Primitive "Notmesser"

Messerboerse

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Hi,

ich bin auf der Suche nach Fotos von Primitiven "Notmessern".
Hat jemand von euch schon mal sowas gebaut?
Ich meine sowas wie "einfach n Stück Stahl angeschliffen, Kordel drum - fertig ..."
Dazu ne kleine Geschichte wie "hatte im Urlaub kein Messer, da hab ich den Konservendosendeckel umgebaut" - oder so wäre nicht schlecht.

Sowas hier.
Oder das.

cu
jens
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Stück Stahl angeschliffen und ein Stück Kordel drum... :teuflisch


--> Klick :steirer:

Konnte ich mir leider nicht verkneifen :D

MfG Christian
 
Och Leute, jetzt bitte mal ernsthaft.
Mich würd auch interessieren, was man wie so alles improvisieren kann.
(Ok, ich hab eigentlich immer 3 Messer dabei, daher ist es unwahrscheinlich, dass ich nix passendes hab, aber das is ein anderes Thema :steirer: )
 
ich habe mal eine Löffel mit einem Stein angeschliffen, also richtig scharf war das ding natürlich nicht, aber ein Würstechen konnte ich damit gut schneiden! Aber er hat mir 1 Woche Zeltlager viel geholfen, auch beim schneiden von Seilen und zum groben schnitzen, also anspitzen. Ich Depp hatte echt mein Messer vergessen. Es war so klar das ich das immer dabei habe, das ich nicht drauf geachtet habe, obs echt dabei war.
Achso, es war so ein BW Löffel aus dem zusammenschiebbaren Set.

Foto habe ich leider keins, ist halt schon 5 Jahre her. :(
 
Glasscherben, auch beim Zelten, hab damit schnüre zum befestigen am Zelthaken geschnitten, ist sehr lange her und seit dem hab ich niemehr mein Messer vergessen! :D
 
als kind habe ich mir täglich messer aus Feuerstein, hartem holz oder breitgekloppten Nägeln gebaut :D
in einem "neandertaler-seminar" :D hab ich ne woche lang NUR feuersteinmesser benutzt - kein leichtes unterfangen.
 
Gestern bei der Arbeit,Messer im Auto vergessen :eek:
hab mir ne Spachtel angeschliffen, geht besser als ich dachte, extrem Tanto, wird wohl einige Zeit mein Arbeitsmesser bleiben (wegen der Kollegen) :steirer:
 
Bittet mal einen Maler, nachdem der Gipsputzwände (Körnung 10.000+) von Tapetenresten befreit hat, um seinen Spachtel.

Da werdet ihr einen polierten und formvollendeten balligen Schliff vorfinden. Ob dieser Schärfe bekommt dann wohl auch so mancher Forumit noch feuchte Augen.

Gefährlich wird's aber erst, wenn das scharfe Gerät, Klinge natürlich nach oben :steirer: , wieder in der Hosen-Spachtel-Tasche verschwindet. Dann noch einen unbedachten Moment abgepaßt - und die Malerklamotten färben sich rot. Uups, da hatte ich ja doch etwas für den Invaliden-Thread.


Eigentlich soll es mit den primitiven "Notmessern" weitergehn, raus aus der Versenkung und her mit euren Vorschlägen:

Die Ansprüche sind gestiegen, das Messer ist eigentlich immer am Mann - außer bein Boarding. Mit welcher Konstruktion könnte man sich nun heutzutage bei einem Verlust des EDC (get LOST?) behelfen? Schließlich ist ja nicht bei allen ein Koffer voller Messer als Backup vorhanden. :D

In meiner Kindheit habe ich zB öfter Versuche mit Flintstein unternommen. Da haben Menschen doch früher tatsächlich nach gegraben - und hier liegen die Knollen einfach so neben dem Acker. ;) Über klitzekleine Skalpellklingen kam ich dabei jedoch nicht hinaus; die waren dafür schön scharf. Das sah dann in etwa so aus. Sollte vielleicht etwas größer werden, Ideen?
 
Hab neulich zwei alte breite Malerspachtel wiedergefunden, die ich mal zu Halbmond- und Viertelmondmesser umgeschliffen hatte.
... so schlecht sind die eigentlich nicht mal ...

DACK
 
Ich finde in diesem Fall Superkleber zur Verbindung Griff - Klinge unübertroffen. So ein kleines 3g-Fläschchen hat überall Platz.
Eine Skalpell-Klinge an einen Ast und fertig :D
 
Habe leider auch kein Bild,
aber auf Mittelaltermärkten machen wir für die Anfänger
immer Messer aus Bügelsägen...

Einfach Blatt rausnehmen, 10-15cm abschneiden,
Seite bei der Schnittkante mit grober Klingenform (z.B. Drop-Point) versehen,
anschleifen,
Lederband um Griffbereich,
FERTIG...

Haben wir folgende Vorteile mit:
1. Billig
2. Billig
3. Billig
...
20. bleibt lange scharf
21. einfach und schnell zu bauen...

PS:
Bügelhalter wird zum Fangriemenloch...

Hoffe das ist halbwegs das gewünschte...

Gruß
Chris
 
Etana_G schrieb:
Messer aus Bügelsägen...

