Passaroundbericht CRKT Stubby Pocket Razel

kanji

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Hallo,

heute kam das Messer aus dem Passaorund bei mir an.

Mein erster Gedanke beim Auspacken "ohje is das klein", deshalb hab ich gleich mal nen kleinen Lanyard drangeknüppelt.

Es sieht halt nicht aus wie ein Messer ;-), es trägt sich jedoch in der Kydexscheide hervorragend.

Zum Messer selber kann ich noch wenig sagen, zur Kydexscheide aber schon etwas mehr.
Die Sheath besteht aus zwei Teilen Kydex und einem Stahlgürtelclip.
Das ganze sieht sehr nach viel Handarbeit aus. Das Messer wird jedoch sehr gut in der Scheide gehalten.
Morgen geh ich wandern, dann mach ich Bilder von dem guten Stück und kann dann bestimmt auch noch mehr dazu sagen.

Als Fazit nach einem halben Tag tragen kann ich eins ganz sicher schon sagen - so ein Teil muss ich haben ;-).
 
Hallo,

leider wurde wg. Dauerregen nix aus dem Wandern, aber Bilder hab ich gemacht.
 

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Ok, normalerweise sag ich ja nix zu Messern, die ich nie in der Hand hatte. aber da...? Worin bitte besteht der Sinn, einen 4cm Flachmeissel mit einem 12cm Griff in einer riesen Scheide mit sich rum zu tragen?

Um mal an alte Zeiten anzuknüpfen, das Ding ist so nutzbar, wie ein Kropf im Winter.

Pitter
 
Bin mal wieder viel zu spät, aber so brauchte ich nicht die Eröffnungrede schreiben :hmpf:

Also, das Razel, ich hätte es etwas Größer erwartet, dennoch ist es irgendwie niedlich:hehe:

Materialwahl ist ok, und die Verarbeitung ist ordentlich.

Der recht kleine Griff liegt nicht wirklich satt in der Hand, aber bei der Größe ist das auch nicht unbedingt nötig. Für die meisten Arbeiten hab' ich eh' das Razel an der Klinge gegriffen.
Die hohlgeschliffene Klinge war an beiden Schneiden gut scharf :D

Die "spitze Ecke" eignet sich gut, um Kartons und andere Verpackungen zu öffnen. Wenn man das Razel weit vorne an der Klinge faßt, läßt sich die Schnitttiefe klasse kontrollieren.

Die vordere Schneide eignet sich recht gut als Schaber.
Die "Haupschneide" ist ganz leicht gebogen. Sie reicht für viele Aufgaben. Brote schmieren, Brötchen schneiden (mit umsetzen), Möhren schneiden, Schnüre kürzen...eigentlich alles, was mit 'nem "normalem" kleinem Messer auch machen kann.

Am Klingenrücken ist ein nettes Filework angebracht, das auch als Daumenauflage herhalten muß/kann.

Was mir nicht gefiel, war die Schleifkerbe, da verhakte sich bei mir viel Schnittgut.

Die Plastescheide hält das Razel sehr gut fest. Aber eigentlich ist es 'ne Linkshänderversion, der Clip ist eigentlich auf der falschen Seite:D
...Obwohl, in der Hosentasche eingeclipt, paßt die Ausrichtung. Aber der Griff steht recht weit raus, nicht unbedingt Sheeplefreundlich, aber was soll's, gibt schlimmeres:hehe:
An der Scheide könnte man noch ein bißchen arbeiten, z.B. etwas schlanker formen, den Clip umsetzbar machen, Löcher/Ösen für Schnur zwecks Neckie-trage-Option...


Das Razel hat mir gut gefallen, es sieht ungewöhnlich aus, ist dennoch nicht unbrauchbar.


Danke, Marc und Böker:super::super:





Ok, normalerweise sag ich ja nix zu Messern, die ich nie in der Hand hatte. aber da...? Worin bitte besteht der Sinn, einen 4cm Flachmeissel mit einem 12cm Griff in einer riesen Scheide mit sich rum zu tragen?

