Paul Chen - again - aber individuell

Bamboo-Jack

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Hi, Ihr Freunde japanischer Schwertkunst !

Bei all den Beiträgen, die mir die Suchroutine geliefert hat, konnte ich folgende Schlüsse ziehen:
- Paul Chens gefaltete Klingen bieten keine (außer optische)
Vorteile gegenüber seinen ungefalteten Klingen.
- Cold Steel Katanas sind mit Paul Chens qualitativ gleichwertig und
und kommen vielleicht sogar aus der selben Schmiede.
- Noch höherwertige Katanas sind sehr, sehr teuer (über 1500 EURO).
Ist das alles richtig?

Da ich auf der Suche nach einem etwas individuellen Katana bin, habe ich mich gefragt, ob man ein Paul Chen nicht optisch tunen kann. Ist es möglich zum Beispiel die Tsuba auszutauschen gegen zum Beispiel ein schöneres oder echt antikes Exemplar? Wie sieht es mit den anderen Beschlägen aus? Passen Sie zu unterschiedlichen Klingen?
Auf diese Art könnte man sich ein ganz persönliches Katana montieren lassen. Was haltet Ihr davon? Bei welcher Firma könnte man so was zu günstigen Preisen machen lassen?

Gruß Bamboo-Jack
 
Etwas verwirrt...

...eine arme, antike 400 Euro Tsuba an ein 400 Euro PK Chen??



Im übrigen gab es auch in diesem Forum Hinweise, bzw. den Link zu A. Brackebusch´s Website (ich glaube www.jogibeer.de), auf der er sein "Tuning" eines PK darstellte.

Gruß,
Th.Schirrwitz.
 
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Das mit der antiken Tsuba war nur ein Beispiel. Es gibt ja auch sehr schöne neuere und Paul Chen Katanas über 400 EURO gibt es auch. Wichtig ist mir, ob Tsubas und andere Griffbeschläge austauschbar sind. Wahrscheinlich hängt das mit Klingenbreite und Griffbreite zusammen. Wo kann ich solche Änderungen durchführen lassen?
 
das mit den antiken tsubas ist durchaus bei neuen "echten japanern" üblich, da eine neue tsuba sehr teuer ist!

wenn ihr bei *** Gelöscht. Hinweise auf Internet-Auktions-Plattformen sind im Messerforum nicht erwünscht. *** schaut, werdet ihr sehen das tsubas (antike) nicht wirklich teuer sind, solange man keine von bekannten tsubamachern auswählt.
 
Hallo,
die Tsuba auswechseln sollte kein größeres Problem sein, wenn sie von der Dicke passt. Es kann natürlich sein, dass man den Angeldurchbruch an die Klinge anpassen muss. Ob man allerdings an eine antike Tsuba mit der Feile rangehen sollte ???!!!

Beim Griff-Tuning wird es komplizierter, da ja alle Teile zueinander passen sollten. Wenn man den originalen Griff (der passt ja zur Klinge) mit anderen Beschlägen (Fuchi, Kashira, Menuki) verwenden will, muss zumindest neu gewickelt werden...

@Sabiji
Hallo & es macht Spaß, seinen eigenen Link zu lesen :p
...der aber nicht funktioniert :eek: :mad:
Na ja, jetzt läuft's wieder...
 
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Hallo Samun,
richtig, neue Tsuba sind genauso wie Antike Stücke sehr teuer.
400 Euro ist dabei auch eher lower class.

Es ist kein Problem ein antikes Stück auf ein Gendai zu setzen, damit habe ich kein Problem.
Aber Leute, mit Geschmack! Ein Katana ist eine sehr ästetische Waffe!

Was bei *** Gelöscht. Hinweise auf Internet-Auktions-Plattformen sind im Messerforum nicht erwünscht. *** für 100 oder 200 Euro angeboten wird, ist entweder schlichtweg Schrott, oder hat Japan nie gesehen (patinierte Nachgüsse).
Begriffe wie "Original" und "Antik" sind bei *** Gelöscht. Hinweise auf Internet-Auktions-Plattformen sind im Messerforum nicht erwünscht. *** recht dehnbar.

Hallo Andreas,
ich empfehle gern weiter, was mich beeindruckt hat.

Gruß,
Th.Schirrwitz.
 
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also ich persönlich würde zwar nie an eine echte katana eine paul-chen tsuba machen - aber schlecht sehen die z.t. gar nicht aus...
daher - warum sollte ich nicht an eine "falsche katana" eine falsche tsuba machen?

auf jeden fall würde ich darauf achten bei einem paulchen nicht mehr geld in die montierung als ins schwert zu stecken... dann hätte man auch gleich eine schöne paulchen-katana kaufen können, oder?
 
