AILL
Premium Mitglied
- Beiträge
- 2.423
Achtung, das ist ein langes review und es sind auch viele Bilder enthalten!
Ein herzliches Grüß Gott an alle!
Marc Götzmann von der Firma Böker (www.boker.de) war so freundlich (und wohl auch so neugierig) und hat den Ken Onion WorkSharp Knife and Tool Sharpener hier im MF in zwei Passarounds gegeben. Dafür, und dafür testen zu dürfen, meinen herzlichen Dank an dieser Stelle!
Los gehts:
Ich verlinke hier zur Sicherheit auf den thread zum älteren Modell, dieser ist durchaus lesenswert wenn man verstehen will, welche Verbesserungen das neue Gerät hat, und warum: PA-Berichte Work Sharp Messerschärfer.
Aber lassen wir zu Beginn einmal Ken Onion persönlich zu Worte kommen:
http://www.youtube.com/watch?v=l_VU3vhCTcs
Keine Frage, ich habe dieses Video vorab angesehen und war dann noch neugieriger.
Dieser Bericht wird aus einem Grunde etwas ausführlicher. Mir ist vollkommen klar, dass man alle hier enthaltenen Informationen bereits in ausreichendem Maße im Netz findet. Allerdings alles nur in Englisch. Wenn man jetzt nicht Englisch kann, erschließt sich einem vielleicht nicht *jedes* Detail.
Also ausgepackt. Hier der Lieferumfang und die Probanden:
Aalso was ist da dabei:
Komplett also.
Die Probanden am Rande: ein kleines Office Messer, Opinel rostend mit Kaffeeschwarz drauf, ein Mercator Carbon, ein Cold Steel Pocket Bushman und ein Endura mit VG-10 Klingenstahl. Und ein Santoku Küchenmmesser war auch noch dabei.
Was sind aber jetzt die Neuerungen?
1.) verstellbarer Schleifwinkel, doch zuvor noch mal das Werkzeug in seiner ganzen Pracht:
Ein Wackelbild dazu:
Das ist wirklich stufenlos. Muss man sich halt merken, wie man das eine oder das andere Messerchen bearbeitet hat. Muss man bei Produkten des Mitbewerbs aber auch .
2.) der "edgeguide" und breitere Bänder:
Eine echte Weiterentwicklung! Durch den "edgeguide" wird das Abrutschen verhindert, die breiteren Bänder minimieren die beim älteren Modell vorhandene "Spitzenverrundungsfunktion", breitere Bänder neigen einfach weniger zu "kippen".
3.) variable Bandgeschwindigkeit:
hier der Schalter mit Drehknopf, 14 Rasten gibts da. Also für jeden was dabei. Schärfen *eher* langsam, würde ich meinen.
Mit dem Drehknopf wird die Maximalgeschwindigkeit eingestellt. Drücken des Schalters funktioniert wie bei einer Bohrmaschine von langsam bis eben max.
Wie schon beim älteren Modell kann man den bandführenden Teil auch kippen, auslösen durch Drücken dieses Schalters hier und anschließendes Verdrehen:
so stehen mehrere Winkel zur Verfügung, hier drei Beispiele:
Das ist von Nutzen wenn man die Maschine zB. als Powerfeile einsetzen will.
Ein weiteres Detail ist die Möglichkeit die Schleifbänder zu zentrieren, das geht mit diesem Knopf da:
Wenn die Bänder schön mittig über die obere Rolle laufen, dann verringert das den Verschleiß, sowohl der Bänder als auch der Rollen.
Den Schalter kann man auch feststellen, aber das kennen wir auch bereits von Bohrmaschinen, Stichsägen etz.:
Der edgeguide lässt sich auch abschalten bzw. halt herausziehen und verdrehen, sinnvoll bei Messern bei deren Geometrie der edgeguide stört (Parierelement oä.):
An dieser Stelle jetzt das Video, welches auch als DVD dem Gerät beiliegt:
http://www.youtube.com/watch?v=YnDW2K5MJhY
Ein paar wichtige Inhalte daraus und aus der gedruckten Bedienungsanleitung:
ad 1.) sehr sinnvoll, das muss man beachten.
ad 3.) das verstehe ich jetzt nicht ganz, ich habe auch das 6000er Band verwendet, allerdings mit diesem Ergebnis:
Das Band war in Sekundenbruchteilen schwerstens demoliert. Entweder ich habe irgendwas falsch gemacht (was?, außer es so zu verwenden wie beim älteren Modell) oder es ist da konstruktiv ein Unterschied der sich mir nicht erschließt.
Ich kann die Verwendung des schmalen 6000er-Bandes für's normale Messerschärfen nicht empfehlen.
