Hallo,
Im Netz finden sich zum Teil ja sehr widersprüchliche Aussagen, was vermutlich aber auch damit zu tun hat, daß vermutlich vieles auch vom Härten abhängt, weshalb keine absoluten Aussagen getätigt werden können. Aber vielleicht ja doch Tendenzen.
Was sich bis jetzt herauskristallisiert hat: Harte Stähle sind schwieriger zu schärfen als Weichere, was ja auch nahe liegt, wobei aber Carbon wiederrum leichter zu schärfen sein soll als chromhaltige Stähle.
Es kann also sein, daß z.B. ein 63HRC Weißpapierstahl für einen noch weniger erfahrenen Schleifer einfacher scharf zu halten ist als ein 60HRC Silberling?
Damit stellt sich dann die erste Frage: Was heißt das konkret: leicher zu schärfen?
Brauche ich einfach nur weniger Züge auf dem Stein, oder ist das schwieriger zu schleifende Material in ganz anderer Weise widerspenstiger? Z.B. gleitet die Klinge weniger leicht, reagiert empfindlicher auf Druck oder den Winkel, oder was es beim Schleifen sonst noch alles geben mag.
Anders formiert: Ist es eher eine Frage der Geduld oder der Technik?
Für jemanden, der noch am Anfang seiner Schleifkarriere steht, zumindest noch nicht so erfahren ist, wäre folgende Liste grundsätzlich zutreffend? Also aufsteigend von tendentiell eher Anfängerfreundlich bis Fetischlevel?
Shirogami
Aogami #2
Aogami Super
-
Gingami3 / ginsan
SLD
VG10
Die drei Weißpapierstähle habe ich mal zusammengefasst, darf von mir aus sehr gerne weiter aufgedröselt werden. Gingami 1+2 sind mit bis jetzt nicht über den Weg gelaufen.
Die zweite Frage betrifft die Rostanfälligkeit. Auch das ist ja nicht binär, sondern es gibt Zwischenstufen. So habe ich z.B. seit Jahren das kleine Standardgemüsemesser von Windmühlen, mit dem ich hauptsächlich Zitronen und Orangen schneide, anfangs fast Werkltäglich, ab und an auch mal eine Tomate oder einen Apfel, und das Teil hat wirklich Null Rost. Es ist über die Zeit sehr schön Blau/Grau angelaufen, aber hat bis jetzt nicht auch nur einen Rostfleck gehabt.
Nun ist diese Nutzung aber auch mit z.B. einem Nakiri nicht zu vergleichen, denn das Herder hat nur 1-2 Stückchen geschnitten, dann wurde es abgespült und getrocknet, das angedachte, japanische Gemüsemesser sollte aber schon mal 10-15 Minuten am Stück durchhalten können, bevor es gepült wird. Und trotzdem nicht gleich rosten.
Leider finde ich den Thread nicht mehr, aber ich meine, in einem allerdings deutlich älteren einen Bericht gelesen zu haben, laut dem ein Shirogami Messer angeblich schon während des Schneidens einer Zwiebel gerostet sein soll. Vermutlich übertrieben, halt Internet, aber es zeigt, das der Bereich zwischen Rost und Nichtrost doch ein weiter zu sein scheint.
Wie verhält es sich mit den Papierstählen (weiß/blau) hier? Wie rostempfindflich sind diese in der Praxis? Oder, wenn auch das von der Endverarbeitung abhängt, gibt es Hinweise, woraum man achten sollte?
Was ich bis jetzt meine herausgefunden zu haben: Blaupapier- ist aufgrund seiner Legierungen etwas Rosttoleranter als Weißpapierstahl, wobei aogami super noch etwas besser als #2 sein soll. Kann man das generell für die Praxis so stehen lassen? Oder wird hier mal wieder das Gras wachsen gehört?
Natürlich immer im Auge behalten, es hängt auch von der Bearbeitung ab, oder wie fein die Klinge poliert wurde und vielleicht noch Faktoren, die ich nicht übersehen kann.