Weil...
...es Spaß macht, mal ein Messer zu haben, was sich vom allgemeinen "Standard" abhebt?
...man es gerne möchte?

... ach wozu rechtfertigen..:rolleyes:. wozu trägt man überhaupt ein Messer:haemisch:

Um mal an alte Zeiten anzuknüpfen, das Ding ist so nutzbar, wie ein Kropf im Winter.

Pitter

Sehe ich nicht so, es gibt andere Klingenfomen, die sind deutlich eingeschränkter in ihrem Einsatzspectrum (Karambits, überzogene Recurves...)
 

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Um mal an alte Zeiten anzuknüpfen, das Ding ist so nutzbar, wie ein Kropf im Winter.

Hallo Pitter,

das dachte ich auch als ich es zum ersten mal sah.
Seit gestern hängt es nun an meiner Hose und ich muss sagen so übel ist das Teil gar nicht, man kann sich ja auch mal mit nem Meissel anfreunden ;-)
 
Ok, normalerweise sag ich ja nix zu Messern, die ich nie in der Hand hatte. aber da...? Worin bitte besteht der Sinn, einen 4cm Flachmeissel mit einem 12cm Griff in einer riesen Scheide mit sich rum zu tragen?

Um mal an alte Zeiten anzuknüpfen, das Ding ist so nutzbar, wie ein Kropf im Winter.

Die Besonderheit dieser Scheide ist eben die Tatsache, daß es explizit keine Gürtelscheide ist, sondern für das Tragen in der Hosentasche (da, wo sonst der Einhandfolder sitzt :D ) vorgesehen ist.
Und so ist auch die Ausrichtung der Scheide.

Ich habe mein Exemplar vor dem Passaround einige Tage so spazierengeführt, und das trägt sich ausgezeichnet.

Die Klingenform habe ich bei meiner Beurteilung sozusagen billigend in Kauf genommen, denn es gibt nur wenige Sachen, die das Messer (im vergleich zu Spear- oder Drop-Point) nicht kann.

Und insbesondere die Trageweise war es auch, die mich veranlaßt hat, den Passaround zu starten, denn kleine Fixed Blades mit einem cleveren Tragesystem, das praxistauglich, diskret und sheeplefreundlich ist, haben zur Zeit ja durchaus ihre Berechtigung. :rolleyes:

Die Scheide hat sich übrigens auch nicht CRKT ausgedacht, sondern Jon und Josh Graham, die Messermacher, deren Konzept hier in Serie verwirklicht wurde.

Also: soll ich Dich noch in den Passaround einbauen, pitter? :steirer:
 
Da ich leider zu spät dran war für den Passaround, als schon alles voll war, mich das Ding aber auch schon angesprochen hat, mal die Frage an die Teilnehmer:

Wie sieht´s mit dem spitzen Erl aus, der hinten aus dem Griff ragt? Ist das nicht etwas kontraproduktiv bei der Trageweise, da es sich leicht wo verhaken bzw. man sich selber verletzen könnte? Wäre toll, wenn sich einer dazu äussern könnte, das wäre bisher mein einziges Bedenken gegen den Kauf.
 
Wie sieht´s mit dem spitzen Erl aus, der hinten aus dem Griff ragt? Ist das nicht etwas kontraproduktiv bei der Trageweise, da es sich leicht wo verhaken bzw. man sich selber verletzen könnte?

Das ist kein spitzer Erl, sondern eine flache Hammerfläche, an der man sich höchstens verletzen kann, wenn sie jemand anders gegen empfindliche Stellen schwingt. ;)
 
Das ist ein lustiges Messerchen. Ich hatte vorher die Reviews bei Graham gelesen und war gespannt wegen der Penetrationsfähigkeit.

