Preisdifferenz bei Stahl

Hallo JFive
Ja ich habe dich gemeint. War nur eine mutmassliche Annahme von mir.
Ich glaube die Preisgestaltung lässt sich wirklich nur für den D2 hinterfragen, alle anderen Stähle bleiben sehr schwer zu beschaffen.

Der Messermacher bietet das an was er Verkaufen kann, so das er auch was davon hat. Wenn eine Stahlsorte nicht mehr gekauft wird verschwindet diese automatisch aus dem Verkaufsprogramm.

Ich bin froh bieten die Messermacher Materialien an und die Preise sind entsprechend dem spezialisiertem Fachhandel.

Gruess Feldmaus

@Diesel
Nana, bis jetzt gehts noch.
 
Bevor die Diskussion so langsam abzugleiten droht...

Logisch, das ein Messermacher wesentlich mehr für den Stahl nehmen muß, als der (auf Stahl spezialisierte) Stahlhandel.
Die Masse macht es und da wird ein Messermacher nie auf die gleiche Menge kommen. Beim Messermacher bestellen wohl fast alle Kunden Kleinmengen... Beim Stahlhandel bestellen wohl eher fast alle Kunden größere Mengen und so ein kleines 500 x 40mm Stückchen ist da fast nix.
Wenn jetzt die Abwicklung einer Bestellung beim Stahlhändler und beim Messermacher jeweils nur 60min dauern, beim Stahlhändler aber 1000€ und beim Messermacher 100€ Umsatz in den Büchern stehen, kann man ja mal leicht spekulieren, wie die Kalkulation der Preise aussehen muß, damit der Messermacher am Ende des Monats was zu futtern hat...

Zweitens, beim Messermacher kriegt man i.d.R. noch vieles anderes was man so braucht (Holz, Nieten, Schrauben, Leder, Kleber, Werkzeug...). Dieses Allroundangebot frisst viel Zeit in der Warenbeschaffung, Logistik etc.
Wenn man dann noch mitrechnet, das aauch z.B. der Onlineshop unterhalten werden will, Werbung geschaltet etc und das alles auf den Umsatz gerechnet höhere Kosten verursacht als bei einem "Großhändler", wundert mich ein Aufschlag von 200-300% nicht die Bohne und ist wohl auch fair...
(Wieviele Millionäre unter den Messermachern es wohl gibt???;)

Recknagel antwortet mir auch nicht am Samstagabend...
und und und....

Warum schreib ich eigentlich soviel? sollte eigentlich bei längerem Nachdenken auch selbsterklärend sein...

Grüße,
rfindigo
 
Hier gibt es gerade Debatten, die sich bei einem Auge in Auge Gespräch niemals ergäben
Das hat zwar absolut nichts mit dem Thema an sich zu tun aber ich frag mich doch, wie du zu dieser absurden Annahme kommst!!!
Logisch, das ein Messermacher wesentlich mehr für den Stahl nehmen muß, als der (auf Stahl spezialisierte) Stahlhandel.
Klar muss er mehr nehmen als der Stahlhandel, damit es sich für ihn lohnt.
Aber statt 18€ dann 48€???
 
zu dem thema fällt mir spontan eine nette geschichte ein.

es soll leute geben die machen eine sammelbestellung - suchen sich dabei den wolf im netz, übernehmen die ganze logistik, das bestellen, das versenden, müssen am ende den kopf hinhalten das alles passt.... usw... NE MENGE ZEIT WIRD INVESTIERT...
dann kommt das zeugs nachts um zwölf, 1800kg stahl werden per hand abgeladen, dann noch wochenlang das zeugs auf meterstücke gesägt.
und das ergebniss :

die besteller grinsen sich eins und denken - so ein depp, das hat der ( oder die) alles für umme gemacht.

klar, - sowas gefällt natürlich????

Ja, nette Geschichte, Jürgen. Das sind aber auch Erinnerungen/Erfahrungen, die uns niemand mehr nehmen kann. Um Mitternacht im Scheinwerferlicht eines BMW - bis zum Versagen der Batterie - Stahl schleppen. :irre: :D

[...] Ich checke gerade nicht genau, wie das gemeint ist.
Ich habe z.B. nicht gegrinst, sondern gehofft, daß Ihr euch das natürlich bezahlen lasst.
Da ich auch Nutznießer der von Dir angeführten Bestellung war, hoffe ich nicht, daß noch etwas offen ist.
Für mich sah das so aus, als sei die Nummer auch für Dich/Euch okay gewesen.
Falls ein bitterer Beigeschmack geblieben ist, laß mich das bitte wissen.

