Plasmaschneider Rohlinge ausschneiden?

Hallo Milcruzados,
alle haben recht, der Rand verändert sich ,er wird gehärtet, eine
direkte Schädigung des Stahles entsteht nicht.
wir machen so was mit 46Cr13 und glühen hinterher einfach.
Weichglühen genügt, das geht sogar im Schmiedefeuer , war vor kurzem erst eine Diskussion.
fazit .Ich würde es probieren
gruss fritz
 
Also Laser und Flowjet scheiden auf Grund der Kosten definitiv aus. Es muß wirtschaftlich sein.

Was ich mich frage, ist nach wie vor, ob der Schnitt mit einem Plasmaschneider die Materialeigenschaften so negativ beeinflusst, so daß keine Eignung mehr für eine Klinge besteht.
Es werden doch genug Klingen geschmiedet, denen macht die Temperatur doch auch nichts aus. Auf der anderen Seite wird es ja nicht nur heiß, sondern es wird geschmolzen… Wie weit „zieht“ die Temperatur in den Stahl und verbrennt Kohlenstoff? Wenn das überhaupt passiert...
Weiß da einer von euch bescheid?
Die Sache mit der Aushärtung kann man glaube ich beherrschen:glgl:


Nach wie vor ratlos
Markus
 
Mann... probiers doch einfach aus!
Ich habe schon mit Plasmaschneider gearbeitet und auch wenn es nur Baustahlbleche waren, mehr wie 1mm werden bestimmt nicht verloren gehen, was soll denn auch Passieren??? :confused:
Weder der Kohlenstoff noch irgendein Legierungelement wird auf magischer Art und weiße aus dem Stahl gezogen werden wo das Plasma nicht hin kommt.
David Boyd einer der Wegbereiter der amerikanischen Messermacherszene, hat alle seine frühen Klingen mit dem Azetylen Brenner ausgeschnitten und seine Messer waren alle Top.
Mach einfach! Lass einfach mehr Fleisch drann... wer nicht wagt der nicht gewinnt...
 
Es gibt noch eine weitere Möglichkeit, eine Messerkontur aus Flachmaterial auszuschneiden: Mit der Stichsäge ohne Pendelhub und mit einem Hartmetall-Schneidblatt. Nur bei kleinen Radien kommt man mit dem Schneidblatt nicht rum.
 
Hallo,
ich habe ja damals die Klingen für Painless Potter ausgelasert. Erwärmt wird der Stahl zwar nur sehr lokal, aber Anscheinend ist die Abkühlgeschwindikeit bedingt durch die Wärmeleitung im Material so groß, dass es im Bereich einiger 1/10mm zu einer Randaufhärtung kommt. Der Effekt ist natürlich je nach Material und Stärke unterschiedlich stark ausgeprägt. Für Painless habe ich damals
4-5mm Material aus AST-34 geschnitten.
Ich vermute je dünner das Material ist, desto geringer ist der Effekt. Denn bei dünnerem Material ist die innere Wärmeleitung schlechter und die Schnittgeschwindigkeit (und damit die Dauer des Wärmeeintrages) ist deutlich höher.
Ich wollte (und werde hoffentlich) mit Painless Potter noch einige Versuche machen. Das einzige Hindernis ist momentan die Verfügbarkeit von Messerstahl in einer für unsere Maschine akzaptablen Größe, da ich normalerweise mindestens 200mm Länge für die kürzeste Kante benötige.
 
Moin zusammen,

ich lasse die Klingen meiner Shapeshifter auch lasern. Das mit der Randaufhärtung kann ich bestätigen (ist besonders derb bei Niolox/SB1).
Ansonsten sind mir aber keinerelei negative Effekte (wie z.B. Randentkohlung) aufgefallen. Durch den vergleichsweise geringen Energieeintrag des Lasers beschränkt sich das wenn überhaupt wohl auf den Bereich, der ohnehin beim Versäubern der Kanten entfernt wird.
Die Schnittkanten sind nicht 100% senkrecht (der Trennspalt erweitert sich nach unten), was bei sehr präzisen Teilen berücksichtigt werden sollte. Nachbohren von Löchern geht mit HM-Werkzeugen in der Regel ganz gut.


Grüße,
Gunther
 
Es gibt bei Westfalia im Schweißzubehör eine sogenannte "Hitze-Stop" Paste. Die sagen, das Zeug würde Wärmeschäden aller Art verhindern und eine Schutzschicht von 5 - 8 mm würde Wärme bis 4000 Grad stoppen.

Ich habe damit allerdings keinerlei Erfahrung. Ich wollt es nur mal so in die Diskussion werfen.
Wenn das Zeug nämlich was taugen würde, könnte man die aufgezeichneten Rohling damit einkleistern und dann "rausplasmarieren".