Wenn man es dann sieht, ist es klar: An der einen Spitze ist es quasi zweischneidig. Daher :ahaa:

Gut: Ergonomie trotz Fingermulden. Für, ich vermute mal, normale Hände gint es zwei Grundhaltungen: Auf dem kleinen Finger liegend oder mit dem Zeigefinger fest gehalten. Aufgrund der Größe, oder besser Kürze, ist kene der beiden 100% perfekt, aber keine der beiden stört oder wäre unbequem. Bestens gelöst.

Nicht so gut: Ein bisschen schwer, so fett bei so kurz muss nicht sein.

Sonst noch gut:
Schneidet sonst alles und gut, Ritzespitze ist sonst nicht mein Ding, aber hier finde ich es ok. Ein Langzeittest würde Aufschluss über den Verschleiß an der unteren Spitze geben.

Als Linkshänder ist man mit der Scheide angeschmiert. Trotzdem war der Sitz in der Hosentasche (rechts) erstmal sehr gut, wenn auch das Messer m. E. hoch sitzt.

Ich trage ja selbst ein kleines Fixed in der Hosentasche mit eigens dafür gemachter Scheide. Wenn man es flach halten will, hat man nicht die Wahlmöglichkeiten für Positionswechsel, wie beim Tragen am Gürtel. Teklockähnliche Ungetüme scheiden da vollständig aus. Man ist auf eine Seite festgelegt. Das kann m. E. CRKT nicht besser machen.

Das beste für Hosentaschentragen ist der Stahlclip. Man kann es einfach und fest in die Tasche stecken aber auch revers am Gürtel tragen oder IWB.

Hier, beim Stubby hat man einen sehr guten Clip. Eine Vertiefung im Kydex, um den Stoff der Hose besser zu verklemmen wäre noch besser.

Für die Scheide würde ich nur empfehlen, mehr Platz an der Schneide zu lassen. Die fährt mir allzuoft am Kydex vorbei.

Meine Meinung: Ein bisschen dünner und laichter, dafür alle Flächen flach geschliffen und die Scheide ein bisschen justiert.

Familienmeinung: Ein witziges Messer, kann man herzeigen.
 
Am Freitag kam bei mir das CRKT Stubby Pocket Razel an und so hatte ich die Möglichkeit es das ganze Wochenende für meine Bedürfnisse ausgiebig zu testen.

Es verblüffte mich erst mal mit der außergewöhnlichen Klingenform (hatte bisher noch keine Erfahrung mit dieser Meißelform) und seiner geringen Größe.

Ich hatte es mir doch ein wenig größer vorgestellt, aber macht ja nix.
Dazu später mehr..

Das Messer mit dem sehr gut angepassten Micarta-Griff liegt bei einer kleineren Handschuhgröße super in der Hand.

Ich habe das Messer das ganze Wochenende beim lange Autofahren, Bahn fahren, wandern und zu Hause am Gürtel getragen und bin begeistert.

Mit der festsitzenden Clip-Halterung an der Kydexscheide und seinen 111 g (Messergewicht) merkt man das Messer gar nicht und es stört am Gürtel kein bisschen.

Das Messer sitzt fest in der Scheide und es lässt sich trotzdem leicht hineinstecken.

Die 5,5 cm lange Klinge reicht für mich vollkommen aus und die eckige Messerspitze kann man wie ein Teppichmesser für alle Schneid- und Öffnerarbeiten sehr gut nutzen.

Die robuste Klingenstärke von knapp 5mm gefällt mir sehr gut, da ich sowieso ein „Anhänger“ dicker Klingen bin.

Besonders gut hat mir die rutschsichere Daumenauflage auf dem Klingenrücken gefallen.

Es wurde Karton, Obst, Stricke und Äste zur vollen Zufriedenheit geschnitten.

Zum Abschluss ist zu sagen:

Obwohl ich am Anfang aufgrund der eckigen Spitze dem Messer ein wenig kritisch gegenüber stand, mag ich es mittlerweile sehr.

Kompakte Abmessungen, minimales Gewicht, gutes Tragesystem, unauffällig und robust.

CRKT Stubby Pocket Razel find ich gut!
:super:
 
Erinnert mich an ein Stemmeisen!
Die Klingenstärke von 5mm unterstreicht das noch.