Vielleicht kommen aber noch andere Resultate im Laufe der PA's ans Tageslicht.
Zur Beruhigung: das 6000er Band hat selbst in dem Zustand noch mehrere Klingen überdauert, bevor es endgültig in Fetzen aufging.
Kann man also machen. Is halt materialaufwändig.
ad 4.) völlig richtig und zu beachten! Das Schleifband sollte sich zum Messer stets so wie eine Tangente an die Kurve des Klingenbauches befinden. Nachdem das Band ja immer gleich läuft muss man halt die Klinge heben, das ist aber auch zB. bei einer Tormek nicht anders.
Hier ein Wackelbild dazu:
(soll zur Veranschaulichung dienen, Maschine ist nicht gelaufen)
Die Bedienung bedarf anhand der vorhandenen Videos nun keiner zusätzlichen Erklärung mehr denke ich.
Erzielbare Schärfe:
also wenn ich den Einsatz des 6000er-Bandes mit einbeziehe, ist das kein Unterschied zum älteren Modell.
Das ist gut scharf, zertrennt Papier ohne ruckeln, das ist gut. Siehe meine Kommentare im anderen PA-thread.
Wenn ich jetzt aber das 6000er Band *nicht* verwende, ist die Schärfe nicht gaanz so doll.
Fazit:
Sämtliche von mir kritisierten Schwachstellen des Originals sind beseitigt. Die Spitzenverrundung findet nur mehr in mikroskopisch einsehbarem Bereich statt. Das ist für alle normalen Anwendungen tolerabel und passt.
*Ich* wünsche mir noch ein 6000er Band, das genau so breit ist (3/4 Zoll) und genau so widerstandsfähig wie die restlichen Bänder.
Als Miniverbesserung würde ich die oberste Rolle *etwas* breiter machen (7/8 Zoll oder so), schont die Bänder.
Danke fürs Lesen (wer es bis hierher geschafft hat) und noch einmal Danke an Marc Götzmann!
Kommentare und Fragen sind selbstverständlich erwünscht.
Andreas
Ein herzliches Grüß Gott an alle!
Marc Götzmann von der Firma Böker (www.boker.de) war so freundlich (und wohl auch so neugierig) und hat den Ken Onion WorkSharp Knife and Tool Sharpener hier im MF in zwei Passarounds gegeben. Dafür, und dafür testen zu dürfen, meinen herzlichen Dank an dieser Stelle!
Los gehts:
Ich verlinke hier zur Sicherheit auf den thread zum älteren Modell, dieser ist durchaus lesenswert wenn man verstehen will, welche Verbesserungen das neue Gerät hat, und warum: PA-Berichte Work Sharp Messerschärfer.
Aber lassen wir zu Beginn einmal Ken Onion persönlich zu Worte kommen:
http://www.youtube.com/watch?v=l_VU3vhCTcs
Keine Frage, ich habe dieses Video vorab angesehen und war dann noch neugieriger.
Dieser Bericht wird aus einem Grunde etwas ausführlicher. Mir ist vollkommen klar, dass man alle hier enthaltenen Informationen bereits in ausreichendem Maße im Netz findet. Allerdings alles nur in Englisch. Wenn man jetzt nicht Englisch kann, erschließt sich einem vielleicht nicht *jedes* Detail.
Also ausgepackt. Hier der Lieferumfang und die Probanden:
Aalso was ist da dabei:
- das Gerät
- gedruckte Bedienungsanleitung
- DVD für Lesefaule (die aber die gedruckte Anleitung definitiv nicht ersetzt!)
- 5 Schleifbänder verschiedener Körnung
Komplett also.
Die Probanden am Rande: ein kleines Office Messer, Opinel rostend mit Kaffeeschwarz drauf, ein Mercator Carbon, ein Cold Steel Pocket Bushman und ein Endura mit VG-10 Klingenstahl. Und ein Santoku Küchenmmesser war auch noch dabei.
Was sind aber jetzt die Neuerungen?
1.) verstellbarer Schleifwinkel, doch zuvor noch mal das Werkzeug in seiner ganzen Pracht:
Ein Wackelbild dazu:
Das ist wirklich stufenlos. Muss man sich halt merken, wie man das eine oder das andere Messerchen bearbeitet hat. Muss man bei Produkten des Mitbewerbs aber auch .
2.) der "edgeguide" und breitere Bänder:
Eine echte Weiterentwicklung! Durch den "edgeguide" wird das Abrutschen verhindert, die breiteren Bänder minimieren die beim älteren Modell vorhandene "Spitzenverrundungsfunktion", breitere Bänder neigen einfach weniger zu "kippen".