Stefan

Nur mal so, weil es an dieser Stelle eben passt: Das Problem war bei der Sammelsbestellung, dass der Stahl eben nicht wie bestellt in 1 m Stücken geliefert wurde, sondern als 4-4,5 m langen Stücken. Angeboten im Rahmen der Sammelbestellung und hier im Forum bestellt wurden allerdings 1 m Stücke. Die nachträgliche Vergütung durch Metal Ravne für das "Nicht-Sägen" waren ca. EUR 30 oder so. Jürgen und ich haben dann unsere Sägekosten (Sägeblätter, "Maschinenkosten" grob geschätzt) noch auf den Stahlpreis umgelegt (+EUR 1 je Meter). Unsere Zeit, die wir dabei für das Sägen, Rumschleppen, Verpacken etc. benötigt haben, haben wir nicht berechnet.

Nächstes Mal wird da anders kalkuliert und der Stahl wird dann auch etwas teurer - im Vergleich wird der kg-Preis aber immer noch sehr günstig sein - deutlich unter den 36 EUR/m (bei 60 x 6 Querschnitt), die hier für den D2 scheinbar gerne bezahlt wurden/werden (welchem kg-Preis das beim D2 auch immer entspricht). Schließlich soll man ja auch irgendwo von den Preisen, die erst bei Abnahme solcher Mengen (1800 kg!) möglich werden (und die eben nicht bei diesen homöopathischen Dosen von 0,5 m :irre: möglich sind) profitieren.

Achso - Verpackung etc. habe ich auch nie berechnet, würde ich aber gerne nächstes Mal tun. Klebeband und Kabelbinder kosten Geld - und was jedes mal richtig teuer ist, sind die Kartons, die ich vorher immer mit meiner Frau bei Ikea (mit Inhalt) kaufen muss ... :rolleyes: :D

Sorry für OT.

Gruß
Lars
 
Ich finde den Preisaufschlag nicht problematisch.

Sehe den Stahlhandel als Großhändler und den Messermacher als Einzelhändler.

Ein Faktor 2,5 ist ganz normale Handelswarenkalkulation.

Gruß
Jens
 
Man sollte beim "Stahlhändler" auch nicht verschweigen, dass man froh sein darf, dort überhaupt Kleinmengen à la 500mm bekommen zu können, oder einen Mindestbestellwert von z.B. 30€ zugestanden bekommen zu können - und das sind dann "Normalstähle" und keine Exoten für den allgemeinen Werkzeugbau ;)

Für Stahlhändler ist das bestenfalls Portokasse - deren Aufwand ist genauso groß, wie für einen Werkzeug- oder Vorrichtungsbau der mehrere 100kg auf einmal ordert, aber es wird lange nicht so viel umgesetzt, wie uns mehrheitlichen Kleinmengenverbrauchern aus dem Forum [:D ]

Der Messermacher als Zubehörhändler wird diese Stähle und Materialien zuerst einmal für den Eigenbedarf anschaffen, und nicht in erster Linie um damit Handel zu treiben - das ergibt sich womöglich zwangsläufig, und füllt dann auch *nur* die Portokasse.

Ich freue mich jedenfalls, wenn Lars und Jürgen sowas anleiern, und bezahle dann auch gern den Zuschnitt und auch die Verpackung - würde ich nicht so weit weg wohnen, käme ich mit Arbeitszeug vorbei, und würde selbst mithelfen, damit sie sich nicht auch noch den Buckel mehr als nötig krumm machen müssen, weil die zeit geht u.U. von ihrer regulären Arbeitszeit ab, zumindest bei Jürgen, der sowieso nur nachts Zeit für Messer hat :steirer:

Gruß Andreas
 
Schon mal wer das Wort Mischkalkulation gehöhrt??

In dem Fall ganz einfach oder? Excoten belasten, Standardware spielt ein, unterm Strich bleibt beides dann bezahlbar.

Geiz ist geil und so billig wie möglich, zerstört derartige Kalkulationen, und begrenzt jedes Angebot.
Und wenn jetzt noch jemand Nachhilfe in Betriebswirtschaft braucht;)
machen wir mit Faktoren wie Stundenlohn, Lagerhaltung, Maschinensatz, Verschleiß, Rücklage usw. weiter.
Wenn also jemand so ne Aktion durchführt, auf alle diese Faktoren pfeift dann ist es wohl legitim wenn irgendwas hängen bleibt ausser dem Risiko.