Wenn die Ecke vom Schneiden stumpf ist wird man zum Nachschärfen die komplette vordere Schneide schleifen müssen bis wieder eine spitze Ecke entsteht.
So wird das Stubby immer kürzer.
 
Das Messer ist weg und es bleibt ein starkes Haben-Will-Gefühl.

Ich habe das Messer sooft getragen wie es ging und fand es toll. Für die meisten Schneidarbeiten war es ausreichend, und die Beitelfläche ist praktischer als man anfangs glaubt.
Der Griff liegt gut in der Hand, wenn der kleine Finger ne Kordel zum Klammern hat (danke Kanji)

Die Trageweise (Clip außen, Scheide in der Hosentasche) ist praktisch, und funktioniert gut. Allerdings variiert die Kraft die man zum Herausziehen braucht, mal mit recht viel Kraft und Klick und mal mit weniger Kraft und leise. Ich hab nicht herausgefunden woran das lag Wärme? Messer leicht anders reingeschoben?. Ist das normal für Kydex-Scheiden?

Das nach oben gebogen Ende des Clips ist etwas zu lang, ich bin mehrfach hängen geblieben.

Die Klinge hätte auch etwas länger und höher angeschliffen sein dürfen
 
...Das nach oben gebogen Ende des Clips ist etwas zu lang, ich bin mehrfach hängen geblieben.


It´s not a bug, it´s a feature! :D

Spaß beiseite, IMHO ist das Absicht, um der Zeigefingerspitze eine Auflagefläche zu bieten, mittels derer man verhindert, daß die Scheide beim Ziehen (z.B. bei besonders dünnem oder glatten Hosenstoff) mit aus der Tasche kommt.
 
Da mir das Messer aufgrund von privaten/beruflichen Zeitgruenden nur ein paar Tage zur Verfuegung stand, wird dieser Bericht hier auch ein wenig kurz ausfallen. Nichtsdestotrotz moechte ich meinen Teil hierzu beitragen.

Generell finde ich die Idee mit der Meisselspitze sehr gut, auch wenn ich bisher keine passende Anwendung fuer mich gefunden hab ;)

Die Verarbeitung von Messer und Scheide sind echt klasse, aber die Scheide ist ganz sicher handgemacht - zumal sie ein wenig unregelmaessig ist.

Den Baendel hinten am Messer hab ich gleich abgemacht, der stoerte einfach - bei kleinen Messern mag ich das nicht so.

Nicht umsonst nehme ich ein kleines Messer - wenn ich mehr grip mag, nehm ich ein Messer mit mehr Griff ;)

Was ich nicht so mochte war die dicke der Klinge, da bin ich in den letzten jahren doch ein wenig waehlerisch geworden.

-> Im Ganzen zusammengefasst:

+ super gemachte Scheide
+ super verarbeitet
+liegt gut in der Hand
+- sehr spezifische Klingen"spitze"
- vergleichsweise grosse Scheide
- ein wenig dicke Klinge fuer die Grsse des Messers
 
Eigentlich wollte ich ja bei den Passarounds mal eine Weile aussetzen. Aber solange ich die Razel der Graham Brothers (von Fotos) schon kenne, frage ich mich, wie praktisch diese Klingenform ist. Die sich bietende Gelegenheit zum Test konnte ich dann natürlich nicht ausschlagen.

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Aufgefallen ist mir zunächst die gute Handlage des Messers. Die drei großen Finger finden an den mit Schalen versehenen Griffbereichen angenehmen Halt. Und auch der kleine Finger kann an dem schräg ausgeführten hinteren Bereich abgestützt werden. Das Filework passt meiner Ansicht nach nicht recht zum übrigen Design des Messers, verschafft aber dem Daumen angenehmen Grip, wenn er dort aufgelegt wird.

