Polierpaste / Finish für Abziehleder

blyawon

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Ich habe noch Lederreste rumliegen. Diese möchte ich zweiseitig auf ein Holz aufkleben:
23919-Abziehriemen1-JPG

(So ca. in die Richtung)

Welche zwei Polierpasten sind am Besten für die zwei Seiten geeignet?

Beste Grüße
 
Kommt darauf an was für Steine du hast und was für Messer damit abziehen willst.
Für rostfreie Küchenmesser und Steine <=4000er Körnung geht imho nichts über SiC-Paste von Scherenkauf. Sehr hoher Abtrag, sehr hoher Schärfegewinn. Und Preis-Leistung stimmt obendrauf auch noch.
Für Rasiermesser oder wenn schon sehr gute Steine in der 8k+-Liga oder höher benutzt wäre diese schon etwas grob und der Schärfegewinn fällt eher gering aus.

Für Rasiermesser und feine rostende C-Stahl-Messer ist die von Paste von Puma relativ gut, wobei die wie alle feinen Chromoxid-Paste nur wenig abtrag hat, gerade bei sei harten und legierten Stählen. Für rostfreie Messer taugt die Paste auch noch gut zum rest-entgraten, der Schärfegewinn der möglich ist hält sich bei rostfreien Stählen aber in Grenzen.

Hier ist ein Video, was sowohl die SiC von Scherenkauf, als auch Puma-Rasiemesser-Paste in einem Video zeigt: https://www.youtube.com/watch?v=lFY3Kh8kdxc

Die beiden Pasten wären schonmal ne gute sehr universell einsetzbare Wahl.

Dann gibt's noch einige mehr an Rasiermesser-Pasten, meistens auch auf Chromoxid-Basis, wo ich allerdings nicht weiter weiß ob es da so große Unteschiede zu der Puma gibt, da zu feine Chromoxid-Paste auch garkeinen Spaß mehr macht wegen zu wenig Abtrag - geht dann also eher um Konsistenz und so.

Wenn du aber absolutes High-End haben willst, dann kommst du um Diamant-Sprays oder -Pasten nicht herum. Die die Klaus Reitter selbst macht haben gute Preis-Leistung (http://www.abradia-ps.com/pi4/index.html), ansonsten sind wohl die teuren von DMT super aber auch unverschämit teuer. Bevor man dir da die Körnung empfielht müsste man aber mehr über deine Messer wissen, ein rostfreies Küchenmesser kann mit einer 100000er Körnung nicht viel anfangen und ein Rasiermesser nichts mit einer 8000er ;). Pauschal würde ich aber eine mit 1µm (28000er Körnung!) als Arbeitspferd und für Rasiermesser eine mit 0.5µm empfehlen, 0,25µm sind schon ein bissle übertrieben und versinkt zu schnell im Leder ;). Wenn du keine Rasimermesser damit schleifst, würde sich auch vielleicht eine Kombination aus der SiC von Scherenkauf und einer 1µm oder 0,5µm Paste auf deinem Riemen anbieten. Es gibt übrigens auch sehr günstige bis 0.25µm aus China bei E'bay wenn man die Weltweite suche aktiviert und auf englisch sucht (hatte ich mal), die machen zwar auch gute Ergebnisse, sind aber fürchterlich schwer aufzutragen und bröseln teilweise sogar wieder vom Leder ab, deswegen würde ich die trotz guter Ergebnisse und einem Preis um 10€ inkl. Versand nicht unbedingt empfehlen.

Mit Eisenoxid-Pasten und verschiedenen Pasten für Schwabbelscheiben habe ich bisher verglichen zu den obigen nur schlechte Erfahrung gemacht (extrem langsam oder schlechtes Schliffbild).

Zum Festkleben von Leder an Holz eignet sich übrigens doppelsteiges Klebeband sehr gut.
 
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Ich schleife auf Shapton Steinen bis zu einer Körnung von 5000. (Demnächst werde ich mir noch einen feineren Stein anschaffen)
Von Scherenkauf habe ich aktuell einen SiC und einen Eisenoxidriemen, bin mit denen auch relativ zufrieden.

Ich denke, dass ich bei meinem selbstgemachten Abziehleder die Diamantpasten von Klaur Reitter nehmen werde.
Welche zwei "Körnungen" nehme ich da am besten? Und Spray oder Paste? Meine Messer sind eigentlich nur Rostende + 1x Ashi Schwedenstahl.


Gruß
 
Ich schleife auf Shapton Steinen bis zu einer Körnung von 5000. (Demnächst werde ich mir noch einen feineren Stein anschaffen)
Von Scherenkauf habe ich aktuell einen SiC und einen Eisenoxidriemen, bin mit denen auch relativ zufrieden.

Ich denke, dass ich bei meinem selbstgemachten Abziehleder die Diamantpasten von Klaur Reitter nehmen werde.
Welche zwei "Körnungen" nehme ich da am besten? Und Spray oder Paste? Meine Messer sind eigentlich nur Rostende + 1x Ashi Schwedenstahl.


