Pflege eines Kanetsugu Pro M für absolute Anfänger

Taxx

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Hallo Zusammen,

erstmal vielen Dank für die vielen hilfreichen Beiträge im Bereich der Kaufberatung, durch die ich das Kanetsugu Pro M Gyuto 210mm als das für mich passende Allroundmesser identifizieren konnte.

Das besagte Messer ist inzwischen auf dem Weg zu mir und seit der Bestellung mache ich mir Gedanken um die Richtige Pflege/Schärfmethode für die ballige Klinge des Kanetsugu.

Zusätzlich will ich auch noch einige alte, sehr stumpfe Messer (wmf, zwilling u.a. ale normaler V-Schliff) wieder auf eine ordentliche Schärfe bringen (hauptsächlich zu Übungszwecken).

Bei der Recherche hier im Forum bin ich auf die Mousepad Methode gestoßen, die ich mir schon genauer angeschaut und folgende Materialien dafür bestellt hab:

Mousepad: Mousepad auf Amazon
Set Nassschleifpapier: Set Nassschleifpapier
Lederriemen mit Paste: Lederriemen
Klammern habe ich daheim.

Nach den einleitenden Worten jetzt meine Fragen:

1. Bin ich mit dieser Ausrüstung auf dem richtigen Weg und kann sowohl mein Kanetsugu auf einer guten Gebrauchsschärfe halten, als auch meine alten Messer auf Vordermann bringen (Eventuell sogar eins auf ballig umschleifen nach längerer Übung). Bitte bedenken, ich bin absoluter Anfänger und trau es mir erstmal nicht zu eine ballige Klinge auf einem Stein zu schleifen. Auch ist das herrichten der alten Messer mehr zu Übungszwecken und da sollte möglichst kein/wenig zusätzliches Geld reinfliessen.

2. Obwohl ich viel zur Mousepad Methode gelesen und einige Videos gesehen hab, ist mir immer noch nicht klar, welche Körnung ich wann genau einsetze und wann ich den Lederriemen einsetzen sollte ( und wann mit Paste und wann ohne).

Ich verwende das Kanetsugu rein privat ca. 15-30min täglich für Fleisch und Gemüse.
Wie sieht in dem Fall eine geeignete Pflege aus, abgesehen von direkt waschen und abtrocknen und geeignet lagern.

Muss ich nach jedem Einsatz auf dem Leder abziehen, oder einmal die Woche? Oder noch seltener? Mit Paste?
Wenn das Messer dann doch mal stumpf wird und Leder nicht mehr hilft hab ich gelesen, man soll mit 1000er Körnung anfangen und dann mit 3000er nacharbeiten und dann aufs Leder. Kann man das so machen?

Und für die uralten Messer, wo fange ich da mit der Körnung an? 240? 400? Klingen sind teilweise so stumpf, dass man sie mit einem Löffelstiel verwechseln könnte.

3. Ich hab hier einiges über MM-Schleifleinen gelesen, was sehr interessant klang. Aber mir ist auch hier nicht genau klar, was der Unterschied zu Nassschleifpapier ist und ob es für Anfänger mit der Mousepad Methode besser oder schlechter geeignet ist.

Schon mal vielen vielen Dank an alle die mir hier weiterhelfen können.

Grüße

Chris
 
Moin, ich kenne das Kanetsugu nicht, deshalb kann ich Dir zum Pflegeaufwand nichts sagen, nach jedem Gebrauch das Messer "abzuledern" ist aber meiner Meinung nach nicht nötig, außer duch nimmst in dieser halben Stunde immer ein Wildschwein aus ;).

zu 1.: Ja auf jedem Fall; mehrere Forumiten, darunter auch prominente wie Rock'n Roll schwören auf diese Methode. Mit der Mousepad Methode bekommt man auf jedem Fall eine Gebrauchsschärfe hin, je nach Körnung auch darüber hinaus. Auch ich verwende gerne die Mausepad-Methode, bzw auch mal ohne Mousepad und nur mit Schleifpapier (wenns nicht unbedingt ballig werden soll), an, vor allem wenn ich eine schnelle Schärfe will.
Also ja, die Methode ist mehr als ausreichend, ich kann aber nicht versprechen, dass du dabei bleiben wirst, wenn dich das Schärf-Fieber erstmal gepackt hat .

zu 2.: Das ist leider völlig Geschmackssache. Allgemein gilt: von grob nach fein, also von geringer Körnung zu hoher Körnung.

Wenn du eine "Sägezahnung" willst, dann reicht die 400er oder 1000er Körnung eigentlich schon aus. Willst du mehr mit dem Druckschnitt Arbeiten, so kannst du ruhig bis zum 5000er Korn hochgehen (und noch höher).
Je nach vorhandener Schärfe fängst du mit einer unterschiedlich hochen Körnung an. Um die Schärfe nur nochmal aufzufrischen, kannst du mit 1000 oder 3000 anfangen. Sind Scharten/ Ausbrüche vorhanden, dann solltest du schon mit 400 oder gar 240 anfangen.

ABER: Verfang dich nicht zu sehr in der Sorge, welche Körnung du nimmst. Probier ruhig mal aus wie es sich mit Sägezahnung (also nur bis 400 oder 1000) anfühlt oder ob dir ein feineres Finisch mehr gefällt.