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Was bietet nun die Klingenform für Vorteile? Fangen wir mit der lange Schneide an. Auf diese Treffen im Prinzip alle Vor- und Nachteile von Wharncliff-Klingen zu. Sie ist leicht zu schärfen, bei bestimmten Schnitttechniken steht mehr Schneide zur Verfügung und mit der Spitze kann gut geschnitten werden. Beim Schneiden auf Unterlagen schneidet man dafür effektiv nur mit der den Schneidenbereichen dicht an der Spitze. Das merkt man dem Messer auch an, die meisten Schneidaufgaben wurden bisher offenbar mit der Spitze erledigt. Dies kam schon gut verrundet bei mir an.

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Die weiter oben geäußert Vermutung ist richtig. Die Spitze lässt sich nur vollständig rekonstruieren, wenn man beide Schneiden entsprechend zurück schleift. Das ist aber gar nicht unbedingt nötig. Schon vorher kann man der Spitze mit einem Schleifstein wieder deutlich mehr Biss verleihen. Durch die zwei geraden Schneiden geht das Schleifen hier leicht von der Hand, da das Anheben des Griffes zum Schleifen der Klingespitze unterbleiben kann. Der Winkel der kurzen Schneide ist dabei deutlich robuster angelegt. Insgesamt ist die Klinge für so ein kleines Messer schon mit leicht überdimensionierter Klingenstärke angelegt. Die Vor- und Nachteile (insbesondere in Verbindung mit einem tief angesetzten Hohlschliff) sind bekannt.

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Wozu ist nun diese kurze Schneide gut? So richtig hat sich mir das immer noch nicht erschlossen. Was geben den die Graham Brothers als Zweck an? Außer, dass auf diese Weise natürlich ein außergewöhnliches Design realisiert werden kann, hatte ich verschiede Vermutungen:

1. In Verbindung mit dem offenbar als Hammerschlagfläche ausgeführten Griffende kann es eventuell als Meisel oder Stechbeitel eingesetzt werden. Hier würde ich dann man einen Meiselschliff (Chisel)-Schliff für sinnvoll erachten.

2. Die Klinge kann in dieser Form als Schaber eingesetzt werden. Aber in welchem Zusammenhang und wie oft ist das nötig?

3. Angesichts der geringen Klingenlänge kann man stoßend wesentlich mehr Kraft auf die kurze Schneide bringen und somit Aufgaben übernehmen, bei denen man mit einer längeren Klinge hacken würde. Ich hab’s probiert (siehe Foto). Das Wahre ist das nicht.

4. Zum Stemmen und Hebeln? Dann wäre eine Einkerbung wie an den Atwood-Prybars hilfreich.

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Ich habe mich daher entschlossen, dass Razel unter dem Blickwinkel eines Multifunktionstools zu betrachten. Die Klinge bietet mit der zweiten Schneide einfach eine zusätzliche Option, die man einsetzen könnte, wenn man sie bräuchte. Bei mir wäre das aber nicht oft der Fall. Aber ein Hinkucker ist die Klingenform trotzdem.

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Prinzipiell mag ist die Möglichkeit, kleine Fixed wir Folder in die Hosentasche zu klippen. Insofern erhält das grundsätzliche Konzept meine Zustimmung. Der Clip sitzt stramm und hält die Scheide sicher. Durch das versetzt gearbeitete Clip-Ende stoppt spätestens der Taschensaum die Bewegung der Scheide und das Messer lässt sich gut ziehen. Zurückstecken ist schon schwieriger, weil die Scheide asymmetrisch ausgeführt ist und man die Mitte nicht so leicht findet, dass Messer aber unbedingt mittig eingeführt werden muss. Darüber hinaus nimmt die Scheide in der (Vorder-)Tasche recht viel Platz weg und ist recht kantig ausgeführt. Die Hände in die Hosentasche zu stecken, so lange die Scheide dort klemmt, macht keinen rechten Spaß.

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Insgesamt war das mal wieder ein sehr interessanter Passaround, bei dem ich wieder einiges über Messer gelernt habe. Das Razel ist ein netter und praktischer Begleiter, aber einen besonderen Nutzen der Klingenform erkenne ich nicht.
 
