Problem mit einem Krusius Bowie und dem Abschluss zw Zwinge und Griffstücken

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gast

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Moin,

ich habe von längerer zeit mal ein Bowieklinge von Krusius / Solingen erstanden. Heute wollte ich mich mal ransetzen aber :

Irgendwie stehe ich nun auf dem Schlauch .... oder bin zu unkreativ.

Das Parierelement habe ich mit der Klinge gekauft und es passt zum Rikasso hin auch sehr gut. Zum Erl hin ist es aber großzügig ausgearbeitet und schließt nicht bündig ab.

Mein größtest Problem ist nun der Übergang zum Griffrücken. Entweder ich schleife das Parierstück bis zum Rücken runter, oder ich bastele mir irgend ein Griffstück zum aufstecken wie beim Steckerl. Dann kann ich aber die Bohrungen nicht machen...

Hat jemand eine Idee wie das elegant zu lösen ist? Einfach links rechts Holz drauf klappt wohl nicht ...

Kann es sein, dass dieses Parierelement nicht zu dem Messer gehört, muss ich mir ein neues herstellen?

Grüße Ascan.

















 
Hinten gegen die Griffschalen irgendein dünnes Zwischenstück/plättchen aus Messing oder was auch immer drauf, das die Löcher verdeckt. Und dann ganz normal die Griffschalen montieren. Dann hast du an der Stelle oben und unten einen Absatz, den du ein wenig zurecht schleifen kannst, wenn er zu unterschiedlich sein sollte. Das halte ich für die einfachste Lösung. Zweite Möglichkeit ein Steckerl draus machen. Dritte Möglichkeit die Grifform aus beiden Hälften der Schale rausarbeiten, damit die Schalen je zur Hälfte den Erl umschließen. Ich würde wahrscheinlich ersteres machen.
 
Haebbie schrieben eben ( Beirag ist irgendwie futsch), dass es auch möglich wäre das parierstück soweit abzuschleifen, bis es auch rechts plan sitzt ohne Luft zum Messerrücken.





ich trau mich nicht...
 
Ich würde mal sagen Heabbie war noch auf der anderen Seite bei dem Spalt
zwischen "Klingenübergang" und Parierstück. (Bild 2)
Den vorsichtig zuerst anpassen.

Die Andere Seite zum Griff hin, naja, :hopelessness:
mit 2K-Epoxi in schwarz oder eingefärbt geht immer was ...
 
Nene, dann lieber ordentliches neues Parierstück ausgearbeitet.
Die Klinge ists wert.
Epoxy ztztz
 
Jetzt kann ich auch alle Bilder sehen. Dein Modell Marke Schmeißpassung sollte eher einer anderen Verwendung zugeführt werden. Also: auf ein Neues: Die Ecken am Ricasso gut ausarbeiten, dass die Fläche zum Parierelement fluchtet. Das neue Parierelement sollte passgenau auf die Angel gesteckt werden können. Die Ecken im Anschluss an die Angel können am Parierelement leicht angefast werden, Das Anpassen geht dann einfacher. Ich verwende gerne mal ein anderes Material als Metall, auch als Zwinge. Hier ein Beispiel:

R0011598korr.jpg


R0011599korr.jpg


Jetzt kommen noch die Griffschalen drauf, fertig.

R0011600korr.jpg


Bei einer STeckangel ist es fast das gleiche:

Buck477Klinge.jpg


Buck477vordemKleben.jpg


Griff drauf, fertig.

Buck477fertigAusschn.jpg


Haebbie
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin Haebbie,
vielen Dank fürs raussuchen! Du hast ganz recht, ich muss wohl ein bisschen mehr Arbeit investieren. Ich denke ich werde eine ellyptische Platte wie von Dir vorgeschlagen aus Messing machen.
Dazu habe ich (Bilder sind genehmigt) ein altes Bowie gefunden, dass ungefähr dem entspricht was das Krusius wohl als Vorbild hatte. Auch aus Solingen, aber viel älter.

Innerlich möchte ich irgendwie dem ganzen ein bisschen Vintage Look geben und nichts zu kreatives versuchen.










oder so:



??
 
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Mein Vorschlag: Mach die Platte dicker. Das sieht schicker und wertiger aus.
Was hältst du von Nickelsilber? Auch dafür gibt es "historische" Vorbilder.

Haebbie
 
Ich versteh immer noch nicht was dagegen sprechen soll, so eine dünne (oder dicke) Platte als Zwischenstück hinter das vorhandene Parierstück einzufügen, denn schließlich war das die Ausgangsfrage. Haebbie hat doch oben gezeigt wie das geht. Man kann sich natürlich immer umentscheiden, aber irgendwie kam es mir so vor als sei das gar nicht erfolgt, weil die Ansicht besteht, dass es keine saubere Lösung gibt.
 
Sicher wäre die Platte eine Variante, alternativ könnte ich auch etwas einlöten und polieren. Irgendwie finde ich das aber nicht 100%. Mir wäre ein einteiliges Parierstück das sauber anliegt lieber.

Danke für das vielseitige sehr konstruktive Feedback. Ich werde berichten...
 
