Polieren von gestrahltem Stahl

Bolle

Mitglied
Messages
85
Kann mir jemand sagen, wie ich eine gesandstrahlte Klinge spiegelblank poliert bekomme und auf was ich achten muß (Temperaturentwicklung etc)?

DAnke!
 
Arbeit...........

Also da hast DU viel vor.....
Die Vertiefungen müßen weg, d.h. abschleiffen.
Dann gummieren, vorpolieren und finnisch.

Hat bei mir 3 Stunden gedauert, bei einer 17 cm Kl.Länge.
Habe aber auch die entsprechenden Werkzeuge gehabt.
MfG

S.
 
Konkrete Tips

DAnke für die Ermutigung:irre: ! Ich hätte aber gerne konkrete Tips. Kann ich z.B. einen Dremel benutzen ohne das mir die klinge wegschmilzt? Was für Wergzeug sollte man benutzen?

Gruß bolle
 
Also einen Dremel würde ich für sowas nie in Betracht ziehen. Ich nutze zwar selbst sowas ähnliches, aber nur für Fileworks und kleine Aussparungen. Der Dremel erzeugt vermutlich zuviel Hitze im Mikrobereich und zerstört Dir damit die Härte. Ein anständiges Finish kannst Du auch vergessen, da Du viel zu punktuell arbeitest.
Bandschleifer (egal ob Baumarkt-Handbandschleifer oder stationärer Profischleifer) erhitzen den Stahl zu stark. Vielleicht mit 'ner Flüssigkühlung. Aber das geht in 'nem Bereich, den man nicht "mal eben" selbst machen kann. Bleibt nur die Möglichkeit mit dem Ellenbogenschmalz. Ist nicht jedermans Sache, extrem Zeitaufwendig und ein gutes und wirklich saubere Finish ist schwer herzustellen. Spiegelpolitur kannst Du am Besten wieder mit Maschine machen. Dabei wird aber wieder die Klinge erhitzt...
Also ich rate Dir: Lass es bleiben. Eine gutes gestrahltes Finish ist deutlich besser als eine möchtegern Politur. Wenn Du ganz unbedingt eine Spiegelpolitur haben willst, wäre es ratsam, vielleicht die Klinge (sofern das möglich ist) komplett auszutauschen.
 
@Floppi:
Das mit der Erwärmung der Klinge sehe ich nicht so dramatisch.
Die Schneide muss nach dem polieren sowieso neu geschliffen werden.
Da schadet also eine erhitzung im Mikro-Bereich nicht.

@Bolle:
Floppi hat schon recht, es ist sehr aufwändig eine vernünftige Spiegel-Politur hinzukriegen. Vielleicht reicht dir ja für den Anfang auch ein feines Satin-Finish?
Das kannst du dann immer noch weiter polieren wenns dir nicht gefällt.

Also:
Du brauchst nur mit Schleifleinen von Hand die Klinge abschleifen.
Fang zum Beispiel mit 240er Körnung an indem du dir passende Streifen unter die Feile legst. Wenn du keine Poren vom Sandstrahlen mehr erkennen kanst nimmst du 320er und arbeitest kreuzweise versetzt weiter bis alle Spuren des 240er weg sind.
Und dann mit immer feineren Körnungen so weiter.
Z.B.:240,320,400,600,800...
Zum Schluss wird nur noch in längsrichtung abgezogen.
Es ist wichtig immer in einem anderen Winkel als bei der Vorhergehenden Körnung zu arbeiten, da du sonst die alten Riefen nicht erkennen kannst.

So funktioniert das bei ebenen Flächen ganz gut.
Leider sind Messer meist sehr stark konturiert.
Es besteht die gefahr, das du unbeabsichtigt Kanten verrundest oder in Ecken nicht hineinkommst.
Da musst du dann selber ausprobieren, was am besten klappt.

Wenn du dann ein völlig Fehlerfreies (!) Satin-Finish geschafft hast,
kannst du es an der Schwabbel-Scheibe auf Hochglanz bringen.
Wenn die Klinge dabei nicht mehr als Handwarm wird (60°) kann der Härte nix passieren.
Danach musst du natürlich neu schärfen.

Zorro
 
@Zorro: Das mit dem erhitzen bezieht sich hauptsächlich auf maschinelles Schleifen mit feiner Körnung (240er oder feiner). Da wird 'ne Klinge doch rech fix recht heiß, so daß man sich leicht die Härte versauen kann. Ansonsten geb ich Dir recht.
Grundsätzlich sollte man beim Einsatz von Maschinen wissen was man macht. Mit Maschinen kann man schnell zu Ergebnissen kommen - Ein mögliches Ergebnis ist eine ruinierte Klinge. ;)

Noch eine kurze Ergänzung zu Deinen ansonsten richtigen Ausführungen:
Ich nehme an, daß Du mit "konturierten Klingen" die Seitenansicht meinst. Zu erwähnen wäre noch, daß man hohl-, ballig- und flachgeschliffene Klingen nicht auf gleiche Art & Weise mit Papier schleifen kann.
 
Back