Hier kann ich vorerst mal nur mit meinen Bildern dienen. Wir haben die Prüfer im Haus und Freizeit ist nicht viel....


crkt1.JPG
,

crkt2.JPG


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leider mit pauken und trompeten im alltagstest durchgefallen.
erst an der gefuerchteten fleischwurst und dann am apfel.
ok, ist ja auch nicht dafuer gemacht, sollte es aber doch schon koennen.
gut tragen liess es sich aber...
 
Hallo,
hier meine Eindrücke:
Die Form empfand ich als ausgefallen und interessant. Das war Grund genug beim Passaround teilzunehmen und die Tauglichkeit dieser Klinge zu erproben.

Das Messer erwies sich als deutlich kleiner als erwartet (vor allem bei dieser Verpackung :hehe:). Aber kleine Fixed sind ja was feines.

Der Griff bot Platz für drei Finger, der 4. fand seinen unter der Hammerfläche. Es waren trotz der geringen Größe mehrere Greifvarianten möglich. Auch das Filework auf dem Klingenrücken trug zum sicheren Halt bei.

Die gut passende Scheide hielt das Messer sicher und fest. Der Clip erfüllte seine Aufgabe einwandfrei. Für mich war die Scheide für die vordere Hosentasche zu groß und kantig, der Messergriff stand zu weit über. Die Trageweise im Hosenbund auf dem Rücken getragen (Clip in der Hose) fand ich dagegen angenehm.

Von den Schneideigenschaften, sorry, eigentlich passt der Begriff nicht, war ich enttäuscht. Dick und Kurz, dass lies bei mir keine Freude aufkommen. Einzig mit der Spitze der "langen" Schneide lies sich etwas anfangen. Allerdings war dort auch schon eine deutliche Verrundung zu bemerken.

Meißelschneide und Hammerfläche, hm, was tun damit? Mir sind eigentlich nur Dinge eingefallen für die ich sonst kein Messer benutze... (das habe ich also auch hier nicht getan).

Fazit für mich: die interessante Form, der gute Griff und die gut sitzende Scheide, wiegen die Nachteile beim Schneiden und die (für mich) fehlenden Aufgaben für die Spezialklinge nicht auf.

Danke für die Möglichkeit zum Testen.

Gruß Th.

 
Testbericht: CRKT Stubby Pocket Razel

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John und Josh Graham aus Cleveland, Tennessee haben 2001 ein sehr interessantes Design geschaffen: The Graham Razel.

Als Besitzer eines Peter Atwoods SOPT (Son of Prything), welcher ähnlich gestaltet ist und aufgrund von Fotos, fand ich das Razel interessant.
In der Custom-Version der Gebrüder Graham gibt es das Razel in verschiedenen Größen und mit verschiedenen Klingendesigns.

In Zusammenarbeit mit CRKT sind nun folgende drei Modelle als Serienversion erhältlich:

• Stubby Pocket Razel
• Ringed Razel
• Razel SS7


Das Stubby Pocket Razel ist die kleinste Version der drei Serienmodelle. Das SS7 ist mit ca. 31 cm Gesamtlänge eher ein Buschmesser für die gröberen Arbeiten. Mit gut 19 cm Gesamtlänge eignet sich das Ringed Razel, aufgrund der kompakten Größe, auch noch sehr gut für alltägliche Aufgaben (EDC).

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Die technischen Daten im Überblick:


Gesamtlänge: 14,9 cm
Klingenlänge: 5,3 cm
Effektive Schneide: 4,4 cm
Klingenstärke: ca. 4,9 mm

Gewicht: 111g
Stahl: 9Cr18MoV (vergleichbar mit 440C)

Preis: 81,90-89,99 Euro

Scheide: Kydex mit Clip



Das Razel ist sicher eine eher ungewöhnliche Erscheinung. Schaut es doch eher wie ein Meißel oder Hebelwerkzeug aus. Dazu später mehr…

Das Pocket Razel wird in dem üblichen braunen CRKT Karton geliefert. Das Messer ist mit knapp 15 cm recht kompakt ausgefallen und eignet sich daher auch als EDC sehr gut.

