte sich Dreck, der nur schwer herauszufummeln war. Als ich Swiza davon berichtete, schlug man mir vor das Messer umzutauschen. Auf meine Rückfrage, was dann mit meiner Klingengravur geschehe und ob es sinnvoll wäre bis Ende August 2016 zu warten (damit ich nicht nochmals den Flaschen- und Dosenöffner bearbeiten müsse) bot man mir an, mein Messer Ende August in der Schweiz umzutauschen. Die neuen Werkzeuge seien allerdings nur geringfügig überarbeitet/verbessert. Am 29. August 2016 schickte ich mein Swiza in die Schweiz. Mitte September 2016 erhielt ich ein neues Swiza, in dem meine verbesserten Werkzeuge und die gravierte Klinge verbaut waren.

Die Umtauschaktion erfolgte absolut problemlos und mit großem Verständnis von Swiza.

Inzwischen muss ich allerdings feststellen, dass sich auch wieder bei dem Umtausch-Swiza das Kreuz abzulösen beginnt. Es liegt daher nahe, dass diese Problematik systematischer Natur ist und eine Überarbeitung von Swiza erfordert. Ein Taschenmesser sollte zuverlässig in der Lage sein, deutlich mehr als 3 Monate in der Hosentasche bei täglich pfleglicher Nutzung ohne Schaden zu überstehen.

Ergänzung: Das Kreuz hat sich zum 16.02.2017 komplett abgelöst.
 
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Fortsetzung zum vorherigen Beitrag:

Nach der erneuten Ablösung des Kreuzes habe ich Swiza davon berichtet. Man bot mir sofort an, mir ein neues D03 zuzuschicken und bat mich um ein Bild von der Gravur meiner Klinge. Am 21.02.2017 erhielt ich die Versandmitteilung und am 22.02.2017 wurde mir ein neues Swiza D03 mit gleicher Klingengravur zugestellt. So einen vorbildlichen Service findet man sonst kaum noch. Mein dickes Lob deshalb an Swiza!

Ebenfalls am 22.02.2017 erhielt ich eine E-Mail von Herrn Hug (CEO/Co-Founder von Swiza) mit folgendem Inhalt:

Sehr geehrter Herr ...

Besten Dank für Ihre Nachricht an unsere Frau .... Es tut uns sehr leid, zu lesen, dass auch bei Ihrem Ersatzmesser das Problem mit dem Ablösen des SWIZA Logo auf dem Drücker der Griffschalen auftritt.

Wir entschuldigen uns für diese mangelhafte Qualität. Ihre Enttäuschung können wir sehr gut verstehen, nachdem das gleiche Problem bereits bei Ihrem ersten Messer auftrat.

Zu Beginn der Herstellung unserer Taschenmesser hatten wir eine Serie Messerschalen hergestellt, welche im Bereich des SWIZA Logos auf dem Druckknopf zur Entriegelung der Klingensicherung nicht 100% zuverlässig hielt.

Sofort nach Auftauchen des Problems haben wir den Produktionsprozess überarbeitet und das Problem mit den sich lösenden Logos auf dem Druckknopf konnte gelöst werden. Messer mit sich lösenden Logos auf den Schalen, welche uns Kunden zur Reparatur einsenden, betreffen ausschliesslich Messer, welche mit Schalen der ersten Stunde ausgerüstet sind.

In Ihrem Fall scheint es so zu sein, dass für die erste Reparatur Ihres Messers Schalen verwendet wurden, welche noch aus den ersten Produktionsmengen stammten. Leider lässt sich das Problem nicht durch eine Nachkontrolle feststellen, es zeigt sich erst nach einiger Zeit. Wir bedauern sehr, Ihr Messer ein zweites Mal mit diesen Schalen fertiggestellt zu haben.

Gestern haben wir Ihnen als Ersatz ein neues SWIZA Taschenmesser aus der aktuellen Produktion weggeschickt. Sie sollten Ihr neues Schweizermesser mit der gravierten Klinge in den nächsten Tagen erhalten.