Stimmt! Hab mittlerweile herausgefunden, daß das Montieren des Griffs mit Rochenhaut und so, sehr teuer sein kann. Selbst das Wickeln des Griffes wird nach cm gewickelter Länge abgerechnet.

Also ist man entweder fit genug, um die Montierung selbst vorzunehmen oder man kauft sich ein etwas besseres Paulchen. Gibt ja genug zur Auswahl!
 
Leute, ihr könnt ja machen und lassen was ihr wollt, es muss ja euch schließlich auch gefallen.

Nur lasst mich noch eins anmerken:
Eine qualitativ gute und geschmackvolle Montierung ist ein nicht unwesentliches Element des Nihonto. Der Griff des Schwertes, welches im Gürtel des Trägers steckte, war für die Umwelt deutlich sichtbar. Es war neben der äusseren Erscheinung und gepflegten Kleidung ebenfalls eine "Visitenkarte" des Samurai.Nach aussen hin, wenn auch ziemlich subtil, aber sehr gediegen wurden Stand, Bildung und Persönlichkeit ausgedrückt.
Auch wenn es viele Beispiele für protzige, "bunte" und überladen wirkende Montierungen besonders der späten Edo-Zeit gibt, eine feine, wie Kajihei sagen würde: "gepflegte, klassische lange Weile" war schon ein gewisses Etiket.
Nichts sollte nach aussenhin sofort plakatieren, das kundige Auge des Gegenübers jedoch, würde es verstehen "zu lesen".
Typisch japanisch halt.

Andreas (Menuki) hat für sein Costum-Paule sich mit seiner selbstgefertigten Tsuba stilistisch an eine Ko-tosho Tsuba angelehnt. Eine sehr geschickte Wahl. Eine schlicht und einfach anmutende Tsuba mit großer Aussagekraft!

Neulich hatte ich das Bushido-Chen in den Händen(gefaltete Klinge, um die 1300 Euro glaube ich- also ein "besseres Paulchen"). Aber die Montierung riss mich nicht vom Hocker. Es sind Kleinigkeiten, wie die vollkommen unproportionalen Seppa zur Mimi der Tsuba, bzw. zur Fuchi, die immer noch billig wirkenden Zierrate allgemein, Eine Rochehaut, welche den Begrif "Same" nicht verdient, einen ziemlich schlimmen Abschluß der Wicklung unterhalb der Kashira, etc.
Bei allem Respekt,jedes gute jap. Iaito unterhalb des Betrages dieses Chen ist besser verarbeitet.

Ich hoffe das sich das jetzt nicht einige zu sehr zu Herzen nehmen.
Über Geschmack kann man sich streiten, und es ist letztendlich auch nur meine, vollkommen subjektive Meinung.

Gruß,
Th.Schirrwitz.
 
Sabiji, Du hast ja vollkommen recht. Natürlich ist die Anschaffung eines PaulChens immer nur ein Kompromiss.

Ein modernes japanisches Meisterkatana für 9000 EURO kann oder will sich eben nicht jeder in die Vitine legen. Auch Schnittests wären dann ja wohl tabu.
 
Auch Du hast Recht.
Die Preise für gute Shinsaku To sind (genauso wie die antiker Stücke) nicht gerade mal eben machbar.
Ich kann mir gut vorstellen, das viele nicht nachvollziehen können, warum andere bereit sind, sollche Summen auszugeben.
Dieses "warum" kann sehr vielschichtig sein, und ist ein ganz anderes Thema.
Wenn einem erst das Virus befallen hat...
Wie auch immer.

Schöne Grüße!
Th.Schirrwitz.
 
Es ist wirklich so, daß man ein traditionell geschmiedetes japanisches Schwert als Kunstwerk ansehen muß und zwar NUR als Kunstwerk.
Um die hohen Investitionen nachvollziehen zu können, vergleicht man so ein Katana am besten mit einem Gemälde. Einem Rembrandt, einem Van Gogh oder einem Picasso. Dafür werden schließlich sogar Milionen hingeblättert. Wie schon gesagt: "Wenn einen der Virus erst befallen hat..."

Gruß...Volker
 
Naja,
wer ein Gemälde schafft, schafft hier tatsächlich ein Kunstwerk, so es den auch so von seiner Umgebung bewertet wird.

Ein Schwert ist jedoch in jedenfall eine Waffe, ein sehr gut gemachtes Schwert somit eine gute Waffe.

Das erkennen einer guten Klinge hat in Japan lange Tradition. Sie wurden aber von ihrer Kunsthandwerklichen Seite, wie auch ihrer Güte als Waffe wegen, gleichermassen geschätzt.
Die Vielen Meito, deren Namen sich auf die Eigenschaften der Klinge beziehen, beweisen das.

Warum sollte ein exzellentes Gendai nicht von einem hervorragenden Schwertmeister im Budo geführt werden?
 
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