In der Serienversion von CRKT werden die Razel aus 9Cr18MoV Stahl hergestellt. Dieser soll vergleichbar mit dem 440C sein. Nachgeschärft habe ich das Messer nicht, jedoch blieb es recht Schnitthaltig. Die Griffschalen sind aus weiß-grau/ schwarzen Micarta und mit dem Erl vernietet.

Die Verarbeitung macht einen sehr guten Eindruck. Keine unnötigen scharfen Kanten. Die Klinge ist fein gebürstet. Die Griffschalen sind sehr glatt poliert, symmetrisch geschliffen und hervorragend dem Erl angepasst. Man spürt so gut wie keinen Übergang. „So soll es sein!“

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Lediglich in der Schleifkerbe ist, bei genauerem hinsehen, eine gröbere Oberfläche zu erkennen. Auf dem Klingenrücken befindet sich ein eher klassisch anmutendes Filework. Es bietet zudem ausreichend Grip.

Die Handlage ist aufgrund der sehr guten Bearbeitung gut. Jedoch findet der Mittelfinger (bei mir) auf der leichten Erhöhung, hinter der ersten Fingermulde platz.Nicht ganz optimal. Der kleine Finger ordnet sich, in der angedeuteten Mulde, vor der „Hammerschlag-Fläche“ ein.
Die hinter der Micarta-Beschalung leicht herausstehende Fläche eignet sich, um mit einem Hammer unterstützend zu wirken. Jedoch sollten die Schläge schon recht gezielt erfolgen, da sonst das fein geschliffene Micarta darunter leiden würde.

Eine Fangriemenöse rundet den Griff ab. Bei dem glatten Griff und unter entsprechenden Witterungsverhältnissen scheint eine Lanyard auch als gute Idee, um das Messer nicht zu verlieren.

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Das Messer ist mit einer Kydexscheide ausgestattet. Diese ist nicht konzipiert um mit Teklok oder IWB etc. getragen zu werden, sondern besitzt einen eigenen Clip. Grundidee ist, dass Messer nicht unbedingt, was aber durchaus aufgrund des strammen und ausreichend dimensionierten Clips funktioniert, am Gürtel zu tragen, sondern in der Hosentasche festzuclippen.

Das Messer ist mit Scheide knappe 16cm lang, 4,9cm breit und ca. 2cm tief. In der Hosentasche eingeclippt, steht der Griff noch ca. 5cm heraus. Die Kydex verschwindet komplett in der Tasche. Beim Stehen und Gehen ist das Messer so recht bequem zu tragen. Beim Hinsetzen muss man es jedoch kurz zurechtrücken, damit es nicht drückt. Weil die Scheide recht tief in der Tasche sitzt, sollte man auch beim Wegstecken des Messers genauer hinsehen.

Die Idee und Umsetzung der Scheide ist gut wirkt aber trotzdem etwas klobig. Aufgrund des Clips ist das Messer schnell an- und abgelegt. Auch am Gürtel und Hosenrand sitzt der Clip sehr gut. Die Kydex ist ordentlich und sauber verarbeitet. Das Messer sitzt nahezu Spielfrei. Auch der Zugwiderstand ist recht angenehm. Auch in Tip-up Trageweise bräuchte man sich um das Herausrutschen keine großen Gedanken zu machen. Das Messer wird durch einen Druckpunkt in der Kydex gehalten, welcher sich bei nachlassen des Zugwiderstandes, bestimmt durch leichtes nachformen (erwärmen) wieder neu justieren lässt.

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Als Fazit lässt sich sagen: mitunter eine der am saubersten und passgenausten Kydexscheiden bei Serienmesser, welche ich bisher in den Händen hatte. (Absolutes Negativ-Beispiel, die Scheide des Spyderco Streetbeat). Mit einer sehr kompakten Lederscheide ließe sich das Messer bestimmt noch angenehmer in der Tasche unterbringen.