Gruß

Möchtest du überhaupt 2 Seiten mit Diamantpasten/Sprays oder würde dir das zu teuer werden?
Ich würde für Küchenmesser unbedingt 1x die 1µm (28000er) nehmen. Das ist ein gutes Arbeitspferd, starker Abrieb, aber feiner als viele Chromoxid-Pasten.
Die 0.25µm wäre wie gesagt schon etwas arg übertrieben für ein Küchenmesser, die so entstehende Schärfevorsprung ist sowieso in 0,nix weg und soweit ich gehört habe neigen so feine Partikel dazu im Leder zu versinken, weswegen man lieber Glas oder feines dünnes Filz (Diamanten haften wohl gut an Filz) als Unterlage anstatt Leder nehmen sollte.
Der Sprung von einem 1µm auf 0,5µm wäre bei Küchenmessern auch nicht unbedingt gewaltig, wenn du beide Seiten mit Diamant haben willst.

Deswegen blieben da nur Möglichkeiten die mir einfallen würden:
a)1x1µm + 1x blankes Leder zum "reinigen" (gut, günstiger und falls es zu fein oder nicht fein genug ist kann man immernoch nachbessern)
b)1x2µm + 1x 0,5µm (wobei man hier tierisch darauf aufpassen müsste, keine Schleifpartikel zu verschleppen, da 2µm nur wenig feiner als die SiC-Paste wäre während die 0,5µm schon in ganz andere Sphären vorstößt und die aggressiven 2µm-Partikel da Schliffbild des 0,5er herunterziehen würden)

Ich persönlich würde zu Variante a) raten, da du bei Variante b) früher oder später auch schon durch die Lagerung viele gröbere Partikel auf der feinen Seite hast, was die dann ein bissle Witzlos macht. Solche feinen Pastenriemen sollten imho getrennt aufbewahrt werden.

Wirst du Paste oder Sprays kaufen? Die Pasten sind deutlich ergiebiger, aber auch teurer.
Die Sprays sind imho leichter aufzutragen.
Sprays unbedingt extrem lange und extrem stark schütteln, weil die Diamanten im inneren dazu neigen mikroskopische Klümpchen zu bilden.
Vorteil am Spray ist, dass es bis auf die Diamanten rückstandsfrei verdunstet und man sie auf dem Leder nicht wirklich sieht, weswegen man den Abrieb der Messer auf dem Leder viel besser sehen kann. Bei den Pasten (zumindest bei den Chinesischen) zieht das Bindemittel oft nie vollständig in das Leder ein (weiß aber nicht wie das mit den von Klaus ist, die sind eigentlich auch extra für Rasiermesser und somit für Leder gedacht). Haften tun die Diamanten auch ohne Bindemittel sehr gut and Leder und Filz.

EDIT: Habe gerade gelesen, dass sich 0.25µm Diamantspray doch für Leder eignet, wenn man eine sehr feines Leder wie z.B. Känguru-Leder verwendet
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Dir für die super Beratung! :super:

ich habe mich für Variante a) entschieden und das 1µm Diamantspray bestellt.

Das Ganze sieht aktuell wie folgt aus:
ne5hDbR.jpg


Walnussholz + Rindsleder, 22cmx5cm
Das Leder ist an den Rändern etwas fettig geworden als ich das Holz eingeölt habe, kann ich dem kompletten Leder eine leichte Fettschicht geben?

Die Kanten entgrate ich morgen wenn ich mein Lederwerkzeug habe, und das Finish verbessere ich auch noch.
Dann noch auf das Diamantspray warten und fertig ;)


Gruß
 
Ich persönlich würde zu Variante a) raten, da du bei Variante b) früher oder später auch schon durch die Lagerung viele gröbere Partikel auf der feinen Seite hast, was die dann ein bissle Witzlos macht. Solche feinen Pastenriemen sollten imho getrennt aufbewahrt werden.

Hängt wohl von der Aufbewahrung ab. Ich benutze die mitgelieferten Pappschuber und achte beim zurückstecken auf oben u. unten.
Aber selbst wenn, was wäre der dramatische Effekt? Nicht optimal besser, sondern ggfs. weniger besser.

Horst
 
Das Leder ist an den Rändern etwas fettig geworden als ich das Holz eingeölt habe, kann ich dem kompletten Leder eine leichte Fettschicht geben?
Du musst mal gucken, auf welcher Basis das Spray ist, wenn es ankommt. Ist es (unwahrscheinlich) auf Wasser-Basis ist würde ich's lassen oder erst nach dem besprayen einölen, da das Spray sonst abperlen könnte und das leder fleckig wird. Ist es auf Alkohol-, Petrolether- oder IPA- Basis (Isopropylalkohol, riecht nach Hände-Desinfektionsmittel im Krankenhaus, Petrolether riecht nach Feuerzeugbenzin), sollte ein bisschen Öl auf dem Leder doll nicht stören oder das gleichmäßige auftragen vielleicht sogar begünstigen.
 
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