Thorsten
 
Das Zeug kenne ich kenne ich aus dem Karosseriebau, da benutzt man es um Verzug im Blech bei Reparatur-Schweißungen zu vermeiden.
Aber das hilft auch nicht, die Schnittkante muß ja heiß werden, sonst kann ja nicht geschnitten werden. Insofern wäre heizen die bessere Alternative, dann würde sich das Material nicht so schnell abkühlen, aber wie gesagt, es handelt sich um schnell zu entfernende 1/10tel mm.
 
Nur als kleiner Zwischenstand...

Es ist noch nix geworden mit dem Test. Weder ich noch mein bekannter haben es bis jetzt zeitlich einrichten können. Mal sehen nach Weihnachten...

Aber ich werde auf jeden Fall berichten!

Gruß
Markus
 
Hi Leute,
ich hab für meine kleine Olive einen Rohling von Armin Stütz (Steirereisen) verwendet. Der war auch gelasert, Armin hatte ca. 15 von diesen Rohlingen am Messestand in Salzburg als "Visitenkarte" dabei. Der Stahl war Böhler N690. :D
Da war vielleicht das äußerste Zehntel hart, und das wird eh versäubert.
Bohrungen mache ich grundsätzlich mit BOHRERN! Wenns noch schön werden soll, gerieben und sauber angesenkt.
Ich hab mich mal mit einem Laserbetrieb kurzgeschlossen. Der meinte, das Schneiden an sich wär nicht so teuer (so 3-4 € pro Klinge / Platine), aber er braucht halt einen Datensatz den seine Maschine versteht. Und wenn er den erst machen muß wirds richtig teuer. Das sind Meisterstunden, und die müssen bezahlt werden. Das lohnt nur wenn man Serien machen will (so ab 20 Stück).
Die Alternative ist, daß man selber aus seiner Skizze einen Datensatz macht (wenn man sowas kann), da muß man halt fragen, was die Maschine haben will. Mit normalen .dwg - Dateien (AutoCAD etc) kommen wohl die meisten Maschinen gut zurecht.
Wenn das bei mir mal klappt dann brennt die Hütte!:teuflisch
Also, einfach ein paar Laserer abklappern und fragen!
"wer freundlich fragt, wird erstaunt sein wie gerne ihm geholfen wird!"
In diesem Sinne
Floh
 
Ich hatte auch mal die Idee mit dem Lasern-lassen, allerdings ist nie was draus geworden.

1. 20x das gleiche Messer machen wäre mir zu langweilig
2. Monostahlmesser mach ich kaum noch und Damast als große Platten
kann ich nicht schmieden :irre:
3. Wenn ich schon handgemachte Messer schmieden kann, warum soll
ich dann lasern (mal abgesehen von Massenproduktion)

Für mich ist Lasern jedenfalls kein Thema mehr.

Liebe Grüße

Xzenon
 
Hi Markus,

hier: http://www.metallograf.de/start.htm

gibt es unter der Rubrik "Untersuchungen" ein Kapitel "Gefügebeeinflussung beim Plasmabrennen". Dort sind Gefügeaufnahmen gemacht und der Abstand der Grenzschicht zum Ausgangsgefüge vermessen. 1,2 mm von der Schneidoberfläche ist wieder Ausgangsgefüge, das nicht/kaum geschädigt ist. Dem muss man natürlich noch die Schwankung aufschlagen, mit der geschnitten wird und alles hängt sicher auch enorm davon ab, wie schnell man schneidet.

Gruß,
Daniel
 
...
Ich hab mich mal mit einem Laserbetrieb kurzgeschlossen. Der meinte, das Schneiden an sich wär nicht so teuer (so 3-4 € pro Klinge / Platine), aber er braucht halt einen Datensatz den seine Maschine versteht. Und wenn er den erst machen muß wirds richtig teuer. Das sind Meisterstunden, und die müssen bezahlt werden. Das lohnt nur wenn man Serien machen will (so ab 20 Stück).

Naja, genau das Erstellen der notwendigen Daten hatte ich ja schon mal (leichtsinnigerweise :hmpf:) als kostenlosen Service hier angeboten:

http://www.messerforum.net/showthread.php?p=479422#post479422

Painless Potter hat damals auf mein Angebot reagiert und wir haben einen Probelauf inklusive Laserschneiden der Klingen für eine Kleinserie gemacht. Den Messerentwurf aus dem CAD und auch eines der fertigen Messer, (dessen stolzer Besitzer ich jetzt bin:hehe:) kann man in diesem Post bewundern:

http://www.messerforum.net/showthread.php?p=500725#post500725

In dem Post (#4) kann man auch schön sehen wie nah man mit dem PC Design an das spätere Endprodukt rankommt wenn man denn will.

Ich hatte auch mit Xzenonbenz ein Projekt mit einem Folder angefangen, dass sich leider Aufgrund einer extrem guten Auftragslage meiner Firma etwas in die Länge gezogen hat. :(
 
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