Tschau Torsten
 
Das entscheidende hab ich mal in rot gesetzt. Was ich dazu meine? Dass ein Doppelstundenfach VWL und BWL ab der Hauptschule verpflichtend werden sollte. Spart solche und andere Fragen.

Grüße
Pitter

Oh Gott, bitte nicht! Es ist schlimm genug, wenn man Menschen mit sowas im Studium oder ähnlichem quält, die Schulzeit sollte schön sein! Wäre genauso ************ wie die Pflichtreligionsstunden...
 
Naja und was sagt mir BWL? Kauf beim Stahlhandel, da günstiger...Und damit sind dann die Messermacher sicherlich zufrieden ;)

Ja, genau!

Und diejenigen unter uns, die vielleicht auch mal etwas exotischeres verarbeiten wollen (und dann unverschämterweise auch nur eine Mindermenge von unter ner Tonne in absehbarer Zeit davon verarbeiten können) und noch dazu netten Zuspruch und Service haben wollen, die gehen halt weiter zum Messermacher.

So ist allen gedient. Du hast's billig, die Messermacher freut's und haben hoffentlich trotzdem noch genug Umsatz.
 
Naja und was sagt mir BWL?

Du hast geschrieben:

"jedoch würde ich lieber noch beim Messermacher einkaufen, denn der hat neben 1.2379 auch noch andere, schwerer zu bekommende Stahlsorten, nur leider zu den falschen Konditionen..."

BWL sagt mir, dass du für das schwerer bekommen eben zahlst. Entweder der Messermacher nimmt Dir das schwerer zu bekommen ab, oder Du must Deine Arbeit beim schwerer zu bekommen mit einrechnen.

BWL sagt mit, obiger Messermacher braucht eine Mischkalkulation, sonst steht er noch mehr als Abzocker da.

BWL sagt mir auch, dass ein Stahlhändler, der ein paar Tonnen Stahl rumliegen hat, natürlich billiger verkauft, als ein kleiner Händler. So er es eben bei den geringen Abnahmemengen überhaupt macht. Zum holen, schneiden, kommisionieren, beraten etc. nutzt er halt EHDA Resourcen. Auch schon wurscht, wenn da einmal die Woche so ein Messerfuzzi ein paar Meter abholt, wir sind halt nett, kriegt ers halt. Die Kosten gehen im Rauschen unter.

BWL sagt mir, dass ein Messermacher, der geringere Mengen verkauft und das Handling dann auch per EHDA Faktor rechnet, sich verkalkuliert.

Und ja, klar ist ein Messermacher zufrieden, wenn Du zu Großhandelskonditionen nicht bei ihm kaufst. Ist doch wunderbar. Wozu soll ich was verkaufen, wenn ich damit keinen Gewinn mache?

Wo man dann kauft, ist wieder ein anderes Thema, ich hab auch nichts zu verschenken. Der Preis der Ware ist allerdings nie der, der auf dem Papperl steht ;)

@pmg: Sehe ich anders. Grundzüge (!) von VWL/BWL (die auch hängenbleiben) sind in einem wirtschaftorientiertem Land notwendiges Basiswissen.

Grüße
Pitter
 
@pitter:

Die Grundzüge, die beispielsweise hier besprochen werden, sollte man mit ein wenig gesundem Menschenverstand auch so verstehen/haben, ohne dass man das im Kindesalter eingetrichtert bekommt. Meine Erfahrung ist, dass man in diesen Fächern zu vielleicht 5% alltagstaugliches Allgemeinwissen erfährt, der Rest ist Fachsimpelei/Fachrechnen.

Wirklich Sinnvoll wäre ein Schulfach "Allgemeinbildung", das von einem engagierten Lehrer Unterrichtet wird (keine 60jährige Schnapsdrossel, die seit 30 Jahren das gleiche macht und z.B. den Kindern beibringt, dass die Sahara 200km von hier entfernt ist - kleiner Auszug aus meiner Schulzeit ;))
 
dass du für das schwerer bekommen eben zahlst. Entweder der Messermacher nimmt Dir das schwerer zu bekommen ab, oder Du must Deine Arbeit beim schwerer zu bekommen mit einrechnen.
Das ist ein Punkt, indem ich dir recht gebe...Suchen kostet Zeit/Geld.