3.) variable Bandgeschwindigkeit:
hier der Schalter mit Drehknopf, 14 Rasten gibts da. Also für jeden was dabei. Schärfen *eher* langsam, würde ich meinen.
Mit dem Drehknopf wird die Maximalgeschwindigkeit eingestellt. Drücken des Schalters funktioniert wie bei einer Bohrmaschine von langsam bis eben max.
Wie schon beim älteren Modell kann man den bandführenden Teil auch kippen, auslösen durch Drücken dieses Schalters hier und anschließendes Verdrehen:
so stehen mehrere Winkel zur Verfügung, hier drei Beispiele:
Das ist von Nutzen wenn man die Maschine zB. als Powerfeile einsetzen will.
Ein weiteres Detail ist die Möglichkeit die Schleifbänder zu zentrieren, das geht mit diesem Knopf da:
Wenn die Bänder schön mittig über die obere Rolle laufen, dann verringert das den Verschleiß, sowohl der Bänder als auch der Rollen.
Den Schalter kann man auch feststellen, aber das kennen wir auch bereits von Bohrmaschinen, Stichsägen etz.:
Der edgeguide lässt sich auch abschalten bzw. halt herausziehen und verdrehen, sinnvoll bei Messern bei deren Geometrie der edgeguide stört (Parierelement oä.):
An dieser Stelle jetzt das Video, welches auch als DVD dem Gerät beiliegt:
http://www.youtube.com/watch?v=YnDW2K5MJhY
Ein paar wichtige Inhalte daraus und aus der gedruckten Bedienungsanleitung:
- man soll das Gerät abschalten, solange das Schleifband noch Kontakt mit der Klinge hat und nicht einfach "durchziehen", das verringert nocheinmal die "Spitzenverrundung".
- man soll stets rechts beginnen (!)
- das 6000er-Band ist nicht (mehr) zum Schärfen von Messern gedacht (wie noch bei der älteren Version), damit schärft man Scheren oder Haken oder Serrations
- bei bauchigen Klingen soll man diese beim Schärfen/Schleifen vom Bauch anheben.
ad 1.) sehr sinnvoll, das muss man beachten.
ad 3.) das verstehe ich jetzt nicht ganz, ich habe auch das 6000er Band verwendet, allerdings mit diesem Ergebnis:
Das Band war in Sekundenbruchteilen schwerstens demoliert. Entweder ich habe irgendwas falsch gemacht (was?, außer es so zu verwenden wie beim älteren Modell) oder es ist da konstruktiv ein Unterschied der sich mir nicht erschließt.
Ich kann die Verwendung des schmalen 6000er-Bandes für's normale Messerschärfen nicht empfehlen.
Vielleicht kommen aber noch andere Resultate im Laufe der PA's ans Tageslicht.
Zur Beruhigung: das 6000er Band hat selbst in dem Zustand noch mehrere Klingen überdauert, bevor es endgültig in Fetzen aufging.
Kann man also machen. Is halt materialaufwändig.
ad 4.) völlig richtig und zu beachten! Das Schleifband sollte sich zum Messer stets so wie eine Tangente an die Kurve des Klingenbauches befinden. Nachdem das Band ja immer gleich läuft muss man halt die Klinge heben, das ist aber auch zB. bei einer Tormek nicht anders.
Hier ein Wackelbild dazu:
(soll zur Veranschaulichung dienen, Maschine ist nicht gelaufen)
Die Bedienung bedarf anhand der vorhandenen Videos nun keiner zusätzlichen Erklärung mehr denke ich.
Erzielbare Schärfe:
also wenn ich den Einsatz des 6000er-Bandes mit einbeziehe, ist das kein Unterschied zum älteren Modell.
Das ist gut scharf, zertrennt Papier ohne ruckeln, das ist gut. Siehe meine Kommentare im anderen PA-thread.
Wenn ich jetzt aber das 6000er Band *nicht* verwende, ist die Schärfe nicht gaanz so doll.
Fazit:
Sämtliche von mir kritisierten Schwachstellen des Originals sind beseitigt. Die Spitzenverrundung findet nur mehr in mikroskopisch einsehbarem Bereich statt. Das ist für alle normalen Anwendungen tolerabel und passt.
*Ich* wünsche mir noch ein 6000er Band, das genau so breit ist (3/4 Zoll) und genau so widerstandsfähig wie die restlichen Bänder.
Als Miniverbesserung würde ich die oberste Rolle *etwas* breiter machen (7/8 Zoll oder so), schont die Bänder.
Danke fürs Lesen (wer es bis hierher geschafft hat) und noch einmal Danke an Marc Götzmann!
Kommentare und Fragen sind selbstverständlich erwünscht.
Andreas
Zuletzt bearbeitet: