Passendes Equipment zum Schärfen/ Schleifen

Gesa

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Hallo zusammen,

ich bin hier neu im Forum und bräuchte euren Rat zum Thema Messerschärfen/ -schleifen.

Zum Trainieren habe ich einige Messer von Tupperware, Herder etc.

Nachdem ich alle Messer mit einem Low-Cost Wetzstab bearbeitet habe, musste ich leider feststellen, dass die Messer zwar einigermaßen schneiden, aber noch weit von „scharf“ entfernt sind.
Nun möchte ich mir das entsprechende Equipment zum Schärfen und Schleifen zulegen.

Angedacht sind folgende Teile:

1. DMT DuoSharp®-Schärfstein mit extrafeiner/feiner Hardcoat™-Oberfläche und Sockel (8""/20, 32 Cm)

Damit kann ich den Schleifwinkel überarbeiten. Wassersteine möchte ich nicht, da mir zu aufwändig (nass, Abrichten, zeitintensiv etc.). Falls ich mir ein neues Messer mit VG10 Stahl kaufe, sollte der DMT das auch leicht schaffen.

2. DMT DiaFold Diamantschärfstab - konische Form - rot/fein (600) - für Messer mit Wellenschliff - klappbare Kunststoffgriffe

Mein Brotmesser von Tupperware Chef ist auch schon einige Jahre ohne Schärfen im Einsatz uns sollte mal bearbeitet werden.

3. F. DICK Wetzstahl DICKORON Classic (30 cm Klingenlänge, Saphierzug)
und
4. F. DICK Wetzstahl DICKORON Micro (Superfeinzug mit Klingenlänge 30 cm, Oval)

Diese beiden, da mich das Video von @Besserbissen dazu animiert hat.

Ist die Ausstattung eurer Meinung nach die richtige? Habe ich etwas unbeachtet gelassen oder geht es evtl. auch einfacher oder unkomplizierter?
Danke schon mal für Euren Support.
 
DMT fein sollten so 25µ sein. Gerade wenn die Messer noch nicht scharf sind, würde ich eher noch eine gröbere Körnung nehmen, um erst einmal die Schneide richtig aufzubauen. Bzw. schnell einen Grat zu bekommen.
DMT extrafein sind 9µ. Dann noch den Wetzstahl, das sollte bei den Messern passen. Brauchst du beide F. Dick? Tendenziell würde ich sagen, der Micro reicht. Oder halt einen feinen Keramikstein von Spyderco (Fein, Ultrafein) anstelle des Wetzstahls. Beim Wetzstahl hast du halt eine kleine Auflagefläche und erzeugst damit viel Druck auf die Schneide. Mit den Spyderco-Steinen bekommst du locker eine sehr scharfe Schneide.
Ich würde eher sagen:
- DMT coarse
- DMT fine / xfine)
- Dickoron Micro bzw. Spyderco 302F bzw. 302UF.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, DTM wären 25 und 9 Micron ( griech. Zeichen gibt es auf meinem Tablett nicht ;)).

Sollte die Schneide schon so weit runter sein, kann ich den coarse mit 45 Micron noch nachkaufen.
Du hast recht, beim Wetzstahl habe ich zwar ein geringe Auflagefläche, aber da komme ich wenigstens bei den noch vorhandenen Vogelschnabelmessern an die Schneide.
Stellt sich nur die Frage, ob dann beide Dick notwendig sind.
 
Hi Gesa,

tu dir selber einen Gefallen und nimm einen Nassschleifstein, entweder ein Kombistein oder zwei Körnungen.
Ich habe mit DMTs angefangen und auf denen ist es nicht gerade leicht zu schleifen, weil es halt Metallpatten sind. Da bekommst du keine Rückmeldung, was du tust, und hast es viel schwerer. Meine Platten liegen nurnoch rum.
Ja, du willst sie (Nassschleifsteine) eigentlich nicht, wegen des Aufwands, aber so groß ist der auch nicht. Viele sind ja mittlerweile auch "Splash&Go", also kein Einweichen, keine langen Trocknungszeiten.

Klassische Empfehlung hier wäre wohl der Kombischleifstein 1000/4000 vom JMS. Wenn man beachtet, dass die 1000er Seite kurzes Vorwässern braucht, dann passt der.
Neuer Bestand ist ja für Januar angekündigt

Dazu den Dick Micro und du bist versorgt.

Alternativ finde ich den Shapton Pro 2000 ganz gut. Der macht recht ordentlich Abtrag und ist gleichzeitig schon fein genug um nicht mehr zu brauchen. Ist Splash&Go.

Sehr nette aber recht kostenintensive Kombi wäre Naniwa Pro 800 und 3000.

Vielleicht andere Alternativen haben dann noch die Schleifprofis hier.

Gruß,
Dirk
 
Meiner Meinung nach brauchst du nicht beide Wetzstähle. Ich würde das Geld lieber sparen und ggfs. für einen groben Stein verwenden.

P.S.: Willkommen im Forum! Hätte ich als erstes schreiben sollen.
 
@Dirk_H
Danke für den Vorschlag, aber ich weigere mich krampfhaft gegen die Wassersteine und da hilft auch gut Zureden nicht. Ich kenne das Prozedere von meinem Sohn, der schärft seine Rasiermesser auf diese Art. Während ich diesen „meditativen“ Zeitvertreib einfach nicht brauche.
P.S. Wenn er bei uns wohnen würde, dann würde er das Schärfen übernehmen (müssen).;)

@Greycap
Danke für die Begrüßung
Welchen der von mir angedachten Wetzstäbe könnte ich denn verzichten?
Das Video von @Besserbissen mit zwei Stäben war schon überzeugend, deswegen beide:
Wetzstähle - wie das geht und was passiert (https://messerforum.net/threads/wetzstaehle-wie-das-geht-und-was-passiert.145420/)
 
Vielleicht hat Besserbissen die Gelegenheit, dazu noch "Insiderinformationen" zu geben.
Ich kann dazu nur sagen: Der Micro wird hier gerne als Polierstahl empfohlen. Auch nach Steinen wie dem Shapton Pro 1.000 oder 2.000. Da der Shapton Pro 1.000 eher ein Schliffbild von 800 JIS hat, sollte das mit dem DMT Extrafein passen. Aber wie geschrieben: Es gibt hier ohne jeden Zweifel Mitglieder, die davon bedeutend mehr verstehen als ich es tue.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für den Vorschlag, aber ich weigere mich krampfhaft gegen die Wassersteine und da hilft auch gut Zureden nicht. Ich kenne das Prozedere von meinem Sohn, der schärft seine Rasiermesser auf diese Art. Während ich diesen „meditativen“ Zeitvertreib einfach nicht brauche.
P.S. Wenn er bei uns wohnen würde, dann würde er das Schärfen übernehmen (müssen).;)
Also Schleifen auf Steinen oder Platten kann man gleich meditativ gestalten.
Ich wohne nicht bei meinen Eltern, schärfe deren Messer aber trotzdem. Alle paar Monate reicht. Ich muß nichtmal bei jedem Besuch schleifen. Dazwischen Dick Saphir und immer scharfe Messer.
Wäre die günstigste Version. ;)
 
Naja, nicht so bescheiden. Ich denke wer die Details der Schleifsteine inkl. genauer Bezeichnung und deren Schliffbilder kennt, steckt schon tief in der Materie.

Also das, was ich im Netz bzgl. Wetzstäben gelesen habe, habe ich bisher wie folgt interpretiert:

1. Basisschliff / Winkel mit Steinen
2. Nach Gebrauch bzw.. Bedarf den Grat aufrichten mit z.b. Dick Classic
3. Noch weiter nachschärfen mit z.b. Dick Micro

Die Frage wäre dann, ob der Classic den Micro oder umgekehrt der Micro den Classic ersetzen kann, das habe ich leider noch nicht ganz verstanden.
Vielleicht gibt es auch den Stab, der beides kann.
 
Moin,

mal vorne weg. Ab gut 60 HRC hört das mit dem sinnvollen Wetzen auf.

Für eine feinere Klinge mit ordentlichem Grundschliff, sollte der Wetzstahl nicht grober als Dick Saphierzug sein. Der taugt gut für eine ordentliche Gebrauchsschärfe. Den würde ich an einem Böker Cottage schmerzfrei verwenden.

Bei einem Herder K bleibt damit die Klinge unter den angedachten Möglichkeiten - auch wenn es machen kann.

An einem dicken Standard Solinger der nur funktionieren soll, ist der Classic eher passend.

grüsse, pebe
 
@pebe
also japanische Messer oder besser gesagt Messer mit z.b. VG10 Stahl (60 HRC +-) können nicht oder zumindest schlecht gewetzt werden?
Dann gibt es nur nachschleifen - verstanden.

Dick hat so viele Wetzstähle, dass man den Überblick verliert. Der von mir genannte Classic hat gem. Bezeichnung einen Saphierzug.
Bei einem Herder K bleibt damit die Klinge unter den angedachten Möglichkeiten - auch wenn es machen kann.
Habe ich das so richtig verstanden. K= Serie K ?
Dick Classic ok, aber Dick Micro holt für diesen Messertyp (Dünnschliff) noch einiges mehr raus?

Summa Summarum reicht ein Dick Classic. Bei Herder Messern ist/ kann ein zusätzlicher Micro sinnvoll sein? Bei anderen Messern bis HRC 59 auch.
 
Auch wenn es Haarspalterei ist: Es gibt einen Unterschied zwischen einem Wetzstahl (mit oder ohne Zug) und einen Schleifstab (aus Keramik, Diamant oder Sinterrubin), der auch Material abträgt. In letztere Kategorie fällt z.B. der Ikea Flaksa für um die 10 Euro (wenn der Preis noch aktuell ist) oder auch die Stäbe von IOXIO oder auch der Sieger Longlife. Wetzstähle wie die von F. Dick haben nur noch einen geringen Abtrag und dienen in erster Linie zum Scharfhalten scharfer Schneiden. Ist nichts zum Auffrischen.
Der Sieger Longlife macht keine so feine Schneide wie der Dick Micro, taugt aber auch zum Auffrischen. Für eine gute Arbeitsschärfe reicht das allemal. Ob man dann noch höher geht, ist eine Frage der Ansprüche und des Stahls.

Den Basisschliff bzw. Winkeländerungen macht man mit einem groben Schleifmedium. Dazu gehört der DMT Fine nicht mehr.
Ich habe einen feinen Diamantstein. Der funktioniert gut, wenn die Klinge etwas Biss verloren hat.
Deshalb ist dein Vorschlag mit DMT Fein, Extrafein und Wetzstahl Ok. Für einen neuen Grundschliff, zum Reparieren von Ausbrüchen oder auch Winkeländerungen jedoch nicht ideal.
 
Die Frage wäre dann, ob der Classic den Micro oder umgekehrt der Micro den Classic ersetzen kann, das habe ich leider noch nicht ganz verstanden.
Vielleicht gibt es auch den Stab, der beides kann.
Der Micro hat keine Züge, sodass er nur wenig Material abnimmt. Er richtet aber keinen Grat auf, sondern formt die Schneidkante neu.
Schneller nimmt der Dick Saphir Material an der Schneidkante ab. Je dünner die Klinge an dieser Stelle, desto schneller geht es.

Die Kombination aus beidem (wie im Video) ist also:
1. Schleifen einer neuen Schneide mit dem Dick Saphir (wie mit einer Stahlfeile)
2. verfeinern der Schneide mit Dick Micro (ähnlich wie Abziehen auf Leder).

Der Dick Saphir kann eine gewisse Zeit lang einen Schleifstein ersetzten. Aber irgendwann muss zum Schärfen mehr Material an der Schneide weg: mit einem Schleifstein, einem gröberen Keramik- oder Diamantstab usw.
 
Danke für Eure Expertise.

@Graycap / @Besserbissen

Den DMT grob/coarse für einen Neuschliff werde ich mir noch zulegen. Wie ich es mit den Wetzstählen mache bin ich noch nicht ganz im Klaren.

Sicherheitshalber noch zum Schluss die Nachfrage:
Der Dick Saphir bewirkt einen leichten Abtrag und richtet schon den Grat schon auf?
 
Eine abgestumpfte Klinge ist in den seltesten Fällen nur ein umgelegter Grad. Unter dem Mikroskop sieht man eher eine ausgefranste Landschaft mit Lücken. Kleinste Teilchen stehen nach allen Richtungen ab oder fehlen.

Die Wirkung besteht dann eher in einem Glätten dieses Bereiches durch Zurechtdrücken und auch Abreissen kleinster Teilchen. Die Kraft der Wetzstähle wirkt punktuell und ist damit sehr hoch - hier liegt die eigentliche Fehlerquelle.

