Pro - Contra

Woz

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Angeregt durch den Beitrag hier habe ich mal versucht einee solche gestellte Kontroverse zu schreiben. Lieder ist sie mal wieder eher lang, aber im Prinzip sind es ja 2 Texte, das relativiert das wieder - wie man das auf der Website mit dem gegenüberstellen lösen kann ist mir aber ein Rätsel, ich hoffe Pitter und Olli fällt da was ein.

Ach ja: Die Texte sind wie immer Diskussionsvorlagen, also kritisiert sie bitte. Und: Wenn jemand ein besseres PRO oder CONTRA schreiben will ist das absolut OK für mich.

lg Woz

(Die beiden Beiträge unten sind gemeint:irre:)
 
PRO MESSERVERBOT
Messer sind Waffen. Es gibt heutzutage keinen Grund bewaffnet durch die Stadt zu laufen.

In deutschen Großstädten ist, wie in vielen anderen Großstädten Europas, ein Zuwachs der Kriminalität spürbar geworden, und das schon seit einigen Jahren. Jugendbanden machen die Straßen unsicher, es kommt immer öfter zu Übergriffen auf Passanten, oder zu Gewalttaten. Bei vielen dieser Gewalttaten kommen Waffen zum Einsatz, und zwar, aufgrund der einfachen Verfügbarkeit, oft legale Waffen wie Schlagstöcke, Ketten oder eben auch Messer.

Unter jenen Messern die als Waffen verwendet werden finden sich oft feststellbare und/oder einhändig bedienbare Klappmesser, oder feststehende Messer. Um den Einsatz jener Messer als Waffen zu unterbinden scheint es daher angebracht diese Messer zu verbieten, und so den Einsatz der Messer als Angriffswaffe zu unterbinden. Besitz und Führen Schusswaffen sind bereits sehr streng reglementiert, weshalb Schusswaffen selten als Waffe verwendet werden - das wäre bei Messern genau so.

Die deutsche Wirtschaft würde kaum, wenn überhaupt, unter einem Verbot dieser Messer leiden, da, so der Gesetzesentwurf, lediglich das Fürhen, nicht aber der Besitz von Messern verboten wäre. Das Sammeln, Herstellen und der Verkauf der Messer bleibt legal, daher schrumpft der Markt kaum. Hinzu käme, dass Jene, die Messer als Werkzeug benötigen, auf die dann immer noch legalen Schweizermesser oder andere nicht-feststellbare Klappmesser zurück greifen müssten, so dass das Absatzminus der verbotenen Messer durch den Zuwachs im Verkauf der legalen Messer kompensiert würde.

Für Jäger, Fischer und andere Gruppen die Messer benötigen wird es Sonderregelungen geben. In Summe ist das Verbot damit sinnvoll, und schadet niemandem.
 
CONTRA MESSERVERBOT
Messer sind Werkzeuge. Es gibt viele Gründe Messer im Alltag zu tragen.

Im Alltag gibt es eine Vielzahl von Tätigkeiten und Gelegenheiten, bei denen die Verwendung eines Messers hilfreich, sinnvoll und oft sogar unumgänglich ist. Ob es darum geht Wurst oder Brötchen zu schneiden, Äpfel oder andere Früchte zu schälen, Verpackungen zu öffnen oder einen losen Faden von der Kleidung zu entfernen, Messer sind hilfreich. Viele Berufsgruppen verwenden im Alltag Messer als Werkzeuge, sei es der Elektriker, der Fischer oder der Landwirt - oder viele andere. Wie öffnet man ein Paket im Büro? Eben. Einhandbedienung und Feststellbarkeit sind dabei massive Sicherheitszugewinne.

Natürlich gibt es Menschen, die Messer als Waffen missbrauchen. Und selbstverständlich nehmen Straftaten zu - auch Gewaltdelikte. Allerdings, und das ist entscheidend, nehmen ALLE Deliktgruppen zu, und das bedeutet:
Wenn es 1990 100 Gewaltverbrechen gab, davon 20% mit Messern waren das 20 Messerstechereien. Wenn es 2000 500 Gewaltverbrechen gab, davon 10% mit Messern, dann waren das 50 Messerstechereien, ein deutlicher Zuwachs, und doch ein Rückgang. Messer sind ein SYMPTOM aber keine URSACHE der Gewaltzunahme. Die Politik täte besser daran Arbeitslosigkeit zu senken, oder soziale Ungleichheiten abzuschwächen, als Populistisch zu agieren, ohne Sinn und Ziel. Ursachenbekämpfung lautet die Formel, nicht Symptombekämpfung. England zB hat sehr strenge Gesetze im Bezug auf Waffen, und trotzdem starken Anstieg der Gewalt.
Der Vergleich mit den Schusswaffen hinkt, vor allem wenn man den Gedanken logisch fortführt - Jene Schusswaffen die als Tatwaffen zum Einsatz kommen sind meist illegal beschafft. Straftäter kümmern sich nicht um Gesetze. Das wäre auch bei Messern so.
Die deutsche Wirtschaft würde massiv leiden. Die Mehrheit der Messer wird als Werkzeuge gekauft, nicht als Vitrinenstücke. Ein Messer, das man nicht verwenden kann wird nicht gekauft - Umsatzrückgänge sind unvermeidlich. Auch spezialisierte Händler wären ohne Existenzgrundlage. Von Messermachern ganz zu schweigen. Der „Ersatzmarkt“ der alternativen Klappmesser ist klein, und wird von Schweizer Unternehmen beherrscht, es scheint unlogisch anzunehmen, dass deutsche Unternehmen diese Platzhirschen schnell ersetzen würden.
In Summe ist das Verbot als völlig sinnlos, und würde ausschließlich unbescholtene Bürger betreffen, nicht aber die gedachte Zielgruppe.
 
CONTRA

Keine Ahnung, ob das zieht... ABER!
Was macht ein Mensch mit nur (noch) einem Arm? Der braucht doch ein Einhandmesser! Ist das nicht Diskriminierung behinderter Mitmenschen???
 
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