Ich versteh immer noch nicht was dagegen sprechen soll, so eine dünne (oder dicke) Platte als Zwischenstück hinter das vorhandene Parierstück einzufügen ...

Bitte kein Missverständnis. Die Plattenlösung ist eine gute!
Wenn die damit abgedeckte Lücke die einzige Baustelle ist,
wäre das die Methode der Wahl. Ich könnte mir das gut vostellen:
zwischen der Abdeckplatte aus Messing eine Zwischenlage aus
schwarzem Micarta ...

Doch das vorhandene Parierstück hat so eine schlechte
Passung, dass von vorn gesehen an den Flanken ein großer
Spalt zwischen Stahl und Messing bleibt (siehe Fotos).
Das sieht schlicht geschossen aus. Dieses Schnörkelteil
dann auch noch an der Vorderseite aufzuhübschen lohnt
sich nicht. Letztlich: Wenn das Messer einen guten
Eindruck hinterlassen soll, bleibt als sehr gute Lösung
nur ein neues Parierelement.

Haebbie
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Vorderseite war aber gar nicht Pitouxs Problem: "Das Parierelement habe ich mit der Klinge gekauft und es passt zum Rikasso hin auch sehr gut." So groß finde ich den Spalt an der Vorderseite nicht. Aber gut, wenn der stört, muss man natürlich neu anfangen. Ich finde, diese Knubbel sind nicht der Bringer, aber Pitoux gefällts offenbar, sonst hätte er das Parierteil nicht gekauft.

Schaut euch mal das Kapitell einer ionischen Säule an, das hat auch eine Deckplatte über den Voluten. (Die Klinge wäre die Säule) Die Griechen haben das nicht aus der Not gemacht einen Spalt abdecken zu müssen, sondern weil die Form für sie so stimmig war. Und ich sehe das auch so.
 
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Überzeugendes Argument.

Das Element war beim Messer dabei, ich habs nicht ausgesucht und es gefällt mir auch nicht 100% wegen der Knubbel. Ich dachte halt, schnell fertig gemacht, war ja dabei... falsch gedacht. Vielleicht auch gut so, so kann ich mir ein bisschen mehr Mühe geben.

Anyhow, bitte keinen Disput zw Hebbie und Windkind. Beide Lösungen sind einwandfrei und ich bin Euch sehr dank bar für die Anregungen!
 
Flachguard aus Nickelsilber. Die Kügelchen fand ich irgendwann mal schick.

Haebbie

HubertusBowie.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
So, im Rahmen meiner geringen Fähigkeiten habe ich das beste rausgeholt. Nach dem vierten Messingstück hats dann passabel hingehauen mit den Spaltmaßen.

Ist sicher Geschmackssache, aber mir gefällts. Das Holz hatte ich noch und es ist sehr schön dunkel gemasert. Alle Metallteile aus Messing.

Leider hatte ich zu viel Kleber am Parierstück der raus gequollen war, den ich nicht ganz wegbekommen habe ohne desselben völlig zu verkratzen.

Vielen Dank für die guten Tips und Haebbie fürs offene Ohr.























und so gings los...






 
Ich ehrlich gesagt auch nicht.

Von Anfang an hatte ich vermutet, dass dieses Messer mit dem Parierstück steht und fällt. Ich bin froh, dass ich das Parierstück nach meinen Vorstellungen gefertigt habe. So ist der Stil insgesamt mehr nach meinem Geschmack.
Der Erl war total verzogen und zudem musste er unten abgeflacht werden, damit das Parierstück rüberrutschen konnte. Das das Holz mit dem Messing harmoniert ist Glück. Ausgangslage war eine Mahagonifabe. Das es so dunkel wird hatte ich nicht erwartet. Für den Griffblock hatte ich mir extra ne japanische Zugsäge gekauft um schöne saubere Spiegel hinzubekommen. Kann ich nur empfehlen. Ein ganz wunderbares Sägegefühl und völlig plane Flächen.
Mein Bruder hat mir gute Tips zum Bearbeiten des Messings gegeben.

After All, ohne die vielen Tips und Hilfestellungen wärs nix geworden. daher bin ich Rückblickend froh hier mal gefragt zu haben, auch wenn ich mich dadurch etwas offenbart habe.

Die Lederscheide ist schon in Planung.
 
Gute Arbeit, sieht professionell aus. :)

Die Angeln solcher Klingenrohlinge sind selten plan. Aber runterfeilen (schleifen) ist eigentlich kein Problem, der durchfließende Kleber an der Parierstange schon eher. Ich "dichte" die Klingenseite mit klebeband ab, dann hält sich die überschüssige Menge an Kleber in Grenzen. Die Parierstange und die Messerklinge werden auf der Klingenseite leicht gefettet, dann geht der Peppo besser ab. Ein scharfes, aber auf dem Klingenspiegel leichte gerundetes, poliertes Stecheisen hilft beim Abschaben der Kleberreste zur Messerklinge hin und von der Klinge selbst, ohne dass es Kratzer gibt. ##

Gruß,
Haebbie
 
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