Wir entschuldigen uns noch einmal für diesen Fehler und freuen uns, wenn Sie Ihr neues SWIZA Messer während vielen Jahren möglichst oft benutzen werden.

Freundliche Grüsse,
Peter Hug

Anmerkung: Von Herrn Hug habe ich die Erlaubnis erhalten, den Inhalt seiner vorstehenden E-Mail hier zu zitieren.


Mein Eindruck vom neuen Swiza D03 nach kurzer Testphase ist:

Der 'neue' Dosenöffner ist jetzt sehr viel besser als die Erstversion dieses Werkzeuges (bis August 2016) und inzwischen vergleichbar, wenn nicht gar ausgereifter als der von Victorinox oder Wenger. Der Eingriff des Flaschenöffners am Kronkorken und des Dosenöffners zum Wulst der zu öffnenden Dose ist leider immer noch verbesserungsfähig. Aber das sind sehr kleine Probleme, die mit einer Feile innerhalb kürzester Zeit (vgl. voriger Beitrag) behoben sind. Der Druckknopf zur Entriegelung der Klinge hat jetzt weniger Spiel und lässt die Vermutung zu, dass sich damit die Ablösung des Kreuzes entweder erheblich verzögern wird oder sogar ganz unterbleibt. Mit dem aktuellen Swiza D03 bin ich deshalb sehr zufrieden und empfehle es gerne weiter.

Nachtrag vom 01.06.2017: Am 04.05.2017 begann sich das Kreuz auch des aktuellen Swiza D03 abzulösen und am 30.05.2017 war die Ablösung abgeschlossen. Herr Hug führte das auf ein fehlerhaftes Material eines einzelnen Fabrikationsloses zurück, sagte mir Ersatz aus einer kontrollierten Produktion zu und geht weiterhin davon aus, dass sein Messer den gestellten Anforderungen genügt. Bei Swiza werden zur Zeit überarbeitete Belastungsversuche durchgeführt, um zukünftig derartige Vorkommnisse ausschließen zu können.

Nachtrag vom 31.07.2017: Anfangs Juli 2017 habe ich mir - nachdem der zugesicherte Ersatz für mein drittes D03 mit vollständig abgelöstem Kreuz bis heute ausblieb - ein Victorinox Nomad angeschafft, welches ich seither nutze.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier mein 2. Nachtrag:

Nach etwa 1,5 Jahren Nutzung hat sich der Verschleiß an der Beschalung fortgesetzt. In der letzten Zeit ist sie immer glänzender, speckiger geworden und die Kratzer haben naturgemäß zugenommen. Eine feine Fettschicht, die ich nicht entfernen konnte, hat sich gebildet.
Nachdem sich dann auf der Höhe der Entriegelung die Schale aufgewölbt hat und sich auch vom oberen Ende her gelöst hat, habe ich sie komplett entfernt. Es hatte sich jede Menge Schmodder durch das offene Kreuz und die Wölbung angesammelt.
Darunter kam eine weiße Kunststoffschale hervor. Interessanterweise ist die gelöste Schale um ca. 5 mm länger als vorher, als sie noch aufgeklebt war. Diese Veränderung im Kunststoff dürfte die Wölbung erklären.

Nun könnte man sagen, für ein Messer in dieser Preisklasse ist das ok, aber ich empfinde es gerade gegenüber der sonstigen Qualität des Messers, an Klinge und Werkzeugen merkt man keinen Verschleiß, für einen ziemlichen Mangel.

Ich werde nun bei Gelegenheit das Messer mit Leder beziehen, das sollte mir, bei entsprechender Ausdünnung, eigentlich die Bedienung der Entriegelung erlauben. Mal sehen was sich da ergibt.

Unten noch ein paar Bilder.

Gruß Th.

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Moin

Noch einmal zur Erinnerung:

Das hier ist der Passaroundbericht.

Wenn ihr euch generell über SWIZA austauschen wollt, oder eure Erfahrungen mit der Firma und ihren Produkten mitteilen möchtet, dann macht bitte einen neuen Thread auf, - denn hier ist das offtopic und wird von mir gelöscht.

Gruß
chamenos
 
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