Vielen Dank noch einmal
Gruß
Ede
Im Netz finden sich zum Teil ja sehr widersprüchliche Aussagen, was vermutlich aber auch damit zu tun hat, daß vermutlich vieles auch vom Härten abhängt, weshalb keine absoluten Aussagen getätigt werden können. Aber vielleicht ja doch Tendenzen.
Was sich bis jetzt herauskristallisiert hat: Harte Stähle sind schwieriger zu schärfen als Weichere, was ja auch nahe liegt, wobei aber Carbon wiederrum leichter zu schärfen sein soll als chromhaltige Stähle.
Es kann also sein, daß z.B. ein 63HRC Weißpapierstahl für einen noch weniger erfahrenen Schleifer einfacher scharf zu halten ist als ein 60HRC Silberling?
Damit stellt sich dann die erste Frage: Was heißt das konkret: leicher zu schärfen?
Brauche ich einfach nur weniger Züge auf dem Stein, oder ist das schwieriger zu schleifende Material in ganz anderer Weise widerspenstiger? Z.B. gleitet die Klinge weniger leicht, reagiert empfindlicher auf Druck oder den Winkel, oder was es beim Schleifen sonst noch alles geben mag.
Anders formiert: Ist es eher eine Frage der Geduld oder der Technik?
Für jemanden, der noch am Anfang seiner Schleifkarriere steht, zumindest noch nicht so erfahren ist, wäre folgende Liste grundsätzlich zutreffend? Also aufsteigend von tendentiell eher Anfängerfreundlich bis Fetischlevel?
Shirogami
Aogami #2
Aogami Super
-
Gingami3 / ginsan
SLD
VG10
Die drei Weißpapierstähle habe ich mal zusammengefasst, darf von mir aus sehr gerne weiter aufgedröselt werden. Gingami 1+2 sind mit bis jetzt nicht über den Weg gelaufen.
Die zweite Frage betrifft die Rostanfälligkeit. Auch das ist ja nicht binär, sondern es gibt Zwischenstufen. So habe ich z.B. seit Jahren das kleine Standardgemüsemesser von Windmühlen, mit dem ich hauptsächlich Zitronen und Orangen schneide, anfangs fast Werkltäglich, ab und an auch mal eine Tomate oder einen Apfel, und das Teil hat wirklich Null Rost. Es ist über die Zeit sehr schön Blau/Grau angelaufen, aber hat bis jetzt nicht auch nur einen Rostfleck gehabt.
Nun ist diese Nutzung aber auch mit z.B. einem Nakiri nicht zu vergleichen, denn das Herder hat nur 1-2 Stückchen geschnitten, dann wurde es abgespült und getrocknet, das angedachte, japanische Gemüsemesser sollte aber schon mal 10-15 Minuten am Stück durchhalten können, bevor es gepült wird. Und trotzdem nicht gleich rosten.
Leider finde ich den Thread nicht mehr, aber ich meine, in einem allerdings deutlich älteren einen Bericht gelesen zu haben, laut dem ein Shirogami Messer angeblich schon während des Schneidens einer Zwiebel gerostet sein soll. Vermutlich übertrieben, halt Internet, aber es zeigt, das der Bereich zwischen Rost und Nichtrost doch ein weiter zu sein scheint.
Wie verhält es sich mit den Papierstählen (weiß/blau) hier? Wie rostempfindflich sind diese in der Praxis? Oder, wenn auch das von der Endverarbeitung abhängt, gibt es Hinweise, woraum man achten sollte?
Was ich bis jetzt meine herausgefunden zu haben: Blaupapier- ist aufgrund seiner Legierungen etwas Rosttoleranter als Weißpapierstahl, wobei aogami super noch etwas besser als #2 sein soll. Kann man das generell für die Praxis so stehen lassen? Oder wird hier mal wieder das Gras wachsen gehört?
Natürlich immer im Auge behalten, es hängt auch von der Bearbeitung ab, oder wie fein die Klinge poliert wurde und vielleicht noch Faktoren, die ich nicht übersehen kann.
Vielen Dank noch einmal
Gruß
Ede