Die Verwendung des Leders ist Geschmackssache. Ich mag es sehr, da ich so beim Schleifen nicht ganz soooo genau arbeiten muss, sondern auch ein kleiner Grad stehen bleiben kann, den !ich! dann mit Paste und Leder entferne.


zu 3.: Beim Schleifleinen ist das Schleifmedium auf einem Leinen aufgebracht. Dadurch ist das Schleifleinen haltbarer, als ein Nassschleifpapier und das Schliffbild ist gleichmäßiger. - --> man kann ohne MM, viele bevohrzugen allerdings Schleifleinen.

Jetzt fang erstmal an, schleif ein bisschen und hab keine Angst Fehler zu machen. Beim Schleifen kommt man mit Intuition sehr weit.

LG und noch viel Spaß
 
Schreibe gerade vom Handy aus, deshalb nur kurz und knackig :
Mein Kanetsugu Pro M (bestellt im Jänner) hat vom Schliff her wenig zu tun mit dem hier im Forum im PA gezeigten Exemplar.
Normaler V-Schliff, ziemlich robust hinter der Wate, knappe 0,3mm. War leider ein wenig enttäuscht was die Schnittfähigkeit angeht.
 
Moin, ich kenne das Kanetsugu nicht, deshalb kann ich Dir zum Pflegeaufwand nichts sagen, nach jedem Gebrauch das Messer "abzuledern" ist aber meiner Meinung nach nicht nötig, außer duch nimmst in dieser halben Stunde immer ein Wildschwein aus ;).

zu 1.: Ja auf jedem Fall; mehrere Forumiten, darunter auch prominente wie Rock'n Roll schwören auf diese Methode. Mit der Mousepad Methode bekommt man auf jedem Fall eine Gebrauchsschärfe hin, je nach Körnung auch darüber hinaus. Auch ich verwende gerne die Mausepad-Methode, bzw auch mal ohne Mousepad und nur mit Schleifpapier (wenns nicht unbedingt ballig werden soll), an, vor allem wenn ich eine schnelle Schärfe will.
Also ja, die Methode ist mehr als ausreichend, ich kann aber nicht versprechen, dass du dabei bleiben wirst, wenn dich das Schärf-Fieber erstmal gepackt hat .

zu 2.: Das ist leider völlig Geschmackssache. Allgemein gilt: von grob nach fein, also von geringer Körnung zu hoher Körnung.

Wenn du eine "Sägezahnung" willst, dann reicht die 400er oder 1000er Körnung eigentlich schon aus. Willst du mehr mit dem Druckschnitt Arbeiten, so kannst du ruhig bis zum 5000er Korn hochgehen (und noch höher).
Je nach vorhandener Schärfe fängst du mit einer unterschiedlich hochen Körnung an. Um die Schärfe nur nochmal aufzufrischen, kannst du mit 1000 oder 3000 anfangen. Sind Scharten/ Ausbrüche vorhanden, dann solltest du schon mit 400 oder gar 240 anfangen.

ABER: Verfang dich nicht zu sehr in der Sorge, welche Körnung du nimmst. Probier ruhig mal aus wie es sich mit Sägezahnung (also nur bis 400 oder 1000) anfühlt oder ob dir ein feineres Finisch mehr gefällt.

Die Verwendung des Leders ist Geschmackssache. Ich mag es sehr, da ich so beim Schleifen nicht ganz soooo genau arbeiten muss, sondern auch ein kleiner Grad stehen bleiben kann, den !ich! dann mit Paste und Leder entferne.


zu 3.: Beim Schleifleinen ist das Schleifmedium auf einem Leinen aufgebracht. Dadurch ist das Schleifleinen haltbarer, als ein Nassschleifpapier und das Schliffbild ist gleichmäßiger. - --> man kann ohne MM, viele bevohrzugen allerdings Schleifleinen.

Jetzt fang erstmal an, schleif ein bisschen und hab keine Angst Fehler zu machen. Beim Schleifen kommt man mit Intuition sehr weit.

LG und noch viel Spaß

Vielen Dank für deine Ausführungen.

Dann werde ich zunächst erstmal meine alten Messer schleifen und bei der Gelegenheit rausfinden welche Körnung mir das für mich richtige Finish gibt.
Und dann erst mit einiger Übung und wenns nötig wird auf mein Kanetsugu losgehen.

Schreibe gerade vom Handy aus, deshalb nur kurz und knackig :
Mein Kanetsugu Pro M (bestellt im Jänner) hat vom Schliff her wenig zu tun mit dem hier im Forum im PA gezeigten Exemplar.
Normaler V-Schliff, ziemlich robust hinter der Wate, knappe 0,3mm. War leider ein wenig enttäuscht was die Schnittfähigkeit angeht.

Ich hoffe ja noch, dass du ein Montagsmodell erwischt hast, obwohl mich das ganze schon sehr wundert, da sowohl bei jck, als auch auf der Herrstellerseite explicit mit (sehr) dünnem balligen/konvexem Anschliff geworben wird.
Wenn der robuste V-Schliff der neue Standard wäre, müssten Sie ja die Beschreibungen anpassen. Falls meins auch so ausfallen sollte, werde ich mich bei jck melden und die mal drauf ansprechen, kann ja eigentlich nicht sein.

Dass die Streuung mal ein bisschen dicker ist, okay, aber wenn ich einen balligen Anschliff bewerbe muss ich auch eine ballige Klinge ausliefern.

So viel von mir. Sobald mein Kanetsugu da ist, geb ich nochmal eine Rückmeldung, so gut es mir als absoluter Laie möglich ist.

Grüße

Chris
 
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