Sehr vereinfachend ausgedrückt macht dann ein sehr grober Wetzstahl lediglich eine sehr grobe Säge, die aber im Verhältnis einigermaßen gleichmäßig zusammenläuft und wieder schneidet. Je dünner die Klinge desto kniffliger wird der Vorgang. Du siehst, wie vorsichtig Torsten die Messer im vid führt.

Der Saphirzug hat spürbar mehr Abtrag als der Micro.

Es ist am Ende auch immer die Frage, wieviel Schärfe, wieviel Schneidqualität wird gebraucht oder gewünscht. Halbwegs tauglich scharf bekommt man fast jedes Messer auch mit dem Sieger Longlife.

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin bei weitem nicht so erfahren auf Steinen oder mit Wetzstäben wie viele andere hier, würde aber grundsätzlich Dirk zustimmen

tu dir selber einen Gefallen und nimm einen Nassschleifstein, entweder ein Kombistein oder zwei Körnungen.
Ich habe mit DMTs angefangen und auf denen ist es nicht gerade leicht zu schleifen, weil es halt Metallpatten sind. Da bekommst du keine Rückmeldung, was du tust, und hast es viel schwerer. Meine Platten liegen nurnoch rum.
Ja, du willst sie (Nassschleifsteine) eigentlich nicht, wegen des Aufwands, aber so groß ist der auch nicht.
Mein DMT sitzt auch nur noch ungenutzt rum und wurde inzwischen von einem unspektakulären billigen Zische Kombi Korundstein ersetzt. Ist völlig ausreichend für Reperaturen und eine gute Gebrauchsschärfe. Muss zwar gewässert werden, kann aber weil bindemittelfrei auch direkt im Wasser eingelagert werden ohne zu sterben und durch die recht hohe Härte widersteht er selbst regelmäßigem harten Schruppen ohne sich großartig aufzuarbeiten. Dabei trotzdem noch ein sehr gutes Feedback, weit überlegen dem, was man von Diamantplatten kennt. Allerdings kann ich nicht beurteilen, wie sich der Stein mit hochlegierten hochverschleissfesten Stählen verträgt.
 
Eine konkrete Schleifempfehlung macht nur Sinn, wenn die Zielsetzung bekannt ist.

Ein Böker Cottage mit C75 Stahl um 60 HRC und regelmäßig unter oder um 0,5mm hinter der Wate ist bis auf das Rostthema so ein Idealkandidat zum Üben.

Mit einem Sieger Longlife bekommt man eine ordentliche Gebrauchsschärfe hin, die Fase hat für den leichten Ausdünnungseffekt des Siegers genügend Fleisch und wird im Idealfall mit der Zeit leichter schneidend. Wenige Züge auf nacktem Leder statt Micro helfen glätten.

Mit etwas Übung bekommt man auch leichte Beschädigungen mit dem Sieger in Griff. Insgesamt eine brauchbare und zahlbare Anwendung für den „Hausgebrauch“.

Mein Cottage hatte ich ballig auf knapp unter 0,3mm hinter der Fase ausgedünnt und geführt bis Shapton 8K ausgeschliffen. Ein völlig anderes Messer - für denjenigen, der genau dieses sucht und bereit ist entsprechend tief ins Thema einzusteigen.

Wer nur 2,3 Gebrauchsmesser in Schuss halten will, muss keine Banksteine verwenden, wer regelmäßig solche Messer mit Atoma 400 reparieren muss, macht an anderer Stelle etwas falsch.

grüsse, pebe
 
Die DMT Platten sind echte Fräsen.
Wenn ich ein so fettes Messer (aka. Axt) habe, dass ich mehr als die 600er brauche, dann würde ich das Geld eher in ein neues Messer stecken.
Ausdünnen oder massive Reparaturen brauchen vielleicht mehr. Braucht man eine DMT C zum Reparieren muß man dem Messer aber schon ordentlich übel mitgespielt haben.
Und wem Nassschleifsteine zu "meditativ" sind, der wird sich kaum hinsetzen und händisch auf einer Diamantplatte ausdünnen.

Ergo: Ich würde keine DMT Coarse kaufen. Wenn du sie dann doch brauchen solltest, @Gesa , dann kann man sowas nachkaufen und sich auch fragen wieso man die braucht.
 
Nochmals danke an alle für die Infos.

Wie im Post #3 beschrieben versuche ich erst mal ohne den DMT coarse auszukommen.

Kommt gut ins neue Jahr.
 
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