Was macht man jedoch mit einem Messer, welches eine solche Klingenform hat?

EDC typische Aufgaben, wie Kartons öffnen, Seile, Obst und Holz schneiden funktionieren recht gut. Wie bereits schon erwähnt, hat man alle Vor- und Nachteile einer Wharncliff-Klinge, jedoch mit einer weniger filigranen Klingenspitze. Schneidet man auf einer flachen Unterlage, so wird man überwiegend das erste Drittel der Klinge verwenden.

Die Hauptschneide hat einen Hohlschliff über 2/3 der Klingenhöhe (knapp 2cm). Somit lässt sich, bei mehr als ausreichend 5mm Klingenstärke, noch gut schneiden.

Die vordere Klinge hat einen Flachschliff, welcher recht massiv wirkt. So sollte die Klinge beim Hebeln etc. nicht so sehr gefährdet sein, als bei einem Hohlschliff. Zumal die Grahams dies auch, auf ihrer Homepage, als Einsatzgebiet angeben. So lässt sich mit dem Messer auch schaben oder hebeln und bei satten 5mm Klingestärke sollte genügend Stabilität gegeben sein. Wie stark die Klingenspitze verrundet, sollte man weiterhin beobachten, jedoch denke ich, dass dies nicht allzu gravierend ausfällt.

Insgesamt sehe ich das Razel mehr als MultiTool. Normalerweise gefällt es mir bei Messer nicht, wenn die Klinge nur ca. 1/3 der Gesamtlänge am Messer ausmacht. Jedoch am Stubby Pocket Razel kam dieses Gefühl nicht auf.

Diese Version könnte vielleicht auch eine Alternative zum Cop Tool sein, sofern ein Gurtschneider nicht unbedingt nötig ist.

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Martialisch wirkt das Razel nicht und zieht eher neugierige Blicke auf sich, zumal es meist nicht als „reinrassiges“ Messer gesehen wird.

Fazit: man bekommt für sein Geld ein sehr gut verarbeitetes Messer mit einer nicht ganz alltäglichen Klinge. Diese schlägt sich im Alltag gut, jedoch muss man leichte Abstriche machen, da die Klinge breit und kantig ist und nur eine eingeschränkte Klingenspitze zur Verfügung steht. Dafür erhält man jedoch zusätzliche Anwendungsspektren wie Hebeln oder Schneiden, ähnlich einem Meißel.

Das Razel ist auf jedenfall eine Bereicherung auf dem Messermarkt.

Mehr in meinen Fokus würde jedoch das Ringed Razel stehen, da mit 7,6 cm mehr Klinge zur Verfügung stehen und diese auch leicht geschwungen ist.


Vielen Dank an Marc und Böker, welche mal wieder ein interessantes Messer für einen Passaround zu Verfügung gestellt haben.


Viele Grüße

Sebastian




Und noch ein paar Eindrücke...

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Im Vergleich: Strider SNG und Vic

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Zuletzt bearbeitet:
Ein interessantes Design – mal so ganz anders – danke fürs Testen dürfen!

Die Verarbeitung ist sehr gut, Anpassungen und Kantenbehandlung vorbildlich.
Das schöne altmodische Material Micarta mag ich sowieso sehr gerne.
Das Scheidensystem mit dem Clip ist klasse, funktioniert toll – da die Trageweise aber sehr offensichtlich ist - für mich aber eher für das Outdoor-Leben geeignet, für Stadt und Büro nicht so.
Nutzwert kann ich für mich nur als eingeschränkt bezeichnen. Die Handlage ist gut, alles Schneiden geht, sogar Wurst – ginge mit einer „normalen“ Klinge aber oft besser…
Hebeln mit geschliffenen Gegenständen mache ich nicht so gerne (und nicht so oft) – da hole ich mir lieber spezielles Werkzeug und trage dafür ein universelles Messer mit mir rum.

Als Baustellen-Universalwerkzeug bestimmt eine Überlegung wert.

Gruß giovanni
 
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