Und ja, klar ist ein Messermacher zufrieden, wenn Du zu Großhandelskonditionen nicht bei ihm kaufst. Ist doch wunderbar. Wozu soll ich was verkaufen, wenn ich damit keinen Gewinn mache?
Er soll ja nichts zu Großhandelskonditionen verkaufen...Ich denk nur, dass statt den 18€ 28-30€ noch in ordnung wären ABER KEINE 48€!!!
sonst steht er noch mehr als Abzocker da
Das Wort "Abzocker" kam nie von mir! Ich glaube auch nicht, dass es Abzocker sind!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
BWL sagt mir, obiger Messermacher braucht eine Mischkalkulation, sonst steht er noch mehr als Abzocker da.

Hallo Pitter,

Du hast ja recht mit Deinen Ausführungen zu BWL.

Andererseits hoffe ich, dass nicht alle ihr Handeln nur noch nach BWL ausrichten.

Sonst wird nämlich der Standardstahl beim Stahlhandel und der Sonderstahl beim Messermacher gekauft (wo es eben jeweils am billigsten zu bekommen ist), aber dabei geht der Messermacher mit seiner Mischkalkulation unter.

Es bliebe ihm dann nämlich nichts anders übrig als den Standardstahl auslaufen zu lassen und den Preis für Sonderstahl noch mehr anzuheben.

KANN DAS WIRKLICH GEWOLLT SEIN???

Hans
 
Du hast ja recht mit Deinen Ausführungen zu BWL.

Andererseits hoffe ich, dass nicht alle ihr Handeln nur noch nach BWL ausrichten.

Das hoffe ich aber stark, zumindest wenn man ein Gewerbe hat. Sonst gibts ein paar Pleiten mehr.


Es bliebe ihm dann nämlich nichts anders übrig als den Standardstahl auslaufen zu lassen und den Preis für Sonderstahl noch mehr anzuheben.

Genau.

KANN DAS WIRKLICH GEWOLLT SEIN???

Musst Du die Kunden fragen, kommt darauf an, was die kaufen. Es ist doch ganz einfach. Du kaufst für X ein und brauchst Spanne Y. Entweder, der Markt gibt das her, oder Du verkaufst das eben nicht mehr. Ganz einfach. Eine für Kunden sinnvolle Kalkulation, braucht eben auch passende Kunden.

Das passiert überall jeden Tag so ;)

@jfive_ Nö, "Abzocker" kam von mir, schon klar. Nur - du glaubst nicht, was einkaufseitig für Sachen ablaufen. Mit dem Ergebnis, dass manchmal UVPs für Kunden vollkommen undurchschaubar werden, und ein normal kalkulierender Händler als Depp dasteht.

Mal ein Beispiel. Du kaufst Ware X normal ein und kalkulierst ne normale Spanne. Am Ende des Jahres hat aber Hersteller Y vor, seine Bilanz aufzubessern, sein Lager zu räumen etc. und er schmeisst den Krempel für die Hälfte raus. So, etz stehst aber deppert da. Dein Lager ist voll, egal zu welchem Preis, du kannst das Zeugs nicht brauchen. Fliegender Schlafzimmerhändler Z schleust dann das Zeugs mal schnell mit ner 15% Marge durch (da zu blöd zum Rechnen) und Schwupps kostet der Krempel die Hälfte. Der Händler darf sich dann anhören, er zocke Kunden ab. Das kriegt man halt als Kunde nicht mit.

Klar, man kann das kaufen. Spätfolgen unsicher ;)

Grüße
Peter
 
Das hoffe ich aber stark, zumindest wenn man ein Gewerbe hat. Sonst gibts ein paar Pleiten mehr.

Hallo Peter,

klar, wer ein Gewerbe ausübt sollte sich unbedingt daran halten.

Mir gings aber um die Sicht des hobbymässigmessermachenden Endverbrauchers.

Wenn der nicht akzeptiert, dass der Händler eine Mischkalkulation machen muss (und dann auch mal etwas zu einem höheren Preis einkauft als dem Minimumangebot entspricht) und sich überall nur noch die Rosinen rauspickt wird er irgendwann mal weder Mehl noch Zucker kaufen können - dafür aber viele billige Rosinen.

Hans
 
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