Planung beim ersten Messer

Matskopf

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Hallo liebe Messerfreunde :),
ich befinde mich gerade in der Planung zu meinem ersten Messer und habe diesbezüglich ein paar Fragen an euch. Bisher habe ich mir ein Design ausgedacht, Feilen und Bohrer besorgt und den Stahl (3*50*70 mm / Böhler N690) bei Schanz bestellt. Sobald der Stahl eintrifft möchte ich meine Form heraus bohren und anschließend passend feilen. Da ich leider keinen Bandschleifer habe muss ich den Schliff per Hand machen. Dafür wollte ich mir so eine Konstruktion bauen. Ich frage mich nur ob ein Flachschliff, den ich eigentlich geplant habe wirklich so gut ist, da ich gehört habe, dass zB geschnittenes Gemüse eher kleben bleibt. Das Messer soll natürlich primär ein Werkzeug sein und erst sekundär ästhetisch, was würdet ihr empfehlen? So wie ich es verstanden habe gebe ich am besten die Klinge zum härten in ein Härterei. Muss ich denen sagen, wie die den Stahl behandeln sollen oder wissen die schon bescheid, wenn ich denen den Stahl nenne? Was muss ich beachten, damit die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Klinge dabei verzieht möglichst gering ist?
Was haltet ihr von meinem Design? Ich habe mich da sehr nah an ein Bild aus dem Internet gehalten. Ich glaube, das waren erstmal meine Fragen. Ich danke euch schon mal im voraus.


Konstruktion http://i.imgur.com/HR3XNOu.jpg
Design http://imgur.com/Pd9JM8o
Vorlage http://static1.squarespace.com/stat...91151/1420666414084/_MG_4556.jpg?format=1000w

Gruß Matskopf
 
Hi, also zum härten Stahlsorte und gewünschte Härte notieren und ab damit, den rest wissen die Profis dann.

Ah per Hand feilen, na dann viel Spass also bei meinen Messer brauch ich so 2 h pro Seite für das feilen der Schneide.

Ist immer lustig wenn die Nachbarin fragt ob mir nicht kalt im Keller wird.
 
Schon mal vorab, ich habe den Weg zum ersten Selbstbau selber hinter mir und hatte quasi gar kein Werkzeug.
Die Konstruktion ist sicherlich was feines, besser als es "frei Hand" zu versuchen um dann eine ballige Schneide zu erhalten. Hab ich so ähnlich auch gemacht.
Ich habe bei meinem Selbstbau kaum geplant, also überleg dir zum Beispiel, wie du die Schneidfase anbringen willst.
Deinem Design nach soll es ja ein Kochmesser werden (so interpretiere ich den Entwurf zumindest), diese haben ja oft ziemlich wenig Material "über" der eigentlichen Schneidfase, sollte eine 2. Fase geplant sein. Ich weiß nicht wie sich dein Stahl (bei der gewünschten Dicke) beim Härten verhält und ob du evtl. nach dem Härten noch ausdünnen musst, dazu solltest du dir eine Lösung überlegen. Vor allem, da du ja mit herkömmlichen Feilen dann nicht mehr weit kommst.

Gruß und viel Erfolg beim Selbstbau,
Felix

PS.: Sollte ich irgendein Halbwissen verbreitert haben tuts mir Leid, könnt mich gerne korrigieren.
 
Hallo Matskopf,
mit dem Vorbild hast du dir fürs erste Messer schon gleich hohe Ziele gesezt. Das ist mit Handwerkzeugen sicherlich zu realsieren, eine Feilhilfe wie in deinem Link sollte dir die Arbeit auch einigermaßen leicht machen. Obwohl ich mittlerweile einen anständigen Bandschleifer habe liebäugele ich nach wie vor auch mit dem Bau so einer Feilhilfe. Bei meinem ersten Messeer war ich freihand mit der Feile zugange und empfand das Feilen als regelrecht meditativ. Dagegen ist für mich der Klingenschliff per Bandschleifer recht nervenaufreibend. Durch den festgelegten Winkel lässt sich mit der Feilhilfe, sorgfältiges Arbeiten vorausgesetzt, bestimmt sehr genau der Schneidkeil herausarbeiten. Bis auf den Zeitfaktor bist du also bei der Feilerei gar nicht schlecht aufgesgtellt. Bei einer Küchenmesser-Klinge stelle ich es mir allerdings trotzdem schwierig vor, eine gleichmäßige Klingenstärke herzustellen. Die breite und lange Klinge federt sicherlich beim Feilen etwas, weil du die Klinge vor dem Härten vermutlich gut ausdünnst. Vielleicht ist bei der dünnen Geometrie "draw-filing" die bessere Variante als das quer-feilen mit Feilhilfe.
Ob du die Klinge quer flach feilst oder die Klinge beim "draw-filing" minimal ballig wird macht bei sehr dünnen Klingen meiner Einschätzung nach nicht viel Unterschied. Nach dem Härten wirst du vermutlich entweder mit Schmirgelpapier oder mit Schleifsteinen die Klinge weiter ausdünnen und dann schärfen, da wird zumindest aus meiner Erfahrung der Klingenspiegel sowie so leicht ballig werden. Für das Anhaften des Schnittguts bzw. das "food release" spielt die Klingengeometrie natürlich eine Rolle, ebenso wichtig ist allerdings auch die Oberfläche des Klingenspiegels. Im Küchenmesser-Bereich wird das Thema ja immer wieder detailliert beleuchtet, da kannst du dir sicher einges an Fachwissen anlesen. Fürs erste Messer würde ich mich an deiner Stelle allerdings nicht unnötig auf so ein Detail versteifen.
Zum Härten kannst du die Klinge wieder zum Jürgen Schanz schicken, von seinem Härteservice habe ich bisher nur Gutes gehört. Wie schon geschrieben kannst du die gewünschte Härte angeben, natürlich sollte die Angabe dabei sinnvoll für den Stahl und passend für den Anwendungsfall sein.

Als allererstes Messer würde ich allerdings vielleicht eher ein Allzweckmesser/Jagdmesser in Angriff nehmen und mich dann als zweites oder drittes Projekt an ein Küchenmesser wagen. Bei einem etwas größeren Keilwinke und der höheren Materialstärke eines Fahrtenmessers im Vergleich zu einem Küchenmesser hast du nämlich etwas mehr "Raum" zum Üben. :hehe:

So oder so bin ich gespannt wie es weiter geht und wünsche dir viel Spaß und Erfolg...
 
da bin ich auch mal gespannt was man damit für ergebnisse erzielen kann....
lass laufen und gutes durchhalten!
 
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