Sind die "Klingen" nicht sehr dünn und sehr "elastisch"?
Womit schleift ihr die denn an?
Mit eine einem elektischen Schleifstein wird das Material doch bestimmt sehr heiß und glüht aus - oder?
Wirklich kein Foto? ;(

thanx
jens
 
Leider kann ich kein Foto von dem Prachtstück machen, aber es war eine echte Notmachete, die gut funktionierte.

Das war wie folgt: Ich habe während meiner Jahre in Österreich sehr viel Aufforstungsarbeiten gemacht. Einmal war ich auch dabei, irgendwo draußen im Wald, und brauchte dringend etwas um Brennesseln sowie etwas zäheres leichtes Gestrüpp wegzuschlagen. Meine üblichen Werkzeuge wie Motorsense und Machete waren leider nicht dabei. Ich suchte herum und fand nahe eines Hofes ein 50 cm langes Stück V-2-A Stahl, 35 mm breit, 3 mm dick, zufällig auf einer Längsseite mit einer Flex auf etwa 35 Grad schräg abgeschnitten und mit einer Tanto-ähnlichen Spitze. (Damals wußte ich noch nicht mal, wie man Tanto buchstabiert) Habe mir einen Notgriff gefertigt - die raue Schneide etwas an einem Stein abgeschmirgelt und mit einem Lappen umwickelt - fertig war die Machete. Mit der Flex-gezahnten Schneide hat sie prächtig gearbeitet, ich habe mir später den Griff etwas hergerichtet und mit Lenkerband umwickelt, das Ding hat jahrelang als Brennesselvernichter gedient.
btw, die Schärfe hielt sich besser als bei meiner 12 Mark 50 US-Shop-Machete:)
edit: das mit den aufgebrauchten Sägeblättern, geschärft und mit Klebeband-Griff hab ich als Junge auch gemacht. Dazu schon meine ersten Scheiden aus dreifach gelegtem Segeltuch genäht. Hat funktioniert, hat mich stundenlang sinnvoll beschäftigt, und hat nichts gekostet außer Pflaster.
arno
 
Zuletzt bearbeitet:
@Messerboerse:

Nein, habe wirklich kein Bild und auch keins von den Messern da...

Ja, die Klingen sind sehr dünn, aber das ist zum schneiden genug
und zum hebeln kann man sich ja z.B. nen Stock besorgen.

Mit so ner art Riesenschere
(weiß nicht wie die dinger heißen - haben nen Griff mit langem Stiel oben und
sehen im Schneidebereich etwa aus wie ne Hydraulik-Schere,
werden aber per Muskelkraft betrieben)
schneiden wir die grobe Form heraus und
dann "schleifen" wir die Klinge erstman mit Feilen in die richtige Form.

Danach machen wir sie per Schleifstein scharf...

Benutzen im Normalfall keine Maschienen,
ausser es muss schnell gehen, dann machen das aber unsere beiden Schlosser.
Damit kenn ich mich nicht aus...
Ob das heiß wird und welche Werkzeuge die benutzen weiß ich nicht, sorry...

Gruß
Chris
 
primitive Notmesser

Ich weiß nicht, ob das genau das ist, was Messerboerse ursprünglich gemeint hat.
Aber gut. Als Kinder, Alter so ca. 10-11 Jahre haben wir Messer aus einer alte Klinge von einem „Stanley-Messer“ (Ich hoffe, in Deutschland heißen die auch so, ist eine Art Teppichmesser, jedoch nicht mit in Segmenten abbrechbaren Klingen, sondern mit einer, auswechselbaren, Klinge in Trapezform.) gebaut.

Einfach an einer Seite die Klinge etwas stumpf machen und die Spitze etwas entschärfen. Dann an dieser Stelle Isolierband darüber – fertig.

Von diesen „Originalen“ habe ich leider keines mehr. Habe für die Bilder ein neues gemacht. Das erste Bild zeigt die „Ausgangsbasis“, das zweite das „Endprodukt“

Sinn und Zweck? Naja für uns als Kinder waren die Dinger schon toll. Aber als Erwachsener nimmt man wohl lieber doch den Griff von dem Stanleymesser gleich dazu und verfügbar wird er ja meistens doch sein.

Aber platzsparend wären diese Notmesser schon.................


Leider habe ich keine Digitalkanera, also muß ich die armseligen Bilder von meinem Scanner verwenden.
 

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JB1964 schrieb:
Ich weiß nicht, ob das genau das ist, was Messerboerse ursprünglich gemeint hat...

Yo, das ist doch ganz genau das, was ich meinte!!!
Irgendwie schnell 'n "Messer" bauen - ohne Hilfsmittel (oder nur mit primitiven). Das wär doch was für's Protemonaie.
Tja, manchmal haben die Kids doch die besten Ideen - Not macht eben erfinderisch ;)

Bitte weiter so - und Fotos ;)

cu
jens
 
Na wenn das so ist, dann trau ich mich halt mal :ahaa:

Bis vor einem Jahr habe ich auch eine ADWA-Gruppe gleitet (=Pfadfinderorg.) und da haben wir eine Notfalldose gemacht. Darin natürlich auch ein "Notfallmesser".

In diesem Fall eine Rasierklinge, mit Gewebeband auf der einen Seite zum Anfassen abgeklebt und in Papier eingewickelt, damit es wirklich nur im Notfall schneidet und nicht schon beim Rausnehmen :hmpf:


 
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